Dienstag, 11. Juni 2013

"Totenbraut" von Nina Blazon

Der Mythos ist untot.

 Wir schreiben Serbien im 18. Jahrhundert, als das Schicksal der 14 - jährigen Jasna besiegelt wurde. Als mittlere von sieben Töchtern einer toten Mutter und eines trinkenden Vaters wird sie an einem ominösen sowie reichen Gutsherrn verkauft. Jasna soll die Frau seines einzigen Sohnes werden. Verschleppt in ein fremdes Dorf weit weg von ihren geliebten Schwestern erfährt die junge Frau, dass ihre neue Familie im Dorf doch nicht so angesehen ist, wie Jasna einst annahm. Sie beginnt Fragen zu stellen, daraufhin begegnet man ihr überall mit Zwietracht. Selbst ihr Schwiegervater, der sie einst erwählte, will Jasna nur noch so schnell wie möglich zum Schweigen bringen. Als sich im Dorf die Todesfälle zu häufen beginnen, wispert es hinter jeder Ecke das todbringende Wort "Vampir".
Was hat Jasnas neue Familie damit zutun und warum fühlt sie sich bei Dusan soviel geborgener, als bei ihrem eigenen Ehemann?

Nina Blazon verfasste mit "Totenbraut" einen weiteren fesselnden Jugendroman, der voller epischer Poesie erblüht. Dabei ist der Plot und die Welt von "Totenbraut" ausgesprochen düster. Jasna wird häufig mit dem Tod und den damit verbundenen heimischen Bräuchen konfrontiert. Auch muss sie erfahren, dass sie als Frau im 18. Jahrhundert nur ein Besitztum des Mannes ist.
"Totenbraut" ist weniger ein Fantasyroman, sondern eher dem Genre der historischen Romane zuzuschreiben. Das Buch versucht die Fakten hinter dem Mythos des Vampirismus aufzuklären und macht dabei deutlich, dass meist nicht ein blutsaugendes Monstrum, sondern Religion, Aberglaube und Dummheit die Menschen in den Tod stürzt. "Totenbraut" ist ein interessantes Buch, beidem kaum Langeweile aufkommt, da einige wissenswerten Fakten zum Aberglauben enthalten. Einer davon: Vampire haben einen Zählfetisch und so nahmen clevere Dorfbewohner an, dass das Verstreuen von einigen Mohnkörnern die untoten Wesen lange genug aufhalten wird, um vor ihnen zu fliehen.

Wertung 5/5

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