Montag, 28. Oktober 2024

Buchtipp | Der Duke und die Gouvernante von Olivia Drake

 


Annabelle verbrachte ihr ganzes Leben auf einer strengen Mädchenschule, vor der sie als Säugling ausgesetzt wurde. Als sich ihr die Chance auf eine Anstellung zur Gouvernante eines Herzogs eröffnet, ergreift sie diese und reist nach Cornwall. Dort geht sie in ihrer neuen Aufgabe auf und entdeckt mit ihrem neuen Schützlinge die Geheimnisse des alten Schlosses. Nur der Onkel des jungen Herzogs bereitet Annabelle einiges an Kopfzerbrechen mit seinem ambivalenten Verhalten.

Ich fand es ziemlich spannend, dass die Reihe Regency Tales heißt und war gespannt, was mich märchenhaftes erwarten würde. Außerdem hatte ich bereits eine Reihe der Autorin gelesen, dessen Finale ein absolutes Highlight für mich war. Ich hatte also gewisse Erwartungen!

Annabelle lebt als uneheliche Waise in ziemlich tristen Verhältnissen. Sie ist zwar Lehrerin in einer Mädchenschule hat da aufgrund ihrer Herkunft allerdings keinen guten Stand. Sie lässt sich nicht entmutigen und bewirbt sich um die begehrte Stelle. Sie weiß definitiv, was sie will und steht für sich ein. Das hat mir gut gefallen. Allerdings ist Annabelle auch ziemlich sprunghaft, wenn es um Lord Simon geht.

Dieser ist, um es mit den heutigen Worten zu beschreiben, ein Exemplar toxischer Männlichkeit. Simon liebt es Annabelle seinen Willen aufzudrängen und sie mit seinen Worten zu dahin zu bringen, wo er sie am liebsten hätte. Ich war nicht gerade ein Fan von ihm und seinem Verhalten und habe das eher selten in dem Genre. Das Buch stammt im Original aus dem Jahr 2012. Vielleicht war dieses Verhalten damals noch normal bzw. unkritisch in meiner Betrachtungsweise.

So wurde ich mit der Lovestory auch nicht so richtig warm. Simon will Annabelle eigentlich nur als Mätresse, doch diese will nicht. Auf einmal ist es dann doch Liebe und ich frage mich, wie wir dort hin kamen, denn die Autorin lässt uns diesen Wandel nicht wirklich miterleben, dafür verbringen beide auch viel zu wenig Zeit gemeinsam.

Was ich an der Geschichte mochte, war das Setting, welches total atmosphärisch und mysteriös war. Ich erkundete es gerne mit den Figuren. Außerdem gefielen mir die märchenhaften und magisch anmutenden Elemente der Geschichte. Das war einfach mal was anderes und machte mich trotzdem neugierig auf weitere Bücher der Reihe. 

"Der Duke und die Gouvernante" von Olivia Drake war nicht ganz das, was ich mir erhoffte, dafür konnte mich der Protagonist nicht vom Hocker hauen und die Liebesgeschichte damit ebenso wenig. Trotzdem hat das Buch seine tollen Momente und ich bin gespannt auf weitere Teile.

3/5

Donnerstag, 24. Oktober 2024

Teil 4 | Ein Lord zwischen Pflicht und Verlangen von S.M. LaViolette

In den letzten Wochen war es hier still, denn es liegt wohl einer der bisher beschissenste Monat meines Lebens hinter mir. Vor genau einem Monat sind mir 500kg Edelstahl (fast) auf den Fuß gefallen. Fast, weil ich meinen Fuß zum Glück noch wegziehen konnte, sodass das Gewicht an meinem Fuß entlang gefallen ist. Der ganze Unfallvorgang hat bei der halben Tonne trotzdem ausgereicht, um einiges im und auf dem Fuß kaputt zumachen. 2,5 Wochen Krankenhaus und eine OP später, bin ich nun mit Krücken ans Haus gefesselt und stehe einem langen Heilungsprozess gegenüber. Auf der Couch lässt es sich zum Glück gut lesen und so ist das erste Buch in 3 Tagen auch schon geschafft.


Aurelia Bellamy nimmt ihr Schicksal und das ihrer Schwestern selbst in die Hand als sie sich zu ihrem ersten großen Auftrag als Illustratorin auf den Weg zu einer einsamen, schottischen Insel macht. Dort steht das Anwesen des Lords of Crewe für den sie arbeiten soll und  von dem sie im Vorfeld nicht gerade die nettesten Geschichten hörte. Doch erliegt Aurelia bald schon ihrer ganz eigenen Faszination für die Insel und deren Bewohner...

Ich freute mich sehr auf Aurelias Geschichte und fieberte dieser schon entgegen seit sie in Band eins aufbrach. Aurelia ist eine Künstlerin und erschafft naturgetreue Illustrationen von Flora und Fauna. Für den Lord soll sie daher Illustrationen für sein neuestes Werk erstellen. Aurelia musste als älteste Tochter auch für ihre Geschwister einstehen. Sie ist sehr pflichtbewusst und streng, verliert sich aber immer wieder in Träumereien, die sie aufs Papier bringt. Ich mochte ihre Art und wie sie die Menschen auf der Insel nahm wie sie sind.

Roland ist der Lord auf Crewe und mit seinen 41 Jahren 16 Jahre älter als Aurelia. Er war bereits 2 mal verheiratet, was nie gut endete. Eine weitere Ehe kommt nicht in Frage. Dann taucht Aurelia bei ihm auf und seine neueste Angestellte hatte er sich irgendwie anders vorgestellt. Sie scheint für all die zeichnerische Erfahrung zu jung zu sein. Er ist fasziniert von ihr, sabotiert sich mit seinem Verhalten allerdings selbst. Roland wurde während einer seiner Expeditionen schwer verwundet und trägt die Narben seit dem für alle sichtbar. 

Die Voraussetzung für die Lovestory war ziemlich gut. Leider konnte sie mich nicht so wirklich catchen, weil ich deren Verlauf nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Aurelia weiß schon nach wenigen Begegnungen mit Roland, dass sie ihn liebt. Dazwischen liegen gerade mal zwei Küssen und mehrere Wochen der Abwesenheit des Lords. Wie konnte das also passieren? Auch Roland warf rasch sein Vorhaben nie wieder zu heiraten über Bord. Da hatte die Autorin definitiv schon spannendere Paarungen zu Stande gebracht.

Was für mich leider auch zu vorhersehbar war, war die Rolle des Bösewichts in der Geschichte. Das war keine große Überraschung und daher auch nicht wirklich spannend, was sich zum Ende hin entwickelte.

Was ich dafür besonders mochte, war das raue Setting der schottischen Insel, das Schloss und die ganzen Nebencharaktere der Geschichte, die alle sehr vielschichtig und interessant erschienen. 

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie und mit wem es bei den Bellamys weitergehen wird. Mich hat die Geschichte ganz gut unterhalten, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Aurelias und Rolands Geschichte mindestens genauso stark sein würde, wie die vorherigen.

3/5

Sonntag, 22. September 2024

Hörbuchrezension | A Song to raise a storm von Julia Dippel

 Als ich sah, dass Band zwei dieser Fantasyreihe ganz bald herauskommen sollte, war klar, okay jetzt wird es Zeit endlich Teil eins zu hören und zu hoffen, dass er genau so episch werden würde, wie erwartet.



Sintha möchte eigentlich nur ein paar verbotene Schmuggelwaren bei ihrem kranken Vater abgeben, als sie in einen üblen Sturm gerät und in einem Gasthof mit vielen anderen zusammen eingeschneit wird. Doch dort ist ein Mord passiert und zu dessen Aufklärung erscheint der gefürchtete Anführer der Vakàr. Sintha hat allerdings nicht nur die Schmuggelware zu verbergen, sondern auch noch ein Geheimnis, welches niemals ans Licht kommen darf. Doch da gerät sie schon ins Visier der Vakàr.

Ich hatte „Belial“ von der Autorin gehört und war wirklich angetan von ihrer Art Geschichten zu erzählen. Daher freute ich mich auf ihre neue Reihe und erwartete ziemlich gute Unterhaltung. Diese sollte ich definitiv auch bekommen. Wir haben es hier mit einem komplett neuen Weltenentwurf zu tun. Es gibt Menschen und es gibt Fabelwesen, wie die Quidhe, die bestimmte Fähigkeiten haben. Aber auch Vakàr, denen eine mächtige und gefährliche Aura anhaftet. Es kommt immer wieder zu Konflikten zwischen den Gruppen und so ist auch die Stimmung in dem verschneiten Gasthof äußerst angespannt. Es ist übervoll, niemand kann raus und dann passiert (nicht nur) ein Mord. Die Autorin hat hier ein ziemlich packendes Gerüst zusammen gesponnen, welches äußerst spannend war. Ich hatte keine Schwierigkeiten mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen und fieberte gerne mit den Figuren mit.

Sintha ist halb Quidhe, halb Mensch und damit wirklich selten. Ihr Haar ist pures Gold und damit ist sie ständiger Gefahr ausgesetzt. Sie muss sich als Einzelkämpferin durchschlagen, um zu überleben. Sie hat definitiv Mut und ist nicht auf den Mund gefallen. Daher bugsiert sie sich auch schon mal in ein paar brenzlige Situationen, aber das macht das Ganze ja umso spannender.

Arezander, oder wie ich lange Zeit beim Hören verstanden habe: Erol Sander, ist der oberste Vakàr und soll im Königreich für Recht und Ordnung sorgen. Deswegen muss er auch einen Fall aus einer großen Mordserie aufklären. Er ist schon ein ziemlich beeindruckender Typ und weiß die Leute in seinen Bann zu ziehen. Zwischen beiden ist einiges an Chemie vorhanden und es macht Spaß, ihre Entwicklung zu verfolgen.

Die Figurenkonstellation gepaart mit dem tollen Weltenentwurf und der spannenden Handlung machten für mich einen grandiosen Reihenauftakt aus. Ich bin ganz gespannt, wie es weitergehen wird und erwarte eine epische Fortsetzung, auf die ich zum Glück nicht mehr lange warten muss.

Das Hörbuch umfasst über 17h und wurde von meiner Lieblingssprecherin Dagmar Bittner eingelesen, die einen fantastischen Job machte und den Figuren eine passende, angenehme Stimme verlieh.

Ich kann „A Song to raise a Storm“ nur weiterempfehlen und freue mich wieder in die außergewöhnliche Welt von Autorin Julia Dippel eintauchen zu können.

5/5

Dienstag, 17. September 2024

Hörbuchrezension | Weil ich an dich glaube von Rebecca Yarros


Als Camden Daniels nach seiner Zeit in der Army zurück in seine Heimatstadt kehrt, stehen zwei Sachen für ihn fest: Er möchte seinem demenzkranken Vater einen wichtigen Wunsch erfüllen und er muss sich von seiner Jugendliebe Willow fernhalten, denn die ist eigentlich die Freundin seines verstorbenen Bruders…

Nach dem mich „Fourth Wing“ Band eins und „The things we leave unfinished“ richtig gut unterhalten hatten, freute mich auf diesen Liebesroman von ihr und erwartete wieder atemberaubende Wendungen, ob ich diese bekommen sollte?

Wir lernen Willow und Camden recht gut kennen. Willow sucht nach dem Studium ihren Platz in der Kleinstadt und jobbt. Sie ist aufgeregt Cam wiederzutreffen und steht für ihn ein, weil er in der Heimat nicht gerade beliebt ist und überall aneckt. Camden imponiert Willows Mut, doch er weiß, dass er ihr nicht näher kommen sollte.

Sein Fokus liegt auf der Beziehung zu seinem Vater. Diese ist seit dem Tod des kleinen Bruders schwer gestört. Es kommt hinzu, dass Cams Vater auch noch an Demenz erkrankt ist und die Menschen um ihn herum stellenweise nicht mehr erkennt. In einem wachen Moment bittet Er Cam um eine DNR – Eine „Nicht-Wiederbeleben-Erklärung“. Und das soll so einige Probleme mit sich bringen. Außerdem kocht auch noch hoch, was vor einigen Jahren in der Stadt passierte, wofür Cam beschuldigt wurde.

Doch das Hauptthema ist wohl der Konflikt, dass Willow mit Camdens Bruder zusammen war bis dieser verstarb. Auch er war in der Army und Camden nicht ganz unbeteiligt an dem Tod. Doch natürlich ist nicht alles nur schwarz und weiß in diesem Buch und es gibt einiges, was nach und nach ans Licht kommt.

Ich muss sagen, dass ich nicht ganz warm wurde mit der Geschichte. Die anderen Bücher von Rebecca Yarros hatten mich deutlich stärker gepackt und so blieb hier der Wow-Moment für mich aus. Es passierte auch nichts spannendes und überraschendes, sodass der Verlauf ziemlich vorhersehbar war.

Das Hörbuch umfasst über 14h und wurde von Lisa Cardinale und Martin Krah eingelesen, die einen soliden Job machten, deren Stimmen mir aber nicht lange im Gedächtnis geblieben sind.

Alles in allem hatte ich mir von „Weil ich an dich glaube. Great and Precious Things“ von Rebecca Yarros mehr versprochen, doch dieses Mal konnte sie mich nicht catchen.

3/5

Sonntag, 8. September 2024

Buchtipp | Taking Chances von Kira Licht

 Ich mag die Romane von Kira Licht unglaublich gerne und freue mich immer, wenn was neues herauskommt. Und so musste diese Neuerscheinung nicht allzu lange auf dem SuB verweilen.



Lila arbeiten auf Maui in der Tierarztpraxis ihrer Eltern. Den Tieren zu helfen, nimmt sie sich als Lebensaufgabe und dies wird bald so nötig sein, wie nie zuvor, denn mutwillig verletzte Tiere werden vor der Praxis zurückgelassen. Lila setzt alles daran, den Täter zu finden und bekommt dabei Unterstützung vom neuen Praktikanten Ace. Der ehemalige Feuerwehrmann hat allerdings selbst so einige Päckchen zu tragen.

Das Cover schreit nach Urlaub und ich setzte dem noch eins oben drauf, in dem ich mir die Edition der Bücherbüchse kaufte, auf der ein niedliches Wallaby auf dem Farbschnitt zu sehen war. Dieses spielt in der Geschichte auch eine wichtige Rolle, denn es ist eines der verletzten Tiere, um das sich Lila kümmert.

Lila steht kurz vor ihrem Studium, für das sie nach Florida ziehen will. Allerdings gibt es deswegen einige Diskussionen mit ihren Eltern, die ihre Tochter nicht als Arbeitskraft verlieren wollen. Lila lebt ihre Passion für die Tiere auch auf Social Media aus, wo sie hunderttausenden Followern von den Schicksalen der Tierklinik berichtet. Ich mochte sie sehr und fand, dass sie ausgezeichnet von der Autorin charakterisiert wurde.

Ace ist der klassische, geschundene Held. Seine Ausbildung als Feuerwehrmann brach er nach einem fürchterlichen Unfall ab. Seit dem leidet er unter Albträumen und Panikattacken. Die Chemie zwischen ihm und Lila stimmte von Anfang an und ich mochte die beiden zusammen.

Die Haupthandlung zur Tierquälerei nimmt sehr viel Raum ein. Lange stagniert die Entwicklung dazu und auf den letzten 20 Seiten kommt es zum großen Finale und Abschluss. Das war mir zu schnell und abrupt beendet, dafür dass das Thema die Ganze Zeit mitschwang. Es fühlte sich einfach nicht vollständig auserzählt an.

Überhaupt kommen die Entwicklungen in zu kurzer Zeit Knall auf Fall. Zwischen beiden ist es plötzlich ganz ernst und für immer, dabei schlichen sie so langen nur umeinander herum und kämpfen mit ihrem Vertrauen. Das waren die beiden Schwachpunkte des Romans.

Die positiven Aspekte überwiegen jedoch deutlich. Das hawaiianische Setting ist traumhaft und so lebhaft erzählt. Die Figuren haben ganz viel Tiefe und die Thematik war einfach mal was anderes.

Ich kann „Taking Chances“ von Kira Licht auf jeden Fall empfehlen, es ist allerdings nicht ihr stärkstes Buch. Dennoch bin ich gespannt, ob es einen nächsten New Adult von ihr geben wird.

4/5

Mittwoch, 28. August 2024

Graphic Novel | Lore Olympus von Rachel Smythe

 Ich war schon öfters um dieses Buch in der Buchhandlung herumgeschlichen, weil ich den Titel spannend fand und überrascht war, dass der LYX Verlag nun auch Graphic Novels herausbringt. Damals war es das erste Mal.



Ich kaufte es allerdings nie. Das sollte sich ändern, als ich es bei Bookbot entdeckte.

Persephone ist neu in der Stadt als sie auf einer Party an die falschen Leute gerät. So landet sie bei Hades in der Unterwelt, ohne dass dieser etwas damit zu tun hat. Zwischen ihnen besteht eine gewisse Anziehung, doch die anderen Götter haben einige Intrigen zu spinnen.

Das Buchcover ist so schön! Die Farbigkeit zieht sich auch durch das Innere und markiert immer, wenn Persephone oder Hades ihren Auftritt haben. Der Zeichenstil ist abstrakter gehalten. Teilweise sehen die Figuren sehr niedlich aus. Es ist anders, aber gut anzusehen. Was mich ab und an störte, war, dass aufgrund der dunklen Farbgebung einige Details in den Zeichnungen kaum zu erkennen waren.

Die Comics sind bei Webtoon ursprünglich erschienen. Die ersten 25 Stripes wurden hier zusammengefasst im ersten Band. Dieser ließ sich sehr flüssig und schnell lesen. Inhaltlich muss ich sagen, dass ich nicht in der griechischen Mythologie so tief drinnen stecke, dass ich alle Götter und deren Verwicklungen kenne. Daher verstand ich nicht jede Zwischennote und fand es auch schade, dass Hades und Persephone in diesem ersten Band nur einmal aufeinander trafen. Da hätte ich mir wohl mehr erwünscht.

Fans der griechischen Mythologie und ComicliebhaberInnen werden an „Lore Olympus“ von Rachel Smythe sicher ihre Freude haben. Ich fand es nett und interessant für zwischendurch, mehr allerdings auch nicht.

3/5

Dienstag, 20. August 2024

Neuzugänge | Meine erste Bookbot Bestellung

 Ich bin neulich zum ersten Mal auf Bookbot aufmerksam geworden. Bookbot ist eine Secondhand-Plattform, auf der man ganz einfach Bücher gebraucht kaufen und auch wieder verkaufen kann. Ganz ähnlich wie die anderen Websites Rebuy und Medimops, von deren Lieferungen ich bisher allerdings immer enttäuscht war und daher auch gar keine Bücher mehr dort bestellte, weil ich mich immer über den Zustand der Bücher ärgerte, da diese nicht den Beschreibungen entsprachen.

Bookbot gab ich gerne eine Chance, denn tatsächlich sieht man auf der Website das Buch, welches man auch bekommen wird auf mehreren Fotos.

Überhaupt ist es sehr angenehm auf der Website zu navigieren. Dank der Filter kann man neben den Genres auch den Zustand der Bücher eingrenzen, aber auch das Erscheinungsjahr und das war echt praktisch, um eine ganz aktuelle Auswahl angezeigt zu bekommen.

Der Versand kostet 99Ct auch für ein Paket, mit 4 Büchern, wie ich es erhielt. 5 Tage nach der Bestellung lag es dann vor meiner Haustür, was absolut in Ordnung ist. Die Bücher waren super verpackt und so erfreute ich mich über vier Neuzugänge: 2 für mich und 2 für die Jungs.

Zum einen war das „Die Eiskönigin. Olaf taut auf“ in einer Gold-Edition, welche wohl aus einer Sammelreihe war. Der Zustand ist absolut wie neu. Ursprünglich hat es mal 3,99Euro gekostet, bezahlt habe ich 2,96Euro. Die Ersparnis war also nicht ganz so groß. Der Preis ist für das Buch in diesem Zustand allerdings super und ich weiß, mein Großer wird es lieben.


Auch sehr beliebt ist Leo Lausemaus, von dem ich ein etwas älteres, großformatiges Bilderbuch entdeckte zu einer Geschichte, die wir noch nicht kannten. Hier war der angegeben Zustand sehr gut, also nicht wie neu und das war auch komplett in Ordnung. Der UVP lag zwischen 7 und 8 Euro, bezahlt haben wir mit 3,91Euro knapp die Hälfte.


Für mich stöberte ich in der „Wie neu“-Kategorie der letzten beiden Jahre und war gespannt, was ich im Lovestory-, Fantasybereich finden würde. Die Auswahl war überraschend groß und vielfältig. Ich entschied mich für den ersten Comicband „Lore Olympus“ von Rachel Smythe aus dem LYX-Verlag. Ich bin im Buchladen schon öfters um die Ausgabe geschlichen, wollte allerdings keine 24Euro dafür ausgeben. Bei Bookbot habe ich 13,90Euro dafür bezahlt. Die Ecken waren minimal angestoßen, was aber auch beim Transport passiert sein konnte. Das ist nicht wirklich dramatisch für mich.


Was mich überraschte, war, dass es bei Bookbot auch die Special Editions der Save Me Reihe von Mona Kasten gibt. Ich hatte damals zum Erscheinen den ersten Band der Reihe gelesen, war aber nicht so begeistert von der Geschichte. Vor Kurzem habe ich mir die Amazon-Serie angeschaut und war total gefesselt, weil sie so gut gemacht und besetzt war. Daher muss ich einfach wissen, wie es weitergeht. Der Zustand ist auch super und ich habe nichts zu meckern. Bezahlt habe ich 17,99Euro. Im Buch laden hätte es 22Euro gekostet.



Mein Fazit zu Bookbot fällt absolut positiv aus. Es macht Spaß auf der Website zu stöbern, die Auswahl ist riesig und man bekommt, was man sieht, dank der Fotos auf den Produktseiten. Ich werde sicher wieder dort vorbeischauen!


Werbung: Vielen Dank an Bookbot für die tolle Zusammenarbeit und die Bereitstellung der Bücher. <3

Mittwoch, 14. August 2024

Teil 3 | Das Herz des Marquess of Shaftsbury von S.M. LaViolette

 Nach dem mich Band zwei so aus den Socken gehauen hatte, war ich total gespannt, wie es mit den Bellamy Schwestern weitergehen würde. Zum Glück wartete dieser bereits auf dem Kindle auf mich.



Selinas einziges Ziel im Leben soll eine bestmöglich arrangierte Ehe sein. Sie ist die Schönste der Bellamy Schwestern und somit liegen all die Hoffnungen ihrer Mutter darin, dass Selina einen perfekten Fang machen wird. Doch dann wird Selina ausgerechnet von einem Schurken entführt und der Skandal ist perfekt. Doch Selina kann Reißaus nehmen und taucht unter, in dem sie eine Stellung beim Marquess of Shaftsbury annimmt, der ein dunkles Geheimnis verbirgt.

Selina ist in den vorherigen beiden Bänden recht blass geblieben. Wir erfahren nur von ihrer außerordentlichen Schönheit, doch viel anderes scheint sie nicht auszumachen. Tatsächlich ist es auch das Bild von sich, mit dem sie so sehr hadert. Selina leidet darunter, dass alle in ihr nur das bezaubernde Äußere sehen und sie wie eine Trophäe in ihrem Schrank verstauben lassen wollen. Selina muss für sich eine Rolle finden. Sie will gebraucht werden, nützlich sein und nicht nur schön anzusehen. Ich fand diese Thematik sehr interessant. Da diese Betrachtungsweise mir zum ersten Mal in so einem Roman unterkam. Die Standard-Heldin ist ja wunderschön um so den bestmöglichen Mann abzubekommen. Das wird ja auch nicht weiter hinterfragt.

Doch die Autorin kreiert ja keine Standardfiguren und deswegen liebe ich ihre Bücher auch so sehr.

Alles andere als Standard ist auch Caius, der einen schweren Kutschenunfall als einziger überlebte und diesen mit seinem Augenlicht bezahlte. So ist er zu Beginn der Geschichte ein gebrochener Charakter, der sein Zimmer nicht verlässt und einen gehörigen Arschtritt benötigt. Diesen verpasst ihm Selina, die in ihrer neuen fürsorglich strengen Rolle aufgeht. Schon bald entsteht eine gewisse Bindung zwischen beiden, die jedoch davon überschattet wird, dass Selina ihre wahre Identität verheimlicht und Caius nichts mit einer Bediensteten anfangen möchte.

Ich fand das Katz und Maus Spiel sehr unterhaltsam. Es macht einfach Spaß beide dabei zu verfolgen, wie sie umeinander herschleichen.

Ich muss an dieser Stelle aber auch sagen, dass für mich an dem Punkt die Luft raus war, als sich die Geheimnisse auflösten und beide offiziell zusammen sein durften. Da war das Buch nämlich auch noch lange nicht vorbei. Da hatte für mich bei diesem Teil der Reihe der Spannungsbogen nicht so hingehauen.

Ansonsten hat mich Selinas und Caius Geschichte in „Das Herz des Marques of Shaftsbury“ sehr gut unterhalten und ich fand es auch toll, dass Hyacinth eine gewisse Präsenz hatte. Ich bin auf jeden Fall gespannt, mit welcher Schwester es weitergehen wird und kann die Bellamy-Schwestern Reihe von S.M. LaViolette nur weiterempfehlen.

4/5

Freitag, 9. August 2024

Hörbuchrezension | What happens after Midnight von K.L. Walther

 Eine locker leichte Sommerlektüre könnte wohl gerade nicht passender sein – also freute ich mich auf dieses Hörbuch und war gespannt, ob hier die perfekten Sommervibes aufkommen würden.

Eine Nacht die alles ändern kann: Der traditionelle Streich der Abschlussklasse steht an und Lily ist eine der Eingeweihten, die zur Planung des großen Spaßes gehört. Blöd nur, dass ausgerechnet ihr Ex-Freund der Urheber des Streichs ist und zwischen beiden noch einiges Unausgesprochen in der Luft hängt.

Lily ist eine Musterschüler und Lehrerliebling – kein Wunder, ist sie mit den meisten schließlich per du. Lilys Mom ist Lehrerin des Eliteinternats und so wohnt die 16-Jährige den größten Teil ihres Lebens auf dem Schulgelände. Das fand ich an unserer Protagonistin echt interessant. Auch das Setting ist seine eigene kleine Welt für sich und wir bekommen Einblicke in die Lehrer- und Schülerschaft. Es war einfach etwas anderes und macht für mich den Roman aus.

Lily war mit Tagg eine gewisse Zeit zusammen, als er immer beliebter bei den Mädchen wurde und Lilys Eifersucht und Unsicherheiten die Beziehung torpedierten. Diese gilt es in der Geschichte aufzuarbeiten.

Tagg ist ein guter Protagonist. Nicht toxisch, wie man mit dem Hintergrundwissen vielleicht vermuten würde. Er wusste nicht, warum die Beziehung zu Lily in die Brüche ging. Als sie Schluss machte, traf ihn das ganz unvorbereitet und so merkt man noch eine gewisse Sehnsucht zwischen ihnen. Ich fand auch, dass sie sehr süß zusammen waren.

Sie verbringen die Nacht zusammen, um den Streich der Abschlussklasse vorzubereiten, müssen zusammenarbeiten und kommen sie so auch wieder näher. Die Haupthandlung des Buches spielt an einem einzigen Tag und was am Anfang noch fesselnd, zog sich gegen Ende dann doch sehr. Hier passte die Erzählzeit und die Erzählte Zeit nicht ganz zusammen. Beim Hören verfestigte sich bei mir der Eindruck, dass die Geschichte sehr gut als Film funktionieren würde, sicher auch besser als als Buch.

Pia Rhona Saxe las das Hörbuch ein und machte dabei einen sehr guten Job. Sie hat eine sehr angenehme Stimme, die super für jüngere Protagonistinnen funktioniert.

„What happens after Midnight“ von K. L. Walther ist eine nette Sommergeschichte mit interessanten Figuren und einem tollen Setting. Sie konnte mich nicht ganz so fesseln wie erhofft, aber gut unterhalten.

4/5

Mittwoch, 31. Juli 2024

Teil 2 | Verbotenes Spiel mit dem Duke von S.M. LaViolette

 Hyacinths größte Leidenschaft sind Kartenspiele und sie ist verdammt gut darin! Aus einer familiären Not macht sie eine Tugend. Ihre Familie ist hochverschuldet und so schleicht sich Hyacinth als Mann verkleidet in die berüchtigten Spielhöllen Londons ein, um den Herren der feinen Gesellschaft das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dort trifft sich auch auf Sylvester den Duke of Chatham, mit dem sie eine Verbindung aufbaut, ohne dass dieser tatsächlich ahnt, dass sich hinter dem begnadeten Kartenspieler eine Frau verbirgt.


Dies ist der zweite Band der Bellamy-Schwestern-Reihe und iuch wusste im Vorfeld nicht so richtig, was mich erwarten würde. Hyacinth fand im ersten Teil kaum Erwähnung und so lernte ich sie hier erst richtig kennen.

Sie ist eine ganz unkonventionelle Heldin für diese Zeit. Sie hat eine Begabung für Mathematik und gewinnt so ihre Kartenspiele. Allerdings ist Hyacinth nicht gerade sehr gut in zwischenmenschlichen Dingen. Doch autistisch veranlagt, scheint sie auch nicht zu sein, wobei ich dies zunächst erst in Betracht zog. Hyacinth tritt lieber als Mann in Erscheinung, da sie so einfach mehr Freiheiten genießen kann. Ihr Äußeres schafft es auch ihre Mitspieler lange zu täuschen, denn sie ist groß, schlank und hat kürzere Haare als für die Damen ihrer Gesellschaftsschicht üblich. Was allerdings so richtig ungewöhnlich war für die Frauen des Adels dieser Zeit, ist, dass Hyacinth sexuell neugierig und erfahren ist, jenseits der Ehe. Sie ist auf jeden Fall eine sehr interessante und vielschichtige Figur, die die Handlung komplett trägt.

Mit Sylvester trifft sie auf einen Mann sehr hoher Stellung, der im Krieg verwundet wurde und nicht makellos ist. Doch das kümmert Hyacinth nicht. Sie ist fasziniert von seinen Narben. Sylvester ist nicht auf der Suche nach einer Frau, schließlich war er vor 10 Jahren schon einmal kurz verheiratet und das ging mächtig schief. Allerdings möchte er seinem schurkischen Cousin auch nicht das Erbe überlassen und so schaut sich Sylvester gezwungermaßen doch um, versteht allerdings nicht, warum er so eine Anziehung zu dem jungen Mann verspürt, der ihm beim Kartenspielen regelmäßig das Geld aus der Tasche zieht.

Zwischen beiden stimmte die Chemie auf jeden Fall und so fand ich die ungewöhnlichen Verwicklungen zwischen ihnen sehr unterhaltsam. Handlungstechnisch passiert auch so einiges und es wird einfach nicht langweilig. Außerdem wird auch die nächste Geschichte um Lady Selina angeteasert und ich bin gespannt, wie sich dort alles entwickeln wird.

Mich konnte „Verbotenes Spiel mit dem Duke“ von S.M. LaViolette deutlich mehr überzeugen als Band eins. Das lag vor allem an den interessanten Protagonisten und der vielschichtigen Handlung. Eine wirklich tolle Geschichte und ich bin gespannt, ob diese mit dem nächsten Teil noch getoppt werden kann.

5/5

Dienstag, 30. Juli 2024

Graphic Novel | Stolz und Vorurteil von Jane Austen

 Ich liebe Stolz und Vorurteil! Las als Teenie den Roman von Jane Austen und schaute seit dem jede Verfilmung rauf und runter. Als ich entdeckte, dass eine Graphic Novel des Klassikers erscheinen würde, war ich sofort Feuer und Flamme. Die musste ich haben!



Lizzy lebt gemeinsam mit ihren vier Schwestern und den Eltern auf dem beschaulichen kleinen Anwesen Longbourne. Die Gedanken ihrer Mutter scheinen nur darum zu kreisen, wie sie ihre 5 Töchter bestmöglich verheiratet bekommt. Als zwei wohlhabende Gentlemen in das Nachbaranwesen ziehen, gerät die gesamte Ortschaft komplett aus dem Häuschen. Doch einer dieser Gentleman ist so furchtbar stolz und arrogant, dass Lizzy beginnt eine starke Abneigung gegen ihn zu hegen.  

Ich denke, viele wissen worum es geht, daher möchte ich gar nicht so viel zum Inhalt schreiben. Ich liebe den Romanstoff und bin so angetan von den Charakteren und den ganzen Verwicklungen, dass die Geschichte für mich niemals langweilig wird. Jane Austen hat in ihrer Zeit so einen wundervollen Roman erschaffen, dass dieser nach über 200 Jahren immer noch so gefeiert wird.

Claudia Kühn und Tara Spruit adaptierten die Vorlage als Graphic Novel und ich war auf den ersten Seiten schon komplett angetan von der Umsetzung. Die Charaktere bekamen ein sehr ansprechendes Äußeres und das Setting wurde mit sehr viel Liebe zum Detail aufs Papier gebracht.

Was mich am meisten beeindruckte, war wie die Emotionalität der Geschichte, überhaupt das ganze Gefühlsspektrum zeichnerisch dargestellt wurde. Ich hatte beim Lesen so viel Herzklopfen, einfach weil Bild und Text diese ganzen Gefühle so gut transportieren konnten.

Ich habe es sehr genossen dieses Buch zu lesen und war auch an einem Nachmittag schnell durch. Ich werde sicher immer wieder dazu greifen und mich an dieser wundervollen Geschichte in dieser äußerst ansprechenden Version erfreuen!

5/5

Freitag, 19. Juli 2024

Highlight | Once upon a broken heart von Stephanie Garber

 Evangeline Fox möchte an ihr eigenes Happy End glauben, doch dann erfährt sie von der Hochzeit ihrer großen Liebe mit einer anderen. Um diese zu verhindern, begeht sie einen verzweifelten Handel mit Jacks, dem Prinzen der Herzen. Evangeline soll drei Menschen für ihn küssen, Person und Zeitpunkt bestimmt er. Was Evangeline nicht weiß, Jacks hat vielleicht mehr mit ihr vor, als sie zu ahnen vermag.



Ich bin auf diese Geschichte vor allem wegen der wunderschönen Bücherbüchse-Ausgabe aufmerksam geworden. Und so zog diese bei mir ein und ich begann auch sofort damit in die Geschichte einzusteigen. Ich hatte bisher noch nichts von der Autorin gelesen und war daher gespannt, was mich erwarten würde.

Wir werden mit einem Weltenentwurf konfrontiert, der frühneuzeitlich erscheint und eine gehörige Prise Magie einstreut. Es gibt Königreiche, Schlösser und Anwesen und es gibt Schicksalsmächte, die unsterblich sind und das Leben der Menschen beeinflussen. Überall liegt Magie in der Luft und es erscheint so einiges möglich zu sein. Das fand ich neuartig und super interessant. Ich konnte mir alles wunderbar vorstellen, weil die Autorin auch das Talent hat, ihre Metaphern auf den Punkt zu bringen. So geschehen bei den Beschreibungen der Figuren und ihrer Kleidung.

Evangeline ist eine Vollwaise. Ihr Vater verstarb vor Kurzem und so lebt sie alleingelassen mit ihrer Stiefmutter und Stiefschwester. Sie hat es mit den beiden nicht leicht, möchte aber unbedingt an das Gute im Menschen glauben. So lässt sie sich auch auf die Schicksalsmacht Jacks ein und ahnt nicht, was dies für Auswirkungen haben wird. Wir erleben Evangeline wie sie ist, erfahren dass sie ein gutes Herz hat. Aber sie bleibt ein Mysterium, wir wissen nicht wo sie herstammt und ich denke, da wird im Laufe der Reihe noch ein großes Geheimnis aufgedeckt werden.

Auch Jacks steckt voller Geheimnisse und ist ein ziemlich undurchsichtiger Charakter. Ich bin gespannt, wie sich das noch mit ihm entwickeln wird.

Handlungstechnisch passiert so einiges und es wird definitiv nicht langweilig. Daher freue ich mich auf die Fortsetzung.

„Once upon a broken heart“ ist eine aufregende und andersartige Fantasygeschichte, die mit undurchsichtigen Charakteren und einem interessanten Weltenentwurf zu punkten weiß.

5/5

Freitag, 12. Juli 2024

Teil 2 | Tokio Dreaming von Emiko Jean

 Dieses Buch lag schon ein Weilchen auf meinem SUB. Da mir Band eins so gut gefiel, wusste ich, dass ich es aber unbedingt lesen werde und so kam im Urlaub der perfekte Zeitpunkt dies zu tun.


Izumi, Prinzessin von Japan könnte nicht glücklicher sein. Sie ist glücklich mit ihrem tollen Freund, ihre Eltern planen zu heiraten und sie wächst immer mehr in ihre königliche Rolle hinein. Doch die Idylle trübt als sich das Hofamt einschaltet und Bedenken zur Heirat ihrer Eltern und Izumi Zukunft äußert. Ein Plan muss her und dieser geht leider auf die Kosten von Izumis eigenem Glück.

Es war toll wieder nach Japan zu reisen und unsere plötzliche Prinzessin wiederzusehen. Izumi scheint erstmal am Hof angekommen zu sein. Sie konzentriert sich ganz auf das Glück ihrer Eltern und ihre eigene Beziehung, was sie darüber hinaus mit sich anfangen möchte, hat Zeit. Studium? Kann warten! Das sehen die Hofbeamten nicht so gern, denn wie soll dies auf den Steuerzahler wirken. Auch Izumis unstandesgemäße Verbindung mit ihrem ehemaligen Bodyguard wird äußerst kritisch betrachtet. Als dieser sich auch noch von ihr trennt, muss schnell ein geeigneter Ersatz aus einer angesehenen Familie her. Sie hat es nicht leicht, aus ihrer vermeintlichen Idylle herausgerissen, muss sie sich ganz neu mit ihrem Leben arrangieren und einen eigenen Weg finden. Und dies ist auch der Haupttenor der Geschichte.

Mir gefiel dabei besonders gut, dass sich Izumi auch mit ihren gemeinen Zwillingscousinen mehr auseinander setzen musste. Hinter der Fassade der beiden steckte auch noch mehr als sich zuvor erahnen ließ und das war eine gute Entwicklung der Ereignisse.

Der Handlungsstrang um Izumis neuem Datingpartner Eriku war unterhaltsam und ein großer Teil der Geschichte. Am Ende kommt dann aber doch wieder alles anders als man dachte und so schließt die Geschichte rund ab, lässt aber auch noch Raum für einen weiteren Band, der bisher allerdings nicht angekündigt ist.

„Tokio Dreaming“ ist eine gelungene und ereignisreiche Fortsetzung, die aber nicht ganz an den Plötzlich-Prinzessin-Charme des ersten Teils anknüpfen konnte.

4/5

Samstag, 22. Juni 2024

Buchtipp | Eine Braut für den Viscount von S.M. LaViolette

 Lady Phoebe Bellamy ist ziemlich praktisch veranlagt. Sie überwacht die schwindenden Finanzen ihrer Familie und sorgt sich um den Erhalt des Anwesens. Als ein wohlhabender Kaufmann in die Gegend zieht, sind sämtliche heiratswillige Damen in Aufruhr. Geld sticht Liebe und so stört es auch nicht, dass Paul Needham ziemlich furchteinflößend wirkt. Und so schnappt sich die praktische Phoebe den reichen Junggesellen, um ihre Familie vor dem Ruin zu bewahren. Doch kann aus dieser Zwechehe mehr entstehen? 


Ich liebe die Bücher der Autorin und so war ich sehr gespannt auf den Start einer neuen Reihe. In dieser soll es sich um die Bellamy Schwestern drehen und diese scheinen ziemlich spannend zu sein. Phoebe ist da nich die unscheinbarste von ihnen. 

Mir gefiel, dass sie so vieles selbst in die Hand nahm, sich kümmerte und auch mal auf die Barrikaden ging, wenn etwas für sie nicht in Ordnung war. Phoebe wurde von ihrer eigenen Mutter nicht sehr nett als Klumpen beschrieben. Ihre Schönheit macht ihr Wesen aus. 

Auch Paul ist kein klassischer Schönling. Er ist sehr grobschlächtig, aber so vermögend, dass es den Leuten egal ist, die für sein Geld auch die eigenen Töchter verkaufen würden. Paul ist so bestimmend, dass mir das für einen "guten" Helden des Genres teilweise zu viel war.

Zum Glück konnte Phoebe ihm gut die Stirn bieten. Ich mochte, was sich zwischen ihnen entwickelte.

Die Rahmenhandlung war sehr schlicht und ereignisarm, dafür war die Geschichte dennoch kurzweilig und fühlte sich nicht so lang an, wie sie tatsächlich war.

Was mich jedoch massiv störte, waren die vielen Fehler! So viele ärgerliche und nervige Rechtschreibfehler und auch inhaltlich hatte das Lektorat nicht gut genug gearbeitet. So behauptet Paul, er sei 45 Jahre alt. Seine Frau ist 15 Jahre jünger, wie mehrfach erwähnt, ist Phoebe allerdings 20. Also eine von den Zahlen ist in dieser Rechnung falsch. Es sollte Pauls Alter sein, denn dieses ließ sich auch noch anders erschließen. 

Dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten und ich freue mich auf die weiteren Teile der Reihe. 

4/5

Dienstag, 11. Juni 2024

Buchtipp | Like Love but darker von Jasmin Romana Welsch

 Ich lese aktuell den 7. Band der Evig Roses Reihe von Jasmin Romana Welsch. Beim Recherchieren bin ich auf den Start einer neuen Reihe von ihr gestoßen, dessen Ebook ich mir spontan auf den Kindle lud. Für 99 Cents konnte man eigentlich nicht viel falsch machen, dachte ich.


Hazel ist ein soziales Einhorn, die meisten Menschen nerven sie total. Am liebsten verbringt sie Zeit mit ihrem Zwillingsbruder. So erfährt sie allerdings an ihrer Uni soziale Ausgrenzung und das nagt an ihr. Ihren Frust lässt sie in einem Aufsatz bei Prof. Hastings freien Lauf. Dieser meint etwas Außergewöhnliches zwischen den Zeilen herauszulesen und zitiert sie in seine Sprechstunde, wo er ihr ein unkonventionelles Angebot unterbreitet.

Ich hatte nicht viel Ahnung, was mich erwarten würde, allerdings wurde meine Neugier geweckt und mit gerade mal 219 Seiten sollte das Buch ein schneller Snack für Zwischendurch sein.

Die Autorin hat mit Hazel eine Protagonistin erschaffen, die sehr anders ist. Dafür aber auch für mich sehr nahbar, authentisch und liebenswert. Sie hasst die Affektiertheit und Selbstdarstellung ihrer Mitmenschen und meidet diese daher ganz bewusst. Nur bei ihrem Zwillingsbruder und dessen besten Freund kann sie ganz sie selbst sein, ohne dafür verurteilt zu werden. Trotzdem macht dieser Umstand etwas mit ihr, was sie sich im Philosophiekurs bei Prof. Hastings von der Seele schreibt. So wird dieser auf sie aufmerksam.

Der erste Teil des Buches kümmert sich erst einmal ausgiebig um Hazel und ihr Leben, wir lernen sie also sehr gut kennen, wenn sie zum ersten Mal auf Aiden trifft, der von allen Studentinnen angehimmelt wird. Er ist super anspruchsvoll und streng, die Durchfallquote seines Kurses ist extrem hoch. Ist Hazel eines seiner Fangirls? Nein. Dennoch werden sie bald mehr Kontakt miteinander haben als sie sich jemals erträumt hätte.

Nur wenige Kapitel werden aus Aidens Sicht geschildert. Er bleibt ziemlich mysteriös und dieser Eindruck wird im letzten Kapitel noch einmal mehr befeuert. Ich bin definitiv gespannt, was da noch kommen mag.

Wir werden im Buch mit einem ziemlichen Altersunterschied von 19 Jahren konfrontiert, der allerdings erstmal funktioniert, weil Hazel kein naives Dummchen ist. Etwas eigenartig ist allerdings dann schon, auch wie die ganze Verbindung zustande kam. Richtig glaubwürdig war dies erstmal nicht, auch dass Aiden sich so ganz öffentlich mit seiner Studentin sehen lässt. Diese sogar mit in seine Wohnung nimmt, die auf dem Campus liegt. Würde das wirklich jemand machen, der seinen Job behalten möchte? Ich denke nicht. Konnte mich die Geschichte dennoch sehr gut unterhalten? Absolut. Bin ich gespannt auf die Fortsetzung im Juli? Auf jeden Fall. Das warten bis dahin ist auch nicht mehr so lange und vielleicht habe ich bis dahin auch die „Evig Roses“- Reihe beendet.

„Like Love but darker“ von Jasmin Romana Welsch ist der Beginn einer neuen Reihe mit einer ziemlich unkonventionellen Paarung. Dieser war sehr kurzweilig und macht definitiv Lust auf mehr.

4,5/5

Freitag, 7. Juni 2024

Hörbuchrezension | Mord stand nicht im Drehbuch von Anthony Horowitz

 Anthony Horowitz kündigt die Zusammenarbeit mit dem Ermittler Hawthorne. Es soll keine weiteren Bücher mehr über ihre Fälle geben. Der Autor will sich gerade nur auf die Premiere seines ersten Bühnenstücks konzentrieren. Diese lief gut, doch dann kommt die erste vernichtende Kritik und das Stück scheint am Ende zu sein. Als die Kritikerin ermordet aufgefunden wurde, gerät Anthony als Hauptverdächtiger in den Fokus der Polizei. Nun kann ihm doch nur noch einer helfen: Hawthorne.



„Mord stand nicht im Drehbuch“ war für mich das zweite Buch in dieser Reihe, welches ich hörte. Der Vorgängerband gefiel mir richtig gut und so freute ich mich auf diese Geschichte. Zu Beginn werden einige Figuren eingeführt, deren Namen man sich besser schnell merken sollte: Schauspieler, Regisseure, Theatermitarbeiter, Kritiker. Die Liste ist lang und so gingen mir irgendwann während des Hörens ein paar Identitäten durch die Lappen.

Die Handlung wird schnell vorangetrieben. Anthony ist der alleinige Verdächtige und die Hinweise deuten auf ihn, nur der geniale, aber schwierige Ermittler Hawthorne kann ihn da herausholen und so machen sie sich gemeinsam auf die Tätersuche. Es gibt einiges in der Vergangenheit der Theaterleute aufzudecken. Der Krimi ist auf jeden Fall kurzweilig, allerdings muss ich sagen, dass mich die Geschichte nicht so überzeugt hat. Gerade im Vergleich zum sehr starken Vorgänger. So konnte ich das Ende auch schon vorhersagen.

Das Hörbuch umfasst gerade mal 4,5h und ich hatte es an einem Stück durchgehört. Gelesen wurde es von Uve Teschner, der einen guten Job macht.

„Mord stand nicht im Drehbuch“ von Anthony Horowitz ist ein kurzweiliges Vergnügen, welches mich leider nicht komplett abholen konnte. Nach dem starken Vorgänger hatte ich einfach mehr erwartet.

3/5

Buchtipp | Three swedish Mountain Men von Lily Gold

 Als ich dieses Buch entdeckte, war ich sehr neugierig auf die Geschichte und auch erstaunt, dass sie unter diesem süßen, harmlos wirkenden Cover ein Zuhause bei einem „ganz normalen Publikumsverlag“ bekommen hat.

 



Daisy ist auf der Flucht. Nichts wie raus aus England, denn dort ist ihr Leben ruiniert. Ihr Ziel ist Schweden, dort wollte sie schon immer mal hin. Nordlichter sehen und malen. Womit sie nicht rechnete, war der Elch auf der Straße und der anhaltende Schneesturm. Gerettet wird sie von drei unwiderstehlichen Schweden, die sich eine Hütte in den Bergen teilen und manchmal auch mehr als das…

 

Wir lernen die junge Lehrerin Daisy sehr ausführlich kennen. Die Autorin konnte ihre körperlichen Attribute sehr gut wiedergeben und auch ihr Wesen wurde perfekt eingefangen. Daisy ist zunächst im Fluchtmodus, geheimnisvoll und möchte keinen zu nahe an sich heranlassen, da niemand in Schweden erfahren soll, was ihr passiert ist. Die drei beeindruckenden Kerle geraten allerdings hinter die Schale und so lässt Daisy sich auf sie ein, wird von der stillen Maus zu einer fordernden Frau, die endlich für sich einzustehen weiß.

 

Cole, Riven und Eli sind Freunde seit ihrer Jugend. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen und dabei könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Riven ist Arzt und kommt aus einem sehr reichen Elternhaus. Eli ist Skilehrer und der Sunnyboy der WG. Ranger Cole zieht die Natur den Menschen vor und so ist der Hüne meist brummig unterwegs. Die Autorin konnte mir ein sehr authentisches Bild von ihren Figuren abliefern. Die Jungs haben eine ganz eigene Dynamik, in der Daisy ihren Platz fand.

Wir haben es hier mit einem Reverse Harem Roman zu tun, in dem nicht so viele explizite Szenen auftauchen, wie man zunächst erwarten würde. Im Fokus stehen Gefühlsthemen, wie Vertrauensmissbrauch und Verrat aber auch, wie man einen schwedischen Winter in den Bergen übersteht.

Das Setting war echt toll und die Autorin konnte mich mit ihrem Erzählstil komplett abholen. Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und war ein kurzweiliges Lesevergnügen, welches mich Neugierig auf die weiteren Bücher der Reihe gemacht hat. Ist sie glaubwürdig? Nicht wirklich, aber den Anspruch muss ich an der Stelle nicht haben.

 

Ich kann die „Three swedish Mountain Men“ von Lily Gold auf jeden Fall empfehlen, so eine Geschichte bekommt man nicht alle Tage serviert.

4,5/5

Dienstag, 4. Juni 2024

Teil 5 | The darkest Gold. Die Rebellin von Raven Kennedy

 Ich war ganz schön verzweifelt als der Erscheinungstag des 5. Bands der the darkest Gold Reihe verstrich und weit und breit kein Hörbuch erschienen war. Es war auch nirgends angekündigt. An dieser Stelle beste Grüße an den USM-Audio-Verlag, die auf keine Nachfrage reagierten. Also ging ich in meine örtliche Buchhandlung des Vertrauens und kaufte mir die Printfassung des 5. Teils, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht!


Auren und Slade sind getrennt durch einen Riss, der die Welten miteinander verband. Doch dieser ist nun geschlossen und so sitzt Auren im Feenkönigreich Annwyn fest, während Slade in Orea einen Rachefeldzug vollführt und jeden dafür zur Rechenschaft zieht, der Auren beim Conflux verurteilen wollte. Währenddessen muss Auren ihre Identität in Annwyn geheim halten. Ihre goldene Erscheinung weist sie nämlich als Mitglied der abgesetzten Königsfamilie aus, die als ausgerottet galt. Zum Glück gibt es in Annwyn einige Sympathisanten und so schließt Auren sich einer Rebellengruppierung an, in der Hoffnung ihren Weg zurück zu Slade zu finden.

Ich habe mich so sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Die Reihe ist einfach pures Fantasygold. Nach dem Cliffhanger des 4. Bands, der mich atemlos zurückließ, konnten wir auch erahnen, dass es dieses Mal verdammt gefährlich werden würde.

Die Fae ziehen in Orea ein und wollen alles platt machen. Königin Malina ist die einzige, die davon weiß, doch niemand in ihrem abtrünnigen Königreich will ihr Glauben schenken. Die Geschichte wird in großen Teilen auch aus ihrer Perspektive erzählt und so erleben wir ihre spannende Charakterentwicklung hautnah mit. Von der kalten Königin wird sie nun nahbarer, muss sich allerdings mit einer neuen Art der Kälte auseinandersetzen. Ihre Verbindung zum Meuchelmörder wird immer intensiver, was man vorher wohl auch nicht geahnt hätte.

Slade läuft Amok in Orea und zieht jeden zur Rechenschaft, der Auren tot sehen wollte. Das hinterließ auch bei mir eine gewisse Genugtuung. König Fäule wird seinem Namen absolut gerecht und unterstreicht so wie verloren er ohne Auren erscheint. Die ungewollte Trennung hinterlässt bei ihm bedrohliche Spuren und wir erfahren so einiges mehr zu ihrer Verbindung. Ich bin gespannt, wie die beiden im Finale hoffentlich wieder zusammenfinden werden.

Aurens Handlungsstrang war superspannend. Die neue Welt Annwyn hält einige Gefahren bereit und wir erfahren so einiges über dessen Geschichte. Dabei werden auch brisante Geheimnisse aufgedeckt und das Ende macht mich völlig fertig. Ich muss unbedingt wissen wie es weitergeht! Leider erscheint das Finale erst im Dezember… Was auch hart werden wird, denn ich möchte keinen Abschied von dieser grandiosen Fantasywelt nehmen, von der ich einfach alles liebe. Die Charaktere sind so vielschichtig und interessant, der Weltenentwurf ist magisch. Die Autorin schafft es mit ihren Worten ganze Orte in meinem Kopf entstehen zu lassen. Dabei nimmt sie mich so sehr gefangen, dass ich allem entgegenfiebere und jedes Mal überrascht bin von den genialen Wendungen.

Ein kleines Trostpflaster bleibt für mich bis zum Dezember: Mittlerweile ist auch die Hörbuchfassung erschienen, nachdem ich befürchtete, dass diese gecancelt wurde. Also werde ich mir diese vor Band 6 definitiv auch noch anhören und ich freue mich jetzt schon darauf und hoffe einfach, dass das Hörbuch beim nächsten Mal zum E-Tag des Buches verfügbar sein wird.

Wie auch schon in meinen vier Rezensionen davor kann ich euch „The darkest Gold“ von Raven Kennedy nur wärmstens empfehlen. Was für eine grandiose Reihe, die einfach alles hat, was mein Herz höher schlagen lässt. Ich liebe alles an ihr!

5/5

Freitag, 31. Mai 2024

Hörbuchrezension | Funny Story von Emily Henry

 Die Autorin war mit ihrer vorherigen Geschichte „Book Lovers“ eine Entdeckung für mich und so freute ich mich sehr als ich ihren neuesten Roman „Funny Story“ über Netgalley als Hörbuch zur Verfügung gestellt bekam.

Daphne ist gestrandet mitten in einer idyllischen Kleinstadt in Wisconsin. Eigentlich wollte sie dort in wenigen Monaten ihren Verlobten Peter heiraten. Doch dieser hielt es für die bessere Idee an seinem Junggesellenabschied mit seiner besten Freundin Petra durchzubrennen. Jetzt steht Daphne ohne Liebe und Zuhause da. Die Notlösung ist Miles. Ihr neuer Mitbewohner ist ausgerechnet der Ex-Verlobte von Petra. Wer könnte also besser wissen, was Daphne gerade durchstehen muss. Etwas Alkohol und ein paar Missverständnisse später startet der Beginn einer Funny Story.

Autorin Emily Henry hat ein unglaubliches Talent ihre Romane so mitreißend zu beginnen, dass ich auch hier wieder sofort von ihrer Erzählweise gefangen genommen wurde. Wir erfahren sofort von Daphnes Misere und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Daphne ist Kinderbibliothekarin und liebt ihren Job. Leider bringt dieser nicht viel Geld ein und so war sie stets abhängig von Peter. Lebte in seinem Haus und steht nach der Trennung nun ohne Bleibe da. Dann steht Miles vor der Tür und nimmt sie kurzerhand mit in seine kleine Wohnung. Daphne ist eine sehr authentische Protagonistin, die ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Mutter hat. Die beiden waren allein und immer füreinander da. Daphnes größte Angst ist es, im Stich gelassen zu werden, wie es ihr Vater immer tat und nun auch Peter.

Am Boden zerstört nimmt sie Miles Angebot an und arrangiert mit dem Ex der neuen Freundin ihres Ex. Miles ist total deprimiert, erstickt seinen Kummer in Marihuana und traurigen Lovesongs. Es dauert ein wenig bis Miles sich wieder in den Griff kriegt und zeigt, dass er eigentlich der Sunnyboy der Kleinstadt ist, der von allen älteren Herrschaften geliebt wird und viel für seine Mitmenschen tut. Allerdings hat Miles auch das Problem, dass er bisher immer Reißaus nehmen möchte, wenn die Dinge ernster wurden.

Um ihren Ex-Partnern eins auszuwischen, behaupten Miles und Daphne kurzerhand selbst ein Paar zu sein. In einer Kleinstadt sollten sie dies besser überzeugend vorspielen. So beginnt für die beiden ein Sommer, in dem Miles Daphne all die tollen Ecken der Gegend zeigt und aus dem Spiel mehr werden könnte.

Ich fand Miles Transformation gut und wirklich wichtig, denn zunächst dachte ich „puh, ein Kiffer soll nun der Held der Story sein!“ Doch schnell zeigt sich, dass der Schein trügt und Miles alles für seine Menschen gibt und sich gerne aufopfert. Die Chemie zwischen beiden ist toll und ich liebe die humorvollen Momente, die die Geschichte zu etwas Besonderem machen.

Das Hörbuch hat über 13h, war aber so fesselnd, dass es nicht so langwierig erschien. Christiane Marx macht einen unglaublich guten Job und kann mit ihrer Stimme so viel Gefühl und Charakter den Figuren einhauchen, dass es Spaß macht, ihr zu lauschen.

Am Ende muss ich sagen, dass mich die Geschichte ein wenig verloren hat, als all die zwischenmenschlichen Probleme zusammenliefen. Da fand ich „Book Lovers“ stärker, dennoch ist „Funny Story“ von Emily Henry eine wundervolle Geschichte für den Sommer, die einfach Spaß macht und viel Tiefgang besitzt.

4,5/5

Montag, 27. Mai 2024

Finale | Ein Gentleman für Miss Cordelia von S.M. Laviolette

 John Fieldings Lebensinhalt besteht aus einer einzigen Sache: Rache! Rache an seinem Vater, der ihn ins Leben setzte und als mittelloses Straßenkind in London fast zu Grunde gehen ließ. Doch das Leben machte John zu einem harten Brocken, den selbst ein Gefangenenlager nicht brechen konnte. Die Rache an seinem herzöglichen Vater ist in vollem Gange als Cordelia in sein Leben tritt. Sie ist alles, was John nicht sein kann: liebevoll, nett und großherzig. Er ist vollkommen fasziniert von ihr, doch kann sie ihn aus seiner Düsternis befreien?



Dies ist der dritte und finale Band der Regency Revenge Reihe und ich war sehr gespannt auf Johns Geschichte. Er hatte bereits im ersten Teil einen großen Part als Stephens rechte Hand und wir kriegen einen sehr guten Eindruck vom Ausmaß seines Wesens. Die Geschichte beleuchtet nun auch Johns Kindheit und Jugend. Alles was er dort erlebte, war nichts für schwache Nerven und so verspürte ich auch eine gewisse Anspannung während dieser Passagen.

Ich war jedes Mal froh, wenn wir in die Gegenwart springen konnten und Johns Bemühungen Cordelia kennenzulernen miterleben konnten. Da bekam der riesige, harte Kerl ein weicheres Auftreten und man merkt, dass sich beide wirklich gut tun können.

Cordelia ist ein wenig in Johns Rachekonstrukt verstrickt, denn sie ist die Schwester der Duchess, der zweiten Ehefrau von Johns Vater. Cordelia ist die ständige Begleiterin ihrer Nichten und Neffen. Eine eigene Familie ergab sich für sie nie und so hat sie auch mit dem Thema abgeschlossen. Doch dann tritt John in ihr Leben und sie hat keine Angst vor ihm und seinen Narben. Sie ist fasziniert von seiner Größe und der sanften Art, die ab und an in ihrer Gegenwart hervortritt.

Ich mochte beide zusammen unglaublich gerne. Da stimmte die Chemie und ich fand es toll mitzuerleben, wie beide sich im Beisein des anderen weiterentwickelten.

Im letzten Drittel des Buches konzentriert sich die Handlung dann auch nur noch auf die Gegenwart und der Suche nach den Leuten, die John Leid antaten und dies auch noch tun wollen. Die Auflösung fand ich sehr stark. Es war eigentlich ganz offensichtlich, wer hinter allem stecken würde, doch die Autorin hat es so gut verpackt, dass ich bis kurz davor dieses nicht geahnt hatte.

Für mich zählen die Historicals von S.M. LaViolette eh zu den besten des Genres und hoffe, dass sie noch viele Reihen schreiben wird. Ich würde sie alle lesen!

„Ein Gentleman für Miss Cordelia“ ist der Abschluss der Regency Revenge Reihe und für mich nach Band eins der stärkste Teil. Er ist sehr düster und nichts für schwache Nerven. Zum Glück bekam das Buch mit seiner Liebesgeschichte eine wunderschöne und süße Note, die die Finsternis vertreiben konnte.

5/5

Sonntag, 26. Mai 2024

Hörbuchrezension | Regency Roses. Eine Lady in Not von Dana Graham

Emma Morten hat ein riesiges Problem: Sie möchte unter keinen Umständen die Gesellschafterin ihrer grantigen Tante werden. Doch dafür hat sie keine andere Wahl als zu heiraten. Die Voraussetzungen einen geeigneten Ehemann zu finden sind allerdings denkbar schlecht, denn Emma hat kein Vermögen, sie ist sehr unscheinbar und interessiert sich für eine Frau ihrer Zeit viel zu sehr für Politik. Als sie öffentlich vom Earl of Huntington brüskiert wird, scheinen ihre Aussichten einen Ehemann zu finden gegen Null zu laufen. Besagter Earl wird dann allerdings von Emma aus einer skandalösen Situation befreit. Im Gegenzug soll er ihr helfen einen geeigneten Heiratskandidaten zu finden.

 

Mich sprach der Klappentext der Geschichte sofort an. Da ich Historicals zur Abwechslung ganz gerne habe, freute ich mich auf die Geschichte, hatte ursprünglich aber was anderes erwartet.

Emma ist eine sehr kluge und interessierte Frau, von der dies zu Beginn des 19. Jahrhunderts allerdings nicht erwartet wird. Emma sollte lieber durch Schönheit, Zurückhaltung und Anmut herausstechen, alles was sie nicht hat. Das macht sie auch aus, das immer wehrende Gefühl nicht richtig zu sein. Da erscheint das verheiraten aussichtslos zu sein. Doch Emma ist gewitzt und versucht aus der Kränkung des Earls einen Vorteil für sich zu erlangen. Emma ist definitiv eine ungewöhnliche Heldin des Genres, da die meisten dann doch mit ihrem Aussehen punkten. Ich konnte sie mir vor meinem inneren Auge nur schwer vorstellen, da sie immer als farblos beschrieben wurde.

William ist das komplette Gegenteil von Emma. Er ist der begehrteste Junggeselle Londons mit einem großen Vermögen, Titel, tollen Aussehen und Heiratsabsichten. Allerdings ist William auch immer noch heartbroken, denn seine große Liebe heiratete seinen Bruder vor einigen Jahren und starb sogar. Sein Auftreten in der feinen Gesellschaft ist zu Beginn sehr rüde. So entwickelt er sich im Laufe der Geschichte von einem äußerst unhöflichen Charakter zu einer etwas besseren Version seiner selbst, wobei die Betonung auf „etwas“ liegt. William ist total optisch orientiert und legt daraufhin auch sein Werben aus. Aufkommende Gefühle für Emma sind schnell vergessen, als er eine bezaubernde junge Dame entdeckt. So kehrt er auch wieder sein boshaftes Verhalten heraus und das ist nicht gerade heldenhaft für einen Protagonisten des Genres.

Ich muss sagen, dass ich zwischen beide auch keine romantische Chemie wahrnehmen konnte. Für mich war ihre Verbindung eher auf geschwisterlicher Ebene. Daher konnte mich dieser Part der Geschichte nicht abholen, es passieren auch keine expliziten Szenen, was ich an dieser Stelle aber nicht vermisste.

 

Dennoch muss ich sagen, dass mich die Geschichte wirklich gut unterhielt, weil die Handlung einfach fesselnd erzählt war. Es passiert so einiges, was uns die Figuren und ihr Handeln näher brachte und das fand ich wirklich gelungen. Ich fand auch, dass die Autorin uns diese Zeit sehr gut nahe bringen konnte auch wenn ein paar Sachen fehlerhaft waren. So ist „Stolz und Vorurteil“ damals nicht unter diesem Titel erschienen.

 

Das Hörbuch wurde von Katja Eberhardt eingesprochen, die ich von der Tonie-Figur zu Peter Hase schon sehr gut kannte. Daher war es ein wenig komisch ihre Stimme für diese Geschichte im Ohr zu haben. Sie hat eine reifere, „altmodischere“ Stimme, was zwar gut zum Genre passte, aber nicht unbedingt zur Heldin. Was mich tatsächlich schon zu Beginn des Hörbuchs total störte, war die Aussprache des Viscount, der beständig zu „Weißkaunt“ wurde. Das war sehr gewöhnungsbedürftig.

 

Der erste Teil von Dana Grahams Regency Roses „Eine Lady in Not“ konnte mich handlungstechnisch absolut abholen. Allerdings wurde ich mit den Charakteren nicht so warm und konnte ihnen daher auch die Liebesgeschichte nicht abkaufen. Dennoch möchte ich das Hörbuch unbedingt empfehlen, weil es einfach mal eine andere Geschichte im Genre ist.

4/5

Dienstag, 21. Mai 2024

Hörbuchrezension | Das Mörderarchiv von Kristen Perrin

 


Tante Frances wusste immer, dass sie ermordet werden würde bis zu dem Tag, an dem es tatsächlich passierte. Zum Glück hat die alte Dame vorgesorgt und ein Mörderarchiv errichtet mit Informationen über sämtliche Verdächtige. Das Erbe bekommt die Person, die den Fall lösen wird und so steht ihre Großnichte Annie unter großem Druck den Mörder zu finden, um das Haus ihrer Mutter zu retten.

Mich sprach der Klappentext sofort an, ich mag solche Geschichten sehr und begebe mich mit den Figuren gerne auf Tätersuche. Annie möchte Schriftstellerin werden und hat gerade erst ihren Job verloren. Sie hat Tante Frances bisher noch nie getroffen, als sie auf ihr Anwesen eingeladen wird. Doch zu einem persönlichen Kennenlernen wird es auch nie kommen, denn Frances wird ermordet aufgefunden. Mit der Hilfe von Frances Tagebüchern und dem Mörderarchiv soll Annie denn Fall aufklären oder das Erbe geht an jemand anderes. Ich mochte Annie für ihre engagierte und clevere Art den Fall anzugehen. Sie ist richtig vertieft in dem Fall und beginnt sich immer mehr mit ihrer Großtante zu identifizieren.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, der Gegenwart und den Bemühungen der Tätersuche und in der Vergangenheit anhand der Tagebucheinträge. So erfahren wir von der Vorhersage auf dem Jahrmarkt, die Frances unterbreitet, dass sie ermordet werden wird.

Wir erfahren auch einiges zu Frances Freundinnen. Eine von ihnen verschwand in der Vergangenheit, was bis zur Gegenwart unaufgeklärt bleiben wird.

Die Geschichte ist wirklich interessant und zeugt von einer tollen Idee, leider brauchte ich nur recht lange, um mich von ihr einnehmen zu lassen. So empfand ich erst den Mittelteil als recht spannend, wenn die Ermittlungen an Fahrt aufnehmen. Doch das Ende konnte mich nachher auch nicht mehr so stark mitreißen, was schade war.

Das Hörbuch umfasst knapp 10h und wurde von Anne Düe eingelesen, die den Figuren mit ihrer Stimme viel Raum gab.

„Das Mörderarchiv“ von Kristen Perrin basiert auf einer grandiosen Idee, die zu großen Teilen auch richtig gut umgesetzt wurde, doch leider konnten mich der Beginn und das Ende der Geschichte nicht komplett abholen.

4/5


 

Mittwoch, 8. Mai 2024

Hörbuchrezension | Hunting Souls von Tina Köpke

 Katrina Smythe lebt mit ihrer modernen Version der Addams Familiy in einem ziemlich alten und besonderen Haus am Rande von Arcadia/ USA. Viel Spannendes passiert in der Nachbarschaft eigentlich nicht. Doch dann ziehen die Walkers nebenan ein und sorgen für Misstrauen in Katrinas Familie, denn die Walkers geben sich als Jäger zu erkennen, was für Vampire und Hexen, wie die der Smythe Familie ziemlich tödlich ausgehen kann. Durch einen Seelenzauber wird dann auch noch der Sohn Tate Walker an Katrina gebunden und darf sich nicht von ihrer Seite entfernen…



Ich wurde sofort von diesem besonderen und wunderschönen Cover angefixt. Es passt perfekt zum Haus der Familie Smythe, die skurril und düster, aber vor allem liebenswert sind.

Katrina ist vor wenigen Jahren in eine Vampirin verwandelt wurden. Für immer 18… - das hat nicht nur Vorteile. Sie muss sich in ihr neues Dasein einfinden und damit arrangieren, dass sie niemals älter werden wird. Ihre Adoptiveltern sind ebenfalls Vampire und nach wie vor schwer ineinander verliebt. Katrinas jüngere Schwester ist eine Junghexe, doch dies sind nicht die einzigen übernatürlichen Lebewesen in diesem Weltenentwurf. Auf alle von ihnen haben es die Jäger abgesehen, die in den Übernatürlichen eine Gefahr für die Menschen sehen und daher alles töten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Durch einen missglückten Zauber sind Katrina und Tate nun miteinander verbunden und darüber gar nicht glücklich. Sie brauchen einige Zeit, um ihre Vorurteile zu überwinden und zu erkennen, dass der jeweils andere vielleicht doch nicht so böse ist, wie man immer dachte.

Ich finde, dass Katrina eine coole und spannende Protagonistin ist, die ein sehr toughes Auftreten hat. Dass wir sie bereits als Vampirin kennenlernen und sie nicht erst verwandelt wird, war mal was neues, auch wenn ich gerade zu Beginn der Geschichte das Gefühl hatte, dass das spannendste in der Erzählung so schon vorweg genommen wurde. Ich mochte sie sehr gerne und fand die Entwicklung zusammen mit Tate sehr schön.

Tate ist 17 und als Jäger ziemlich erfolgreich. Er sucht keine Freunde, sondern nur Unnatürliche und dass die neuen Nachbarn auch noch welche sind, die ihm bei einer Familienangelegenheit helfen müssen, macht ihm das Leben in der neuen Stadt nicht leichter.

Ich muss leider sagen, dass ich sehr lange brauchte, um so richtig in die Geschichte hineinzufinden. Dafür dümpelte sie lange Zeit einfach nur so vor sich hin und konnte mich daher nicht packen. Das sollte die Autorin Tina Köpke im letzten Drittel des Buches zum Glück ändern und ich war total gefesselt. Endlich passierte mehr, die Figuren kamen voran und auch die spannende Haupthandlung begann sich zuzuspitzen. Das Buch ist der Start einer Dilogie und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Ich bin total gespannt, wie es weitergehen wird und hoffe, dass zum Finale der Reihe auch ein Hörbuch erscheinen wird.

Dieses wurde von Rebecca Veil und Louis Friedemann Thiele eingelesen, die einen sehr guten Job machten um den beiden ihre Stimme zu verleihen.

„Hunting Souls. Unsere verräterischen Seelen“ von Tina Köpke ist ein erfrischend anderes Jungendbuch, dass definitiv seine Anlaufzeit braucht, mich am Ende aber richtig gut unterhalten konnte!

4/5

Dienstag, 7. Mai 2024

Mehr erwartet | Die Rebellinnen von Oxford. Unbeugsam von Evie Dunmore

 Auf dieses Buch freute ich mich sehr, denn die Autorin hatte uns lange auf den letzten Teil ihrer Rebellinnen von Oxford Reihe warten lassen und diese mochte ich so sehr!



Catrionas Lebensinhalt besteht aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit und den Tätigkeiten für die Frauenrechtsbewegung. Dies wollte sie in einer Publikation vereinen, doch daraus wurde erst einmal nichts, als auf dem schottischen Anwesen ihres Vaters der junge Wissenschaftler Elias Khoury auftaucht. Catriona soll ihn zum Museum in Oxford begleiten, denn dort hat Elias einen Auftrag zu erfüllen. Was Catriona da noch nicht ahnt, ist, dass nicht nur ihr Herz sondern auch einige Exponate in Gefahr schweben werden.

Catriona ist die vierte der Rebellinnen von Oxford, deren Geschichte wir hier erfahren. Ich hatte sie bisher als sehr kluge und strebsame Figur wahrgenommen. Die Autorin beschreibt sie sogar als hochbegabt, während des Lesens hatte ich sie allerdings nicht so wahrgenommen. Stellenweise verhielt sie sich auch ziemlich dumm, aber dazu komme ich später. Dennoch mochte ich ihre Unbekümmertheit, welche sie in ziemlich prekäre Situationen brachte. Catriona ist definitiv keine passive Figur, die alles mit sich machen lässt, um in ihre Rolle zu passen. Catriona packt die Dinge an und das fand ich ziemlich gut an ihr.

Elias Khoury stammt aus dem Libanon und tritt als Wissenschaftler in Catrionas Leben. Genauer gesagt tritt er als „Vogelbeobachter“ in Catrionas Leben und bespannt sie beim Nacktbaden in einem schottischen Loch. Das skandalöse Aufeinandertreffen sollte für beide keine gesellschaftlichen Auswirkungen haben. Elias stammt aus einem ganz anderen Kulturkreis und glaubt, dass Catriona damit langfristig ein Problem haben wird, deswegen wirbt er nicht offensiv um sie, wobei sie ihm sehr den Kopf verdrehte. Er ist ein sehr ruhiger Protagonist, der Catriona und ihre Arbeit schätzt und respektiert. Er ist aus ehrenhaften, aber illegalen Gründen in England, denn er will die arabischen Kunstschätze aus den Museen zurück in ihre Heimat verfrachten.

Ich schätze die Reihe für die ungewöhnlichen Themen, die in ihr behandelt werden und den enormen Rechercheaufwand der Autorin. Den Part um die Kunstschätze, welche sich nicht rechtmäßig in England befinden, fand ich interessant, weniger warm bin ich mit den Exkurs in den Libanon geworden. Das Ganze blieb mir zu abstrakt. Wir erfahren zwar in einer Episode mehr über Elias Jugend dort, doch für die Geschichte hatte es in meinen Augen nicht viel Mehrwert gebracht. Catrionas Hochbegabung ist im Buch eigentlich auch nicht präsent, sie kann gut Schachspielen und will Professorin werden, aber das macht diese Neurodiversität ja nicht nur aus. Catriona hat aufgrund der Tatsache, dass ihre Mutter und ihr neugeborener Bruder im Kindbett verstarben eine ungemeine Angst vor Schwangerschaften. Bei ihrem unbedachten und leichtsinnigen Auftreten in bestimmten Momenten sollten man dies aber nicht ahnen. Das hat für mich nicht so zusammengepasst.

Für mich waren Elias und Catriona die schwächste Paarung. Ich möchte behaupten, dass sie auch nicht zu den Lieblingen der Autorin gehörten, denn das merkte man der Geschichte einfach an. Gefühlt passierte mehr im Leben von Lucie, Annabelle und Hattie als bei Catriona.

Im Epilog erscheinen Elias und Catriona nur als kurze Randnotiz, während dieser von Annabelle und Lucie dominiert wird. Der Abschluss war rund und schön, er spielt im Jahre 1918 als die Freundinnen (mittlerweile fast 60-jährig) zum ersten Mal wählen gehen dürfen und ein wichtiges Ziel erreicht haben.

Das Finale der Rebellinnen von Oxford Reihe von Evie Dunmore war leider nicht so würdig, wie ich ihn mir erhofft hätte. Die Vorgängerbände waren so stark, dass dieser im Vergleich sehr blass und unausgereift erschien. Da hatte ich wirklich mehr erwartet.

3/5

Montag, 29. April 2024

Hörbuchrezension | Fake out. Homerun für zwei von Eden Finley

 Maddox hat ein riesiges Problem. Er ist zur Hochzeit seiner Ex-Freundin eingeladen mit seinem Freund, den er nicht hat. Allerdings glaubt jeder, dass Maddox schwul ist, da er aus diesem Grund mit seiner Freundin vor 5 Jahren Schluss machte. Der Bruder von Maddox bester Freundin soll aushelfen. Für 48h soll Damon den festen Freund spielen und erhofft sich davon einen wertvollen Kontakt für seine Spieleragenten-Karriere. Dieses Wochenende soll für beide ungeahnte Folgen haben.


Ich hatte tatsächlich so gar keine Erwartungen an das Hörbuch und auch schon lange keine Geschichte mehr mit gleichgeschlechtlichen Protagonisten gelesen. Ich war erstaunt wie gut ich in die Geschichte hineingefunden habe. Die Autorin hielt sich auch nicht lange auf und ließ Maddox und Damon schon bald aufeinandertreffen.

Ich mochte die beiden sehr. Maddox hat sich selbst mit seiner Lüge in eine verzwickte Lage gebracht, zieht das alles aber komplett durch. Ich fand es super, wie gay-positiv er eingestellt war. Da gab es keine abwertenden Gedanken oder Worte Damon gegenüber, der offen mit seiner Sexualität umgeht. Im Gegenteil Maddox stellt sich auch noch gegen alle, die ein Problem damit haben. Für ihn bricht auch keine Welt zusammen, als er feststellt, dass er doch nicht so hetero ist, wie er immer dachte.

Damon sieht seine Aufgabe nicht darin Maddox zu „bekehren“. Eigentlich ist dies auch das Problem, weshalb er sich nicht auf ihn einlassen möchte. Er wollte einmal Baseball-Profi werden, doch eine schwere Verletzung ließ dies nicht zu. Nun will er sich als Spieleragent eine Karriere aufbauen und erhofft sich von Maddox gute Kontakte.

Zwischen Maddox und Damon stimmt auf jeden Fall die Chemie und ich mochte ihren Umgang miteinander. Auch die Nebenfiguren sind interessant und versprechen einige spannende Handlungsstränge, denn wir werden diese als Protagonisten in den kommenden Büchern der „Fake Boyfriends“ Reihe wiedersehen.

Das Hörbuch umfasst nicht mal 9h und war daher eine kurzweilige Abwechslung für Zwischendurch. Gesprochen wurde es von Alexander Kalff und Tiziano Renz, die beide sehr angenehme Stimmen hatten. Die einzige Schwierigkeit lag für mich darin, dem Sprecher bei den Perspektivwechseln immer dem richtigen Protagonisten zuordnen zu können.

Eden Finleys „Fake out. Homerun für zwei“ ist eine kurzweilige Romance mit sympathischen Charakteren und interessanten Verwicklungen. Ich bin gespannt, wie es in der Reihe weitergehen wird.

4/5

Mittwoch, 24. April 2024

Hörbuchrezension | Der Spurenfinder von Marc Uwe Kling

Elos von Bergen ist der berühmteste und beste Spurenfinder des Reiches. Nach einem besonders gefährlichen Fall soll nun Schluss sein. Er will sich für seine Kinder zur Ruhe setzen und zieht mit den Zwillingen nach Friedhofen. Doch die langweilige Idylle hält nicht lange an, als eine Leiche im Wald entdeckt wird.

Ich wollte das Buch unbedingt hören, weil es von Marc Uwe Kling geschrieben und als Hörbuchfassung auch eingesprochen wurde. Ich liebe seine Kinderbücher und wollte daher endlich etwas außerhalb dieses Genres lesen bzw. hören. Die Geschichte spielt in einem fiktiven Reich, welches ein mittelalterliches Flair besitzt und in dem es vor Monstern und Kreaturen nur so wimmeln kann.

Das finde ich grundsätzlich ziemlich gut und auch originell für einen Krimi, ich muss allerdings sagen, dass ich schon einige Zeit brauchte, um in die Geschichte hineinzufinden. Es war leider auch nicht so, dass ich sonderlich gefesselt von der Handlung gewesen wäre. Das blieb fast bis zum Ende aus. Im letzten Viertel konnte mich die Geschichte dann doch noch catchen, weil sich der Fall zuspitzte und die Fäden langsam zusammenliefen. Aber es war ein langer Weg bis dahin.

Elos ist ein Spurenfinder, was so viel bedeutet, dass er als Detektiv einige Fälle gelöst hat. Diese wurden hier und da mal angeschnitten und klangen ziemlich spannend. Ansonsten versucht er ein strenger Vater zu sein, um seine beiden Zwillinge Ada und Naru aus Gefahrenquellen herauszuhalten. Das klappt nur so mittelmäßig. Der Junge und das Mädchen sind dafür auch viel zu neugierig. So kommt es zu ein paar witzigen, aber auch brenzligen Situationen. Ich mochte die drei in Kombination , da sie eine ganz eigene Chemie besitzen. Am Ende des Buches kommt noch mal ein Twist in ihre Beziehung, der mich erahnen lässt, dass die Geschichte nach Band eins noch nicht auserzählt sein wird.

Das Hörbuch umfasst keine 8h, ist für mich also eher von der kürzeren Sorte und wurde vom Autor selbst eingelesen. Dieser weiß es besonders gut seinen Figuren Leben einzuhauchen, deswegen lieben wir auch seine Hörfassung vom Neinhorn so.

„Der Spurenfinder“ von Marc Uwe Kling ist ein Krimi mit einem ungewöhnlichen Setting, welches ich sehr mochte. Allerdings hatte ich einige Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden, die sich zum Ende hin zum Glück auflösten.

3,5/5

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