Freitag, 3. März 2017

Überbewertet | Paper Princess - die Versuchung von Erin Watt

Auf meiner liebsten Leseplattform vorablesen.de hatte ich das Glück den ersten Teil der Paper-Trilogie des Autorinnenduos Erin Wattzu erhalten. Vorab habe ich viele Vloggerinnen über die Trilogie schwärmen hören. Daher hatte ich große Hoffnungen, dass der Klappentext, welcher Schlimmes ahnen lässt, mich täuschen würde. Also ließ ich mich von diesem wunderschönen, glitzernden Cover blenden und begann zu lesen. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass ich die ganzen guten Meinungen irgendwie nicht verstehe...


Vollwaise Ella ist 17 und schlägt sich neben ihrem Schulalltag allein durch. Sie finanziert sich mit drei Nebenjobs von denen einer an einer Stripstange stattfindet. Eines Tages kommt ein gutaussehender und stinkreicher Mann in ihre Schule und stellt sich als ihr Vormund Callum Royal vor. Kurzerhand nimmt er Ella mit auf sein Anwesen, in dem auch dessen 5 Söhne leben. Einer ist schöner und durchtrainierter als der andere. Einer ist fieser und verkorkster als der nächste. Ella ist sofort hin und weg. Die Schmachtereien und Intrigen in ihrem neuen Umfeld können also beginnen.

Ella ist eine toughe Protagonistin, die nach dem Krebstod ihrer Mutter auf den eigenen Beinen stehen muss. Dies tut sie neben der Schule als Stripperin. Gleichzeitig ist die gute Ella aber noch eine unerfahrene Jungfrau. Ich finde es schwierig, dies schlüssig miteinander zu verbinden. Für mein Empfinden braucht man sicher eine gewisse Abgebrühtheit und ein Körperempfinden als Stripperin, damit man die sabbernden alten Kerle in der ersten Reihe mit den Dollarscheinen ausblenden kann. 
Das hat Ella für mich nicht bewiesen, denn als ihre 5 neuen Mitbewohner sie nach und nach sexuell Bedrängen ist sie der Sache nicht gewachsen. Gleichzeitig ist Ella sehr patent und weiß sich selbst zu verteidigen bzw. zu rächen. Das hat mir an ihr ganz gut gefallen, sie ist die einzige Protagonistin, die etwas mehr Substanz erhalten hat, auch wenn ich nach dem Lesen nicht sagen kann, welche Haarfarbe sie überhaupt besitzt.

Schlimmer gestaltete sich das ganze bei den 5 Royal-Brüdern. Natürlich sind alle umwerfend, trainiert und natürlich stinkreich. Dabei sind die 5 so gesichtslos und austauschbar. Zwei von der Sorte hätten es für die Handlung auch getan. Fünf klang im Exposé des Romans sicher eindrucksvoller.
Die Schulmädchen, wir haben es hier mit 16 bis 18-Jährige zu tun, fliegen auf die Jungs und das, obwohl sie von ihnen wie Dreck behandelt werden und nur für kurze sexuelle Handlungen gut sind. 
Ja, wir haben schon wieder solche Art von "männlichen Helden" in einem New Adult Roman. Warum machen Autorinnen dies nur? Wollen sie ernsthaft, dass diese kleinen Arschlöcher einmal die Welt regieren und jedes Mädchen glaubt, dass es ok ist schlecht behandelt zu werden, solange der Typ heiß und reich ist? Mitnichten!
Das Ganze wäre nicht tragisch gewesen, wenn die Autorinnen einen glaubhaften Grund dafür präsentiert hätten, dass ihre Mutter vor 2 Jahren starb, ist keiner. Auch ein Umdenken findet während des ersten Teils nicht statt. Die Royal-Bande wird nur gefügiger, weil Ellas Körper sie langsam in den Bann zog und sie einen eigenartigen Beschützerinstinkt entwickelten. 

Was ich gerade zu Ende hin vermisst habe, war ein roter Faden in der Handlung. Ich habe nach dem ersten Teil der Trilogie keine Ahnung, was Erin Watt mit ihrer Reihe erreichen wollen. 
Gleichzeitig bin ich sehr flott durch die 378 Seiten geflogen. Der Stil war sehr flüßig. Es war als würde man eine Mischung aus Gossip Girl und Eiskalte Engel lesen. Das Highschool Setting, die Partys und die sexuelle Spannung unter Teenies, welche sich auf die ein oder andere Art entlädt. Die Idee ist sicher nicht schlecht, nur fehlt es bei der Umsetzung an so viel Emotion und Tiefgründigkeit. Die Charaktere interagieren miteinander, ohne dass ich wirklich verstehen konnte, warum sie dies so tun. Die Autorinnen konnten kein Gefühl und keine Vielschichtigkeit bei mir abliefern.

Der Cliffhanger zum Ende ist fies. Ich hatte den Eindruck, dass die Handlung hier eine neue Wendung nimmt, bei der ich gerne dabei wäre. Ich schätze im nächsten Teil wird sich unser "Heldenpärchen" sehr schnell wieder finden. Ich weiß allerdings wirklich noch nicht, ob ich dann dabei sein möchte.
3/5 

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