Montag, 27. Februar 2017

400.Blogpost | Fast gar nicht verliebt von Cara Connelly

Dank der durchgehend positiven Bewertungen bin ich auf den ersten Band der Save the Date - Trilogie aufmerksam geworden. Der Klappentext klang nach ziemlich vielen Spannungspunkten und so freute ich mich auf einen Contemporary-Roman, der es in sich haben sollte.
Gerade erst standen sie sich im Gerichtssaal gegenüber und wenig später sitzen Victoria und Ty im Flieger nebeneinander auf dem Weg zur selben Hochzeit. 
Tyrell Brown verlor seine Frau bei einem grausamen Autounfall. Vor Gericht muss er seine Entscheidung, die lebenserhaltenden Maschinen seiner Frau abzustellen, verteidigen. Dabei setzte die Anwältin der Gegenseite, Victoria, Ty so sehr zu, dass der pure Hass zwischen ihnen schwelt.
Auf der Hochzeit müssen sie sich allerdings zusammenreißen, um dem Brautpaar nicht die Feier zu versauen. Ob das klappt?

Cara Connelly hat es ab der ersten Seite geschafft, mich in  ihrer Geschichte willkommen zu heißen und gefangen zu nehmen. Schnell schafft sie es, ein sehr klares und authentisches Bild von ihren Figuren zu vermitteln. Ich liebe Geschichten, die überzeugende Charaktere aufweisen. Nicht nur sämtliche Nebencharaktere sind vielschichtig und treiben die Handlung voran, auch die Protagonistin sind sehr besonders.

Tyrell merkt man seine Trauer um seine Frau auch nach 7 Jahren noch an. Dabei lebt er allerdings nicht so einsam, wie man annehmen mag. Er versucht seine Trauer mit losen Frauenbekanntschaften zu kompensieren. Damit ist der große stramme texanische Cowboy auch ziemlich erfolgreich. Besonders amüsant fand ich dabei Tys manipulative Gedankengänge. Er weiß ganz genau, welche Wirkung er auf die Damenwelt hat und setzt dies absolut berechnend ein. Dabei haut er Sprüche raus, bei denen man ihm gerne eine verpassen würde.
Die perfekte Gegenspielerin für Ty ist Victoria, die mit ihrer leicht zickigen aber intelligenten Art den Cowboy in den Wahnsinn treibt und doch seiner Anziehung nicht widerstehen kann.
Beide ergeben eine wunderbare Mischung, die einige Hürden überwinden müssen.

"Fast gar nicht verliebt" ist zu keiner Zeit langweilig. Es passieren immer wieder neue Dinge, die nicht unbedingt vorhersehbar waren. Es war sehr erfrischend, eine Geschichte zu lesen, die nicht nach Schema F ablief, auch wenn ich Vickys Berufspläne zum Ende weithergeholt fand.   

Der erste Teil der Save the Date-Reihe ist ein unterhaltsamer Contemporary, der mit seinen grandiosen Figuren, deren Humor und Seele, sowie einer vielschichtigen Story punkten kann. Ich bin gespannt, wie es im nächsten Teil um Vickys Freundin Maddie weitergeht.

5/5

Donnerstag, 23. Februar 2017

Drachennächte | Dragon Rider Weekend von Callie Ray Harper

Auf Lovelybooks durfte ich mal wieder an einer Leserunde des Drachenmondverlags teilnehmen. Dies ist mittlerweile meine 2. Drachennächte-Kurzgeschichte, die von den Autorinnen des Verlags unter einem Pseudonym veröffentlicht werden. 
Hier gehts zur ersten Rezension einer Drachennacht...
Hinter "Dragon Rider Weekend" verbirgt sich meine 2.male/male-Story in diesem Monat, oh oh, da wird doch nicht etwa jemand auf den Geschmack kommen...


Musiker Shawn hat sich eine kreative Auszeit in seinem Landhaus genommen, als der Wasserhahn zu tropfen beginnt. Kurzerhand ruft er Klempner Theo, der mit seinem alten Truck raus zu Shawn fährt und fast einen Unfall baut als er den nackten Musiker aus dem See steigen sieht. Zwischen beiden beginnt ein homoerotisches Katz-und-Mausspiel.

Die Kurzgeschichte ließ sich sehr flott in einem Rutsch durchlesen, das lag an ihrer Kürze, aber noch viel mehr am flüssigen und humorvollen Schreibstil der Autorin.
Sie hat es geschafft auf wenigen Seiten ihren beiden Protagonisten viel Leben einzuhauchen. Mir gefiel dabei besonders der Kontrast zwischen dem draufgängerischen Musiker Shawn und dem sensiblen Anpacker Theo. Zwischen beiden stimmt die Chemie und ihr freches Herantasten war sehr unterhaltsam zu verfolgen.

In dieser Geschichte dreht es sich nicht allein um die sportlichen Aktivitäten in der Horizontalen, sondern behält auch etwas Drama und Konflikte bereit. Dabei kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Geschichte in ausgebauter Form einen sehr guten Gay Romance Roman ergeben könnte.

Mich hat "Dragon Rider Weekend" aufgrund seiner Figuren sehr gut unterhalten. Die Geschichte macht Lust auf mehr.

5/5

Mittwoch, 22. Februar 2017

Buchtipp | Emma, der Faun und das vergessene Buch von Mechthild Gläser

Es ist nicht mal eine Woche her, als ich meine allererste Bookish Prophet Box auspackte und dieses Schmuckstück von einem Hardcover in den Händen hielt. "Emma, der Faun und das vergessene Buch" entstand als Hommage an, die vor 200 Jahren verstorbene Erfolgsautorin, Jane Austen. Ich liebe Jane Austens Romane, die zu ihrer Zeit bahnbrechend waren und noch heute viele Menschen inspirieren. Ich war daher wahnsinnig gespannt, wie viele Anspielungen und Details im Jugendbuch zu finden sein würden.
Emma ist 16 und liebt ihr Leben als Internatsschülerin in den altehrwürdigen Gemäuern Stolzenburgs. Ihr Vater ist der Schulleiter und so kommt es, dass sie die Eliteschulen mit Neureichen und altem Geldadel-Sprösslingen besucht. Als sie eines Tages einen Buchclub  in der alten Bibliothek gründet, entdeckt sie dabei eine geheimnisvolle Chronik, die den Alltag der Stolzenburg über die Jahrhunderte hinweg begleitet. Emma nimmt sich vor diese fortzuführen und muss feststellen, dass alles was in ihr geschrieben steht, wahr wird. 

Ich war von den ersten Seiten an verliebt in das zauberhafte Setting. Das Internat ist ein alter Anwesen, welches mit coolen Ergänzungen, wie Sportplätzen und Schwimmhalle, den Schülern eine ziemlich gute Zeit bereiten kann. Emma konzentriert sich dabei lieber auf Organisatorisches und hilft bei den verschiedensten Schulpartys und Bällen aus. Dem nicht genug gründet sie ihren eigenen Buchclub mit ihren Freundinnen. Solch einen Schulalltag hätte ich auch ziemlich toll gefunden. Als Emma dann auch noch eine alte Chronik in die Hände fällt, in der von einem mysteriösen Faun die Rede ist, nimmt das Abenteuer ihren Lauf.
Dabei muss sich die 16-Jährige mit dem arroganten Darcy herumschlagen, der sich auf Zwischenreise befindend im Internat umsieht, da dort vor 4 Jahren seine Zwillingsschwester verschwand.

Mir gefielen die unterschiedlichen Handlungsstränge sehr, denn sie ließen keine Langeweile aufkommen. Die Autorin schaffte es dabei sehr gut verschiedenste Fährten auszulegen, sodass ich bis zum Schluss nicht wusste, was es mit der Chronik bzw. dem Faun auf sich haben würde. Endlich mal wieder eine Jugendbuch, dass nicht so vorhersehbar war.

Mechthild Gläser hat einen sehr schönen und flüssigen Schreibstil. Dabei fielen mir immer wieder einige Wendungen ins Auge, die an Jane Austens Werke angelehnt waren.
Auch ihre Figuren besaßen verdächtige Charakterzüge, was mich sehr freute, da ich während des Lesens einiges aus "Stolz und Vorurteil" und "Emma" wiedererkannte.

Wer die Romane oder Verfilmungen kennt, wird gerade zwischen Emma und Darcy die Parallelen zu "Stolz und Vorurteil" erkennen. Daraus ergaben sich Szenen, die für mich ein Highlight des Buches waren.

Einziges Manko ist für mich, dass ich die Anziehungskraft zwischen Emma und Darcy nicht spüren konnte. Beide treten natürlich das Erbe großer literarischer Figuren an und können es einfach nicht schaffen diesen gerecht zu werden. Wobei Emma eine wirklich tolle Protagonistin ist, die sich zu helfen weiß. Ihr gegenüber blieb Darcy recht blass.

Dennoch ist "Emma, der Faun und das vergessene Buch" von Mechthild Gläser ein wundervolles Jugendbuch, welches aus einer fantastischen Idee geboren wurde und eine der größten Schriftstellerinnen zu ihrem Jubiläum ehrt. Fans von Jane Austen kommen hier auf ihre Kosten. Alle anderen können hier in ein spannendes Buch mit grandiosem Setting und tollen Figuren eintauchen.

5/5

Sonntag, 19. Februar 2017

Teil 1 | Dark Swan. Sturmtochter von Richelle Mead

Richelle Mead zählt zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Nachdem ich ihre Vampire Academy- und Bloodlines-Reihe verschlungen habe, aber auch Georgina Kincaid vergöttere, war es nur eine Frage der Zeit bis ich mit ihrer Dark Swan-Serie beginnen würde. 
Eugenie Markham ist eine der gefährlichsten Schamaninnen weltweit. Alle Wesen aus der Unter- und Anderswelt müssen sich vor ihr in Acht nehmen. Ihr neuer Fall bereitet ihr allerdings Kopfzerbrechen. Ein junges Mädchen wurde von Feenwesen verschleppt und in der Anderswelt gefangen gehalten. Eugenie bleibt keine andere Wahl, um das Mädchen zu retten, muss sie selbst in die Anderswelt eindringen und erfährt dabei ein paar wichtige Dinge über ihre Herkunft...

Das Cover ist noch aus der Zeit, als LYX es noch nicht ganz so raushatte, wie man moderne Cover gestaltet, aber der erste Teil einer 4-bändigen Reihe ist ja mittlerweile auch schon 7 Jahre alt. Ich griff allerdings nicht wegen des Covers oder der Feen/Feinen-Thematik zum Buch, sondern weil es aus der Feder von Richelle Mead ist.

Ich war sehr überrascht, wie erwachsen diese Geschichte ist. Der Klappentext hatte mich nicht darauf vorbereitet, dass unsere Protagonistin tatsächlich mehr Bettsport betreiben würde als Sexdämonin Georgina Kincaid aus der Succubs Blues-Serie. Das empfand ich keines Wegs als störend, nur könnte man die Reihe beim Betrachten der Cover auch problemlos als Jugendbücher einordnen.

Erst spät erfahren wir das Alter der Protagonistin. Eugenie, oder Odile Black Swan, ist 26 und ziemlich gut im Vertreiben von Geistern und dämonischen Wesen von der Erde. Als Schamanin ist sie mit magischen Fähigkeiten ausgestattet, die es ihr erlauben in die Unterwelt, aber auch in das Reich der Feinen, die Anderswelt, einzutauchen.

Ich mache seit "Plötzlich Fee 1" einen Bogen um Romane mit Elfen-/Feenwesen. Ich mag diese fiesen, aber wunderschönen Wesen einfach nicht sonderlich. 
Richelle Mead konnte mich allerdings von ihrem Weltenentwurf begeistern. Wer viel in dieser Thematik liest, wird wohl kaum etwas neues erfahren haben, doch mich konnte die mittelalterliche Anderswelt mit den prunkvollen Feenhöfen gut unterhalten. Außerdem streut die Autorin einige Fabelwesen aus unterschiedlichsten Mythologien ein, die Eugenie an den Kragen, bzw. die Unterwäsche wollen. Warum das Ganze, wäre hier zu viel verraten.

Richelle Mead hat es einfach drauf, starke und sympathische Protagonistinnen zu erschaffen. Ich mochte Eugenie sehr und freue mich darauf, sie auf ihren weiteren Abenteuern zu begleiten.

Doch auch die Nebenfiguren mit ihren unfreiwilligen Schutzgeistern empfand ich als innovativ. In der Anderswelt lernt Eugenie viele verschiedene hochrangige Feenwesen kennen. Besonders hat es mir da Dorian angetan. Ich bin gespannt, was uns bei ihm noch erwarten wird. Die Feinen sind ja mit Vorsicht zu genießen und es ist nicht immer alles wie es scheint. Ich denke, dass in den Folgebänden noch einige böse Überraschungen passieren werden.

Zwei Dinge haben mich bei diesem Auftakt gestört. Zum einen war es, die stellenweise ziemlich langatmige Handlung. Im Mittelteil herrscht mächtig Langeweile im Reich der Feen, während sich zum großen Finale die Ereignisse überschlagen. Ich hätte mir da etwas mehr Ausgewogenheit gewünscht.
Zum anderen bin ich mit Eugenies Loveinterest nicht warm geworden. Richelle Meads männliche Helden sind mitreißende Kerle, die ich mit viel Herzschmerz und Herzklopfen verbinde. Wenn ich bisher an Kiyo denke, muss ich ersteinmal nachschauen, wie er überhaupt geschrieben wird. Zwischen dem Fuchswandler und Eugenie war die Anziehung von der ersten Minute da, ohne dass ich es allerdings spüren konnte. Das hat mir sehr gefehlt. Außerdem leistet sich der Gute im Laufe der Handlung einen großen Schnitzer, sodass ich aktuell denke, dass Eugenie mit Feenkönig Dorian um einiges besser beraten wäre.  

"Sturmtochter", der erste Teil der Dark Swan Reihe von Richelle Mead ist ein unterhaltsamer Auftakt mit vielen Überraschungen und ein paar Schwächen. Die Autorin hat es im Blut tolle Heldinnen und komplexe Fantasy zu erschaffen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!
4/5


Freitag, 17. Februar 2017

Teil 4 | Der dunkle Herzog von Jennifer Ashley

Eleanor hatte das große Los gezogen als Lord Hard MacKenzie um ihre Hand anhielt. Als sie von seinen dunklen Geheimnissen erfuhr, warf Eleanor ihm den Ring vor die Füße.
Einige Jahre später steht sie allerdings wieder vor seiner Tür, im Gepäck skandalöse Fotos, die ihn um das Amt des Premierministers bringen könnten.

Im letzten Jahr habe ich die Highlander Reihe von Jennifer Ashley für mich entdeckt. Da der LYX-Verlag aktuell nach und nach sämtliche Historicals einstampft, hieß es für mich mit viel Wehmut und Genuss zum mittlerweilen vierten Band um Eleanor und Hart zu greifen.
Beide hatten im vorherigen Teil eine wunderschöne und sehr emotionale Szene, daher war ich wahnsinnig gespannt, wie sich ihre Geschichte gestalten würde.

Hart ist der älteste Bruder der MacKenzies und als Lord von Kilmorgan lastet all die Verantwortung auf seinen Schultern. Doch Hart sehnt sich nach Veränderung, er strebt das Amt des Premierministers an, um Schottland endlich von England loszueisen, wenn ihm das gelungen ist, will er seinen Triumpf seiner großen Liebe Eleanor zu Füßen legen. 
Doch Eleanor hat ihre eigenen Pläne und zeigt Hart seine Naktbilder, die ihr anonym zugesandt worden. 

Bereits auf den ersten Seiten war ich wieder in die Geschichte der MacKenzies gefangen genommen. Jennifer Ashley bewies mal wieder ein treffsicheres Händchen für tolle Protagonisten und eine dramatische Figurenkonstellation. Eleanor ist eine verarmte Lady aus gutem Hause, die ihrem Herz folgte und Hart ursprünglich verließ als sie von seinen Frauengeschichten erfuhr. Jahre später ist sie eine wunderbare Frau mit Hang zu Süßem und einer Schwäche für Kilts. Sie hat ihren ganz eigenen Kopf und macht es Hart erneut schwer, sie in eine Richtung zu pressen.
Hart ist ein beherschter Politiker, der ganz genau weiß, was er will und dies mit allen Mitteln durchsetzt. Er geht ganz nach Kalkül vor und muss erst noch erkennen, dass seine Rechnung nicht immer auf geht.
Das gefiel mir richtig gut und war eine neue Facette in der MacKenzie-Saga. Die Protagonisten sind nicht austauschbar und so lebendig, was die Reihe einfach zu etwas ganz besonderem macht, das viel besser ist, als das meißte, was LYX aktuell auf den Markt bringt. 

Unschlagbar waren auch wieder die Auftritte der ganzen MacKenzies, allen voran natürlich Ian, der mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Die Handlung ist spannend und nimmt eine etwas andere Wendung. Jennifer Ashley hat es heraus, wunderbare Unterhaltung zu schreiben und von mir aus könnte es ewig so weitergehen, da ich es liebe in die vergangenen Tage der schottischen Highlands und englischen Gesellschaft einzutauchen.

"Der dunkle Herzog" ist der hochemotionale, romantische und spannende 4. Teil der MacKenzie Reihe von Jennifer Ashley. Eleanors und Harts Liebesgeschichte hat ihre eigenen Gesetze und zeigt, dass Liebe manchmal ungewöhnliche Wege gehen muss.

5/5


Donnerstag, 16. Februar 2017

Unboxing | Bookish Prophet Box Februar 2017

Auf Facebook habe ich im letzten Monat etwas neues und ziemlich cooles entdeckt, nämlich eine Bücherbox. Ähnlich wie die Owlcrate Box im englischsprachigen Raum ist nun auch in Deutschland eine Box für Bücherwürmer erhältlich. Jule von Bookish Prophet ist dabei allerdings nicht die einzige, die bisher so ein Projekt auf die Beine stellte, doch ihr Konzept sprach mich bisher am meisten an und so bestellte ich mir die Februarbox mit dem Thema "Fantastic Beasts". Also folgen wir doch mal meinen beiden Funko Pops Niffler und Newt und schauen, was drinnen ist...


Mittwoch, 15. Februar 2017

Bromance | Chasing Home von Abbi W. Reed

Auf Lesejury.de konnte ich an der Leserunde zu "Chasing Home" der österreichischen Autorin Abbi W. Reed teilnehmen. Das Besondere an dem Titel ist, dass es sich um waschechte Male-Male / Gayromance handelte, ein Genre, was nicht sehr oft auf meinem Nachttisch landet. Doch dem nicht genug, kriegen wir es auch noch mit Stiefbrüdern zu tun, eine explosive Mischung...
Bildquelle


Lincoln ist ein erfolgreicher Thrillerautor in New York, als er eines Tages einen Anruf erhält, muss er sich in das ländliche Iowa aufmachen, denn sein Vater ist verstorben. Dieser verließ Linc und seine Mutter vor vielen Jahren. Als er schließlich am Haus seines Vaters ankommt, staunt Lincoln nicht schlecht, als ihm sein unbekannter Stiefbruder die Tür öffnet. Zwischen Chase und ihm fliegen sofort die Fetzen, auf die ein oder andere Art...

Nach dem Black Dagger Teil um Quinn und Blay, war dies erst das zweite Buch für mich mit rein männlichen Protagonisten. Ich empfand es als angenehme Abwechslung zu all den großen Dramen, die die Damenwelt im Contemporary Romance Genre gerne mal produzieren. Ganz ohne Drama und Zickerein kamen aber auch Lincoln und Chase nicht aus. Beide sind sehr leidenschaftliche Charaktere und so geht es zwischen ihnen sehr schnell heiß her. Die Autorin hat dabei ein Händchen bewiesen und ihre erotischen Szenen niveauvoll gestaltet. Was danach folgt sind einige Missverständnisse und Zickerein der beiden, wie ich es nicht unbedingt von ihnen erwartet hätte.

Der mögliche Konflikt bezüglich ihrer Stiefbrüderschaft steht nicht im Vordergrund. Es ist schließlich auch nicht verboten sondern ebnet die Fläche für einen wichtigen Punkt der Handlung. Die Beziehung der beiden zu ihrem Vater. Während Lincoln nicht so wirklich um seinen Vater trauern kann, da dieser nie für ihn da war, sieht er an Chase Beispiel wie gut der Verstorbene doch in dieser Rolle war.
Die damit verbundenen Gefühle hat die Autorin sehr gut transportieren können. Mir gefiel ihr flüßiger Schreibstil sehr und auch die kleinen schönen, zärtlichen Momente, die immer wieder zwischen den "Brüdern" passierten.

Was mir schließlich bei "Chasing Home" fehlte, war der ganz große Aha-Moment oder die richtige Überzeugende Emotion zwischen Chase und Lincoln. Beide machen sich unnötigerweise das Leben schwer und ihre Streitigkeiten dominieren die Handlung. Ich hätte mir da lieber den Fokus auf die Familienverhältnisse gewünscht, da auch unter den Müttern einiges an Klärungsbedarf besteht. So wurde ein paar wichtige Punkte nicht weiter erwähnt, was ich schade fand und Chasing Home etwas abrupt enden lässt.

"Chasing Home" ist eine kurzweilige und interessante Lovestory der gleichgeschlechtlichen Art. Mir gefiel der Roman wirklich gut, allerdings lag es an den genannten Punkten, dass es nicht ein phänomenale Leseerlebnis wurde.

4/5

Freitag, 10. Februar 2017

Abgespaced | Wie Monde so silbern - die Luna Chroniken 1 von Marissa Meyer

Ich hatte der ersten Teil der Luna Chroniken schon zu dessen Erscheinen auf dem Schirm, jedoch schreckte mich bisher das futuristische und leicht abgedrehte Setting ab. Da ich gerade viel Lust hatte, ein gutes Jugendbuch zu lesen, gab ich mir einen Ruck und griff zu diesem wunderschönen Buch.

Mechanikerin Cinder lebt in einer entfernten Zukunft auf einer Erde, die ihre besten Tage hinter sich hat. Doch Cinder hat sich mit ihrer Lebenssituation arrangiert und bestreitet ihren Alltag als Schrauberin, als eines Tages Prinz Kai an ihrem Arbeitsplatz auftaucht. Für Cinder beginnt ein Abenteuer voller Gefahren und einschneidenden Erlebnissen.


Anfänglich hatte ich ein paar Schwierigkeiten mich in das Zukunftsszenario einzufinden, das Marissa Meyer hier zeichnete. Distopien zählen nicht zu meinem Lieblingsgenre. Zum Glück steht dies im Buch auch nicht an erster Stelle. Viel mehr ist das Jugendbuch ein Märchen im futuristischem Gewand. 
Hinter Cinder verbirgt sich das klassische Märchen von Aschenputtel aka Cinderella.

Nur ist Cinder nicht wie das klassische Aschenputtel ein Mensch, der mit seiner bösen Stiefmutter kämpft, sondern ein Cyborg, der unter dieser Frau leidet. Ich fand es zunächst gewöhnungsbedürftig, dass unsere Protagonistin ein Cyborg, halb Mensch - halb Maschine, ist. So etwas habe ich bisher noch nicht gelesen, doch Cinder konnte mich schließlich doch mit ihrem Charakter abholen, sodass ich sie einfach mit ihren mechanischen Körperteilen und Softwarefehlfunktionen akzeptieren konnte.

Prinz Kai ist ein herzensguter Herrscher, der nichts von Cinders Cyborgqualitäten weiß. Zwischen beiden entspinnt sich eine sehr zarte Liebesgeschichte. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Input und Emotionen erwartet. Ich habe bei Cinder einfach nicht spüren können, dass sie für Kai unbedingt zum Ball muss, nur um ihn endlich wiederzusehen.

Ich finde, dass sich die Autorin eine ziemlich clevere und abgedrehte Märchenadaption überlegte, die sie während der ganzen Handlung nicht aus den Augen verlor. Irgendwie weiß man stets, was einen erwarten würde gleichzeitig schaffte sie es die Geschichte in diesem andersartigen Setting nicht langweilig werden zu lassen.

Schade finde ich, dass ich schon sehr früh ahnen konnte, was es mit Cinders wahrer Identität auf sich hatte. Der große Knall am Ende war für mich somit keiner.
Das Ende war daher auch eher enttäuschend, da es offener nicht sein könnte. Genauso gut hätten nun noch 100 Seiten folgen können, die Cinders Aschenputtelgeschichte auserzählen. Ich muss nun zwangsläufig den zweiten Band lesen, welcher ja mit einer anderen Protagonistin weitergeht. Cinder spielt darin dann eine Nebenrolle.

Wie Monde so silbern ist eine etwas andere Märchenadaption mit Sci-Fi Elementen, die die Geschichte zu etwas besonderem machen. Ich bin nun zwangsläufig gespannt auf den zweiten Teil und verhoffe mir von diesem mehr Emotionen und ein runderes Ende.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann...
4/5
 

Donnerstag, 9. Februar 2017

Brandgefahr | Flames of Love - Erik und Olivia von Gina L. Maxwell

Irgendwie war Flames of Love schon ein Coverkauf und das, obwohl der Kerl darauf ist, welcher mittlerweile auf gefühlt jedem dritten LYX- Cover erscheint (Crazy Sexy Love, Wie die Luft zum Atmen). Doch dank der fehlenden Fönwelle, geht von dem Cover eine wirklich ansprechende Ästhetik aus. Als auch noch der Klappentext passte, war klar, dieses Buch muss ich lesen.


Feuerwehrmann Erik Grady hat ein Problem, er ist vom Dienst suspendiert und das so lange, wie er mit seinen posttraumatischen Belastungsstörungen zu kämpfen hat. Eine Psychologin soll ihm helfen sein Irak-Trauma aufzuarbeiten. Gefrustet geht Erik aus und erlebt den heißesten One Night Stand seines Lebens. Am nächsten Tag stellt er fest, dass er diesen mit seiner zukünftigen Psychologin hatte...

Dies klang nach einem großen Unterhaltungswert. Die Geschichte liest sich auch sehr gut an. Die Autorin hat einen flüßigen und lebhaften Schreibstil. Sie schaffte es sehr gut ihren Figuren Witz und Leben einzuhauchen. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere erschienen so sehr lebendig und machten für mich die Geschichte aus.

Erik ist ein Bild von einem Mann, der mit seiner Vergangenheit als Soldat im Irak kämpft und Schwierigkeiten hat das Erlebte zu verarbeiten. Als Ausgleich sucht er sich lose Frauenbekanntschaften und gerät so an Olivia. Beide einigen sich auf einen One Night Stand, der es in sich hat. Die Autorin hat ein Händchen für ihre erotischen Szenen, die die Handlung zwar nicht dominieren, aber gehäuft auftreten. 

Die Konflikte zwischen Erik und Olivia stehen eindeutig im Vordergrund. Leider löste sich einer von ihnen, auf den ich mich sehr freute, sehr schnell auf. Olivia weigert sich nach ihrer gemeinsamen Nacht Erik zu therapieren und verweist ihn an einen Kollegen. Das fand ich sehr schade, da ich mich schon auf aufgeheizte und unterhaltsame Sitzungen freute.
Ich konnte auch Olivias anfängliches Problem nicht nachvollziehen. Es ist kein Geheimnis, dass sie ihren Mann verlor und mit Erik wieder ihre ersten sexuellen Erfahrungen sammeln wollte. Genauso gut hätte Olivia auch eine miese Trennung hinter sich haben können. Mir fehlte der emotionale Aspekt ihres Verlustes. Es wird klar, dass sie mit ihrem Mann nicht ganz glücklich war, doch ein Verlust bleibt nun mal ein Verlust.

Gegen End erhält die Geschichte mehr Tiefe. Wir erfahren mehr über Eriks PTBS und die Gefühle zwischen den beiden nehmen zu. Das fand ich sehr schön zu lesen und hat Flames of Love wieder runder werden lassen. Zwischen zwei Nebenfiguren bahnt sich außerdem Vielversprechendes an, was auf einen Folgeband hoffen lässt.

Flames of Love - die Geschichte von Erik und Olivia ist eine unterhaltsame Liebesgeschichte für zwischendurch, die dank eines brandheißen Protagonisten und weiteren überzeugenden Charakteren punkten kann und Lust auf mehr macht.

4/5

Donnerstag, 2. Februar 2017

Überfordert | Chosen - die Bestimmte von Rena Fischer

Kennt ihr diese Bücher, von denen man keine Ahnung hat, was man da gerade las?
Kennt ihr diese Bücher, die einen mit mehr Frage- als Ausrufezeichen im Kopf zurücklassen?
Kennt ihr diese Bücher, bei denen man froh ist, wenn sie endlich beendet sind?
- Das Debüt von Rena Fischer ist so ein Buch.


Emmas ist eine Emotionstaucherin. Genau wie ihre Mutter besitzt Emma also eine Gabe, die sie interessant für bestimmte Leute macht. Beide lebten bisher versteckt vor ihnen, doch als Emmas Mutter stirbt, muss die 16-Jährige zu ihrem Vater nach Irland ziehen. Dort gelangt sie auf eine Schule für Jugendliche mit besonderen mentalen Fähigkeiten und verbringt dort mehr Zeit mit dem eingebildeten Aidan. Emma hat immer noch die Warnungen ihrer Mutter im Kopf und gerät bald zwischen die Fronten.

Der Klappentext des Buches sprach mich wirklich an. So etwas ähnliches habe ich bisher auch noch nicht gelesen. Wer glaubt, hier eine klassische Internatsgeschichte zu erhalten, wird mir Chosen nicht bedient werde. Ich bin also ohne Vorurteile und Erwartungen an die Geschichte herangegangen.

Der Beginn des Buches gefiel mir richtig gut. Besonders positiv ist mir dabei der Schreibstil der Autorin aufgefallen. Dieser ist sehr fließend, bildhaft und mit einer Spur Dramatik. Das hat mir gefallen, da es zeigt, dass Rena Fischer tatsächlich ein Talent zum Schreiben hat. 
Auch der Verlauf der Handlung gefiel mir gut. Emma schien eine aufgeweckte Protagonistin zu sein, die versucht das Beste aus ihrer neuen Situation herauszuholen und sich in den neuen Schulalltag mit dem Training ihrer Fähigkeiten einzugewöhnen.

Ich weiß nicht, an welchem Punkt es passierte, doch irgendwo hat mich die Autorin mit ihrer Geschichte allerdings verloren. 

Die Thematik ist relativ komplex. Die Schule tritt irgendwann stark in den Hintergrund und es dominiert der Handlungsstrang um die beiden rivalisierenden Vereinigungen der Raben und der Falken. Mir fällt es sehr schwer zu sagen, was für ein Problem die Leute miteinander haben und was sie eigentlich wollen. Eigentlich waren beide Partein einmal eins und ich kam nicht mehr hinterher, wer genau warum die Raben oder Falken gerade verraten hat und wer der nächste Überläufer ist. 

Die Fragezeichen in meinem Kopf nahmen mit der Vielzahl an Figuren im Buch auch zu. Normalerweise ist dies für mich kein Problem, doch im Laufe der Handlung betreten so viele Kerle das Spielfeld, die wahweise mit Vor- oder Nachnamen angesprochen wurden, dass ich nicht mehr wusste, wer wer war. Die Autorin hat es hier einfach nicht geschafft, ihre Charaktere etwas eigenständiges zu geben, dass sie auszeichnet. Für mich waren sie nur Namen hinter denen nichts steckte.
Ähnlich entwickelten sich auch die Protagonisten. Aus Emma und Aiden werden plötzlich kleine mentale Geheimagenten, die in ihren jungen Jahren schon alles können und in allem den Durchblick besitzen. Ich kenne viele Teenies, die Helikopter fliegen können und mit einer Kaltblütigkeit Leute erschießen, nicht! Von ihren Gefühlen zueinander, die plötzlich da waren, ist bei mir nichts angekommen.

Man dürfte sich bei Chosen zumindest nicht beschweren, dass nichts passiert. Gefühlt, wird ständig jemand entführt, die Protagonistin lässt ständig etwas in die Luft gehen und ständig ist die Unsicherheit da, wer gerade Gut und wer Böse ist.
Nebenbei kommt Emma zu solch abstrusen Erkenntnissen, die auf abenteuerliche Art vom Himmel fielen und mir Falten ins Gesicht trieben. Ich musste mich mehr als einmal fragen, ob ich etwas verpasst habe, gut möglich bei den ganzen Entführungen. Für mich wurden hier einfach Dinge festgestellt für die es zuvor keine Andeutungen gab. In manchen Büchern mag das Prima funktionieren, doch hier war es einfach nur "HÄH?" Vielleicht kann mich ja auch jemand aufklären, was es mit dieser Kate auf sich hat, die Emma in ihren Gedanken herumspukt.

Neben der ganzen Frustration bezüglich des Handlungsverlaufs musste ich leider gegen Ende feststellen, dass Chosen der erste Teil einer Dilogie ist. Hätte ich dies vorher gewusst, ich hätte wohl nicht zum Buch gegriffen. Dementsprechend offen und unbefriedigend fällt auch das Ende aus. Die ganze Quälerei und Falten waren also umsonst für mich, da ich den zweiten Teil nicht lesen möchte.

Wirklich schade, denn "Chosen - die Bestimmte" begann so gut und die Autorin hat definitiv einen angenehmen Schreibstil, doch das mit dem Geschichtenerzählen ging für mich nicht auf. Das Buch überfordert sich selbst mit seiner Flut an Action, Namen und Verschwörungen und nahm mir den Spaß am Lesen.

2/5

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