Freitag, 28. März 2014

5/5 für "Zeitenzauber 3 - das verborgene Tor" von Eva Völler

Anna und Sebastiano zum Dritten, oder der Fluch aus der Karibik im Regency...

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 Anna und Sebastianos neuester Auftrag treibt die Zeitenwächter in das Zeitalter des Regency. Denn im Englang des Jahres 1813 treibt einer der Zeitreisealten sein Unwesen und will die Zeit in Vergangenheit und Zukunft, bis auf dieses eine Jahr, auslöschen.
Klar, dass Sebastiano und Anna etwas dagegen unternehmen müssen und so beginnt ein spektakuläres Abenteuer und gleichzeitig die Krönung dieser Trilogie.

Mittlerweile habe ich dieser Fortsetzung sehensüchtig entgegengesehen, nachdem der Einstieg für mich nicht überzeugend war, mich die Fortsetzung schon eher abholen konnte, bin ich nun restlos vom großen Finale begeistert. Eva Völler hat es wirklich geschafft ihre Figuren und die Handlung immerweiter nach vorn zu bringen und ein wahres Leseerlebnis zu erschaffen.

Besonders begeistert bin ich von dem Humor (unvergesslich: Anna erzählt die Handlung von "Fluch der Karibik" während einer Gesellschaft) und der unaufdringlichen Detailverliebtheit der Autorin. Auch hier lässt sie wieder reale Persönlichkeiten dieser Zeit, hier der Maler der Romantik, William Turner und der Mitbegründer des Eisenbahnwesens, George Stephenson, in ihre Handlung maßgeblich einfließen. Ganz großes Kino!
Eva Völler schafft es einfach das Regencyalter mit all seiner Schönheit, seinen Tücken und seiner Armut wiederzugeben. Dabei entsteht kein verklärtes Bild von rauschenden Bällen und ausgelassenen Spazierfahrten im Hyde Park, sondern die Autorin schildert auch die Probleme der minderpreviligierten dieser Zeit. Sie ist dazu fähig das perfekte Gleichgewicht von Spannung und örtlichen Beschreibungen aufrecht zu erhalten, sodass ich mich auch durch die Straßen Londons und prunkvolle Anwesen hetzen sah, immer auf der Suche nach dem Übeltäter der Geschichte. Dieser war teilweise überraschend für mich. Bei einer begrenzten Anzahl von neuen Charakteren ahnt man ja meist etwas, beziehungsweise geht alle Möglichkeiten durch, doch die Thematik der zerstörten Zeitreiseportale und das Verschwinden der Zeit wurde überzeugend dargestellt.

Die Beziehung der beiden Zeitreisenden rückt ein klein wenig in den Hintergrund, macht jedoch einen besonderen Schritt zum Ende hin.
Ich kann mir gut vorstellen, dass dies nun wirklich das Ende der Zeitreisegeschichte ist. Einerseits ist es schade, weil die Bücher immer besser wurden, doch die Handlung scheint sich dann mehr in RIchtung Zukunftsgeschehen zu orientieren, was für mich weniger attraktiv wäre.
Die Autorin äußert sich auf ihrer Homepage dazu, dass dies nun der Abschluss sein soll, es ihr beim Anblick des neuen Covers aber in den Finger zum Weiterschreiben kribbelt.   -  Wir dürfen also gespannt bleiben.

Eva Völler hat es geschafft, dass ich seit langem mal wieder nichts zu meckern hatte. Der Abschluss ist einfach grandios und lässt mich leicht wehmütig zurück. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, denn Dranbleiben lohnte sich nach dem etwas mauen Einstieg allemale. Wäre ich nicht schon längst Geschichtsbegeistert gewesen, ich wäre es nach der Lektüre dieser Reihe auf jeden Fall geworden und das ist das größte Kompliment, welches ich der Autorin, ihrer Geschichte und ihren Charakteren machen kann.

Mittwoch, 19. März 2014

4/5 für "Eternal Riders. Thanatos" von Larissa Ione



Wie der jungfräuliche Tod zum Kinde kam...

Thanatos, dritter Reiter der Apokalypse, hat mit seinem Siegel wohl die schwerste Bürde zu tragen, denn wenn dieses bricht und den Weltuntergang hervorruft, dann hatte der Reiter zum ersten Mal Sex. So lautet zumindest die Legende. Das dem dann doch nicht so ist, muss Than erfahren als Regan, ein Mitglied der Aegis, ihn verführt, um mit dem kleinen schreienden Resultat die Welt zu retten.
- So zumindest ist es im 2. Teil der Eternal Riders um Limos geschehen. Was recht spektakulär begann, erzählt Larissa Ione nun in "Thanatos" weiter.

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Für mich war die Handlung jedoch eher ein Schwachpunkt des Buches. Than entführt die hochschwangere Regan und sieht sich schnell mit seiner neuen Rolle als werdender Vater konfrontiert. Das ist aber weiter kein Problem für ihn und auch Regans Verrat wird schnell verziehen. Viel spannender scheint für Than die Frage zu sein, welcher seiner Vampire ihm nicht mehr treu ergeben ist und wie sie es schaffen können Pestilence wieder zu Reseph werden zu lassen. Das zieht sich elendlang hin, wobei ich nur auf die großen Ereignisse der Niederkunft und Pestilence Ende warten musste. Das folgt fast zeitgleich aufeinander während der letzten 50 Seiten.
Larissa Ione hätte das apokalyptische Baby schon viel früher aus der Gebärmutter zaubern sollen. Ich hätte es viel spannender empfunden, wie die frischgebackenen Eltern mit der neuen Situation und einander fertigwerden. So fürchte ich, dass die junge Familie zwischen den Bänden und in Resephs folgender Geschichte so ziemlich untergehen wird.

Ansonsten schafft es Larissa Ione wieder sehr gekonnt die vielen Charaktere ihres Demonica-Universums mit Fragmenten der Mythologie zu verknüpfen. Ich finde es toll, dass immer wieder alte Bekannte des Underworld Generals eine wichtige Rolle einnehmen, dafür wird das Loslassen am Ende der Reihe umso schwerer werden.
Die langersehnte Spannung kam im letzten Drittel dann auch endlich auf und es wurde ein würdiges Ione-Fantasywerk, welches für mich vielleicht das schlechteste der Reihe ist, daher gibt es schwächelnde 4 Punkte.
Negativauffallend waren für mich die gehäuft auftretenden Rechtschreibfehler, es hinterlässt einfach keinen guten Eindruck auf das Lektorat wenn ein Name innerhalb eines Absatzes in verschiedenen Variationen auftaucht...

Alles in allem ist Thanatos und Regans Geschichte einer Schwangerschaft natürlich ein absolutes Muss für Fans auch wenn es zu weniger, Sex, Drama und Spannung kommt. Ich werde eher den Gedanken nicht los, dass der erzählerische Höhepunkt dieser Paarung im vergangenen Band stattfand...

Dienstag, 4. März 2014

4/5 für "Die Elite" von Kiera Cass

Die Elite trumpft mit Überraschungen und leichten Ungereimtheiten auf.

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 Prinz Maxon von Illea hat es schon nicht leicht. Als Thronfolger lernt er alles um ein Land zu führen, Aufständische trachten nach seinem Leben und dem der königlichen Familie und er muss in aller Öffentlichkeit in einem Casting die Liebe finden oder eher die zukünftige Königin des Landes. Schwer zu sagen, welche Aufgabe sich für Prinz Maxon als am Schwierigsten gestalten dürfte...

Lang und ungeduldig sehnte ich dem zweiten Teil der Prinzessinnen-Castings-Reihe von Kiera Cass entgegen. "Selection" hatte mich so sehr gefangen genommen, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es nun mit America, ihrem Ex-Freund Aspen und den verblieben fünf Anwärterinnen auf Maxon Herz weitergehen würde.
Nahtlos knüpfen sich die Geschehnisse im Palast an die Handlung des ersten Teils an. America und die anderen Castingteilnehmerinnen werden mit Aufgaben überschüttet, um sich als würdige Prinzessinnen zu erweisen, gleichzeitig buhlen sie um Maxons Aufmerksamkeit. Der Kreis der Favoritinnen wird kleiner und die Handlung nähert sich immer mehr einer "Bachelor-Show" an, was mir besonders zusagte, da ich die Idee dahinter bereits im ersten Teil für sehr innovativ und spannend hielt. America muss erkennen, dass ihre vermeintlich einzigartige Stellung wackelt und Maxon beginnt auch die Vorzüge der anderen Kandidatinnen zu entdecken. Überraschen konnte mich dann besonders die Begebenheit mit Elite-Zicke, Celeste. Doch auch Kriss bekommt ihre tragende Rolle.
Kiera Cass hat es tatsächlich geschafft, dass ich mit America leiden musste. Nach wie vor ist es nicht eindeutig, ob sie mit dem Prinzen in den Sonnenuntergang reitet (auch wenn es ein paar dramatische Wendungen im Buch gibt, die dagegen sprechen dürften) oder ob sie zu Aspen zurückkehrt.

Die Kritik am Buch, dass es ein Lückenfüller sei, in dem nicht viel passiert, kann ich nicht bestätigen. Viele Wendungen waren überraschender und traten gehäufter auf, als noch im ersten Band, aber ich möchte nicht zu viel verraten. Außerdem entdeckt America ein paar dunkle Geheimnisse zur Entstehung des Landes und vorallem Prinz Maxon gewinnt an charakterliche Tiefe und die Elite gewinnt an Profil hinzu.  

Meine kleinen Kritikpunkte am Roman beschrenken sich auf das etwas leidliche, emotionale Hin und Her zwischen America und ihren beiden Liebeskandidaten Maxon und Aspen. Die Gute ist in ihren Entscheidungen ziemlich sprunghaft, dadurch verödete für mich die romantische Ader des Buches. Nach wie vor sind die Rebellen eine unbekannte Größe in der Handlung, von der nur wenig bekannt ist und dadurch für mich nicht wirklich greifbar wurde. Ich fand es auch nicht unbedingt überzeugend, dass die Zivilisten so oft und verheerend in den Palast eindringen konnten. Unweigerlich musste ich mich da fragen, ob die Palastmauern aus Papier waren und von Lego-Rittern bewacht wurden.

"Die Elite" ist ein durchaus gelungener zweiter Teil, der zu keiner Zeit langweilt und ein paar Überraschungen parat hat. Es bleiben zwar mehr Fragen offen, als geklärt wurden, doch dafür steigt die Spannung auf "The One" und macht das Warten mal wieder unerträglich.

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