Donnerstag, 27. Juni 2013

"Demonica. Tödliche Verlockung" von Larissa Ione

Ein schlaftödlicher, verlockender Abschluss einer unfassbar fantastischen Buchreihe.

 Schon im vergangenen Teil der Demonica Reihe durften wir Sinnead, Lores Schwester, kennenlernen. Der einzige weibliche Seminus der Unterwelt hat es nicht leicht mit den kürzlich dazu gewonnen, nervigen drei Halbbrüdern, Eidolon, Shade und Wraith. Doch ist das Dasein für eine Sexdämonin nicht schon kompliziert genug, so muss sie sich auch noch mit ihrer Gabe herumschlagen per Berührung Krankheiten zu entfesseln. Dabei setzte sie schon in der Vergangenheit einen Virus frei, der die Werwolfpopulation niedermähte.
Zusammen mit Underworld General Sanitäter Conall soll sie nun aufbrechen und ein Heilmittel entdecken...

Erst einmal: Das Cover ist wunderschön mit der zartrosa Färbung das gelungenste der Reihe und ich bin froh, dass endlich wieder ein weiblicher Rücken zu sehen ist und nicht das ewige, stahlharte Sixpack.

Ich bin etwas zwiespältig an den letzten Band herangegangen. Zwar war ich ganz gespannt auf Sins und Conalls Geschichte, doch war weiterhin präsent in meinem Hinterkopf, dass dies nun der Abschluss einer meiner Lieblingsreihen sein wird.
Larissa Ione hat mich, wie in jedem Buch zuvor, beständig in ihre Welt hineingeführt und mit ihren frechen, humorvollen, heißen und spannenden Stil Sin, Con und die Brüder zum Leben erweckt.

"Demonica. Tödliche Verlockung" lebt ganz klar von seinem Hauptpärchen. Sin ist eine knallharte Profikillerin schlechthin, welche ihre Gegner ohne mit der Wimper zu zucken erledigt, doch ein Problem damit hat Nähe zuzulassen, da sie in ihrem bisherigen Leben immer von den Menschen/Dämonen...naja sagen wir... Personen verlassen wurde, die ihr etwas bedeuteten.
Doch getrieben von ihrem natürlich bedingten, sexuellen Hunger lernte sie den Halbvampir-Halbwerwolf Con kennen. Dieses sehr spezielle "Meet and Greet" war ein kleines Highlight in Lores und Idess Geschichte (Demonica: Versuchung der Nacht).
Con ist auch wirklich ein Prachtexemplar von Protagonist, der in der bisherigen Reihe kleine Auftritte hatte, aber in seiner Art eher noch blass blieb. Larissa Ione hat sich Zeit gelassen seine persönliche Geschichte und Kultur (besonders die Episode im rumänischen Wargdorf) zu offenbaren. Die beiden geben ein höllisches Gespann ab und ergänzen sich perfekt. Auch hier stimmt die Chemie zwischen beiden absolut und es geht wie gewohnt ziemlich heiß her.
Auch die Brüder kommen im Demonicafinale nicht zu kurz und es entstehen einige komische aber auch rührselige Momente rund um das eingliedern ihrer neuen, kleinen Schwester. Ich bin froh, dass Larissa Ione ihre bisherigen Charaktere nicht nach deren Geschichte in der Versenkung verschwinden lässt, sondern dass sie immer noch ein wichtiger Teil der Handlung sind.

Der große Abschluss wurde für mich selten langweilig. Die Rahmenhandlung um das Werwolfvirus und der schwelende Konflikt zwischen beiden Wargspezies zieht sich durch Sins & Cons Geschichte und wie die Apokalyptischen Reiter in die Geschichte eingeführt wurden, war definitiv nicht von schlechten Eltern.

Auch Werwolf Luc kriegt endlich sein Happy - End mit Umwegen. Ich war jedoch verwirrt, als ich las, dass Aegis-Wächterin Karlene und er sich bereits kennengelernt hatten. Dieses spezielle Aufeinandertreffen (mit Folgen) ist mir nämlich nicht im Gedächnis geblieben. Also habe ich nocheinmal nachgelesen und tatsächlich beschreibt Larissa Ione es in Demonica: Fluch des Verlangens auch nicht, sondern Luc erwähnt dort nur kurz gegenüber Kynan, dass er sie für eine Viertelstunde will, damit er den Wächtern als Gegenleistung nicht ihr Geheimnis anvertraut. Aber das dazu.

Mein Wehmut über das vermeintliche Ende einer meiner Lieblingsreihen konnte also geschmälert werden mit der Aussicht, dass Larissa Ione in ihrer Unterwelt eine neue Reihe angesiedelt hat . Endlich kann ich dann auch zu Eternal Riders: Ares greifen, welcher seit Veröffentlichung in meinem Regal vor sich hin staubt, da dieser Teil auf Demonica 5 aufbaut.

Ich habe wirklich nichts zu meckern und bin rund um glücklich mit diesem würdigen Finale einer der besten Paranormal Romance Serien. Wer, wie ich Sin und Con bereits liebgewonnen hatte, kommt auch an ihrer Geschichte nicht vorbei. Wer noch zögert, sollte den beiden eine Chance geben, für mich war es mit der beste Teil der Reihe.

Ps: Larissa Ione hat verlauten lassen, dass sie Reavers Geschichte auch noch erzählen will. Das Buch des Engels erscheint im Englischen am Ende des Jahres. 

Wertung 5/5

Sonntag, 16. Juni 2013

"City of Lost Souls" von Cassandra Clare

Solide, spannend, frustrierend - Jace & Clary, die Fünfte!

 Endlich nach über einem Jahr des Wartens geht es mit „City of Lost Souls“ in der New Yorker Unterwelt weiter. Der gigantische Cliffhanger aus dem vergangenen Band versprach wieder massig Zündstoff für diese Handlung:

Nach dem Lilith Sebastian und Jace auf magische Weise miteinander verbunden hatte, sind sie nun zu einer Person in zwei unterschiedlichen Körpern geworden. Was der eine fühlt, passiert auch dem anderen, was der eine will, muss auch der andere haben. Stirbt Sebastian, so stirbt auch Jace. Nachdem Jace zwei Wochen lang spurlos verschwunden war, kehrt er zu Clary zurück, doch diese erkennt schnell, dass Jace mit ihrem verhassten Bruder verbunden ist und setzt alles daran, ihn wieder in seinen normalen Zustand –sebastianfrei- zurückzubringen…

Eine Menge Zündstoff steckte also drin in der Handlung, doch irgendwie wollte er nicht immer in die Luft gehen.
Es fängt schon damit an, dass die Story etwas Zeit und Raum braucht, um in Fahrt zu kommen. Bei fast 700 Seiten ist dies auch nicht wirklich verwunderlich, aber zu Gunsten des Erzähltempos hätten es auch ruhig 100 weniger sein können.
Cassandra Clare nimmt sich auch die Seiten, um sämtlichen Liebenden der Geschichte noch einmal Raum zur vollen Körperentfaltung zu geben. Dies ist für die Fans der Reihe natürlich besonders schön zu lesen.
Ein großes Plus der Serie sind auch immer wieder die Ausflüge ins Reich der Schattenweltler, ob nun hier Vampirin Camille Alec und Magnus das Leben schwer macht oder die Feenkönigin Clary einen Handel vorschlägt und sie nicht ganz uneigennützig berät. Ich liebe einfach diese zwielichtigen Wesen!

In diesem Teil wird die Erzählperspektive öfter als gewohnt gewechselt, sodass sämtliche Schattenjäger, Jocelyn, Simon und sogar die Werwölfe Maia und Jordan zu Wort kommen. Einige mag dies auf eine harte Geduldsprobe stellen, wenn man doch eigentlich nur erfahren will, was nun zwischen Clary und Jace passiert. Dieser Handlungsstrang war für mich das größte Manko der Geschichte.
Leider, blieb das große Herzklopfen der letzten Bände zwischen unseren Protagonisten aus. Dadurch, dass Jace nur ein Schatten seiner selbst ist, fehlt ihm der witzige und liebenswerte Charme. Außer Küssen passiert zwischen den beiden nichts und der Hammer am Ende dürfte auch für einige Frustration sorgen und das nicht nur bei Clary… aber lest selbst!

Der nunmehr fünfte Band der Chroniken der Unterwelt ist trotz einiger Längen gewohnt spannend und weiß dank Cassandra Clares tollem Schreibstil zu fesseln. Doch es steckt auch einiges an Frustrationspotenzial in ihm, sodass meine ganzen Hoffnungen nun auf den letzten Teil der Reihe liegen.
„City of Lost Souls“ ist ein solider Mittelteil, wobei mich „the Clockwork Prince“ aus dem Prequel „Chronik der Schattenjäger“ mehr zu überraschen und beeindrucken wusste. 

Wertung 4/5

Mittwoch, 12. Juni 2013

"Black Dagger 4: Menschenkind & Vampirherz" von J.R. Ward

Menschenkind Butch lässt Vs Vampirherz höherschlagen, wenn nur Marissa nicht wäre...

 Butch O'Neal ist ein Mensch, Ex-Cop, unglücklich verliebt in die Vampirin Marissa und irgendwie nur das „Haustier“ der Black Dagger - so glaubt er zumindest. Als er eines Tages von den Lessern entführt und gefoltert wird, beginnt für Butch ein neues Leben mit beängstigenden neuen Fähigkeiten...

In dieser Rezension gehe ich auch auf den ersten Teil der Geschichte von Butch und Marissa, „Menschenkind“, ein.

Nach dem im Vorgängerband Zsadist sein Seelenheil auf äußerst berührende Weise finden konnte, war es nun fast unmöglich diese Geschichte noch zu toppen.
Tatsächlich ist es dem sympathischen Bullen für mich nicht geglückt. Das lag vor allem an einer Protagonistin, mit der ich nicht ganz warm wurde. Die wunderschöne, hochanständige, unterdrückte, unsichere Marissa, die ganz gerne ihre Taschen packt und verschwindet, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht und deren Körper für sie selbst nach 300 Jahren Vampirdasein ein Buch mit sieben Siegeln ist. Natürlich…
Ihre Liebesbeziehung zu Butch war daher etwas mühsam, jedoch nicht 0815, was ich J.R.Ward mal wieder nur zu Gute halten kann. Die beiden fanden mir am Anfang etwas abrupt zusammen: „Was, du warst bei mir vor der Tür, das wusste ich nicht?“
„Okay, dann können wir ja wieder loslegen.“
Naja so ganz war es dann doch nicht, aber ähnlich reibungslos.

Die eigentlichen Gefühlsmomente passierten zwischen Butch und seinem Kumpel V. Vishous hegt eine ganz besondere Beziehung zu Butch, erachtet ihn als „sein“. Doch ob er das ganze auch auf eine körperlich Ebene bringen würde, verrät uns die Autorin nicht.
Vishous und seine Neigungen haben mich auf jeden Fall tierisch neugierig auf seine Geschichte gemacht.

Butchs Charakter macht in seiner Geschichte einen mächtigen Wandel durch und ist eigentlich der Hauptbestandteil der Handlung. Dabei erfahren wir immer mehr, was es mit den Bräuchen der Brüder auf sich hat. Sein Gespräch, oder sagen wir Fragenbombardement an die Jungfrau der Schrift, war unglaublich amüsant. Ich hoffe, dass er und V im nächsten Teil noch ihre Momente bekommen werden.

Was Bald-Vampir John momentan durchmachen muss, fand ich durchaus spannend geschildert. Wie er mit der burschikosen Vampirin Xhex zusammenfinden wird, wird hoffentlich genauso spektakulär.

Ein wenig ermüdend war wieder die Nebenhandlung mit den Lessern. Ihr endgültiges Ende darf wohl angezweifelt werden…

Ansonsten ist J.R. Ward mit „Menschenkind“ und „Vampirherz“ ein wirklich abwechselungsreiches und unvorhersehbares Stück Black Dagger geglückt, das trotz kleiner Schwächen viel Lust auf mehr macht!

Wertung 4/5

"Black Dagger 3: Mondspur & Dunkles Erwachen" von J.R. Ward

Die Schöne und der (Z)Sadist.

 Zsadist ist alles andere als ein typischer Vampir der Black Dagger. Er ist abgemagert, von Narben gezeichnet, von keinem sonnigen Gemüt und stets gefährlich, wie ein Grizzly im Streichelzoo. Aus seiner Vergangenheit als Blutsklave weiß er, Nähe und Sexualität ist etwas Schreckliches. Warum sich die verstoßene Aristokratin der Vampirgesellschaft, Bella, für ihn interessiert, versteht er nicht, nur dass er sie keinesfalls an sich heranlassen darf. Doch als sie von den Lessern entführt wird, setzt er alles daran sie zu befreien…

Ach ja… wie schön! Bellas und Zsadists Geschichte hat mich wirklich abgeholt, zutiefst berührt und mitgerissen. Es ist unglaublich erfrischend mit den Black Daggern keine konturlosen Supervampire à la Lara Adrian vor sich zu haben, sondern tatsächliche Charaktere, die eine glaubhafte und nachvollziehbare Entwicklung durchmachen. So muss der missbrauchte Zsadist erst lernen Berührungen und Nähe zuzulassen. J.R. Ward schildert dabei die aufkeimende Beziehung der Beiden mit ihren Irrungen und Wirrungen so schön, rein und logisch, dass ich und meine internen Schmetterlinge gebannt mitfieberten. Sie macht dabei alles richtig und gibt ihren Figuren die Zeit sich zu entwickeln und glaubhaft zu sein.

Dieser starken Gefühlswelt steht in diesem Teil auch ein durchaus spannender Nebenplot zur Seite. Die Lesser unterstehen einem Führungswechsel. Doch der neue Haupt-Lesser Mr. O hat nur ein Ziel nämlich sein „Frau“ und ehemalige Geisel, Bella, wieder zu sich zu holen und zur Lesserin zu machen.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich jedes Mal frustriert aufstöhnte, als der nächste Perspektivwechsel anstand. So sehr wollte ich wissen, wie es mit unseren beiden Liebenden weitergeht.

Ich war überrascht, dass Thor seinen Schicksalsschlag schon so früh innerhalb der Reihe erfährt und bin gespannt, wann er wieder auf der Bildfläche erscheint.

Was ich von Rehvenge halten soll, weiß ich allerdings noch nicht. Als pelzmanteltragender, drogendealender Kontrollfreak hat er bei mir noch nicht viele Pluspunkte gesammelt. Doch er darf mich in seiner Geschichte sehr gerne überzeugen.

Ich bin sehr gespannt, ob im nächsten Teil um Butch und Marissa ein paar homoerotische Einlagen mit Vishous auftauchen werden. Der Cop und der Hellseher geben schon ein sonderbares Paar ab…

Meine einzige Kritik besteht darin, dass ich mit meiner Ausgabe eine 11. Auflage in den Händen halte, die mit so vielen Rechtschreib- und Grammatikfehlern daher kommt, wie selten eine Erstausgabe. Der Verlag nimmt sich gerne die Zeit aus einer Geschichte zwei Bücher zu fabrizieren, aber nicht zum Korrekturlesen…

Ansonsten bin ich rundum glücklich mit meiner bisherigen Lieblingspaarung und hoffe, dass sie auch noch in den nachfolgenden Teilen eine kleine Rolle bekommen wird.

Wertung 5/5

"Black Dagger 2: Ewige Liebe & Bruderkrieg" von J.R. Ward

Mary goes to Hollywood.

 Der zweite Vampir der Bruderschaft Black Dagger soll nun unter die Haube gebracht werden, doch so vielschichtig wie seine Persönlichkeit ist auch Rhages Liebesleben. Um die Bestie in ihm in Schach zu halten, braucht er viel Sex und Gewalt und das die ganze Nacht lang.
Aufgrund seines blendenden Aussehens von den Brüdern nur (Mr.) Hollywood genannt, weiß Rhage dass sich etwas ändern muss, als er zum ersten Mal Mary begegnet und abrupt hingerissen ist. Doch die todkranke Mary ist gar nicht so angetan von ihm, wie er es gerne hätte. Ihr tragikkomisches Rendezvous beginnt…
Ich war sehr gespannt auf die Geschichte von Rhage, der bereits im ersten Teil der Reihe sein wahres, zweites Wesen offenbaren konnte. Mit der an Leukämie erkrankten Mary ist ihm auch die richtige Partnerin an die Seite gestellt wurden, die seinen Drachen zu besänftigen weiß. So eine zahme Bestie hat durchaus ihre Vorzüge, da könnte auch ich schwach werden… ;)
Toll an dieser Paarung fand ich, dass Mr. Hollywood, dem jede Frau im Buch freiwillig die Bluse und mehr öffnen würde, sich so richtig anstrengen musste, um Mary für sich zu gewinnen. Das lag zwar an ihrer wiedergekehrten Krankheit und ihrem anfangs mangelnden Selbstvertrauen, aber auch darin stand ihr Rhage in nichts nach und J.R Ward ließ ihn bis zum ersten „Ich liebe dich, Rhage“ so richtig schön leiden, was in diesem „Hallo, ich bin ein Vampir und toll, lass uns auf Ewig Zusammensein“- Genre nicht unbedingt oft vorkommt.

Tatsächlich kam mir die Grundproblematik dieser Paarung ein wenig zu kurz. Die Frage, wie der nur schwer-sterbliche Rhage mit der menschlichen und todkranken Mary ein Happy End bekommen kann, wird im Buch erst einmal außen vor gelassen. Vielmehr dreht sich alles um Rhages Probleme mit der Bestie – ich fand es übrigens großartig, dass die Autorin seinen Zwang mit anderen Frauen schlafen zu müssen nicht mit der ersten Begegnung von Mary und ihm abstellte.
Wie die beiden eventuell glücklich werden können, wird erst in den letzten 30 Seiten enthüllt. Eine richtige Steigerung erhielten auch die heißeren Szenen, in diesem Teil kamen sie nun häufiger und besser vor, aber nur so, dass sie sich auch nahtlos in die Handlung einfügten und nicht gezwungen erschienen.
Mich nervten die Nebenplots mit den Häusle bauenden Lessern. Das war sogar nicht spannend.
Dafür war es umso besser, dass die anderen Brüder und ihre Schicksale immer mehr Konturen bekommen. Das nächste Paar Bella und Zsadist erhielt schon einige hochspannende, erschütternde und dramatische Zwischenspiele. Ich freue mich darauf und greife gleich zu ihrer Geschichte!


Wertung 4/5

"Black Dagger 1: Nachtjagd & Blutopfer" von J.R. Ward

Wrath und die schnurrenden Vampirkrieger.

 Für den Vampirkönig Wrath und seine Bruderschaft ist es ein herber Schlag, als sie den Tod eines ihrer Mitglieder verzeichnen müssen. War Darius doch für alle wie ein Fels in der Brandung. Doch der fast blinde König hat besonders mit der Situation zu kämpfen, denn ihm wurde Beth, Darius uneheliche Tochter, anvertraut. Die junge Journalistin steht kurz vor ihrer Transition zur Vampirin und weiß nicht mal etwas davon...

Ich habe mich etwas gesträubt an die Black Dagger heranzugehen, weil ich durch Lara Adrian bereits mit einer sehr ähnlich Thematik bedient wurde, doch J.R. Ward hat mit ihrer Reihe, die zwei Jahre vor den Midnight Breed veröffentlicht wurde, eine ganz neue Welt im Vampiruniversum angesiedelt.
Sehr komplex sind dabei die Strukturen und Hierarchien, welche jeweils zu Beginn eines Buches nocheinmal erklärt werden.
Am meisten konnten mich jedoch ihre Charaktere überzeugen. Wrath der erblindende Vampirkönig wird von seinem verstorbenen Ordensbruder beauftragt den Wandel seiner einzigen Tochter durchzuführen. Wrath ist gar nicht begeistert, doch als er Beth sieht, kann er einfach nicht seine Fänge von ihr lassen. Beth ist eine toughe, junge Frau, die bei mir im ersten Teil besonders durch ihren Humor punkten konnte. Mich störte jedoch, dass als sie von den Vampiren erfuhr, das ganz schnell abtat und nicht mit der Situation haderte. Ich finde allgemein, dass sich die Autorinnen dieses Genres viel zu wenig Zeit dafür nehmen und lieber ihre Figuren weltverändernde Neuigkeiten mit einem Schulterzucken abtun lassen.
Wrath und Beth sind aber bei weitem nicht die interessantesten Charaktere der Reihe. Die meisten wurden bereits in dieser Geschichte eingeführt, wobei ich mich schon sehr auf Rhages, Zsadists und Butchs Geschichte freue. Wie dieser á la "Hangover" am nächsten Tag mit Vishous in einem Bett erwachte, war sehr amüsant.
Der witzige Schreibstil ist für mich auch ein großes Plus der Serie. Die Autorin nimmt durch ihre Figuren ganz gerne mal das Vampirgenre aufs Korn.
Beispiel gefällig? "Aber konnte man sich tatsächlich einen todbringenden Blutsauger mit Namen Howard vorstellen? Eugen? 'O nein, bitte Herbert, bitte beiß mich nicht'-" (Blutopfer S.179)

Zusammen mit der spannenden Rahmenhandlung, die durch die stetigen Perspektivwechsel flott vorangetrieben wird, der Romantik, den ganzen Katzenliebhabern und interessanten Charakteren ergeben die Black Dagger eine vielversprechende Serie, die mich neugierig auf ihre vielen Fortsetzungen macht, auch wenn der Verlag sie so zerstückeln muss... Ich werde erstmal dranbleiben!

Wertung 4/5

Dienstag, 11. Juni 2013

"Mein glamouröses Doppelleben" von Holly McQueen

Das Doppelleben einer Nervensäge.

 Isabel Bookbinders Aufgabe bei einer Tageszeitung ist es die Artikellänge mit einem Holzlineal auszumessen. Als ihre Kollegin krank wird, wittert sie ihre Chance auf einen beruflichen Aufstieg und löst aufgrund eines Missgeschickes einen politischen Skandal aus. Doch der drohende Ruin kratzt nicht am völlig übertriebenen Selbstbewusstsein einer Isabel Bookbinder. Ganz im Gegenteil, sie ergattert einen Assistentinnenjob bei einer erfolgreichen Buchautorin und sieht sich selbst schon bald als talentierte Nachwuchsschriftstellerin an, dabei ist noch nicht einmal die erste Seite ihres "Buches" vollendet. In ihrem neuen Alltag lernt sie das Leben in der Autoren- und Verlagswelt kennen und schlittert von einem Fettnäpfchen in die nächste Katastrophe.

"Mein glamouröses Doppelleben" ist Holly McQueens Debütroman und der Beginn einer nach Chaos-Schreienden Buchreihe. Die Romanheldin Isabel ist beschränkt, ignorant und scheint den Intelligenzquotienten eines Goldfisches zu haben. Bereits nach den ersten drei Kapiteln fiel es schwer an Isabels Naivität vorbei zukommen und auch nur auf die nächste Seite umzublättern. Der Leser muss sich schließlich fragen, wie viel Dummheit ist zumutbar und die vom Buchhandel geforderten 8,95 Euro wert. Holly McQueens Intension eine charmante und liebenswürdige Protagonistin zu schaffen, ging nach Hinten los, anstelle einer Frau "Typus, beste Freundin" kreierte McQueen eine unsympathische Person der Marke "unverbesserliche Nervensäge". Vergleiche mit der smarten und humorvollen Bridget Jones oder Sophie Kinsellas phantasievoller und charismatischer Schnäppchenjägerin, können für die Autoren der betreffenden Figuren als Beleidigung angesehen werden. "Mein glamouröses Doppelleben" strapaziert die Nerven der Leser, jedoch keinesfalls deren Lachmuskeln. 

Wertung 1/5

"Der Spiegel von Feuer und Eis" von Alex Morrin

Märchenhaft kühler Stoff für die heißen Sommertage.

Eine andere Zeit, ein anderes Land, eine andere Welt: das Mädchen Cassim wird groß in einer Landschaft aus Schnee und Eis. Ihre Eltern starben früh und so erbte sie von ihrer Mutter die Gabe Edelsteine und Schmuckstücke wieder zusammenzusetzen. Diese Fähigkeit bringt sie jedoch in Schwierigkeiten. Von der Eiskönigin in Gefangenschaft genommen, schafft sie es zu fliehen und trifft auf ihrem Weg einen schwer durchschaubaren Faun sowie den noch schwerer zu durchschaubaren Morgwen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem zerschlagenen Spiegel von Feuer und Eis, der Mit Cassims Kräften wieder zusammengesetzt werden soll. Auf ihrer Reise durch Frost und Eis begegnet ihnen so manch mystisches Wesen und Cassim wird immer wieder mit der Frage konfrontiert, wem sie eigentlich Trauen kann: ihren Gefühlen für Morgwen oder den vernünftigen Worten des Faun.

"Der Spiegel von Feuer und Eis" ist nicht der erste Fantasyroman der, unter dem Pseudonym Alex Morrin schreibenden, Autorin Lynn Raven. Inspiriert vom Märchen "die Schneekönigin" schuf sie ihre eigene frostige Welt, die atmosphärisch so dicht ist, das man sich beim Lesen am liebsten Handschuhe überziehen würde. Doch die Geschichte um Cassim und Morgwen lässt keinesfalls kalt. Der aufmerksame Leser kommt schnell hinter das Geheimnis des seltsamen Retters, wird am Ende der Geschichte jedoch überrümpelt werden. In diesem Punkt liegt auch der einzige Schnitzer in dem Jugendbuch: zu Gunsten des Happyends geht die Logik leider an einigen Teilen über Bord. Doch der wundervolle Schreibstil der Autorin sowie die märchenhafte Geschichte reißen dies locker wieder heraus.

Wertung 4/5

"Das Buch der Vampire: Brennendes Zwielicht" von Colleen Gleason

Das vierte furiose Vampirpfählen.

Als Victoria Gardella Grantworth de Lacy nach einer schicksalhaften Nacht aufwacht, ist nichts wie zuvor. In ihren Venen fließt nun Vampirblut. Für die junge Marquis beginnt ihr schwerster Kampf zwischen dem Genie einer Vampirjägerin und dem Wahnsinn der Unsterblichkeit. Als bei Tageslicht Morde durch Blutsauger begangen werden, fällt der Verdacht schnell auf Victoria. Und auch vor den beiden Männern an ihrer Seite, kann die 20 - Jährige nicht verbergen, dass die Lust auf Blut, Schmerz und Vergeltung sie zu übermannen droht.

Auch das vierte Buch der Vampire "Brennendes Zwielicht" von Colleen Gleason beginnt so atemberaubend, wie der Vorgänger endete. Die Venatorin Victoria weiß es zu fesseln, man leidet, lebt und liebt mit ihr. Wie auch schon in den Vorgängerbänden sind die Charaktere sehr überzeugend gezeichnet, vom gütigen, in die Jahre gekommenen, indischen Kampfsportlehrer bis zur oberflächlichen kuppelnden Mutter. Auch das Setting, London in der ersten Hälfte des 19. Jhd., dieser absoluten Geheimtipp-Buchreihe ist so faszinierend, dass man sich nur wünschen will in den Salons und Maskenbällen zu sein. Zum Glück wird in diesem Buch verstärkt der Fokus auf die ewige Rivalen Max und Sebastian gelegt. Colleen Gleason bringt Licht in das Dunkel ihres schlechten Verhältnisses. Beide wollen Victoria, dem einen ist es bewusst, der andere will es nicht wahrhaben. Der eine besitzt sie bereits, doch den anderen will sie. Beiden gehört das Herz Victorias (und des Lesers) dem einen mehr, dem anderen weniger. Es ist nicht zu viel gesagt, wenn ich behaupte: es wird heiß. Herzrhythmusstörungen vorprogrammiert.(und mein Favorit kommt zum Zuge!!!!^^) Ich hoffe auf eine baldiges Happy-End!
Es bleibt spannend, hoffentlich lässt die deutsche Übersetzung des Finalenbandes nicht mehr so lange auf sich warten!

Wertung 5/5 

"Engelsnacht" von Lauren Kate

Langeweile, die bis in den Himmel stinkt!

 Als Lucinda Price zum ersten Mal über die Schwelle der Schule für soziale Härtefälle tritt, könnte sie verzweifelter nicht sein. Ihre Eltern sind enttäuscht von ihr und in ihrer Heimatstadt halten sie alle für den Tod eines Jungen verantwortlich. An ihrer neuen Schule hat jeder sein dunkles Geheimnis und so weiß Luce nicht wem sie trauen kann. Die Unfälle häufen sich und jedes Mal ist es der seltsame Daniel, der Luce aus der Misere hilft.

Die Idee hinter der Geschichte ist zutiefst tragisch und romantisch: Luce und Daniel sind die große Liebe, doch jedes Mal wenn sie einander finden und näher kommen, muss Luce sterben, denn das ist ihr Schicksal. Doch die Umsetzung des Buches offenbart gewaltige Schwächen: Lauren Kate ist es in "Engelsnacht" nicht gelungen eine spannende Handlung aufzubauen. Die belanglosesten Geschehnisse reihen sich aneinander, sodass man sich als Leser nur Fragen kann: "war das jetzt tatsächlich wichtig?". Bereits nach der Hälfte der rund 450 Seiten ist das Wort "Spannung" in diesem Buch zum unverständlichen Fremdwort mutiert. Wenn man die Ausdauer besaß und den ersten Band einer Reihe bis zum Ende überwunden hat, dann muss man sich leider mit einem Finale, ohne jeglichen Höhepunkt zufrieden geben. Genauso flach wie die Handlung des Buches sind auch die Protagonisten geraten: Luce scheint zu jederzeit das dümmste zu sagen, was ihr einfiel und Daniel ist der 0815-Held einer Story ohne jeglichen emotionalen Tiefgang. Wenn der Leser wenigstens auf etwas sprachliche Raffinesse hoffen kann, wartet die nächste Enttäuschung in den Buchseiten, denn eine gute Idee rechtfertigen noch lange keine infantile Erzählweisen sowie einschläfernde Protagonisten und Handlungsverläufe. Insgesamt ist "Engelsnacht" das perfekte Buch für jemanden, der sich schon lange nicht mehr so richtig gelangweilt hat. Hier wurde jegliches Potenzial und ein schönes Cover geradezu verschwendet.

Wertung 2/5

"Smaragdgrün" von Kerstin Gier

Adieu ihr Zeitreisenden! Es war schön.

Jetzt ist es tatsächlich vollbracht, das Ende einer mehr als unterhaltsamen Buchreihe:
Das Leben der Gwendolyn Sheperd änderte sich in den vergangenen zwei Wochen komplett: Sie erfährt, dass es Menschen gibt, die in die Vergangenheit reisen können, sie lernt den umwerfenden Zeitreisenden Gideon kennen und sie springt zum ersten Mal wider Willen selbst in vergangene Zeiten zurück, um dort Katastrophen jeglicher Größenordnungen anzurichten. So viel zum Inhalt der beiden Romane "Rubinrot" und "Saphirblau" von Kerstin Gier. Der fulminante Abschluss der Edelstein - Trilogie bildet "Smaragdgrün". Gideon brach Gwen das Herz, nichts desto trotz müssen die beiden einzigen Zeitreisen Hand in Hand arbeiten, um dem zwielichtigen Graf von Saint Germain auszuschalten. Dabei ist es für Gwen gar nicht so einfach mit einem gebrochen Herzen klar zu denken geschweige denn Menuette zu tanzen.
Kerstin Gier bewies auch mit dem letzten Band einer Reihe das richtige Gespür für eine tolle abwechselungsreiche Story, entzückende Charaktere (Xemerius!!!), geschichtliche Authentizität (wer wusste schon man die aufgemahlten Leberflecken im "Gesicht des Barock" als Schönheitspflästerchen bezeichnet^^) und einmaligen Humor (ich sage nur "gruselige Zimtschnecken"). Die Hürde der Erwartungen für einen gelungen Abschlusses dieser Buchreihe übersprang die Autorin scheinbar mit Leichtigkeit. So ist auch das Finale im Buch logisch und nachvollziehbar geschrieben, was keine Fragezeichen sondern pure Glückseligkeit im Leserantlitz hinterlässt. Ein zum Sterben schönes Happy - End. Apropo Sterben: nicht nur Vampire sind unsterblich...
Doch etwas Wehmut bleibt nach fast 500 Seiten doch zurück, denn das soll es jetzt tatsächlich gewesen sein mit Gwen, Gideon und den Zeitreisen. Schade eigentlich.
Also, wer noch nicht wusste, dass Herzen eigentlich aus einem unbrechbaren Material, nämlich Marzipan sind und wie man Vintage - Häckel - Schweine herstellt, der sollte "Smaragdgrün" keinesfalls verpassen.

Wertung 5/5 

"Süßer Tod" von Sandra Brown

Ganz großes (Kopf-)Kino.


 Die Journalistin Britt Shelley erwacht neben einen Toten, doch weiß sie nicht warum oder wieso der Mann tot ist, der ihr am Vortag noch eine ganz große Story angeboten hatte. Sie wird zur Topverdächtigen der Polizei. Doch sie glaubt, dass sie aufgrund ihrer Unschuld nichts von den Polizei- und Justizbehörden zu befürchten hat.Ein Irrtum? Als sie von Raley Gannon, einem ehemaligen Feuerwehrmann gekidnappet wird, beginnt eine mitreißende und gefährliche Reise. Die beiden sind sich nicht unbekannt, denn Britt trug erheblich an seinem Rufmord bei, als er vor fünf Jahren ebenfalls neben einer Leiche erwachte, ohne sich daran zu erinnern, was geschah. Die beiden kommen sich auf Umwegen näher und müssen schon bald feststellen, dass ihrer beide Schicksal eng mit einem verherrenden Brand und vier vermeintlichen Helden verknüpft ist.

In alter Manier baut Sandra Brown unbarmherzig eine mitreißende Spannung auf, die in mehreren Herzschlagmomenten und einem unerwarteten Finale gipfelt.
Die Charaktere sind allesamt überzeugend gezeichnet, obwohl im vergleich zu älteren Romanen der Sandra Brown auf ein psychologisches Profil verzichtet wurde, was auch seine guten Seiten hat, denn so wird die Story schneller und die Protagonisten verloren aufgrund dessen nicht sonderlich an Qualität. Raley ist ein Mann, wie er im Buche stehen sollte und Britt eine (wie immer) bildschöne toughe Reporterin. Gemächlich beginnt es zwischen den beiden zu knistern und der Herzschlag des Lesers schnellt in die Höhe. Obwohl die beiden wirklich schon früher zur Sache hätten kommen sollen.
Wie auch schon in "Ewige Treue" ist auch hier wieder die Story des Buches außergewöhnlich. Aber das ist ja ein Markenzeichen der Sandra Brown und gleichzeitig ihr größtes Talent.
Sandra Browns "Süßer Tod" ist zwar nicht so mitreißend und gefühlsbetont wie ihre Werke "Trügerischer Spiegel" oder "Ein Hauch von Skandal", es gehört aber auf jeden Fall neben "Weißglut" zu den besten Veröffentlichungen der letzten Jahre. Was das Buch aufjeden Fall der sich über 510 Seiten hinziehenden Spannung und den atemstockenden Wendungen verdankt. Denn am Ende ist nicht so wie es schien und Freunde werden zu Feinden, wenn es um die Karriere geht.
Fazit:
Bei diesem Buch würde ich es mir noch mehr wünschen, wenn endlich ein Brownscher Roman mit hochkarätigen Schauspielern verfilmt werden würde. Dieser Stoff bietet allemale mehr Spannung als so mancher Thriller aus Hollywood.
Ansonsten ist "süßer Tod" ein Muss für alle Fans der Autorin und eine Empfehlung für diejenigen, die mal wieder ein richtig gutes Buch auf dem Gebiet der Romantic Suspense lesen wollen.
Überzeugende Charaktere, wahnsinnige Spannung und das gewisse Fünkchen Etwas im Plot bringen die volle Sternzahl. 

Wertung 5/5

"Totenbraut" von Nina Blazon

Der Mythos ist untot.

 Wir schreiben Serbien im 18. Jahrhundert, als das Schicksal der 14 - jährigen Jasna besiegelt wurde. Als mittlere von sieben Töchtern einer toten Mutter und eines trinkenden Vaters wird sie an einem ominösen sowie reichen Gutsherrn verkauft. Jasna soll die Frau seines einzigen Sohnes werden. Verschleppt in ein fremdes Dorf weit weg von ihren geliebten Schwestern erfährt die junge Frau, dass ihre neue Familie im Dorf doch nicht so angesehen ist, wie Jasna einst annahm. Sie beginnt Fragen zu stellen, daraufhin begegnet man ihr überall mit Zwietracht. Selbst ihr Schwiegervater, der sie einst erwählte, will Jasna nur noch so schnell wie möglich zum Schweigen bringen. Als sich im Dorf die Todesfälle zu häufen beginnen, wispert es hinter jeder Ecke das todbringende Wort "Vampir".
Was hat Jasnas neue Familie damit zutun und warum fühlt sie sich bei Dusan soviel geborgener, als bei ihrem eigenen Ehemann?

Nina Blazon verfasste mit "Totenbraut" einen weiteren fesselnden Jugendroman, der voller epischer Poesie erblüht. Dabei ist der Plot und die Welt von "Totenbraut" ausgesprochen düster. Jasna wird häufig mit dem Tod und den damit verbundenen heimischen Bräuchen konfrontiert. Auch muss sie erfahren, dass sie als Frau im 18. Jahrhundert nur ein Besitztum des Mannes ist.
"Totenbraut" ist weniger ein Fantasyroman, sondern eher dem Genre der historischen Romane zuzuschreiben. Das Buch versucht die Fakten hinter dem Mythos des Vampirismus aufzuklären und macht dabei deutlich, dass meist nicht ein blutsaugendes Monstrum, sondern Religion, Aberglaube und Dummheit die Menschen in den Tod stürzt. "Totenbraut" ist ein interessantes Buch, beidem kaum Langeweile aufkommt, da einige wissenswerten Fakten zum Aberglauben enthalten. Einer davon: Vampire haben einen Zählfetisch und so nahmen clevere Dorfbewohner an, dass das Verstreuen von einigen Mohnkörnern die untoten Wesen lange genug aufhalten wird, um vor ihnen zu fliehen.

Wertung 5/5

"Scherbenmond" von Bettina Belitz

So sexy und zum Glück nicht prüde!

 Elli ist verzweifelt, erst verschwindet Colin aus ihrem Leben und dann auch noch ihr Vater. Nachdem merkwürdige Botschaften ihres Vaters ins Haus flattern macht sie sich auf den Weg zu ihrem Bruder Paul. Doch der hat sich in Hamburg komplett verändert. Elli versteht die Welt nicht mehr. Zusammen mit Tillmann ahnt sie, dass nur ein Mahr hinter dem veränderten Paul stecken kann. Eine aufreibende Befreiungsaktion beginnt.

Die Besonderheit "Scherbenmonds" ist seine absolute Sexiness. Hier regiert keine falsche Prüderie oder Keuschheit, sondern ein reales Verlangen der Protagonisten füreinander. Die Dinge werden beim Namen genannt und nicht blumig umschrieben. Das mag für einige sonderbar oder verstörend sein, aber es ist etwas besonders, was in den wenigsten "Jugendromanen" so auf den Punkt gebracht wird. Wenn die Protagonistin sich über ihr erstes Mal, Orgasmen und Selbstbefriedigung offenbart, dann trifft das genau den Zahn der Zeit für eine 19-Jährige und man findet sich als Leser in diesem Alter darin absolut wieder, während ein 14-jähriges Mädchen vielleicht erstmal mit diesem Thema überfordert sein wird. Das ist sehr mutig von Bettina Belitz und ich finde, dass ihr Buch und die Figur der Elli dadurch an Tiefe und Glaubwürdigkeit gewinnen.

Zu den sehr starken Szenen des Buches, die Beklemmung und Gänsehaut hervorrufen, gehört Collins Erinnerungsszene aus dem Konzentrationslager, die einfach nur schrecklich ist, mich zum Nachdenken anregte und sehr traurig machte. Die Beschreibungen der Filmaufnahme, welche Pauls Mahr aufdecken sollte, fand ich sehr gelungen und atmosphärisch dicht geschildert. Dies abends zu lesen war sehr schaurig, weil die Szene direkt in den Kopf geht. Kompliment an die Autorin.

Schwergetan habe ich mich mit der teilweise wirren Handlung und der Motivation einzelner Charaktere. Es passiert sehr viel und Elli sucht sehr viele Menschen auf (zum Beispiel Dr. Sand aufgrund eines offensichtlich falschen Jobangebots), ohne dass man die Beweggründe dahinter versteht und was diese mit dem Verlauf der Handlung gemein haben. Einige Erklärungen dazu scheinen auch nicht ganz schlüssig zu sein. Zum Beispiel warum Elli nachdem ersten Schlüsselerlebnis auf Trischen keine menschliche Nähe mehr zulassen kann und tagelang komatös dahinsiecht. Man muss sich auf die Geschichte und die Erklärungen einlassen, um sich damit zufriedengeben zu können. So auch am Ende dem großen Showdown des Buches, wo alles nach fast 700 Seiten sehr schnell geht und die Logik dabei schnell baden gehen kann. Wie gesagt man muss sich voll und ganz auf die Handlung und die dargebotenen Erklärungen einlassen, um mit dem Plot zufrieden zu sein.

Einige Parts kommen sogar sehr traumartig daher, so schleierhaft sind sie geschrieben. (Damit meine ich aber nicht die tatsächlich Traumschilderungen.)
Ich kann nicht genau ausmachen, ob mir "Splitterherz" besser gefiel. Beide Bücher lassen sich schwerlich vergleichen, da sie natürlich eine ganz andere Handlung und ein ganz anderes Entwicklungsstadium der Protagonisten beinhalten. Punktabzug gibt es wegen der Irrungen und Wirrungen der Handlung.
Doch wenn man den Buchdeckel von "Scherbenmond" zu geschlagen hat, ist das Gefühl da, etwas ganz besonderes gelesen zu haben.
Ein Buch das neben einer tollen Geschichte noch viel mehr mitgibt.

Wertung 4/5

"Land der Schatten: Magische Begegnung" von Ilona Andrews

Überzeugend schreibt man anders!

 Es gibt zwei Parallelwelten: das Broken (unsere Wirklichkeit) und das Weird - eine Welt die voller Magie und mittelalterlicher hierarchischer Strukturen strotz. Beide Welten überschneiden sich an einigen Stellen und bilden dort das Edge. Dort lebt Rose, die kraftvolle Blitze schleudern kann, mit ihren beiden jüngeren Brüdern George und Jack, einem Nekromanten und einem Lykanthropen. Als eines Tages Declan, ein Adliger aus dem Weird, vor ihrer ärmlichen Haustür steht, ist für Rose schnell klar: er ist wieder mal einer, der sie als Gebährmaschine ins Weird verschleppen will. Angsteinflößende hundeartige Biester beginnen die Bewohner des Edge anzugreifen und Rose muss sich eingestehen auf die Hilfe des gutaussehenden Declans angewiesen zu sein.

Positiv hervorzuheben aus Ilona Andrews "Land der Schatten - Magische Begegnungen" ist das originelle Setting und die Idee der magischen Parallelwelten, was eine Erfrischung auf dem Urban Fantasy Markt hätte darstellen können.
Anfangs lesen sich die Beschreibungen der Welt voller Kuriositäten und magischer Geschöpfe auch noch sehr flüssig, doch nach den ersten 100 Seiten beginnt sich der Wurm einzuschleichen. Die Handlung scheint zu stagnieren. Beschreibungen von Waffen, Kampftechniken, magischen Ritualen und Bestienangriffen übernehmen die Oberhand. Auch die Beschreibungen des Waldes waren einfach nur mühsam und konnten in meinem Kopf einfach kein Bild entstehen lassen, sodass ich diese Passagen einfach nur quer gelesen habe. Der Schreibstil, mit dem das Buch verfasst wurde, ist in sich unstimmig, was wohl daran liegen mag, dass sich hinter dem Pseudonym Ilona Andrews ein Autorenehepaar verbirgt. Ob es an der Übersetzung oder an der Unzulänglichkeit der Autoren liegt, weiß ich nicht, aber einige Formulierungen sind unpassend und verwirren (z.b. sie küsste seine Kinnbacken !!!), genauso wie einige Dialoge, die einfach nicht zusammen passen wollen.
Abstoßend zu lesen, war das mehrmalige Erwähnen des Schweißgeruchs des Protagonisten. Was wohl männlich und besonders kriegerisch erscheinen sollte, war in den wenigen Situationen, in denen Rose und Declan allein waren, eher unpassend. Das Verhältnis der beiden zueinander ist eher unglaubwürdig und untypisch für ein Buch des LYX-Verlages. Sie mag ihn nicht, fühlt sich jedoch angezogen von ihm. Er mag sie abrupt aus unerfindlichen Gründen, will sie unbedingt ins Bett kriegen. Das höchste der Gefühle waren zwei drei Küsse bis es dann endlich auf Seite 351 zum Showdown zwischen beiden kommt, der nach einer Seite auch schon wieder abgehandelt wurde und dann nie wieder auftaucht. Und auf einmal ist es die ganz große Liebe.
Rose Charaktergestaltung fand ich anfangs sehr überzeugend, wie sie sich um ihre beiden Brüder sorgt und unbedingt Geld in einem elenden Putzjob verdienen muss, um zu überleben. Doch erhält man während des ganzen Buches kein Bild wie sie eigentlich aussieht. Declan war eher ein Held ohne Kanten, dem zwar edle Motive zugesprochen werden und die auch ausführlich beschrieben sind, doch machen diese ihn nicht wirklich lebendig. Rose Großmutter, die meint sich ständig einmischen zu müssen, ist einfach nur nervig und trägt keinen sonderlich großen Anteil an der Entwicklung der Handlung. Der eigentliche Bösewicht der Geschichte taucht vielleicht dreimal auf, versprüht kannibalisches Verlangen und verschwindet dann wieder minderbedrohlich. Die beiden Brüder gewinnt man im Laufe der Handlung schnell lieb und sind ein kleiner Lichtblick. Der ansatzweise interessante Charakter des William wird anfangs kurz eingeführt (ihm ist der Folgeband "Spiegeljagd" gewidmet, welcher im Juni erscheinen wird) und spielt im stärker werdenden Schluss des Buches wieder eine größere Rolle. Doch so schnell wie er zurück kam, verschwand er auch sang- und klanglos wieder.

Zusammenfassend zu sagen ist, dass das Buch keinen überzeugenden Höhepunkt hat und jegliche Spannung von ernüchternden Beschreibungen erdrückt wird. Nach gutem Anfang schwachen Mittelteil und besserem Ende ist die Reise ins Land der Schatten für mich beendet. Ich persönlich kann gegenüber all den anderen positiven Rezensionen der zwar neuartigen Idee in der Umsetzung nicht viel Gutes abgewinnen. Nach langem hin und her werden es doch drei Sterne, weil ich bei weitem schon schlechtere Bücher gelesen habe.

Wertung 3/5

"Chicagoland Vampires: Frisch gebissen" von Chloe Neill

Ungewöhnlich ... gut.

Doktorandin Merrit hatte ihr Leben bereits gut vorgeplant, als sie eines Nachts auf dem Campus angefallen wird und schließlich stirbt. Doch Merrit findet sich nicht unter der Erde wieder, sondern im Angesicht von Ethan Sullivan, einem Meistervampir und ihrem Macher. Doch wird Merrit sich in den hierachischen Strukturen der Vampire unterordnen können?

  Dieses Buch ist so untypisch im Vergleich zu den diversen anderen Büchern des Vampirgenres. Zum Glück. Die aggierenden Charaktere sind allesamt überzeugend und vielschichtig gezeichnet. Es macht Spaß und ist erfrischend ihnen dabei zuzusehen wie sie durch die 423 Seiten wandeln. Der Computerfreak Jeff mit seiner mehr oder weniger subtilen Art zu flirten, sticht dabei besonders ins Auge. Auch die hormonstrotzenden möchtegern "Karnickel" Mallory und Catcher sind in Kombination einfach unsterblich. Die Hauptprotagonistin Merit ist tollpatschig und liebenswert, sodass man sich ständig in ihr wiederfindet.
Ihren Weg zur Unsterblichkeit ist eher ungewöhnlich, da es ungewollt war. Nun muss sie sich mit ihrem neuen Leben arangieren. Dabei bekommt sie die Grenzen von ihrem Meister Ethan aufgezeigt. In einer großartigen Szene des Buches wird Merit sogar zur Voyeurin, was die Stimmung zwischen beiden weiter anheizt.Das Konfliktpotenzial wartet an jeder Ecke und tritt mit Vampir Morgan auch ernsthaft in Erscheinung und umgarnt Merit. Die Dreiecksbeziehung ist kompliziert, brisant und weist noch entwicklungspotenzial in den Folgebänden auf.
Einziger Kritikpunkt ist der etwas schleppende Einstieg, denn die Geschichte kommt erst nach den ersten 150 Seiten in fahrt, doch dafür bannt sie am Ende umso mehr.
Insgesamt ist der erste Band der Chicagoland Vampires brisant, witzig, fesselnd, innovativ und einfach frisch. "Frisch gebissen", halt.

Wertung 5/5

"In den Schatten lauert der Tod" von Shannon McKenna

Die harten und die heißen Töne.

 Bereits im ersten Teil der Romantic Suspense Reihe von Shannon Mckenna durften wir Connor McLoud und Erin Riggs kennenlernen. Was sich damals bereits als interessante Mischung ausmachen lies, wurde in "In den Schatten lauert der Tod" endlich vollständig erzählt. 
Der geisteskranke Verbrecher Novak und seine Killer sind wieder auf freiem Fuß. Bei Connor schrillen sämtliche Alarmglocken, musste er Erin schließlich erst vor ein paar Wochen aus deren Machenschaften befreien. Und so erklärt sich Connor zu Erins zweiten Schatten und endlich finden alte Gefühle ihre Erfüllung.
"In den Schatten lauert der Tod" ist mit zusätzlichen 100 Seiten deutlich dicker als sein Vorgänger und kann sich somit auch im Umfang nicht hinter ihm verstecken. Die Krimihandlung ist durchaus gelungen und packender, als in "die Nacht hat viele Augen." Auch hier macht die Erotik einen großen Teil des Buches aus, was ich aber nicht als sonderlich aufdringlich erachtete, bei Shannon Mckenna weiß man, was man bekommt. Die Entwicklung der beiden Protagonisten fand ich sehr gelungen und überzeugend dargestellt. Besonders der Titelheld ist aus keiner 0815 - Schublade entsprungen, sondern hat sehr starke emotionale Seiten, die ihn für seine Umgebung schwach und labil erscheinen lassen. Erin und Connor wachsen beim Lesen ans Herz, weil sie mit ihrer Emotionalität ebenjenes sehr bewegen.
Doch die eigentlichen Sieger aus "in den Schatten lauert der Tod" sind die Nebencharaktere Sean und Tamara. Er macht mit seinen coolen Sprüchen und ständigen Charmeoffensiven bereits Lust auf den übernächsten Band und sie als "böses Bondgirl" offenbart einen spannenden Charakter, dessen Leitmotive in Zukunft auch noch ihre Erfüllung in Buchform erfahren werden.
Ich freue mich darauf, habe nichts auszusetzen und vergebe somit fünf Sterne.

Wertung 5/5

"City of Bones" von Cassandra Clare

Knochen knacken in New York City.

 Wer hätte gedacht, dass in den Straßen von New York nicht nur jede Menge It - Girls ihr Unwesen treiben, sondern auch Werwölfe, Elfen, Vampire, Hexenmeister und andere Dämonen?
Clary bestimmt nicht. Doch als sie eines Abends in einem Club eine Gruppe Jugendlicher dabei beobachtet, wie diese einen Mord begehen, ändert dieses Erlebnis Clarys Leben über Nacht. Die Täter sind die Schattenjäger Isabelle, Alec und Jace, welche sich gerade auf der Jagd befanden. Als kurze Zeit später ihre Mutter verschwindet und die 15 - Jährige in ihrer vollkommen verwüsteten Wohnung von einem dunklen Wesen angegriffen wird, nimmt sich Schattenjäger Jace der Angelegenheit an und bringt Clary in das New Yorker Hauptquartier der Dämonenjäger. Dort erfährt das Mädchen, dass sie eine der Ihrigen ist. Wenn sie ihre Mutter jemals wiedersehen möchte, muss sie sich ganz auf ein neues Leben als Schattenjägerin einlassen. Doch ihrem besten Freund Simon fällt es schwer, dies zu akzeptieren.
"Chroniken der Unterwelt: City of Bones" heißt das vielversprechende Debüt der Autorin Cassandra Clare. Und der Leser wird nicht enttäuscht: Spannung, innovative Ideen, überzeugende Charaktere und spritzig Dialoge machen das Lesen der 500 Seiten zu einem wahren Vergnügen. Cassandra Clare kreierte mutig die unterschiedlichsten Protagonisten, ohne sich großzügig von Klischees leiten zu lassen. Da darf ein mutiger Jäger auch schon mal homosexuell sein und ein Mädchen romantische Gefühle für zwei Jungen hegen. Die Geschichte, welche auf sechs Bände ausgeweitet wurde (im April nächsten Jahres wird der 4.Band auf Englisch erscheinen, weitere Infos gibt es auf Cassandra Clares Homepage), ist wie eine modernere amerikanische Version von Harry Potter und jedem Leser zu empfehlen, der es schaurig, wild, witzig, romantisch und erschütternd mag.

Achja. Ab August 2012 sollen übrigens die Dreharbeiten zum ersten Teil der Buchreihe stattfinden, mit Lily Collins (Schneewittchen in "Spieglein, Spieglein") und Jamie Bower (Caius in der Twilight Saga) als Clary und Jace. Ich bin erst einmal nicht so angetan von der Schauspielerwahl, doch lasse mich gerne positiv darüber überraschen, wie sie sich schlagen werden.

Wertung 5/5

"Demonica: Verführt" von Larissa Ione





Heiß mit der Option auf noch viel heißer.

Tayla Macuso liebt ihre Tätigkeit als Dämonenjägerin und Wächterin für die Aegis. Ihnen ist sie zu vollster Loyalität verpflichtet, schließlich half die Zentrale, zum Schutze der Menschheit vor Dämonen, Tayla zurück auf den rechten Weg. Die 24 - Jährige hatte es nicht leicht in ihrer Vergangenheit: ihre Mutter war eine Drogensüchtige und starb auf grausamste Art und Weise durch einen Dämon. Da ist es nur eine logische Konsequenz, dass Tayla alles daran setzt die Kreaturen der Unterwelt zu töten, wenn sie ihnen über den Weg läuft. Bei einer dieser Begegnungen wird sie so schwer verwundet, dass sie in einem Dämonenkrankenhaus, dem Underworld General, behandelt werden muss. Der dämonische Mc Sexy, Eidolon, erkennt sofort welche Gefahr von Tayla ausgeht, doch kann er seine Hände nicht von ihr lassen und so könnte ihre erste Begegnung nicht heißer sein. Tayla erkennt, dass in ihrer Welt nicht alles nur schwarz und weiß ist, doch der Weg zum Happy-End ist steinig.

Larissa Ione versprüht in ihrem Serienauftakt jede Menge Witz, der ganz gern unter die Gürtellinie zielt und den Leser in die Lachmuskeln trifft, so wird das Lesen eigentlich nie langweilig, was größtenteils aber den charmant gezeichneten Charakteren und ihr Agieren untereinander zu verdanken ist. Die meisten Figuren wird man auch in den Folgebänden wieder antreffen dürfen, wobei ich besonders auf Eidolons Halbbruder Wraith gespannt bin, der mit seinen mentalen Fähigkeiten, die Frauenwelt im wahrsten Sinne des Wortes um den Verstand bringt. Doch zuerst ist der düstere Shade mit "Demonica.Entfesselt" im November an der Reihe.

Während des Lesens sind mir immer wieder (ungewollte ?) Parallelen zu anderen Buchreihen aufgefallen. Die durchaus kreativen und plastischen Beschreibungen der vielfältigen Dämonenschar in Larissa Iones Welt haben mich immer wieder an die Kreaturen aus den "Chroniken der Unterwelt" von Cassandra Clare erinnert.
Lara Adrian und ihre Vampirkrieger vom Orden schienen auch Teil der Inspirationsquelle gewesen zu sein. Denn auch in Demonica sehnen sich die männlichen Protagonisten nach einer Gefährtin, die mit ihnen den Bund für die Ewigkeit, mit Blut besiegelt, eingehen.

Bevor die Geschichte beginnt, wird man erst einmal mit einigen ziemlich fantasievollen Begriffserklärungen überschüttet, die man sich unmöglich während des Lesens merken kann, jedoch wird die dämonische Fachsprache im Laufe der Handlung mehrfach erläutert, sodass die Erklärungen am Anfang eigentlich unnötig waren.
Durch das Buch ziehen sich einige Grammatik- und Ausdrucksfehler, die schon auffällig ins Auge stechen, was ich vom Lektorat des LYX-Verlages eigentlich nicht gewohnt war.

Ich finde nicht, dass "Demonica" zu grausam oder erotisch ist, schließlich ist man das als Leser von den Werken der Romantic Suspense Fantasy Reihe des LYX-Verlages durchaus gewöhnt. Es ist sicherlich eine Geschmackssache, aber man sollte nicht mit "Weichspülererwartungen" an dieses Buch herangehen.
Die Covergestaltung möchte ich dieses Mal positiv herausheben, die dunkelpinken Umrahmungen und Highlights haben es mir absolut angetan.

Trotz kleiner Kritikpunkte gebe ich "Demonica" noch die volle Punktzahl, da das Buch nach einigen Tagen immernoch nachklingt und ich bereits den zweiten Teil herbeisehne.

Wertung 5/5

"Unsterblich wie der Morgen" von Mina Hepsen

Was für ein Zusammenbruch!

 Ich fand es wirklich toll, als ich gelesen hatte, dass ein neuer Vampirroman von Mina Hepsen publiziert werden würde. Schließlich habe ich die drei Vorgängerbände förmlich inhaliert, so verschlungen wurde ich von dieser fesselnden Handlung. Da kann man ja nur enttäuscht werden? Der erste Dämpfer kam mit der Feststellung, dass die Geschichte von Adam und Lea (scheinbar zwei ziemlich beliebte Vornamen für Protagonisten vgl. Tanja Heitmann: Morgenrot)in der Gegenwart spielt.
Der Charme des 19. Jahrhunderts fiel also schonmal weg. Meine Hoffnung, dass Mina Hepsen dies mit ihrem leichten Schreibstil auffangen würde, wurde leider enttäuscht. Irgendwie wirkte alles eher spannungslos und erzwungen.

Die im Buch erwähnten Vergleiche zu James Bond würden es auf den Kopf treffen, wenn 007 ziemlich lahm wäre.
Immer wieder werden Handlungsstränge aufgegriffen und nicht fortgeführt, außerdem wird man immer wieder vor Tatsachen gestellt, wo ich mich wundern musste, ob ich nicht vielleicht etwas überlesen hätte. So z.Bsp als Lea nebenbei erwähnt, dass sie bereits wisse, was Adam ist. Das hatte sie von ihrem vampirischen Geisterfreund erfahren, von dem wir als Leser zuvor auch noch nicht wussten, dass er ein Blutsauger war. Doch am schlimmsten war in einem Nebensatz emotionslos zu erfahren, dass die Protagonisten der vorherigen Bände alle tot sind. Wieso? Keine Ahnung, schließlich wurden diesem Fakt vielleicht fünf Worte geopfert.

Ich war etwas verwirrt über den Einschub, dass den Vampiren die Sonne überhaupt nichts ausmachte. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber war das in Mina Hepsens Welt des 19. Jahrhunderts eigentlich auch der Fall?

Lea, die keine Geister sehen, sondern nur hören kann und somit ziemlich schizophren wirkt, ist nicht wirklich sympatisch. Zwischen ihr und dem etwas besser dargestellten Adam knistert die Luft NICHT wirklich. Die romantischen Momente, welche die bisherige Reihe ausmachten, fehlen hier fast gänzlich. In den letzten 20 Seiten kommt endlich ansatzweise emotinale Tiefe auf, doch die reißt die Mysere auch nicht mehr heraus und so endet "Unsterblich wie der Morgen" so wie es angefangen hat: enttäuschend - auch eine Gemeinsamkeit mit "Morgenrot".

Wertung 2/5

"Blick in den Abgrund" von Shannon McKenna

Etwas schwächer als der Vörgänger, aber immer noch ziemlich gut.

 Davy McLoud ist ein harter Brocken, das zumindest muss Margot Vetter erfahren, als sie ihn als Privatdetektiv
für ihr Stalkerproblem engagiert. Immer wieder geraten beide gehörig aneinander, denn Margot und Davy haben einige Geheimnisse, die sie noch nicht gewillt sind einander anzuvertrauen. Da Margot Zahlungskraft nicht gewährleistet ist, einigt sie sich mit Davy auf ein unmoralisches Angebot, in der Hoffnung die Gefühle auf der Suche nach dem psychopatischen Stalker ausser Acht lassen zu können.

Der dritte Teil in der Romantic Suspense Reihe von Shannon Mckenna wartet wieder mit einiger Spannung und Erotik auf. Die beiden Hauptcharaktere sind überzeugend und individuell gestaltet, bei Mckenna ist es selten 0815. Besonders schön fand ich auch in diesem Teil wieder das Auftreten der altbekannten und zukünftigen Hauptprotagonisten. Es wird keiner aus den Augen verloren und gestaltet somit die Hanndlung durch die Buchreihe hinweg mit.
Die Schwächen des Buches bestehen ganz klar darin, dass sie sowohl von der Thriller- als auch von der Liebeshandlung zum Vorgänger abfallen. Die beiden Protagonisten haben ihre witzigen und schönen Momente, aber auch die absurden, schwer nachvollziehbaren, so zum Beispiel als Davy die wehrlos gefesselte Margot vor einer Folter bewahrt, schlafen sie kurz darauf an selber Stelle miteinander. Oder als es zum großen Showdown kommt und man eigentlich Panik und Verzweifelung von Margot erwarten sollte, schminkt und stylt sie sich ersteinmal in aller Seelenruhe. Die Thrillerhandlung lässt einige Fragen über die Bösewichte und ihre Beweggründe offen, ist aber besser konstruiert als im ersten Teil um Seth und Raine. Es geht jedoch nicht mehr so heiß her, wie in den beiden Vorgängerbänden.
Doch ich bleibe der Serie treu, da es nach wie vor eine sehr gelungene Buchreihe ist und im nächsten Teil endlich mein Favourit Sean seinen Hauptpart bekommt. Ich freue mich darauf!

Wertung 4/5

"Kissed" von Alex Flinn

Märchen in the Mix.

 Johnny möchte einmal der neue Manolo Blahnik werden, als die Prinzessin des fiktiven Königreiches Aloria in dem Hotel , in dem Johnny sein Schustergeschäft führt, eincheckt, ist für ihn klar, die Prinzessin muss er kennenlernen. Vielleicht kann sie ihm zu seinem Ruhm verhelfen. Doch diese hat ein ganz anderes Vorhaben, denn Johnny soll ihren Bruder, der in einen Frosch verwandelt wurde, finden und seinen Fluch bestenfalls brechen. Ein verrückter Roadtrip beginnt für ihn und seine beste Freundin Meg.

Auf Alex Flinn bin ich durch "Beastly" aufmerksam geworden. Die moderne Märchenadaption von "die Schöne und das Biest" hatte zwar seine Schwäche, doch viel mehr punkteten seine Vorzüge und die originelle Idee alte Märchen neu zu interpretieren. Und so war ich auch hier wieder neugierig, wie der "Froschkönig", so meine Annahme nach Betrachten dieses süßen Covers, hier umgesetzt wurde. Der Froschkönig wurde zwar verwendet, doch nicht nur, denn "Kissed" ist eine Zusammenführung mehrerer Märchen, vorallem aus der Feder der Gebrüder Grimm, die im Anhang noch einmal aufgeführt wurden. Es schadet nicht, diese Beschreibungen zuerst zu lesen, da man so den Inhalt besser erfassen kann, jedoch auch Gefahr läuft den Handlungsverlauf verfrüht aufzudecken. Doch ich weiß nicht ob es an mein vorheriges Vorspannlesen lag, doch ich empfand den Plot als ziemlich vorhersehrbar und überraschungsarm. Jedoch ist "kissed" keinesfalls langweilig, sondern lässt sich flüssig lesen. Der Schreibstil Flinns lässt die Charaktere und das Setting sehr atmosphärisch erscheinen. Die ungewöhnliche Geschichte schafft es darüber hinwegzutrösten, dass der romantische Part in "Kissed" nicht so ausgeprägt, wie in "Beastly" vorzufinden ist. 

Wertung 4/5

"Blutbraut" von Lynn Raven

Warten wie es weitergeht?

 Lucinda Moreira läuft davon und das bereits ihr halbes Leben lang. Vor Monstern, vor ihrer Vergangenheit, vor dem Grauen und vor den Mördern ihrer Tante. Durch Verrat gerät sie in ihren persönlichen Albtraum und in die Fänge von Joaquin de Alvaro. Der ist der mächtigste Haxer weit und breit, doch dadurch ist er auch dazu verdammt sich jede Nacht ein Stückchen mehr zu verlieren und zum Nosferatu zu werden. Dies kann nur eines aufhalten: Lucindas Blut. Doch das ist das Letzte was Lucinda bereit ist zu geben.
Zu beginn der Geschichte wird man erst einmal mit zahlreichen Namen und Fakten in einer föllig neuen Hexergemeinschaft konfrontiert, doch wer aufmerksam ist und das Buch in einem Rutsch runterließt, sollte das gut bewältigen können. Für die diversen spanischen Begriffe und Redewendungen, die bei der nicht spanisch sprechenden Bevölkerung sicher ein paar Verständnisprobleme hinterlassen könnten, sorgte die Autorin auf ihrer Website für eine nach Seitenzahl geordnete Übersetzungshilfe.

Die Liebesgeschichte zwischen Luz und Joaquin nimmt nur sehr langsam an Fahrt auf, was dem Buch jedoch auf keiner Seite schlecht zu Gesicht steht. Immer wieder erinnerten mich einige Elemente der Liebesgeschichte an "die Schöne und das Biest", so zum Beispiel der sehende Spiegel oder die furchteinflößende Gestalt des Protagonisten. Dies ist jedoch überhaupt kein Makel sondern vielleicht eher eine kleine Hommage. Etwas zu kritisieren habe ich aber doch, denn ich wüsste schon ganz gern wie alt der Protagonist ist, von Luz erfahren wir es auch erst spät, dass sie 18 Jahre alt ist, obwohl sie mir stellenweise etwas älter vorgestellt hatte. Doch das ist eher nichtig für mich, daher wird es deswegen ganz sicher keinen Abzug geben.

Am Ende bleibt die Frage "wie geht es weiter?". Tut es das überhaupt? Das Ende des Buches lässt ein paar Fragen offen, die auf eine Fortsetzung schließen lassen, von der weder auf der Verlagsseite noch der Internetseite der Autorin etwas zu erfahren ist. In einem Jahr sind wir sicher wieder schlauer und hoffenlich auch wieder sehr zufrieden, denn Lynn Raven ist und bleibt ein garant für außergewöhnliche deutschsprachige Fantasyliteratur und auch mit ihrem neuesten Werk, auf das ihre Anhänger über ein Jahr warten durften, landete sie wieder eine literarische Punktlandung. Egal ob Charaktere, Plot, Spannung oder ihr wundervoll bildhafter Schreibstil, all dies läuft zu einem wahren Gesamtkunstwerk zusammen, welche die 732 Seiten wie einen Wimpernschlag erscheinen lassen.

Wertung 5/5

"Sündige Gier" von Sandra Brown

Spannend. Mörderisch. Prickelnd. Brown.

 »Paul ist tot.«
Creightons Herz setzte einen Schlag aus. Sein Lächeln fiel in sich zusammen. »Was?«
Doug räusperte sich. »Dein Onkel wurde vor einer Stunde im Hotel Moultrie erschossen.«
Creighton starrte seinen Vater wortlos an, bis er schließlich tief Luft holte. »Also, in den unsterblichen Worten von Forrest Gump oder genauer gesagt seiner Mutter: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.« (Sündige Gier, S.11)

In einem Hotel in Atlanta wird der Millionär Paul Wheeler erschossen. Alles weist auf einen Raubüberfall hin. Doch seine junge, schöne Begleiterin Julie Rutledge ist sich sicher: Es war Mord. Doch niemand will ihr Glauben schenken.
In Auftrag gegeben von Creighton Wheeler, Pauls Neffen und potenziellem Erben. Um zu verhindern, dass Creighton von Starverteidiger Derek Mitchell vertreten wird, beginnt sie ein perfides Spiel, dessen Kontrolle ihr schnell aus den Händen genommen wird...

In alter Manier baut Sandra Brown unbarmherzig eine mitreißende Spannung auf, die in einem Herzschlagfinale gipfelt.
Die Charaktere sind allesamt vom Helden bis zum mörderischen Genie beängstigend real und vielschichtig gezeichnet. Schnell entsteht zwischen den Protagonisten, Julie und Dereck, eine unbändige Chemie, sodass die Luft förmlich zu knistern scheint und der Herzschlag des Lesers schnellt in die Höhe. Aber das ist ja das Markenzeichen der Autorin Sandra Brown und gleichzeitig ihr größtes Talent.
Die Story ist dieses Mal nicht ganz so ausgefallen, wie in "Süßer Tod" oder "Ewige Treue".
Auch ist "sündige Gier" nicht so mitreißend und gefühlsbetont wie ihre Werke "Trügerischer Spiegel" oder "der Hauch des Schicksals", doch die aufkommende Spannung entschädigt dies allemal. Bis zur letzten Seiten ist der Leser in einem Sog gefangen, dessen Wirkung erst mit dem Zuschlagen des Buchdeckels langsam zu verschwinden scheint.
"Sündige Gier" ist ein typischer Thriller aus Sandra Browns Feder, wie man sie in den vergangenen Jahren immer wieder lesen konnte und auch hier ging die Rechnung wieder auf, denn das Buch ist ein Muss für alle Fans der Autorin und eine Empfehlung für diejenigen, die mal wieder ein richtig gutes Buch auf dem Gebiet der Romantic Suspense lesen wollen. 

Wertung 5/5

Montag, 10. Juni 2013

"Sünden der Vergangenheit" von Shannon McKenna

Besser - heißer - Sean und Liv!

Bereits seit dem ersten Teil der Romantic Suspense Reihe von Shannon McKenna durften wir auf Sean McLouds Geschichte warten. Schon damals bereitete der jüngste McLoud - Bruder mit seinen lässigen Sprüchen und unbändigen Charmeoffensiven ein absolutes Lesevergnügen. Endlich durften wir seine Geschichte in "Sünden der Vergangenheit" erfahren und diese ist nichts für Zartbeseitete.

Vor 15 Jahren musste Sean seiner großen Liebe Olivia Endicott das Herz brechen, um sie vor den Peinigern seines Bruders zu bewahren. Den Schmerz in ihren Augen konnte Sean durch die unzähligen Bettgeschichten seit dem nicht verdrängen. Er konnte auch niemals ganz von ihr ablassen und so kommt es, dass er einer der ersten am Tatort ist, als Olivias Buchladen niederbrennt und er kurz darauf einen Bombenanschlag auf ihr Leben vereitelt. Für Sean ist sofort klar, dass er Liv nicht wieder aus den Augen lässt, solange bis der Auftragskiller ausgeschaltet ist. Liv kann nach anfänglichen Zögern und Zweifeln die Trennung aus der Vergangenheit überwinden. Seans Charme wirkte gerade bei ihr am effizientesten und so geraten die beiden in eine Machenschaft hinein, die bereits vor 15 Jahren Seans Zwillingsbruder Kev zum Verhängnis wurde.

"Sünden der Vergangenheit" ist um Längen besser als der Vorgänger "Blick in den Abgrund" und zählt neben dem zweiten Teil zu den unterhaltsamsten der Reihe. Das Buch besticht durch eine spannende Krimihandlung, die packender ist als in den Vorgängerbänden. Sie webt sich perfekt in die Erotik ein, welchen einen großen Teil des Buches ausmacht, was ich aber nicht als sonderlich aufdringlich erachtete, denn bei Shannon McKenna weiß man, was man bekommt. Die Entwicklung der beiden Protagonisten fand ich sehr gelungen und überzeugend dargestellt. Besonders der Titelheld ist aus keiner 0815 - Schublade entsprungen, sondern ist innerlich zerrissen und hat das Geschick sich stets in Schwierigkeiten hinein zu manövrieren. Seine visionären Träume und Illusionen geben ihm einen paranormalen Touch. Auch Liv hat eine sehr angenehme und sympathische Art. Die beiden bilden ein tolles Team und wachsen beim Lesen sehr schnell ans Herz.
Zum Glück für den Fan der Serie lässt Shannon McKenna ihre vorangegangenen Protagonisten niemals außer Acht und so bekommen auch sie immer wieder ihren Part in den Büchern, was hoffentlich in den nächsten Bänden auch wieder der Fall sein wird, obwohl in ihnen erst einmal kein McLoud - Bruder die Hauptrolle übernehmen wird.
Sehr gelungen war ebenso das Nebenspiel zwischen Miles und Cindy, die sich nun auch endlich wieder annähren. Auch Tamara das 'böse Bondgirl' offenbarte wieder einmal ihren spannenden Charakter, deren Geschichte im übernächsten Band erzählt wird.
Ich freue mich darauf, habe nichts auszusetzen und vergebe somit fünf Sterne.

Wertung 5/5

"Hexenfluch" von Lynn Raven

Adults only? Ach Quatsch!

 Lange musste die eingeschworene Leserschaft Lynn Ravens warten, um ihren ersten Roman in den Händen halten zu können, der nicht als All-Age-Werk klassifiziert wurde, sondern ausschließlich dem erwachsenen Publikum zugedacht ist. Doch widmet sie sich in Hexenfluch keinen neuen Elementen und Themen des Fantasygenres, sondern greift auf Altbekanntes zurück, was die Fans der Autorin auf jeden Fall wiedererkennen werden. So zum Beispiel wurde die Thematik der Magie und Hexerei bereits im vorangegangenen Werk Blutbraut behandelt, unklar ist jedoch, ob beide Geschichten in der gleichen fiktiven Welt spielen. Auch Lynn Ravens Faible für heilende Protagonistinnen bleibt nicht verborgen. So wie Ella ihre Begabung fürs Heilen von Todkranken und schließen von Wunden entdeckt, gingen Lijanas (Der Kuss des Kjer) und Cassim (Der Spiegel von Feuer und Eis erschien unter dem Pseudonym Alex Morrin), welche zerbrochene Edelsteine zusammensetzen konnte, ähnlichen Tätigkeiten nach. Auch darf ein Werwolfsrudel in Hexenfluch nicht fehlen, dem Werwolfsmythos erkundete die Autorin bereits in Werwolf. Doch diese Parallelen, die wahrscheinlich nur denjenigen auffallen werden, die alle Bücher gelesen haben, sind überhaupt nicht negativ, sondern geben eher das Gefühl von Vertrautheit und mal wieder gut in einer Geschichte von Lynn Raven aufgehoben zu sein. Schließlich sind alle der obengenannten Werke ein Lesehighlight.
So gibt auch Hexenfluch wieder eine mitreißende Handlung her und zeichnet tolle Charaktere. Auch hier sprang wieder das altvertraute Kribbeln zwischen den Protagonisten fast aus den Buchseiten hervor. Ich fand die Bindung zwischen den Beiden wurde wirklich sehr gut dargestellt, wobei ich auch zugeben muss, dass ich eine kleine Schwäche für diese gequälten Helden habe...

Die Kritik der anderen Rezensentinnen, dass Lynn Raven ihren Schreibstil in diesem Buch verloren hätte, kann ich definitiv nicht bestätigen. Zwar sind in Hexenfluch keine ausschweifenden Landschaftsbeschreibungen vorhanden, wie in ihren bisherigen Werken, aber das tat der Story nur gut und beschleunigte das Erzähltempo. Charakteristisch für Lynn Raven sind ihre elliptischen Sätze, die auch oft nur aus einem Wort bestehen dürfen. Damit schafft sie es, wie keine andere die Gefühle auf den Punkt zu bringen. Sie besitzt ebenso eine ganz eigene Art mit der deutschen Sprache umzugehen, die ihre Bücher und ihren Schreibstil so einzigartig macht.
Im Buch wird eigentlich nur eine explizite Liebesszene geschildert, die durch den verschleiernden Schreibstil der Autorin lebt und nicht durch anatomische Beschreibungen, daher kann ich die Kritik nicht nachvollziehen, dass im Buch zuviel Sex vorherrscht. Natürlich wird dieser immer wieder als Druckmittel und Machtausübung der Dämonenfürstin eingesetzt oder tritt in magischen Ritualen auf, doch der Akt an sich findet nur zwischen den Zeilen statt. Da gibt es wirklich andere Trivialliteratur, in der keine nymphomanische Dämonenkönigin auftritt, in denen es mehr zur Sache geht. Von daher könnten auch reifere Teenager oder junge Erwachsene das Buch "ungefährdet" genießen.

Mein einziger Kritikpunkt richtet sich an den Knaur-Verlag für die Auswahl des Formates. Es liegt ein Paperback vor, welches ursprünglich eingeführt wurde, um eine Alternative zwischen Taschenbuch und Hardcover zu haben. Es besitzt die Abmaße des Hardcovers jedoch nur einen Buchdeckel aus einer Art Pappe. Es ist preiswerter als ein Hardcover und soll hochwertiger als eine Taschenbuchausgabe sein. Nun ja von Hochwertigkeit kann bei meiner Ausgabe nicht mehr die Rede sein. Sie sieht mittlerweile so aus, als hätte ich sie bereits fünfmal durchgelesen und das liegt nicht an einen nachlässigen Umgang meinerseits, wie ich ausdrücklich betonen möchte. Überall am Buchrücken sind Risse aufgetaucht, die beispielsweise nur selten auf meinen gelesenen Taschenbüchern zu finden sind. Durch diese Risse ist auch die Effektfolie von dem Schriftzug abgeplatzt, was ich sehr schade finde. Ideal ist es für mich, wenn ein Buch auch noch nach dem Lesen wie neu aussieht.
Doch dafür ziehe ich keinen Punkt ab, denn für mich steht eine weitere herausragende Geschichte aus der Feder einer der besten deutschen Autorinnen dieses Genres eindeutig im Vordergrund. Dieses Buch ist ein Muss für alle Fans der Autorin und auch an alle anderen geht eine eindeutige Kaufempfehlung raus. Hoffentlich gibt es bald Neuigkeiten über ein nächstes Buchprojekt Lynn Ravens. Ich würde es mir mehr als wünschen.

Wertung 5/5

"Wolf Diaries: Gezähmt" von G.A. Aiken

Gute Unterhaltung auch für Neulinge dieser Autorin.

 Sara schlägt sich so durch in ihrem Leben in einer texanischen Kleinstadt und das ist garnicht immer so einfach, wenn man hinkt und eine Narbe mitten im Gesicht trägt. Als dann eine Horde Biker erscheint, wird ihr Alltag gehörig durcheinander gewirbelt, denn Zack, der wohl attraktivste von allen, hat es ausgerechnet auf Sara abgesehen.

Der Beginn der Wolf Diaries Reihe war für mich das erste Buch, welches ich von G.A.Aiken lesen durfte und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Der Kauf war eher ein ungewisser, da der Klappentext, als dieser nicht wirklich bezeichnet werden kann und man nichts über die Handlung erfährt. Außerdem waren die ersten Rezensionen hier auf Amazon eher kritisch, aber ich habe mich nicht abschrecken lassen und wurde nicht enttäuscht.
Die drei Freundinnen Sara, Miki und Angelina geben ein lebendiges, witziges und vorallem impulsives Gespann ab, obwohl ihr aggresives Auftreten ziemlich befremdlich wirkt und eher an einen Berliner Krisenbezirk erinnert. Zumindest wird ersteinmal für die Protagonistin im Laufe des Buches dieses Verhalten erklärt. Es entstehen immer wieder komische Momente und schlagkräftige Dialoge, die die Geschichte niemals langweilig machen, obwohl handlungstechnisch gesehen im Laufe des Buches nicht viel passiert. Die heißeren Szenen, welche sich im letzten Drittel stark häufen, runden "Wolf Diaries. Gezähmt" gekonnt ab und machen ein kurzweilliges Vergnügen auch für Einsteigende der Autorin. Wenn ich so lese, dass die Drachenreihe um einiges besser sein soll, werde ich dort vielleicht auch einmal reinschauen. 

Wertung 4/5

"Die Geliebte des Meisterspions" von Joanna Bourne

Ein meisterhafter Beginn für ein meisterschaftsfreies Ende


 Annique Villiers, oder in Spionagekreisen aufgrund ihrer Schläue nur das Füchschen genannt, ist gerade wieder auf einer ihrer Missionen für ihr Vaterland Frankreich, als sie mit anderen Spionen in Gefangenschaft gerät. Sie kann sich und zwei andere Insassen befreien, doch ahnt erst zu spät, dass sie in die Hände des verfeindeten englischen Spionageteams gerät. Robert Grey will zuerst nur die Albion von Annique, doch schon bald will Grey mehr, nämlich Annique mit Haut und Haar.

Ich war sehr gespannt auf die historischen Romanzen, welche der Lyx-Verlag erstmalig veröffentlichte. Eigentlich wollte ich mir "die Geliebte des Meisterspions" nicht besorgen, da ich etwas von der politischen Thematik mit Napoleons Feldzüge gegen Europa abgeschreckt wurde. Doch als ich die Leseprobe las, packte mich gleich die Spannung zwischen den beiden Protagonisten, die zwischen den Fronten ihrer Länder stehen, doch um zu überleben gemeinsam arbeiten und sich schließlich zwischen den wechselnden Machtverhältnissen ineinander verlieben.
Die ersten zwei Drittel des Buches sind im wahrsten Sinne des Wortes/Titels meisterhaft. Die Chemie stimmt auf jeder Seite, man fiebert wirklich mit und möchte, dass Grey und Annique endlich die Politik ihrer Länder vergessen und zur Sache kommen. Doch als es dann passiert ist leider die Luft raus aus der Geschichte. Annique hadert mit sich, ob sie ihr Heimatland für ihre Liebe verraten soll. Dieser innere Konflikt löst sich für sie doch ganz von allein, als Autorin Joanna Bourne ihr letztes Ass aus dem Ärmel zaubert, welches jedoch für mich nicht überraschend war. Also wartet man nur noch auf das spektakelfreie Ende.
Das Buch ist ganz gewiss kein erotischer Roman! Es kommen auch nicht zu viele Liebesszenen vor. Die Autorin hat zwar einen wundervollen Schreibstil und kreiert einzigartige Metapher, aber bei den Bettszenen hält sie sich ganz klar zurück und man erhält keine anatomische korrekten Beschreibungen von irgendetwas oder irgendjemanden. Die von einer anderen Rezensentin erwähnten 30 Seiten purer Leidenschaft am Stück wurden wohl in meiner Ausgabe zensiert... Ich bezweifele sogar, dass die Autorin diesem Thema so viele Seiten im gesamten Buch gewidmet hat.
Eine Gänsehaut kam bei mir immer wieder auf, wenn der Bösewicht der Geschichte LeBlanc auftauchte, denn was er den Frauen, die ihm den Weg kreuzen, antut, ist wirklich grausam. Zum Glück wird dieses immer nur zwischen den Zeilen angedeutet, doch das reichte schon, um mir einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen.

Das Buch ist in seiner Gesamtheit wirklich nicht schlecht, da die gut gezeichneten Charaktere immer wieder mit intelligenten Dialogen aufwarten und einfach die Chemie stimmt. Wie erst von mir befürchtet, wird man nicht mit all zu vielen politischen Feinheiten und Feldzügen konfrontiert. Dem ersten Drittel des Buches würde ich ohne zu Zögern volle fünf Punkte geben, doch da das Ende schwächelt, gibt es von mir nur vier Sterne.

Wertung 4/5

"Succubus Dreams" von Richelle Mead

Ach Georgina, warum nur?

 Georgina Kincaid ist mit ihrem Leben als Unsterbliche eigentlich recht zufrieden. Sie hat einen Job, der ihr Spaß macht, einen tollen Freund, der auch gleichzeitig noch Autor ihrer Lieblingsbuchreihe ist, und sie hat regelmäßig Sex. Nur eben nicht mit Seth, ihrem Freund. Doch das weiß er und Georgina kann auch nicht anders, schließlich ist sie ein Succubus, der den Männern beim Akt Lebensenergie aussaugt. Langsam beginnt diese Tatsache an der Beziehung der beiden zu nagen. Doch Georgina muss sich erstnoch mit einer Schar Engeln, der Vorweihnachtszeit, einen unfähigen Succubusnachwuchs und mysteriösen Träumen herumschlagen, bevor sie ihre Beziehungsprobleme angehen kann.

Dies ist nun der dritte Teil der Succubus Reihe von Richelle Mead (Vampire Academy) und er ist mindestens genauso grandios, wie seine Vorgänger, wenn nicht gar besser. Die begnadete Richelle Mead schafft es einfach mit jedem weiteren Band eine einzigartige Spannung und Dramatik in ihre Geschichten einzuweben, die sie zu eine der besten des romantischen Fantasygenres macht.
Das Buch verbindet zwei wichtige Erzählungsstränge miteinander, einmal den gefühlvollen und tragischen Beziehungspart zwischen Georgina und Seth, sowie der spannenden Mysteriethematik, in der Georgina das Rätsel um ihrer Träume aufdecken muss. Dabei wird sich gekonnt in der Mythologie bedient. Ein besonderes Schmankerl sind auch immer wieder Georginas Rückblenden in die Vergangenheit, in der wir etwas über ihr bisheriges, ewiges Leben erfahren.
Der dritte Band zeichnet sich durch eine einmalige Tragik aus, die am Ende kein Auge trocken lässt. Ein absolutes Lesehighlight!

Wertung 5/5

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