Montag, 3. Juni 2013

Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen.

Der schöne Schein trügt ... wie immer!

 Sie hätte so schön sein können diese Märchenadaptierung. Gutaussehende Schauspieler, wunderschöne Kostüme und eine Story, die schon immer funktionierte - die Geschichte vom altbewährten Schneewittchen. Doch komplett begeistert bin ich trotzdem nicht wirklich...

Dabei fing alles so gut an: Julia Roberts oder hier die böse Königin sitzt in ihrem magischen Zimmer und leitet mit sarkastischen Kommentaren die Geschichte ein und betont dabei ausdrücklich, dass Schneewittchen fallen wird, so wie der Schnee, denn dies sei ihre Geschichte. Und tatsächlich gehört dieser Film Julia Roberts, die in diesem Film einfach toll aussieht, den ganzen Schönheitswahn eigentlich garnicht nötig hat, der im Film angeprangert werden sollte. Doch was war das denn? Eine lausige Szene, die die ganze Thematik auf die Spitze treiben sollte, ein bisschen Vogelkot in der Gesichtsmaske, ein wohl platzierter Bienenstich in die Lippe und man spart sich das Kollagen... Wirklich viel Kritik und Verteufelung am amerikanischen Schönheitswahn war das ja nicht. Nach meinem Geschmack hätte da viel mehr passieren können, Julia Roberts hätte noch bissiger sein können und ihre Methoden noch absurder. Ich war enttäuscht, dass da nicht mehr kam, vor allem weil besagte Szene in jedem Trailer bereits zu sehen war!
Wenn Pretty Woman mal nicht auf der Leinwand war, was leider oft vorkam, dann durften wir einen etwas verweichlichten und langweiligen Prinzen dabei zusehen, wie er mit dem achso perfekten "Schneechen" (wenn man nicht so genau hinhörte, klang es wie Schnittchen^^)die Geschichte von Schneewittchen und den Sieben Zwergen in etwas abgewandelter Form durchlebte. Das hätte mich wohl begeistern sollen, tat es aber einfach nicht, dafür passierte mir viel zu wenig zwischen Armie Hammer und Lily Collins. Irgendwie lustlos und mit wenig Mimik spielten sie das Kennenlernen und abrupte Verlieben in einander. Da ist bei mir kein Funken übergesprungen, der mich den Film weiterhin begeistert verfolgen ließ. Eigentlich hätte Julia Roberts das Happy End verdient und nicht der leicht schwachsinnige Prinz und sein blutarmes "Schnittchen".
Was die Jack-Russell-Terrier-Avancen des Prinzen und die Bollywoodnummer dann noch sollten, war für mich auch nicht ganz erschlossen.

Aber es war ja auch nicht alles so schlecht. Wie gesagt Julia Roberts zu zusehen, hat wirklich Spaß gemacht, obwohl man ihren Schönheitswahn mehr auf die Spitze hätte treiben können.
Die Idee mit den unterschiedlichen Zwergencharakteren, die unter Arbeiten nicht Bergarbeit sondern professionellen Raub verstehen, fand ich ganz nett und vielleicht ein wenig zeitgemäßer.
Außerdem sieht der Film einfach toll aus, die ganze Landschaft und auch die Schauspieler sind äußerlich schön anzusehen. Das Märchenschloss ist so verschnörkelt gestaltet, dass ich fast ein wenig neidisch wurde. Aber ganz besonders toll sind die Kostüme geworden, ob Schneewittchens Alltagskleider oder das bezaubernde Schwanendress auf dem Ball, es war einfach so, wie ich mir ein Märchen nur wünschen könnte. Bei besagtem Ball gab es soviel an kreativen Tierkostümen zu entdecken, dass die Szene von mir aus noch viel länger hätte andauern können.

Ich muss leider sagen, dass ich enttäuscht bin von der doch blutarmen Geschichte und einem blassen Schneewittchen. Die ganze Energie, die man in Kostüme und Kulisse steckte, hätte man lieber in mehr Biss und Spannung für die Erzählweise des Filmes gesteckt.
Wertung 3/5

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