Donnerstag, 31. August 2017

Chatroman | New York zu verschenken von Anna Pfeffer

Ich glaube ich habe in diesem Jahr selten von einer Autorin so viele Bücher gelesen, wie von den Autorinnen hinter Anna Pfeffer/Rose Snow. Nach "Für dich solls tausend Tode regnen" und "Die 11 Gezeichneten" konnte mich direkt der neue Roman der beiden in seinen Bann ziehen. Die Geschichte versprach außergewöhnliche Lesestunden.


Anton hält sich für den Nabel der Erde. Er hat aber auch alles, was man sich erträumen kann: ein gutes Aussehen, viele Freunde, dank seiner Eltern nie zu wenig Geld und eigentlich auch eine Freundin. Doch diese macht mit ihm Schluss als Anton sie zu einem New York Trip einlädt. Anton ist nicht auf den Kopf gefallen und sucht auf Instagram direkt nach einer neuen Olivia Lindmann, die das Flugticket übernehmen und mit ihm NY unsicher machen kann. Doch Liv ist nicht gerade Antons Traumkandidatin.

Das pinke Cover ist ein richtiger Hingucker mit seinen niedlichen Cliparts. Bei meinem ersten Blick unter die farbenfrohen Buchdeckel fiel mir zum ersten Mal auf, dass das Buch als einziger Nachrichtenverlauf konzipiert ist. Wir finden in ihm also keine langen beschreibenden Abschnitte, sondern nur Livs und Antons digital geführte Dialoge. So eine Textform habe ich zuletzt im Studium als Dramenstück gelesen. Ganz so schlimm wird es in "New York zu verschenken" aber nicht! ;)
Erstaunlich schnell gewöhnte ich mich an diese Art des Erzählens und die Seiten flogen so auch förmlich dahin. Es kommt sogar ein voyeuristisches Feeling auf, weil man das Gefühl hat verbotenerweise einen fremden Chatverlauf zu lesen.

Ich hatte ein paar Probleme mit Anton, die sich im Laufe des Buches nicht legen wollten. Er ist ein ziemlicher Kotzbrocken, überheblich, eingebildet und oberflächlich. Dabei hat er stets einen lustigen Spruch parat, die mich nicht immer abholen konnten. Für mich ist seine Veränderung im Laufe des Romans nicht deutlich genug ausgefallen. Er hat zwar nette Momente, in denen er eine fürsorgliche Ader zeigt, doch die waren nicht oft genug vorhanden, um mich mit ihm zu versöhnen.

Liv ist das absolute Gegenteil von Anton. Sie hat es nicht so leicht im Leben, ihre Eltern sind getrennt, ihre Mutter hat ernsthafte Probleme und somit muss Liv ständig für ihre Schwester sorgen. Das macht sie zwar gerne, doch ihre Jugend bleibt da ganz schön auf der Strecke. Anstatt wie Anton Party zu machen, sitzt Liv daheim, liest und pflegt ihren Bookstagram-Account. Ich mochte sie wahnsinnig gerne für die Art wie sie Antons überheblicher Art Paroli bot.

Ich hatte befürchtet, dass aufgrund der reinen Nachrichtenverläufe, die Tiefe der Charaktere auf der Strecke bleiben würde, schließlich gibt es kaum Beschreibungen wie sie aussehen, etc. Doch da lag ich total daneben, die Dialoge brachten mir Liv und Anton besonders nahe.

Dennoch fehlte mir etwas. Das Buch besitzt naturgemäß wenig Handlung, von der erzählt werden könnte und so drehen sich die Dialoge auch oft im Kreis um die selben Themen. Anton will unbedingt Liv offline abchecken, doch diese ziert sich und plant das allererste Treffen vorm Terminal.

Zum Glück packten die Autorinnen gegen Ende einen Twist aus, den ich mir erhofft hatte. Ich war sehr glücklich als es schließlich so kam, denn dadurch gewann die Geschichte an Emotionalität und Tiefe, was mir richtig gut gefiel! So war ich sogar ziemlich wehmütig, als das Buch auf der 331. Seite endete. Ich hätte Anton und Liv noch wahnsinnig gerne auf ihrem NY-Trip begleitet, aber das ließe sich sicher nur schwer, im Chatverlauf geschrieben, umsetzen.

"New York zu verschenken" von Anna Pfeffer ist ein außergewöhlich erzähltes Jugendbuch mit einer tollen Protagonistin und einem schwierigen Helden. Dank seines gelungenem Endes gefällt mir das Buch bisher am allerbesten von den gelesen Vergleichsmöglichkeiten.

4,5/5

Vielen Dank an den cbt-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Top Ten Thursday #328 | Disneyfilme

Bei Bücher-Bloggeria habe ich den Top Ten Thursday entdeckt. Steffi erstellt dort jeden Donnerstag ein Motto für eine Top 10 Liste. Wie in der letzten Woche möchte ich auch heute wieder teilnehmen.

 Das heutige Thema lautet:

Eure 10 liebsten Disneyfilme.


Für meinen Platz eins brauche ich gar nicht lange überlegen. Das ist unangefochten und etwas untypisch: Pocahontas!
Ich liebe die außergewöhnliche Liebesgeschichte ohne klassisches Happy Ending einfach schon immer. Wer könnte außerdem Meeko wiederstehen?



Was danach kommt, lässt sich nicht mehr so genau als Ranking festlegen. Ich liebe allerdings den neuen "Beauty and the Beast"-Streifen mit Emma Watson. Ich finde ihn übrigens tausendmal besser als den Zeichentrickfilm, bei dem mir die Charaktere zu platt sind.


Richtig toll fand ich in diesem Jahr auch Moana/Vaiana. Was für ein mitreißender Film, auch wenn es keine Liebesgeschichte gab und ich die Szene mit dem singenden Krebs irgendwie unnötig fand.


Von den neueren Disneyfilmen liebe ich auch Merida! Das ganze Setting und die Musik ist toll.
 Überhaupt gefallen mir die neuen Filme, wie auch Rapunzel, Ratatouille und Frozen (aber ich bin nicht dem Hype verfallen) richtig gut, weil einfach die Handlung viel komplexer geworden ist.
Ich habe neulich mal wieder "Schneewittchen" gesehen und war ein wenig entgeistert, weil sich die Handlung allein darum dreht, dass sie sich im Wald verläuft und bei 7 kleinwüchsigen und eigenartigen Männern übernachtet!

Von den alten Disneyfilmen mag ich Dornröschen und Cinderella auch noch sehr gerne.

Und um noch einen 10. Film zu nennen, ich finde Tarzan wahnsinnig toll umgesetzt. Ich war damals, kurz nach Deutschlandpremiere auch im Musical in Hamburg, weswegen Tarzan auch immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben wird.

Welcher ist euer absoluter Lieblingsdisneyfilm?

Mittwoch, 30. August 2017

Highlight | True North. Wo auch immer du bist von Sarina Bowen

Ich bin ja eine bekennende Anhängerin der Green Mountain Countrystore Reihe von Marie Force und habe bisher jeden Teil inhaliert. Die aktuelle Neuerscheinung liegt übrigens auch schon auf meinem Nachttisch. Als ich sah, dass LYX eine Romance-Reihe ins Programm nimmt, die auch im ländlichen Vermont spielt, musste ich dieser einfach eine Chance geben!


Audrey hasst ihren Aushilfsjob bei einer riesigen Gastronomiekette. Eigentlich will sie nur ihrer Leidenschaft dem Kochen nachgehen und muss anstattdessen durch Vermont fahren und den Farmern ihre Produkte für Dumpingpreise abluchsen. Ihr erster Halt endet im Graben von Griff Shipleys Grundstück. Er ist Farmer einer großen Apfelplantage und Audrey noch genauestens aus Collegezeiten bekannt. Beide haben noch eine Rechnung miteinander offen...

Ersteinmal muss ich ein paar Worte zur Covergestaltung verlieren. Die finde ich nämlich perfekt gelungen und grenzt sich mit ihrem ansprechenden und verspieltem Design perfekt von den ganzen Pärchencovern oder durchtrainierten Männerkörpern ab.

Ich habe nicht sofort zum Ebook gegriffen, als es auf meinem Kindle landete, da ich Angst hatte, die Reihe würde mich zu sehr an die Green Mountain Countrystore Reihe von Marie Force erinnern. Doch meine Befürchtungen sollten sich nicht erfüllen.

Was mir hier gleich gut gefiel, ist das ländliche Setting in Vermont. Die Autorin schaffte es, mir die Natur und landwirtschaftlichen Gebiete sehr anschaulich näher zu bringen.
Im starken Kontrast dazu steht Audrey, die aus Boston kommend mit der Natur konfrontiert wird.

Audrey ist dabei keine reine Großstadtpflanze, die sich bloß nicht schmutzig machen will. Nein, Audrey ist nicht zimperlich und hilft schon an ihrem ersten Abend dabei ein geschlachtetes Schwein zu zerlegen. Mir gefiel sie ausgesprochen gut und ich konnte mich mit ihrer Situation identifizieren. Ich fand es sehr glaubwürdig, wie die Autorin im Laufe des Buches die Niederlagen schilderte und zeigte, dass nicht immer alles glatt laufen muss.

Auch Griff hatte für sein Leben eher eine Footballkariere geplant, es kam aber anders und so muss er mit Existenzsorgen den Familienhof schmeißen. Sein Hadern wurde gut dargestellt und auch wie er und Audrey sich gegenseitig Halt gaben.

Was nun vielleicht ein bisschen bedrückend klang, ist in Kombination mit dem Humor des Buches, eine tolle Mischung. Ich musste oft bei den Charakteren schmunzeln, da sich die witzigen Situationen in ihrem Alltag häufen. Da Griff ein riesiger Star Wars Fan ist, kommen die Anspielungen dazu auch nicht zu knapp.

Diese ganzen Details haben für mich eine runde Geschichte mit glaubwürdigen Charakteren ausgemacht. Ich habe die Geschichte einfach verschlungen, was dank des flüßigen Stils der Autorin auch kein Problem darstellte.

"True North. Was auch immer geschieht" von Sarina Bowen ist der romantisch, unterhaltsame und authentische Beginn einer vielversprechenden Reihe, die im nächsten Teil mit neuen Protagonisten auffährt. Ich bin dann wieder in Vermont anzutreffen! ;)

5/5

Dienstag, 29. August 2017

Gemeinsam Lesen #229 | Mein currently reading

Wie schon in der letzten Woche möchte ich auch am heutigen Dienstag an der Aktion von "Schlunzenbücher" teilnehmen.

 

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese gerade "Und du kommst auch drin vor" von Alina Bronsky. Das Buch ist über Vorablesen bei mir eingezogen und es geht um Kim, die bei einer Lesung feststellt, dass die Autorin Kims eigene Lebensgeschichte vorträgt.



2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Sie war nicht in echt da, nur ihr Foto auf einem Plakat in der Buchhandlung."
Seite 75


3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden?

Ich habe mich beim Auspacken des Buches sofort in die Optik des kleinen Hardcovers verliebt. Mit 190 Seiten ist es irgendwie niedlich und der Spiegeleffekt des Einbands ist außergewöhnlich.
Mir gefällt die Geschichte bisher richtig gut! Kim ist so ganz anders als wir Buchverrückten!^^ Sie liest niemals und kauft sich notgedrungen das Buch über ihr Leben in einer Buchhandlung. Sie betritt sonst nie eine und ihre Beobachtungen im Buchladen waren sehr komisch. Das Jugendbuch hat einen Humor, den ich sehr mag.


4. Empfehle uns das Buch, das deiner Meinung nach jeder gelesen haben sollte?

Boar, das ist so schwer! Ich habe in einem TAG (das ist er) mal gesagt, dass jeder Harry Potter kennen sollte. 
Gerne würde ich aber noch ein anderes Buch empfehlen, an alle die ein Herz für außergewöhliche Jugendbücher haben. 
(Disclaimer: nein, es muss nicht wirklich jeder gelesen haben, wenn mir ein Genre nicht gefällt, lese ich kein Buch darin.)
Eines meiner Herzensbücher aus dem Jugendbuchbereich, dass ich in diesem Jahr geliebt habe, ist:

Hier gehts zu meiner Rezension des Titels...

Sonntag, 27. August 2017

Buch vs. Film | Bridget Jones Baby von Helen Fielding

Ich bin ein bekennender Bridget Jones Fan. Ich habe den ersten und zweiten Roman als Teenie inhaliert und liebe es noch heute die Filme zu sehen. Klar, dass ich im letzten Herbst direkt ins Kino rannte, als es neues von der chaotischen Engländerin gab. Zeitgleich erschien auch noch der dritte Teil der Romanreihe auf deutsch und es wird daher Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Was war besser? Buch oder Film?


Bridget wird nicht jünger und so hadert der kinderlose beinahe Single mit ihrem Leben. Ein Baby, eine kleine Babybridget, ist das, was ihr im Leben noch fehlt. Nur blöd, dass Bridget mal wieder ein geeigneter Vater abhanden gekommen ist. Bis sich die Ereignisse überschlagen, Bridget tatsächlich schwanger wird und vor der Frage steht: Wer ist der Vater?

Das Erscheinen von "Bridget Jones Baby" ist ungewöhnlich, denn es liegt zeitlich zwischen "Am Rande des Wahnsinns" und "Verrückt nach ihm", welches zuletzt vor ein paar Jahren erschien.
Den letzten Teil der Reihe habe ich bisher noch nicht gelesen. Teil 2 wird um die 10 Jahre her sein, dennoch war es erstaunlich, wie schnell ich wieder bei den Charakteren war und mich der eigenwillige und humorvolle Schreibstil von Helen Fielding abholen konnte.

Bridgets Besessenheit schwanger zu werden wird natürlich sehr überspitzt dargestellt und man sollte ihr Verhalten nicht ganz ernst nehmen. Sie ist eben, die chaotische Romanfigur, die wir seit "Schokolade zum Frühstück" kennen. So hat mich auch diese Geschichte wieder sehr gut unterhalten.

Schade finde ich, dass das Buch knapp 250 Seiten umfasst und nicht sehr viel Tiefe der Handlung hergibt. Ich denke die Autorin musste zum Kinostart noch schnell den Roman vorlegen, sodass einfach nicht die Zeit blieb Bridgets Babywahnsinn mehr auszubauen.

Interessant zu wissen, ist, dass im Buch die ewigen Rivalen Marc und Daniel vereint sind, während im Film mit Patrick Dempsey ein neuer auf der Bildfläche auftauchte. Leider sagte Hugh Grant nicht für den 3. Spielfilm zu, dennoch hat er zu Beginn und Ende des Films indirekt einen ziemlich komischen Gastauftritt.

Auffällig war auch Bridgets (Renee Zellwegers) schlanke Figur. Die Schauspielerin wollte ihrem Körper die Gewichtszunahme nicht mehr antun und so wurde Bridget im Drehbuch einfach schlank geschrieben. Das ist aber auch schon das einzige, was die Britin in ihrem Leben hinbekam. Der Job bei einem Newssender nervt gewaltig und Marc ist auch weg.

Also viel hat sich in Bridgets Welt nicht verändert, mal von ihren Freunden abgesehen, die alle verheiratet und Eltern sind.

Der Film ist von der ersten Minute an wahnsinnig unterhaltsam, aber das kennen und lieben wir ja auch an der Reihe. Besonders klasse fand ich die Festivalszenen mit Ed Sheran, der sich selbst spielte und einiges zum modernen und mitreißenden Soundtrack des Films beitrug. Auf dem Festival lernt Bridget auch Amerikaner Jack kennen, der eine Datingapp kreierte. Es funkt direkt zwischen ihnen und eines führt zum anderen.
Zeitnah gibt es auch ein Wiedersehen mit Marc Darcy. Colin Firth ist gealtert, doch seine Paraderolle beherrscht er dennoch perfekt. Es hat einfach Spaß gemacht die Darsteller wieder agieren zu sehen. Gepaart wird dies mit witzigen Szenen rund um Schwangerschaft und die Vaterschaftsfrage. Wer die ersten beiden Teile liebte, wird auch mit "Bridget Jones Baby" super happy werden.

Tatsächlich gefiel mir der Film besser als das Buch, auch wenn beide nicht wirklich miteinander zu vergleichen sind, da einer der Protagonisten ausgetauscht wurde. Dennoch ist Bridget Jones immer für eine bombastische Unterhaltung gut!



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