Mittwoch, 17. Februar 2016

2/5 für "Taking Chances - Im Herzen bei dir" von Molly McAdams

Vor ein paar Wochen bin ich zum ersten Mal über die Plattform Blog dein Buch gestolpert. Dort kann man sich gezielt für ein Buch bewerben, welches man dann mit etwas Glück als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommt, lesen und darüber bloggen darf.

Beim Stöbern bin ich direkt fündig geworden. Ich habe mich für "Taking Chances" von Molly McAdams aus dem Mira Verlag entschieden und hatte das Glück ein Rezensionsexemplar zu erhalten.

Die Inhaltsangabe des Buches hat mich sofort angesprochen und ich konnte es kaum abwarten mit dem Buch zu beginnen.
Harper wuchs auf einer Militärbasis mit allein mit ihrem strengen Marine-Dad und hunderten von Soldaten auf. Sie kann es daher kaum abwarten weit weg zu ziehen und an einem College mit ihrem neuen Leben zu beginnen. Direkt in den ersten beiden Wochen lernt Harper zwei Jungen kennen, die sie sofort in ihren Bann ziehen. Zum einen ist da Chase, der heiße Surfer-Typ und Draufgänger, welcher auf keiner Party eine Blondine anbrennen lassen kann.
Zum anderen lernt sie auch Brandon kennen. Der ausgerechnet Chase Mitbewohner ist und etwas grüblerischer erscheint. Doch hinter dem Musterschüler steckt ein knallharter Untergrundkämpfer, der sein Herz sofort an Harper verlor. Sie erwiedert Brandons Gefühle und so werden beide ein Paar, doch fühlt sie sich auch sehr zu Chase hingezogen. An einem verhängnisvollen Wochenende gibt Harper der Versuchung nach.

Ersteinmal zum Augenscheinlichen: Ich finde die allgemeine Buchergestaltung in den Grüntönen sehr ansprechend. Ich sah es mir daher etwas genauer an als sonst und bin dann über das Coverbild mit dem Trio auf der Bank gestolpert. Das ist so schlecht gephotoshopped, dass ich es vllt besser hinbekommen hätte, und das mag leider etwas heißen. Es sind irgendwie auch nur 4 Beine für 3 Leute zu erkennen, naja...

Aber wichtiger ist der Inhalt des Buches. In diversen Blogs bin ich bereits über Molly McAdams gestoßen. Habe allerdings noch kein Buch von ihr gelesen. Der Inhalt hat mich an "Beautiful Disaster" von Jamie McGuire erinnert. Dort geht es auch um junge Liebe am College und der Protagonist ist auch in illegale Untergrundkämpfe verwickelt. (Ich habe das Buch gehasst! Rezension...) Zum Glück wird es hier nicht ganz so schlimm.

"Taking Chances" siedelt sich selbst im New Adult Bereich an. Im Klartext: Es gibt Sex in der Handlung, allerdings nicht explizit beschrieben.
Ich freute mich also auf eine knisternde Dreiecksgeschichte mit vielen Irrungen und Wirrungen und ganz viel Herzschmerz-Romantik. Diese bekam ich in der ersten Hälfte des Buches auch. Ich griff jedes mal mit Freude zum Buch, weil ich unbedingt erfahren wollte, wie Chase Harper doch noch herumkriegt und wie diese es ihrem Boyfriend Brandon beibringen würde. Das hat wirklich Spaß gemacht zu lesen. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und die Geschichte lies sich sehr flüssig. Molly McAdams hatte mich zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Schreibstil noch total abgeholt. Ich hatte auch zu keinem Punkt Schwierigkeiten in die Handlung zu finden. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich dem Buch noch fast die Höchstwertung gegeben.

Gestört haben mich hier bereits die Charaktere des Buches. Molly McAdams hat es leider nicht geschafft ein klares Bild von Harper, Chase, Brandon und co. zu erschaffen. Na gut bei Harper gelingt ihr das noch. Allerdings war sie mir nicht sehr sympathisch. Ihre Mitbewohnerin und Chase Schwester, Bree, zauberte aus der lahmen Militär-Harper einen heißen Feger von dem kein Collegeboy die Finger lassen wollte und so hatte Harper im Handumdrehen die beiden begehrtesten Junggesellen an der Angel. Das war recht langweilig und wenig glaubwürdig, wenn ihr stets aus alles Ecken gesagt wurde, wie perfekt sie doch sei. *Gähn!*
Zu Beginn des Buches hatte ich die Schwierigkeit Chase und Brandon auseinander zu halten. Die beiden waren sich so ähnlich, dass ich immer wieder verinnerlichen mussten, bei wem Harper gerade in den Armen lag. Notgedrungen löste sich das Problem mit der Zeit auf, doch war ich bis zum Ende des Buches überzeugt, dass Brandon und seine Familie afroamerikanischer Abstammung sind, obwohl das nirgends erwähnt wurde. In meinem Kopf habe ich mir selbst ein Bild zurecht gesponnen, weil die Autorin es selbst leider nicht geschafft hat, mir eine plastische Vorlage zu liefern. Das muss nicht immer schlecht sein, hier empfand ich es allerdings als störend, dass ich kein genaues Bild der Protagonisten hatte.

Das war bis dahin das größte Manko der Geschichte für mich. Allerdings begann dann die Handlung zu kippen. Wer das Buch noch lesen möchte, dem will ich nicht zu viel verraten. Am besten Du springst direkt zu meinem letzten Absatz mit dem Fazit. ACHTUNG SPOILER!

Der Klappentext versprach eine unerwartete Wendung und so machte ich mich auch auf eine Katastrophe gefasst. Es lag auch eine in der Luft, denn die Hälfte des Buches war erreicht und mit ihm ein Happy End für Harper, Chase und deren Baby. Doch natürlich musste die Autorin noch eine große Prise Drama hinzufügen, was total konstruiert erschien. Ich verstehe auch nicht, warum man die Übeltäterin einfach davon kommen lässt, immerhin hat sie jemanden Drogen verabreicht, der in einer Folge davon starb. Ich denke das kann als fahrlässige Tötung gewertet werden. Aber nein, die Übeltäterin wird nicht belangt und verschwand so schnell wieder, wie sie auch auf der Bildfläche erschien.

An dem Punkt konnte ich absolut nicht mit den Figuren mitfühlen, es hat mich nicht gepackt. Anstatt mit den Figuren zu leiden, konnte ich mich nur über deren Dumheiten ärgern.
Harper verkraftet Chase Tod wahnsinnig schnell, eigentlich sorgt sie sich nur um sich und ihre Zukunft. Da bandelt sie wieder mit Brandon an, der treudoof das Ergebnis ihres Betruges akzeptiert. Klasse Typ der Brandon... langweilig! Nebenbei will er weiterhin bei illegalen Kämpfen ganz viel Kohle scheffeln. Die Gefahren dabei und Harpers Angst erneut einen Partner zu verlieren, sieht er nicht. Nicht die hellste Kerze der Brandon...

Was dann folgt sind 150 Seiten, die die meisten Autoren in das letzte Kapitel + Epilog unterbringen würden. Es wird sich ganz viel versöhnt und gestritten, Belanglosigkeiten und Gefühlen werden ausgetauscht, teilweise unnötige, seitenfüllende Konflikte eingebaut, die schlichtweg langweilig und ärgerlich waren. Ich habe die letzten 70 Seiten überflogen, weil ich mir das Ganze nicht mehr antun wollte.

Ich habe mit krassen Handlungseinschnitten kein Problem, dies kann ein 0815-Buch zu einer wahren Lieblingsgeschichte machen. Molly McAdams hat diesen Sprung mit "Tanking Chances weit verfehlt. Sie hat nach einem tollen Start und einer Wendung, die das Potenzial hatte ganz großes emotionales Kino zu werden, die Handlung total aus den Augen verloren. Das Buch hätte getrost 150 Seiten weniger haben können und wäre dann um einiges besser und unterhaltsamer geworden. Wirklich Schade, ich habe selten erlebt, dass ein Buch solch drastischen Wandel erlebt, daher kann ich nur eine recht niedrige Bewertung geben, ich werde allerdings im weiteren Programm des Mira-Verlages stöbern und auch schauen wie die anderen Romane der Autorin abgeschnitten haben.

Ps: Beim Stöbern habe ich gerade entdeckt, dass im Sommer mit dem Roman "Trusting Liam" ein Prequel erscheinen wird, in dem es sich um Harpers Sohn Liam und die Tochter eines anderen Buchpärchens ("Love&Lies) drehen wird. Strange... 


Vielen Dank an Blog dein Buch für die Chance auf diese Leseerfahrung!


6 Kommentare:

  1. Hi Laura, ich kann dir nur zustimmen. Mich haben auch so viele Punkte an diesem Buch gestört, dass ich die niedrigste Bewertung vergeben musste. Dass alle Kerle auf Harper stehen, hat mich fürchterlich genervt und auch all das, was du unter dem Spoiler-Abschnitt ansprichst. Für mich war es das erste und letzte Buch von der Autorin.

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    1. Hi Friedelchen, vielen Dank für dein Feedback. Dabei haben die anderen Bücher der Autorin gar nicht mal so schlechte Bewertungen.
      Liebe Grüße

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  2. Toller Review, würde mich freuen wenn du mal auf meinen Blog vorbeischaust:
    https://lisabookreview.wordpress.com

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    1. Hi Lisa,

      vielen Dank. :) Habe vorhin mal reingeschaut. Sieht gut aus!

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  3. Hey, das Buch hat mich ähnlich aufgeregt wie dich. :D
    Bin froh, dass es anderen auch so ergeht und ich mit meiner negativen Rezi nicht so allein dastehe. Scheinbar konnte das Buch ja niemanden so richtig vom Hocker hauen. ^^
    Bin gespannt auf weitere Rezis von dir und werde mich gleich mal weiter hier durchklicken. ;)

    Viele liebe Grüße,
    Viktoria von diary-of-a-booklover.tumblr.com

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    1. Danke für Deinen netten Kommentar, Viktoria.

      Ich werde mal auf Deinem Blog stöbern gehen :)

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