Mittwoch, 26. April 2017

Buchtipp | Der letzte erste Blick von Bianca Iosivoni

Ich habe schon seit der Ankündigung dem neuen New Adult Roman von Bianca Iosivoni (langsam wird der Name einfacher zu merken) entgegengefiebert. Zwar gefiel mir ihr Debüt im Lyx-Verlag nicht so gut (hier gehts zur Rezension), doch trotzdem war ich sehr gespannt, welche Geschichte sich hinter diesem wunderschönen Cover verstecken würde.


Emery hat einen Faible für Frösche, Fotos und hart ausgeteilte Schläge. Das musste ihr Mitbewohner am ersten Tag schon schmerzlich feststellen. Wegen eines Fehlers der Wohnheimleitung muss Emery ihr erstes Semester am College eingezwängt mit ihrem nervigen Mitbewohner verbringen. Doch viel schlimmer ist tatsächlich sein bester Freund Dylan, der Emery mit seinen Streichen in den Wahnsinn treibt.

Es hat mir wirklich viel Freude bereitet den neuen Roman der deutschen Autorin zu lesen und festzustellen, dass ihr diese Geschichte so viel besser gelungen ist, als "Was auch immer geschieht". Besonders gut gefiel mir dabei der männliche Protagonist Dylan. Er mag Katzen und hört Taylor Swift lautstark im Auto. Dylan ist somit eigenlich die männliche Version von mir. Hinzu kommt, dass der Student wirklich ein guter Kerl ist, der aufopferungsvoll für seine Freunde da ist. Bad Boys waren gestern!
Emery ist da schon eher das Bad Girl. Sie hat eine unschöne Vergangenheit, die mit ihrem Ex-Freund und der Highschool zusammenhängt und versucht dieser am College zu entfliehen. Dank dieser schlägt sie zuerst um sich, bevor sie zu denken beginnt. Da war es für mich manchmal schwer mit ihr zu fühlen. Genauso kann ich nur den Kopf über die Leute in ihrer Vergangenheit schütteln, ihr Verhalten zu dem was Emery passiert ist, fand ich zu krass und ungerechtfertigt.

Emery und Dylan ergeben zusammen eine sehr unterhaltsame Paarung. Besonders erfrischend fand ich die Streiche und Herausforderungen, die sich beide füreinander ausdenken. Außerdem fand ich die Ausflüge mit ihren Freunden sehr gut gestaltet. Die Autorin konnte hier ein besseres und dichteres Setting schaffen, als in ihrem Vorgängerroman. Das machte die erste Hälfte des Buches sehr kurzweilig und war auch nötig, denn die Autorin lässt sich mit der Liebesgeschichte sehr viel Zeit. So kommt es zum ersten Kuss erst bei der Hälfte der Geschichte.

Gerade zum Ende hin kommen vermehrt Längen hinzu. Bianca Iosivoni hat sich für ihre Figuren einige Baustellen und Handlungsstränge einfallen lassen, was nicht immer so recht aufgehen wollte. Auf den letzten beiden Kapiteln entsteht noch ein Drama, welches zu gewollt erschien und mir nicht logisch erschien. Die Logik wurde an ein paar anderen Stellen auch noch strapaziert. Was ich nicht gebraucht hätte, war der Handlungsstrang mit Dylans alter Nachbarin, die ihn aufzog, aber scheinbar niemals das "Du" anbat. Diese traurige Geschichte trägt nichts zur Haupthandlung bei, verzögerte diese eher und wird am Ende nicht mal aufgelöst. Das fand ich irgendwie frustrierend.

Neben der Probleme waren auch reichlich viele Nebencharaktere vorhanden. Für sie hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Sie erschienen mir zu austauschbar, was schade ist, denn die weiteren Bände spielen sich im Freundeskreis ab. Tatsächlich finde ich die angedeutete Geschichte von Luke und Elle sehr vielversprechend, sodass ich sie auch sicher noch lesen werde.

"Der letzte erste Blick" besticht mit tollen Charakteren und einer schönen Collegegeschichte, wie sie einem New Adult Roman alle Ehre machen kann. Leider kommt das Buch nicht ohne seine Schwächen aus, dennoch gefiel es mir um Längen besser als der Vorgängerroman von Bianca Iosivoni.

4/5



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