Freitag, 19. Juli 2024

Highlight | Once upon a broken heart von Stephanie Garber

 Evangeline Fox möchte an ihr eigenes Happy End glauben, doch dann erfährt sie von der Hochzeit ihrer großen Liebe mit einer anderen. Um diese zu verhindern, begeht sie einen verzweifelten Handel mit Jacks, dem Prinzen der Herzen. Evangeline soll drei Menschen für ihn küssen, Person und Zeitpunkt bestimmt er. Was Evangeline nicht weiß, Jacks hat vielleicht mehr mit ihr vor, als sie zu ahnen vermag.



Ich bin auf diese Geschichte vor allem wegen der wunderschönen Bücherbüchse-Ausgabe aufmerksam geworden. Und so zog diese bei mir ein und ich begann auch sofort damit in die Geschichte einzusteigen. Ich hatte bisher noch nichts von der Autorin gelesen und war daher gespannt, was mich erwarten würde.

Wir werden mit einem Weltenentwurf konfrontiert, der frühneuzeitlich erscheint und eine gehörige Prise Magie einstreut. Es gibt Königreiche, Schlösser und Anwesen und es gibt Schicksalsmächte, die unsterblich sind und das Leben der Menschen beeinflussen. Überall liegt Magie in der Luft und es erscheint so einiges möglich zu sein. Das fand ich neuartig und super interessant. Ich konnte mir alles wunderbar vorstellen, weil die Autorin auch das Talent hat, ihre Metaphern auf den Punkt zu bringen. So geschehen bei den Beschreibungen der Figuren und ihrer Kleidung.

Evangeline ist eine Vollwaise. Ihr Vater verstarb vor Kurzem und so lebt sie alleingelassen mit ihrer Stiefmutter und Stiefschwester. Sie hat es mit den beiden nicht leicht, möchte aber unbedingt an das Gute im Menschen glauben. So lässt sie sich auch auf die Schicksalsmacht Jacks ein und ahnt nicht, was dies für Auswirkungen haben wird. Wir erleben Evangeline wie sie ist, erfahren dass sie ein gutes Herz hat. Aber sie bleibt ein Mysterium, wir wissen nicht wo sie herstammt und ich denke, da wird im Laufe der Reihe noch ein großes Geheimnis aufgedeckt werden.

Auch Jacks steckt voller Geheimnisse und ist ein ziemlich undurchsichtiger Charakter. Ich bin gespannt, wie sich das noch mit ihm entwickeln wird.

Handlungstechnisch passiert so einiges und es wird definitiv nicht langweilig. Daher freue ich mich auf die Fortsetzung.

„Once upon a broken heart“ ist eine aufregende und andersartige Fantasygeschichte, die mit undurchsichtigen Charakteren und einem interessanten Weltenentwurf zu punkten weiß.

5/5

Freitag, 12. Juli 2024

Teil 2 | Tokio Dreaming von Emiko Jean

 Dieses Buch lag schon ein Weilchen auf meinem SUB. Da mir Band eins so gut gefiel, wusste ich, dass ich es aber unbedingt lesen werde und so kam im Urlaub der perfekte Zeitpunkt dies zu tun.


Izumi, Prinzessin von Japan könnte nicht glücklicher sein. Sie ist glücklich mit ihrem tollen Freund, ihre Eltern planen zu heiraten und sie wächst immer mehr in ihre königliche Rolle hinein. Doch die Idylle trübt als sich das Hofamt einschaltet und Bedenken zur Heirat ihrer Eltern und Izumi Zukunft äußert. Ein Plan muss her und dieser geht leider auf die Kosten von Izumis eigenem Glück.

Es war toll wieder nach Japan zu reisen und unsere plötzliche Prinzessin wiederzusehen. Izumi scheint erstmal am Hof angekommen zu sein. Sie konzentriert sich ganz auf das Glück ihrer Eltern und ihre eigene Beziehung, was sie darüber hinaus mit sich anfangen möchte, hat Zeit. Studium? Kann warten! Das sehen die Hofbeamten nicht so gern, denn wie soll dies auf den Steuerzahler wirken. Auch Izumis unstandesgemäße Verbindung mit ihrem ehemaligen Bodyguard wird äußerst kritisch betrachtet. Als dieser sich auch noch von ihr trennt, muss schnell ein geeigneter Ersatz aus einer angesehenen Familie her. Sie hat es nicht leicht, aus ihrer vermeintlichen Idylle herausgerissen, muss sie sich ganz neu mit ihrem Leben arrangieren und einen eigenen Weg finden. Und dies ist auch der Haupttenor der Geschichte.

Mir gefiel dabei besonders gut, dass sich Izumi auch mit ihren gemeinen Zwillingscousinen mehr auseinander setzen musste. Hinter der Fassade der beiden steckte auch noch mehr als sich zuvor erahnen ließ und das war eine gute Entwicklung der Ereignisse.

Der Handlungsstrang um Izumis neuem Datingpartner Eriku war unterhaltsam und ein großer Teil der Geschichte. Am Ende kommt dann aber doch wieder alles anders als man dachte und so schließt die Geschichte rund ab, lässt aber auch noch Raum für einen weiteren Band, der bisher allerdings nicht angekündigt ist.

„Tokio Dreaming“ ist eine gelungene und ereignisreiche Fortsetzung, die aber nicht ganz an den Plötzlich-Prinzessin-Charme des ersten Teils anknüpfen konnte.

4/5

Samstag, 22. Juni 2024

Buchtipp | Eine Braut für den Viscount von S.M. LaViolette

 Lady Phoebe Bellamy ist ziemlich praktisch veranlagt. Sie überwacht die schwindenden Finanzen ihrer Familie und sorgt sich um den Erhalt des Anwesens. Als ein wohlhabender Kaufmann in die Gegend zieht, sind sämtliche heiratswillige Damen in Aufruhr. Geld sticht Liebe und so stört es auch nicht, dass Paul Needham ziemlich furchteinflößend wirkt. Und so schnappt sich die praktische Phoebe den reichen Junggesellen, um ihre Familie vor dem Ruin zu bewahren. Doch kann aus dieser Zwechehe mehr entstehen? 


Ich liebe die Bücher der Autorin und so war ich sehr gespannt auf den Start einer neuen Reihe. In dieser soll es sich um die Bellamy Schwestern drehen und diese scheinen ziemlich spannend zu sein. Phoebe ist da nich die unscheinbarste von ihnen. 

Mir gefiel, dass sie so vieles selbst in die Hand nahm, sich kümmerte und auch mal auf die Barrikaden ging, wenn etwas für sie nicht in Ordnung war. Phoebe wurde von ihrer eigenen Mutter nicht sehr nett als Klumpen beschrieben. Ihre Schönheit macht ihr Wesen aus. 

Auch Paul ist kein klassischer Schönling. Er ist sehr grobschlächtig, aber so vermögend, dass es den Leuten egal ist, die für sein Geld auch die eigenen Töchter verkaufen würden. Paul ist so bestimmend, dass mir das für einen "guten" Helden des Genres teilweise zu viel war.

Zum Glück konnte Phoebe ihm gut die Stirn bieten. Ich mochte, was sich zwischen ihnen entwickelte.

Die Rahmenhandlung war sehr schlicht und ereignisarm, dafür war die Geschichte dennoch kurzweilig und fühlte sich nicht so lang an, wie sie tatsächlich war.

Was mich jedoch massiv störte, waren die vielen Fehler! So viele ärgerliche und nervige Rechtschreibfehler und auch inhaltlich hatte das Lektorat nicht gut genug gearbeitet. So behauptet Paul, er sei 45 Jahre alt. Seine Frau ist 15 Jahre jünger, wie mehrfach erwähnt, ist Phoebe allerdings 20. Also eine von den Zahlen ist in dieser Rechnung falsch. Es sollte Pauls Alter sein, denn dieses ließ sich auch noch anders erschließen. 

Dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten und ich freue mich auf die weiteren Teile der Reihe. 

4/5

Dienstag, 11. Juni 2024

Buchtipp | Like Love but darker von Jasmin Romana Welsch

 Ich lese aktuell den 7. Band der Evig Roses Reihe von Jasmin Romana Welsch. Beim Recherchieren bin ich auf den Start einer neuen Reihe von ihr gestoßen, dessen Ebook ich mir spontan auf den Kindle lud. Für 99 Cents konnte man eigentlich nicht viel falsch machen, dachte ich.


Hazel ist ein soziales Einhorn, die meisten Menschen nerven sie total. Am liebsten verbringt sie Zeit mit ihrem Zwillingsbruder. So erfährt sie allerdings an ihrer Uni soziale Ausgrenzung und das nagt an ihr. Ihren Frust lässt sie in einem Aufsatz bei Prof. Hastings freien Lauf. Dieser meint etwas Außergewöhnliches zwischen den Zeilen herauszulesen und zitiert sie in seine Sprechstunde, wo er ihr ein unkonventionelles Angebot unterbreitet.

Ich hatte nicht viel Ahnung, was mich erwarten würde, allerdings wurde meine Neugier geweckt und mit gerade mal 219 Seiten sollte das Buch ein schneller Snack für Zwischendurch sein.

Die Autorin hat mit Hazel eine Protagonistin erschaffen, die sehr anders ist. Dafür aber auch für mich sehr nahbar, authentisch und liebenswert. Sie hasst die Affektiertheit und Selbstdarstellung ihrer Mitmenschen und meidet diese daher ganz bewusst. Nur bei ihrem Zwillingsbruder und dessen besten Freund kann sie ganz sie selbst sein, ohne dafür verurteilt zu werden. Trotzdem macht dieser Umstand etwas mit ihr, was sie sich im Philosophiekurs bei Prof. Hastings von der Seele schreibt. So wird dieser auf sie aufmerksam.

Der erste Teil des Buches kümmert sich erst einmal ausgiebig um Hazel und ihr Leben, wir lernen sie also sehr gut kennen, wenn sie zum ersten Mal auf Aiden trifft, der von allen Studentinnen angehimmelt wird. Er ist super anspruchsvoll und streng, die Durchfallquote seines Kurses ist extrem hoch. Ist Hazel eines seiner Fangirls? Nein. Dennoch werden sie bald mehr Kontakt miteinander haben als sie sich jemals erträumt hätte.

Nur wenige Kapitel werden aus Aidens Sicht geschildert. Er bleibt ziemlich mysteriös und dieser Eindruck wird im letzten Kapitel noch einmal mehr befeuert. Ich bin definitiv gespannt, was da noch kommen mag.

Wir werden im Buch mit einem ziemlichen Altersunterschied von 19 Jahren konfrontiert, der allerdings erstmal funktioniert, weil Hazel kein naives Dummchen ist. Etwas eigenartig ist allerdings dann schon, auch wie die ganze Verbindung zustande kam. Richtig glaubwürdig war dies erstmal nicht, auch dass Aiden sich so ganz öffentlich mit seiner Studentin sehen lässt. Diese sogar mit in seine Wohnung nimmt, die auf dem Campus liegt. Würde das wirklich jemand machen, der seinen Job behalten möchte? Ich denke nicht. Konnte mich die Geschichte dennoch sehr gut unterhalten? Absolut. Bin ich gespannt auf die Fortsetzung im Juli? Auf jeden Fall. Das warten bis dahin ist auch nicht mehr so lange und vielleicht habe ich bis dahin auch die „Evig Roses“- Reihe beendet.

„Like Love but darker“ von Jasmin Romana Welsch ist der Beginn einer neuen Reihe mit einer ziemlich unkonventionellen Paarung. Dieser war sehr kurzweilig und macht definitiv Lust auf mehr.

4,5/5

Freitag, 7. Juni 2024

Hörbuchrezension | Mord stand nicht im Drehbuch von Anthony Horowitz

 Anthony Horowitz kündigt die Zusammenarbeit mit dem Ermittler Hawthorne. Es soll keine weiteren Bücher mehr über ihre Fälle geben. Der Autor will sich gerade nur auf die Premiere seines ersten Bühnenstücks konzentrieren. Diese lief gut, doch dann kommt die erste vernichtende Kritik und das Stück scheint am Ende zu sein. Als die Kritikerin ermordet aufgefunden wurde, gerät Anthony als Hauptverdächtiger in den Fokus der Polizei. Nun kann ihm doch nur noch einer helfen: Hawthorne.



„Mord stand nicht im Drehbuch“ war für mich das zweite Buch in dieser Reihe, welches ich hörte. Der Vorgängerband gefiel mir richtig gut und so freute ich mich auf diese Geschichte. Zu Beginn werden einige Figuren eingeführt, deren Namen man sich besser schnell merken sollte: Schauspieler, Regisseure, Theatermitarbeiter, Kritiker. Die Liste ist lang und so gingen mir irgendwann während des Hörens ein paar Identitäten durch die Lappen.

Die Handlung wird schnell vorangetrieben. Anthony ist der alleinige Verdächtige und die Hinweise deuten auf ihn, nur der geniale, aber schwierige Ermittler Hawthorne kann ihn da herausholen und so machen sie sich gemeinsam auf die Tätersuche. Es gibt einiges in der Vergangenheit der Theaterleute aufzudecken. Der Krimi ist auf jeden Fall kurzweilig, allerdings muss ich sagen, dass mich die Geschichte nicht so überzeugt hat. Gerade im Vergleich zum sehr starken Vorgänger. So konnte ich das Ende auch schon vorhersagen.

Das Hörbuch umfasst gerade mal 4,5h und ich hatte es an einem Stück durchgehört. Gelesen wurde es von Uve Teschner, der einen guten Job macht.

„Mord stand nicht im Drehbuch“ von Anthony Horowitz ist ein kurzweiliges Vergnügen, welches mich leider nicht komplett abholen konnte. Nach dem starken Vorgänger hatte ich einfach mehr erwartet.

3/5

Buchtipp | Three swedish Mountain Men von Lily Gold

 Als ich dieses Buch entdeckte, war ich sehr neugierig auf die Geschichte und auch erstaunt, dass sie unter diesem süßen, harmlos wirkenden Cover ein Zuhause bei einem „ganz normalen Publikumsverlag“ bekommen hat.

 



Daisy ist auf der Flucht. Nichts wie raus aus England, denn dort ist ihr Leben ruiniert. Ihr Ziel ist Schweden, dort wollte sie schon immer mal hin. Nordlichter sehen und malen. Womit sie nicht rechnete, war der Elch auf der Straße und der anhaltende Schneesturm. Gerettet wird sie von drei unwiderstehlichen Schweden, die sich eine Hütte in den Bergen teilen und manchmal auch mehr als das…

 

Wir lernen die junge Lehrerin Daisy sehr ausführlich kennen. Die Autorin konnte ihre körperlichen Attribute sehr gut wiedergeben und auch ihr Wesen wurde perfekt eingefangen. Daisy ist zunächst im Fluchtmodus, geheimnisvoll und möchte keinen zu nahe an sich heranlassen, da niemand in Schweden erfahren soll, was ihr passiert ist. Die drei beeindruckenden Kerle geraten allerdings hinter die Schale und so lässt Daisy sich auf sie ein, wird von der stillen Maus zu einer fordernden Frau, die endlich für sich einzustehen weiß.

 

Cole, Riven und Eli sind Freunde seit ihrer Jugend. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen und dabei könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Riven ist Arzt und kommt aus einem sehr reichen Elternhaus. Eli ist Skilehrer und der Sunnyboy der WG. Ranger Cole zieht die Natur den Menschen vor und so ist der Hüne meist brummig unterwegs. Die Autorin konnte mir ein sehr authentisches Bild von ihren Figuren abliefern. Die Jungs haben eine ganz eigene Dynamik, in der Daisy ihren Platz fand.

Wir haben es hier mit einem Reverse Harem Roman zu tun, in dem nicht so viele explizite Szenen auftauchen, wie man zunächst erwarten würde. Im Fokus stehen Gefühlsthemen, wie Vertrauensmissbrauch und Verrat aber auch, wie man einen schwedischen Winter in den Bergen übersteht.

Das Setting war echt toll und die Autorin konnte mich mit ihrem Erzählstil komplett abholen. Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und war ein kurzweiliges Lesevergnügen, welches mich Neugierig auf die weiteren Bücher der Reihe gemacht hat. Ist sie glaubwürdig? Nicht wirklich, aber den Anspruch muss ich an der Stelle nicht haben.

 

Ich kann die „Three swedish Mountain Men“ von Lily Gold auf jeden Fall empfehlen, so eine Geschichte bekommt man nicht alle Tage serviert.

4,5/5

Dienstag, 4. Juni 2024

Teil 5 | The darkest Gold. Die Rebellin von Raven Kennedy

 Ich war ganz schön verzweifelt als der Erscheinungstag des 5. Bands der the darkest Gold Reihe verstrich und weit und breit kein Hörbuch erschienen war. Es war auch nirgends angekündigt. An dieser Stelle beste Grüße an den USM-Audio-Verlag, die auf keine Nachfrage reagierten. Also ging ich in meine örtliche Buchhandlung des Vertrauens und kaufte mir die Printfassung des 5. Teils, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht!


Auren und Slade sind getrennt durch einen Riss, der die Welten miteinander verband. Doch dieser ist nun geschlossen und so sitzt Auren im Feenkönigreich Annwyn fest, während Slade in Orea einen Rachefeldzug vollführt und jeden dafür zur Rechenschaft zieht, der Auren beim Conflux verurteilen wollte. Währenddessen muss Auren ihre Identität in Annwyn geheim halten. Ihre goldene Erscheinung weist sie nämlich als Mitglied der abgesetzten Königsfamilie aus, die als ausgerottet galt. Zum Glück gibt es in Annwyn einige Sympathisanten und so schließt Auren sich einer Rebellengruppierung an, in der Hoffnung ihren Weg zurück zu Slade zu finden.

Ich habe mich so sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Die Reihe ist einfach pures Fantasygold. Nach dem Cliffhanger des 4. Bands, der mich atemlos zurückließ, konnten wir auch erahnen, dass es dieses Mal verdammt gefährlich werden würde.

Die Fae ziehen in Orea ein und wollen alles platt machen. Königin Malina ist die einzige, die davon weiß, doch niemand in ihrem abtrünnigen Königreich will ihr Glauben schenken. Die Geschichte wird in großen Teilen auch aus ihrer Perspektive erzählt und so erleben wir ihre spannende Charakterentwicklung hautnah mit. Von der kalten Königin wird sie nun nahbarer, muss sich allerdings mit einer neuen Art der Kälte auseinandersetzen. Ihre Verbindung zum Meuchelmörder wird immer intensiver, was man vorher wohl auch nicht geahnt hätte.

Slade läuft Amok in Orea und zieht jeden zur Rechenschaft, der Auren tot sehen wollte. Das hinterließ auch bei mir eine gewisse Genugtuung. König Fäule wird seinem Namen absolut gerecht und unterstreicht so wie verloren er ohne Auren erscheint. Die ungewollte Trennung hinterlässt bei ihm bedrohliche Spuren und wir erfahren so einiges mehr zu ihrer Verbindung. Ich bin gespannt, wie die beiden im Finale hoffentlich wieder zusammenfinden werden.

Aurens Handlungsstrang war superspannend. Die neue Welt Annwyn hält einige Gefahren bereit und wir erfahren so einiges über dessen Geschichte. Dabei werden auch brisante Geheimnisse aufgedeckt und das Ende macht mich völlig fertig. Ich muss unbedingt wissen wie es weitergeht! Leider erscheint das Finale erst im Dezember… Was auch hart werden wird, denn ich möchte keinen Abschied von dieser grandiosen Fantasywelt nehmen, von der ich einfach alles liebe. Die Charaktere sind so vielschichtig und interessant, der Weltenentwurf ist magisch. Die Autorin schafft es mit ihren Worten ganze Orte in meinem Kopf entstehen zu lassen. Dabei nimmt sie mich so sehr gefangen, dass ich allem entgegenfiebere und jedes Mal überrascht bin von den genialen Wendungen.

Ein kleines Trostpflaster bleibt für mich bis zum Dezember: Mittlerweile ist auch die Hörbuchfassung erschienen, nachdem ich befürchtete, dass diese gecancelt wurde. Also werde ich mir diese vor Band 6 definitiv auch noch anhören und ich freue mich jetzt schon darauf und hoffe einfach, dass das Hörbuch beim nächsten Mal zum E-Tag des Buches verfügbar sein wird.

Wie auch schon in meinen vier Rezensionen davor kann ich euch „The darkest Gold“ von Raven Kennedy nur wärmstens empfehlen. Was für eine grandiose Reihe, die einfach alles hat, was mein Herz höher schlagen lässt. Ich liebe alles an ihr!

5/5

Freitag, 31. Mai 2024

Hörbuchrezension | Funny Story von Emily Henry

 Die Autorin war mit ihrer vorherigen Geschichte „Book Lovers“ eine Entdeckung für mich und so freute ich mich sehr als ich ihren neuesten Roman „Funny Story“ über Netgalley als Hörbuch zur Verfügung gestellt bekam.

Daphne ist gestrandet mitten in einer idyllischen Kleinstadt in Wisconsin. Eigentlich wollte sie dort in wenigen Monaten ihren Verlobten Peter heiraten. Doch dieser hielt es für die bessere Idee an seinem Junggesellenabschied mit seiner besten Freundin Petra durchzubrennen. Jetzt steht Daphne ohne Liebe und Zuhause da. Die Notlösung ist Miles. Ihr neuer Mitbewohner ist ausgerechnet der Ex-Verlobte von Petra. Wer könnte also besser wissen, was Daphne gerade durchstehen muss. Etwas Alkohol und ein paar Missverständnisse später startet der Beginn einer Funny Story.

Autorin Emily Henry hat ein unglaubliches Talent ihre Romane so mitreißend zu beginnen, dass ich auch hier wieder sofort von ihrer Erzählweise gefangen genommen wurde. Wir erfahren sofort von Daphnes Misere und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Daphne ist Kinderbibliothekarin und liebt ihren Job. Leider bringt dieser nicht viel Geld ein und so war sie stets abhängig von Peter. Lebte in seinem Haus und steht nach der Trennung nun ohne Bleibe da. Dann steht Miles vor der Tür und nimmt sie kurzerhand mit in seine kleine Wohnung. Daphne ist eine sehr authentische Protagonistin, die ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Mutter hat. Die beiden waren allein und immer füreinander da. Daphnes größte Angst ist es, im Stich gelassen zu werden, wie es ihr Vater immer tat und nun auch Peter.

Am Boden zerstört nimmt sie Miles Angebot an und arrangiert mit dem Ex der neuen Freundin ihres Ex. Miles ist total deprimiert, erstickt seinen Kummer in Marihuana und traurigen Lovesongs. Es dauert ein wenig bis Miles sich wieder in den Griff kriegt und zeigt, dass er eigentlich der Sunnyboy der Kleinstadt ist, der von allen älteren Herrschaften geliebt wird und viel für seine Mitmenschen tut. Allerdings hat Miles auch das Problem, dass er bisher immer Reißaus nehmen möchte, wenn die Dinge ernster wurden.

Um ihren Ex-Partnern eins auszuwischen, behaupten Miles und Daphne kurzerhand selbst ein Paar zu sein. In einer Kleinstadt sollten sie dies besser überzeugend vorspielen. So beginnt für die beiden ein Sommer, in dem Miles Daphne all die tollen Ecken der Gegend zeigt und aus dem Spiel mehr werden könnte.

Ich fand Miles Transformation gut und wirklich wichtig, denn zunächst dachte ich „puh, ein Kiffer soll nun der Held der Story sein!“ Doch schnell zeigt sich, dass der Schein trügt und Miles alles für seine Menschen gibt und sich gerne aufopfert. Die Chemie zwischen beiden ist toll und ich liebe die humorvollen Momente, die die Geschichte zu etwas Besonderem machen.

Das Hörbuch hat über 13h, war aber so fesselnd, dass es nicht so langwierig erschien. Christiane Marx macht einen unglaublich guten Job und kann mit ihrer Stimme so viel Gefühl und Charakter den Figuren einhauchen, dass es Spaß macht, ihr zu lauschen.

Am Ende muss ich sagen, dass mich die Geschichte ein wenig verloren hat, als all die zwischenmenschlichen Probleme zusammenliefen. Da fand ich „Book Lovers“ stärker, dennoch ist „Funny Story“ von Emily Henry eine wundervolle Geschichte für den Sommer, die einfach Spaß macht und viel Tiefgang besitzt.

4,5/5

Montag, 27. Mai 2024

Finale | Ein Gentleman für Miss Cordelia von S.M. Laviolette

 John Fieldings Lebensinhalt besteht aus einer einzigen Sache: Rache! Rache an seinem Vater, der ihn ins Leben setzte und als mittelloses Straßenkind in London fast zu Grunde gehen ließ. Doch das Leben machte John zu einem harten Brocken, den selbst ein Gefangenenlager nicht brechen konnte. Die Rache an seinem herzöglichen Vater ist in vollem Gange als Cordelia in sein Leben tritt. Sie ist alles, was John nicht sein kann: liebevoll, nett und großherzig. Er ist vollkommen fasziniert von ihr, doch kann sie ihn aus seiner Düsternis befreien?



Dies ist der dritte und finale Band der Regency Revenge Reihe und ich war sehr gespannt auf Johns Geschichte. Er hatte bereits im ersten Teil einen großen Part als Stephens rechte Hand und wir kriegen einen sehr guten Eindruck vom Ausmaß seines Wesens. Die Geschichte beleuchtet nun auch Johns Kindheit und Jugend. Alles was er dort erlebte, war nichts für schwache Nerven und so verspürte ich auch eine gewisse Anspannung während dieser Passagen.

Ich war jedes Mal froh, wenn wir in die Gegenwart springen konnten und Johns Bemühungen Cordelia kennenzulernen miterleben konnten. Da bekam der riesige, harte Kerl ein weicheres Auftreten und man merkt, dass sich beide wirklich gut tun können.

Cordelia ist ein wenig in Johns Rachekonstrukt verstrickt, denn sie ist die Schwester der Duchess, der zweiten Ehefrau von Johns Vater. Cordelia ist die ständige Begleiterin ihrer Nichten und Neffen. Eine eigene Familie ergab sich für sie nie und so hat sie auch mit dem Thema abgeschlossen. Doch dann tritt John in ihr Leben und sie hat keine Angst vor ihm und seinen Narben. Sie ist fasziniert von seiner Größe und der sanften Art, die ab und an in ihrer Gegenwart hervortritt.

Ich mochte beide zusammen unglaublich gerne. Da stimmte die Chemie und ich fand es toll mitzuerleben, wie beide sich im Beisein des anderen weiterentwickelten.

Im letzten Drittel des Buches konzentriert sich die Handlung dann auch nur noch auf die Gegenwart und der Suche nach den Leuten, die John Leid antaten und dies auch noch tun wollen. Die Auflösung fand ich sehr stark. Es war eigentlich ganz offensichtlich, wer hinter allem stecken würde, doch die Autorin hat es so gut verpackt, dass ich bis kurz davor dieses nicht geahnt hatte.

Für mich zählen die Historicals von S.M. LaViolette eh zu den besten des Genres und hoffe, dass sie noch viele Reihen schreiben wird. Ich würde sie alle lesen!

„Ein Gentleman für Miss Cordelia“ ist der Abschluss der Regency Revenge Reihe und für mich nach Band eins der stärkste Teil. Er ist sehr düster und nichts für schwache Nerven. Zum Glück bekam das Buch mit seiner Liebesgeschichte eine wunderschöne und süße Note, die die Finsternis vertreiben konnte.

5/5

Sonntag, 26. Mai 2024

Hörbuchrezension | Regency Roses. Eine Lady in Not von Dana Graham

Emma Morten hat ein riesiges Problem: Sie möchte unter keinen Umständen die Gesellschafterin ihrer grantigen Tante werden. Doch dafür hat sie keine andere Wahl als zu heiraten. Die Voraussetzungen einen geeigneten Ehemann zu finden sind allerdings denkbar schlecht, denn Emma hat kein Vermögen, sie ist sehr unscheinbar und interessiert sich für eine Frau ihrer Zeit viel zu sehr für Politik. Als sie öffentlich vom Earl of Huntington brüskiert wird, scheinen ihre Aussichten einen Ehemann zu finden gegen Null zu laufen. Besagter Earl wird dann allerdings von Emma aus einer skandalösen Situation befreit. Im Gegenzug soll er ihr helfen einen geeigneten Heiratskandidaten zu finden.

 

Mich sprach der Klappentext der Geschichte sofort an. Da ich Historicals zur Abwechslung ganz gerne habe, freute ich mich auf die Geschichte, hatte ursprünglich aber was anderes erwartet.

Emma ist eine sehr kluge und interessierte Frau, von der dies zu Beginn des 19. Jahrhunderts allerdings nicht erwartet wird. Emma sollte lieber durch Schönheit, Zurückhaltung und Anmut herausstechen, alles was sie nicht hat. Das macht sie auch aus, das immer wehrende Gefühl nicht richtig zu sein. Da erscheint das verheiraten aussichtslos zu sein. Doch Emma ist gewitzt und versucht aus der Kränkung des Earls einen Vorteil für sich zu erlangen. Emma ist definitiv eine ungewöhnliche Heldin des Genres, da die meisten dann doch mit ihrem Aussehen punkten. Ich konnte sie mir vor meinem inneren Auge nur schwer vorstellen, da sie immer als farblos beschrieben wurde.

William ist das komplette Gegenteil von Emma. Er ist der begehrteste Junggeselle Londons mit einem großen Vermögen, Titel, tollen Aussehen und Heiratsabsichten. Allerdings ist William auch immer noch heartbroken, denn seine große Liebe heiratete seinen Bruder vor einigen Jahren und starb sogar. Sein Auftreten in der feinen Gesellschaft ist zu Beginn sehr rüde. So entwickelt er sich im Laufe der Geschichte von einem äußerst unhöflichen Charakter zu einer etwas besseren Version seiner selbst, wobei die Betonung auf „etwas“ liegt. William ist total optisch orientiert und legt daraufhin auch sein Werben aus. Aufkommende Gefühle für Emma sind schnell vergessen, als er eine bezaubernde junge Dame entdeckt. So kehrt er auch wieder sein boshaftes Verhalten heraus und das ist nicht gerade heldenhaft für einen Protagonisten des Genres.

Ich muss sagen, dass ich zwischen beide auch keine romantische Chemie wahrnehmen konnte. Für mich war ihre Verbindung eher auf geschwisterlicher Ebene. Daher konnte mich dieser Part der Geschichte nicht abholen, es passieren auch keine expliziten Szenen, was ich an dieser Stelle aber nicht vermisste.

 

Dennoch muss ich sagen, dass mich die Geschichte wirklich gut unterhielt, weil die Handlung einfach fesselnd erzählt war. Es passiert so einiges, was uns die Figuren und ihr Handeln näher brachte und das fand ich wirklich gelungen. Ich fand auch, dass die Autorin uns diese Zeit sehr gut nahe bringen konnte auch wenn ein paar Sachen fehlerhaft waren. So ist „Stolz und Vorurteil“ damals nicht unter diesem Titel erschienen.

 

Das Hörbuch wurde von Katja Eberhardt eingesprochen, die ich von der Tonie-Figur zu Peter Hase schon sehr gut kannte. Daher war es ein wenig komisch ihre Stimme für diese Geschichte im Ohr zu haben. Sie hat eine reifere, „altmodischere“ Stimme, was zwar gut zum Genre passte, aber nicht unbedingt zur Heldin. Was mich tatsächlich schon zu Beginn des Hörbuchs total störte, war die Aussprache des Viscount, der beständig zu „Weißkaunt“ wurde. Das war sehr gewöhnungsbedürftig.

 

Der erste Teil von Dana Grahams Regency Roses „Eine Lady in Not“ konnte mich handlungstechnisch absolut abholen. Allerdings wurde ich mit den Charakteren nicht so warm und konnte ihnen daher auch die Liebesgeschichte nicht abkaufen. Dennoch möchte ich das Hörbuch unbedingt empfehlen, weil es einfach mal eine andere Geschichte im Genre ist.

4/5

Dienstag, 21. Mai 2024

Hörbuchrezension | Das Mörderarchiv von Kristen Perrin

 


Tante Frances wusste immer, dass sie ermordet werden würde bis zu dem Tag, an dem es tatsächlich passierte. Zum Glück hat die alte Dame vorgesorgt und ein Mörderarchiv errichtet mit Informationen über sämtliche Verdächtige. Das Erbe bekommt die Person, die den Fall lösen wird und so steht ihre Großnichte Annie unter großem Druck den Mörder zu finden, um das Haus ihrer Mutter zu retten.

Mich sprach der Klappentext sofort an, ich mag solche Geschichten sehr und begebe mich mit den Figuren gerne auf Tätersuche. Annie möchte Schriftstellerin werden und hat gerade erst ihren Job verloren. Sie hat Tante Frances bisher noch nie getroffen, als sie auf ihr Anwesen eingeladen wird. Doch zu einem persönlichen Kennenlernen wird es auch nie kommen, denn Frances wird ermordet aufgefunden. Mit der Hilfe von Frances Tagebüchern und dem Mörderarchiv soll Annie denn Fall aufklären oder das Erbe geht an jemand anderes. Ich mochte Annie für ihre engagierte und clevere Art den Fall anzugehen. Sie ist richtig vertieft in dem Fall und beginnt sich immer mehr mit ihrer Großtante zu identifizieren.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, der Gegenwart und den Bemühungen der Tätersuche und in der Vergangenheit anhand der Tagebucheinträge. So erfahren wir von der Vorhersage auf dem Jahrmarkt, die Frances unterbreitet, dass sie ermordet werden wird.

Wir erfahren auch einiges zu Frances Freundinnen. Eine von ihnen verschwand in der Vergangenheit, was bis zur Gegenwart unaufgeklärt bleiben wird.

Die Geschichte ist wirklich interessant und zeugt von einer tollen Idee, leider brauchte ich nur recht lange, um mich von ihr einnehmen zu lassen. So empfand ich erst den Mittelteil als recht spannend, wenn die Ermittlungen an Fahrt aufnehmen. Doch das Ende konnte mich nachher auch nicht mehr so stark mitreißen, was schade war.

Das Hörbuch umfasst knapp 10h und wurde von Anne Düe eingelesen, die den Figuren mit ihrer Stimme viel Raum gab.

„Das Mörderarchiv“ von Kristen Perrin basiert auf einer grandiosen Idee, die zu großen Teilen auch richtig gut umgesetzt wurde, doch leider konnten mich der Beginn und das Ende der Geschichte nicht komplett abholen.

4/5


 

Mittwoch, 8. Mai 2024

Hörbuchrezension | Hunting Souls von Tina Köpke

 Katrina Smythe lebt mit ihrer modernen Version der Addams Familiy in einem ziemlich alten und besonderen Haus am Rande von Arcadia/ USA. Viel Spannendes passiert in der Nachbarschaft eigentlich nicht. Doch dann ziehen die Walkers nebenan ein und sorgen für Misstrauen in Katrinas Familie, denn die Walkers geben sich als Jäger zu erkennen, was für Vampire und Hexen, wie die der Smythe Familie ziemlich tödlich ausgehen kann. Durch einen Seelenzauber wird dann auch noch der Sohn Tate Walker an Katrina gebunden und darf sich nicht von ihrer Seite entfernen…



Ich wurde sofort von diesem besonderen und wunderschönen Cover angefixt. Es passt perfekt zum Haus der Familie Smythe, die skurril und düster, aber vor allem liebenswert sind.

Katrina ist vor wenigen Jahren in eine Vampirin verwandelt wurden. Für immer 18… - das hat nicht nur Vorteile. Sie muss sich in ihr neues Dasein einfinden und damit arrangieren, dass sie niemals älter werden wird. Ihre Adoptiveltern sind ebenfalls Vampire und nach wie vor schwer ineinander verliebt. Katrinas jüngere Schwester ist eine Junghexe, doch dies sind nicht die einzigen übernatürlichen Lebewesen in diesem Weltenentwurf. Auf alle von ihnen haben es die Jäger abgesehen, die in den Übernatürlichen eine Gefahr für die Menschen sehen und daher alles töten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Durch einen missglückten Zauber sind Katrina und Tate nun miteinander verbunden und darüber gar nicht glücklich. Sie brauchen einige Zeit, um ihre Vorurteile zu überwinden und zu erkennen, dass der jeweils andere vielleicht doch nicht so böse ist, wie man immer dachte.

Ich finde, dass Katrina eine coole und spannende Protagonistin ist, die ein sehr toughes Auftreten hat. Dass wir sie bereits als Vampirin kennenlernen und sie nicht erst verwandelt wird, war mal was neues, auch wenn ich gerade zu Beginn der Geschichte das Gefühl hatte, dass das spannendste in der Erzählung so schon vorweg genommen wurde. Ich mochte sie sehr gerne und fand die Entwicklung zusammen mit Tate sehr schön.

Tate ist 17 und als Jäger ziemlich erfolgreich. Er sucht keine Freunde, sondern nur Unnatürliche und dass die neuen Nachbarn auch noch welche sind, die ihm bei einer Familienangelegenheit helfen müssen, macht ihm das Leben in der neuen Stadt nicht leichter.

Ich muss leider sagen, dass ich sehr lange brauchte, um so richtig in die Geschichte hineinzufinden. Dafür dümpelte sie lange Zeit einfach nur so vor sich hin und konnte mich daher nicht packen. Das sollte die Autorin Tina Köpke im letzten Drittel des Buches zum Glück ändern und ich war total gefesselt. Endlich passierte mehr, die Figuren kamen voran und auch die spannende Haupthandlung begann sich zuzuspitzen. Das Buch ist der Start einer Dilogie und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Ich bin total gespannt, wie es weitergehen wird und hoffe, dass zum Finale der Reihe auch ein Hörbuch erscheinen wird.

Dieses wurde von Rebecca Veil und Louis Friedemann Thiele eingelesen, die einen sehr guten Job machten um den beiden ihre Stimme zu verleihen.

„Hunting Souls. Unsere verräterischen Seelen“ von Tina Köpke ist ein erfrischend anderes Jungendbuch, dass definitiv seine Anlaufzeit braucht, mich am Ende aber richtig gut unterhalten konnte!

4/5

Dienstag, 7. Mai 2024

Mehr erwartet | Die Rebellinnen von Oxford. Unbeugsam von Evie Dunmore

 Auf dieses Buch freute ich mich sehr, denn die Autorin hatte uns lange auf den letzten Teil ihrer Rebellinnen von Oxford Reihe warten lassen und diese mochte ich so sehr!



Catrionas Lebensinhalt besteht aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit und den Tätigkeiten für die Frauenrechtsbewegung. Dies wollte sie in einer Publikation vereinen, doch daraus wurde erst einmal nichts, als auf dem schottischen Anwesen ihres Vaters der junge Wissenschaftler Elias Khoury auftaucht. Catriona soll ihn zum Museum in Oxford begleiten, denn dort hat Elias einen Auftrag zu erfüllen. Was Catriona da noch nicht ahnt, ist, dass nicht nur ihr Herz sondern auch einige Exponate in Gefahr schweben werden.

Catriona ist die vierte der Rebellinnen von Oxford, deren Geschichte wir hier erfahren. Ich hatte sie bisher als sehr kluge und strebsame Figur wahrgenommen. Die Autorin beschreibt sie sogar als hochbegabt, während des Lesens hatte ich sie allerdings nicht so wahrgenommen. Stellenweise verhielt sie sich auch ziemlich dumm, aber dazu komme ich später. Dennoch mochte ich ihre Unbekümmertheit, welche sie in ziemlich prekäre Situationen brachte. Catriona ist definitiv keine passive Figur, die alles mit sich machen lässt, um in ihre Rolle zu passen. Catriona packt die Dinge an und das fand ich ziemlich gut an ihr.

Elias Khoury stammt aus dem Libanon und tritt als Wissenschaftler in Catrionas Leben. Genauer gesagt tritt er als „Vogelbeobachter“ in Catrionas Leben und bespannt sie beim Nacktbaden in einem schottischen Loch. Das skandalöse Aufeinandertreffen sollte für beide keine gesellschaftlichen Auswirkungen haben. Elias stammt aus einem ganz anderen Kulturkreis und glaubt, dass Catriona damit langfristig ein Problem haben wird, deswegen wirbt er nicht offensiv um sie, wobei sie ihm sehr den Kopf verdrehte. Er ist ein sehr ruhiger Protagonist, der Catriona und ihre Arbeit schätzt und respektiert. Er ist aus ehrenhaften, aber illegalen Gründen in England, denn er will die arabischen Kunstschätze aus den Museen zurück in ihre Heimat verfrachten.

Ich schätze die Reihe für die ungewöhnlichen Themen, die in ihr behandelt werden und den enormen Rechercheaufwand der Autorin. Den Part um die Kunstschätze, welche sich nicht rechtmäßig in England befinden, fand ich interessant, weniger warm bin ich mit den Exkurs in den Libanon geworden. Das Ganze blieb mir zu abstrakt. Wir erfahren zwar in einer Episode mehr über Elias Jugend dort, doch für die Geschichte hatte es in meinen Augen nicht viel Mehrwert gebracht. Catrionas Hochbegabung ist im Buch eigentlich auch nicht präsent, sie kann gut Schachspielen und will Professorin werden, aber das macht diese Neurodiversität ja nicht nur aus. Catriona hat aufgrund der Tatsache, dass ihre Mutter und ihr neugeborener Bruder im Kindbett verstarben eine ungemeine Angst vor Schwangerschaften. Bei ihrem unbedachten und leichtsinnigen Auftreten in bestimmten Momenten sollten man dies aber nicht ahnen. Das hat für mich nicht so zusammengepasst.

Für mich waren Elias und Catriona die schwächste Paarung. Ich möchte behaupten, dass sie auch nicht zu den Lieblingen der Autorin gehörten, denn das merkte man der Geschichte einfach an. Gefühlt passierte mehr im Leben von Lucie, Annabelle und Hattie als bei Catriona.

Im Epilog erscheinen Elias und Catriona nur als kurze Randnotiz, während dieser von Annabelle und Lucie dominiert wird. Der Abschluss war rund und schön, er spielt im Jahre 1918 als die Freundinnen (mittlerweile fast 60-jährig) zum ersten Mal wählen gehen dürfen und ein wichtiges Ziel erreicht haben.

Das Finale der Rebellinnen von Oxford Reihe von Evie Dunmore war leider nicht so würdig, wie ich ihn mir erhofft hätte. Die Vorgängerbände waren so stark, dass dieser im Vergleich sehr blass und unausgereift erschien. Da hatte ich wirklich mehr erwartet.

3/5

Montag, 29. April 2024

Hörbuchrezension | Fake out. Homerun für zwei von Eden Finley

 Maddox hat ein riesiges Problem. Er ist zur Hochzeit seiner Ex-Freundin eingeladen mit seinem Freund, den er nicht hat. Allerdings glaubt jeder, dass Maddox schwul ist, da er aus diesem Grund mit seiner Freundin vor 5 Jahren Schluss machte. Der Bruder von Maddox bester Freundin soll aushelfen. Für 48h soll Damon den festen Freund spielen und erhofft sich davon einen wertvollen Kontakt für seine Spieleragenten-Karriere. Dieses Wochenende soll für beide ungeahnte Folgen haben.


Ich hatte tatsächlich so gar keine Erwartungen an das Hörbuch und auch schon lange keine Geschichte mehr mit gleichgeschlechtlichen Protagonisten gelesen. Ich war erstaunt wie gut ich in die Geschichte hineingefunden habe. Die Autorin hielt sich auch nicht lange auf und ließ Maddox und Damon schon bald aufeinandertreffen.

Ich mochte die beiden sehr. Maddox hat sich selbst mit seiner Lüge in eine verzwickte Lage gebracht, zieht das alles aber komplett durch. Ich fand es super, wie gay-positiv er eingestellt war. Da gab es keine abwertenden Gedanken oder Worte Damon gegenüber, der offen mit seiner Sexualität umgeht. Im Gegenteil Maddox stellt sich auch noch gegen alle, die ein Problem damit haben. Für ihn bricht auch keine Welt zusammen, als er feststellt, dass er doch nicht so hetero ist, wie er immer dachte.

Damon sieht seine Aufgabe nicht darin Maddox zu „bekehren“. Eigentlich ist dies auch das Problem, weshalb er sich nicht auf ihn einlassen möchte. Er wollte einmal Baseball-Profi werden, doch eine schwere Verletzung ließ dies nicht zu. Nun will er sich als Spieleragent eine Karriere aufbauen und erhofft sich von Maddox gute Kontakte.

Zwischen Maddox und Damon stimmt auf jeden Fall die Chemie und ich mochte ihren Umgang miteinander. Auch die Nebenfiguren sind interessant und versprechen einige spannende Handlungsstränge, denn wir werden diese als Protagonisten in den kommenden Büchern der „Fake Boyfriends“ Reihe wiedersehen.

Das Hörbuch umfasst nicht mal 9h und war daher eine kurzweilige Abwechslung für Zwischendurch. Gesprochen wurde es von Alexander Kalff und Tiziano Renz, die beide sehr angenehme Stimmen hatten. Die einzige Schwierigkeit lag für mich darin, dem Sprecher bei den Perspektivwechseln immer dem richtigen Protagonisten zuordnen zu können.

Eden Finleys „Fake out. Homerun für zwei“ ist eine kurzweilige Romance mit sympathischen Charakteren und interessanten Verwicklungen. Ich bin gespannt, wie es in der Reihe weitergehen wird.

4/5

Mittwoch, 24. April 2024

Hörbuchrezension | Der Spurenfinder von Marc Uwe Kling

Elos von Bergen ist der berühmteste und beste Spurenfinder des Reiches. Nach einem besonders gefährlichen Fall soll nun Schluss sein. Er will sich für seine Kinder zur Ruhe setzen und zieht mit den Zwillingen nach Friedhofen. Doch die langweilige Idylle hält nicht lange an, als eine Leiche im Wald entdeckt wird.

Ich wollte das Buch unbedingt hören, weil es von Marc Uwe Kling geschrieben und als Hörbuchfassung auch eingesprochen wurde. Ich liebe seine Kinderbücher und wollte daher endlich etwas außerhalb dieses Genres lesen bzw. hören. Die Geschichte spielt in einem fiktiven Reich, welches ein mittelalterliches Flair besitzt und in dem es vor Monstern und Kreaturen nur so wimmeln kann.

Das finde ich grundsätzlich ziemlich gut und auch originell für einen Krimi, ich muss allerdings sagen, dass ich schon einige Zeit brauchte, um in die Geschichte hineinzufinden. Es war leider auch nicht so, dass ich sonderlich gefesselt von der Handlung gewesen wäre. Das blieb fast bis zum Ende aus. Im letzten Viertel konnte mich die Geschichte dann doch noch catchen, weil sich der Fall zuspitzte und die Fäden langsam zusammenliefen. Aber es war ein langer Weg bis dahin.

Elos ist ein Spurenfinder, was so viel bedeutet, dass er als Detektiv einige Fälle gelöst hat. Diese wurden hier und da mal angeschnitten und klangen ziemlich spannend. Ansonsten versucht er ein strenger Vater zu sein, um seine beiden Zwillinge Ada und Naru aus Gefahrenquellen herauszuhalten. Das klappt nur so mittelmäßig. Der Junge und das Mädchen sind dafür auch viel zu neugierig. So kommt es zu ein paar witzigen, aber auch brenzligen Situationen. Ich mochte die drei in Kombination , da sie eine ganz eigene Chemie besitzen. Am Ende des Buches kommt noch mal ein Twist in ihre Beziehung, der mich erahnen lässt, dass die Geschichte nach Band eins noch nicht auserzählt sein wird.

Das Hörbuch umfasst keine 8h, ist für mich also eher von der kürzeren Sorte und wurde vom Autor selbst eingelesen. Dieser weiß es besonders gut seinen Figuren Leben einzuhauchen, deswegen lieben wir auch seine Hörfassung vom Neinhorn so.

„Der Spurenfinder“ von Marc Uwe Kling ist ein Krimi mit einem ungewöhnlichen Setting, welches ich sehr mochte. Allerdings hatte ich einige Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden, die sich zum Ende hin zum Glück auflösten.

3,5/5

Dienstag, 23. April 2024

Highlight | Fourt Wing. Flammengeküsst von Rebecca Yarros

 Eigentlich wollte ich dieses Buch nie lesen! Drachen und ein War College? Ach nee. Als ich dann allerdings eine vernichtende Rezension von einer Bloggerin sah, die an Büchern alles doof findet, was ich mag, war ich dann doch neugierig und angefixt.



Violet will sich eigentlich zur Schreibergelehrten ausbilden lassen. Doch ihre Mutter, eine hochrangige Generalin steckt sie in den Reiterquadranten des Basgiath War Colleges. Dort wo nur ein Drittel die Ausbildung zum Drachenreiter überhaupt überlebt. Wo die Rivalität der SchülerInnen so groß ist, dass sie auch vor Mord untereinander keinen Halt machen, um am Ende von einem der wenigen Drachen als Reiter auserwählt zu werden. Xaden ist im dritten Jahr der Ausbildung und der mächtigste Reiter der Schule. Sein Vater hat Violets Bruder auf dem Gewissen und eigentlich hat auch er allen Grund Violet und vor allem ihre Mutter zu hassen…

Das Buch hat über 760 Seiten und ich weiß nicht, wann ich zuletzt so einen dicken Schinken verschlungen habe. Ich mache es auch gar nicht mehr so gerne, weil ich einfach kaum noch Zeit zum Lesen finde und dann Angst habe, über Monate an einem Buch zu kleben. Meine Befürchtungen sollten sich zum Glück nicht bewahrheiten. Ich war sofort ganz tief in der Geschichte drin und nahm mir ganz bewusst die Zeit zum Lesen, sodass ich das Buch in nicht mal zwei Wochen verschlungen hatte.

Ich war direkt gefesselt von dem Weltenentwurf und dem Setting, welches Rebecca Yarros aus der Erde stampfte. Alles war super durchdacht und neu für mich. Wir haben ein Collegesetting, von der Thematik ich noch nicht so viel gelesen hatte und wir haben Drachen, die unglaublich mächtig und bedrohlich sind. Dazu lauern an allen Ecken Gefahren und es stirbt auch ständig jemand. Es war von Beginn an unglaublich spannend und dies zog sich bis zum Ende hin durch. Es passiert so viel und ich habe alles davon geliebt. Was für eine Geschichte!

Hinzu kommen die gut ausgearbeiteten Figuren. Ich mochte Violet! Sie ist tough und vor allem sehr klug. Das kommt ihr zu Gute, denn sie ist sehr zierlich und alles andere als dazu geeignet eine Drachenreiterin zu sein. Sie muss mehr trainieren als alle anderen und schafft es irgendwie zu überleben, dabei wollen einige SchülerInnen sie tot sehen.

Xaden ist dafür der Überflieger. Er ist bereits im dritten Jahr und steht kurz vor seinem Abschluss. Seine Eltern sind Rebellen gewesen und wurden hingerichtet. Er und weitere Rebellenkinder wurden nach Basgiath geschickt in der Hoffnung, dass die strenge Auslese auch sie dahinraffen würde. Xaden hat so einige Geheimnisse, die wir erst nach und nach aufdecken.

Ich fand die Chemie zwischen beiden richtig gut und fieberte ihren Szenen immer entgegen.

Ein weiteres Highlight der Geschichte waren definitiv die Drachen! Es war so cool zu verfolgen, was es mit ihnen alles auf sich hat. Ganz großes Kino!

Ich war hin und weg von „Fourth Wing“ und freue mich schon darauf zum zweiten Band von Rebecca Yarros Reihe greifen zu können. Meine Empfehlung an alle, die mal wieder richtig gute Fantasy mit einer ordentlichen Chemie zwischen den Protagonisten lesen wollen!

5/5

Sonntag, 14. April 2024

Hörbuchrezension | The Happiness Blueprint von Ally Zetterberg

 Auf diesen Titel freute ich mich sehr, denn er klang so vielversprechend. Deswegen führte ich ihn mir auch direkt zu Gemüte, als er bei Netgalley verfügbar war.


Klara kehrt zurück nach Schweden um ihrem krebskranken Vater bei der Führung seiner Firma zu unterstützen. Schnell kristallisiert sich heraus, dass sie das Tagesgeschäft der kleinen Baufirma komplett übernehmen soll. Dort wird sie allerdings mit Mitarbeitern konfrontiert, die alles andere als fleißig sind. Sie sucht sich also neue Mitarbeiter. Einer von ihnen ist Alex, der sein ganz eigenes, großes Päckchen zu tragen hat. Als sie ihre Kalender synchronisieren, erfährt Klara, dass Alex verheiratet zu sein scheint…

Ich hatte mal wieder Lust auf eine RomCom und so stellte ich mich auf eine locker leichte Lektüre ein. Kriegen sollte ich diese nicht. Ich muss erwähnen, dass ich vor dem Start des Hörbuchs den Klappentext nicht mehr so genau im Kopf hatte, als ich mir diesen gerade durchlas, war ich ein wenig schockiert, wie viele darin vorweg genommen wird. Außerhalb des Klappentexts passiert dann nicht mehr viel.

Klara hat einige Eigenheiten. Sie ist keine klassische Protagonistin des Genres, was eigentlich gut ist. Allerdings wurde ich nicht mit ihr warm. Sie benötigt für alles eine App, befragt ständig Google und scheint nicht auf sich selbst hören zu können. Alles was sie tut, erscheint so willkürlich. Als sie erfährt, dass ihr Neffe ein Autist ist, stellt sie für sich fest, dass auch sie eine ist. Häh? Das scheint ein Schlag für alle zu sein, die mit Autismus im wahren Leben konfrontiert werden. Ihre Art der Firmenführung erscheint sehr unkonventionell. Sie stellt eine junge, gerade ausgelernte Fliesenlegerin ein, von der sie verlangt, dass sie auch gleich noch Social Media und das Webdesign übernimmt. Ist klar…

Alex lebt gerade in Trauer. Sein Bruder verstarb vor Kurzem und er leidet deswegen an Depressionen. Als er auf Klara trifft, projiziert er all seine Besorgnis und Gedanken auf sie. Romantische Gefühle kamen da für mich allerdings nicht auf. Beide treffen auch erst wahnsinnig spät im Buch aufeinander. Beim Hörbuch waren etwa 30% geschafft, als sie das erste Mal voneinander hörten. Bloß sprang für mich danach auch kein Funke über. Beides sind so fragile, angeschlagene Figuren, die einander brauchen, aber das auf einem anderen Level, als wir es aus RomComs gewohnt sind.

Nachdem die Figuren mich nicht abholen konnten, muss ich leider sagen, dass mich die Handlung auch nicht bei der Stange halten konnte. So viel basiert auf Zufällen, dass es einfach nicht realistisch ist, was in einer Großstadt wie Malmö alles aufeinanderprallt. Das machte einfach keinen Spaß.

Das Hörbuch wurde von Julian Mehne und Nora Jokhosha eingelesen. Letztere kannte ich bereits aus Kinderbuchvertonungen, sodass ich mich erstmal umstellen musste, damit ich ihre Stimme nicht mehr mit dem kleinen Mädchen Anouk assoziiere. Das war nicht immer einfach.

Ich hatte hohe Erwartungen an Ally Zetterbers „The Happiness Blueprint“ die allesamt unterboten wurde. Leider konnte mich die Geschichte auf keiner Ebene so richtig abholen, was total Schade ist. Das Potenzial hätte sie dafür eigentlich gehabt.

2/5

Dienstag, 9. April 2024

Hörbuchrezension | Der Donnerstagsmordclub 4 von Richard Osman

 Eine Reihe auf deren neue Hörbücher ich mich immer wieder freue, ist definitiv der Donnerstagsmordclub. Daher war es mehr als überfällig, als ich zum neuesten Teil griff.


Es kehrt einfach keine Ruhe ein in der Seniorenresidenz Coopers Chase, denn es wurde ein eng befreundeter Antiquitätenhändler erschossen aufgefunden. Er soll in Drogengeschäften verwickelt gewesen sein, dabei half er erst bei der Aufklärung des letzten Falls. Für Ron, Joyce, Elisabeth und Co. steht schnell fest, irgendwas stimmt da nicht und so ermitteln die RentnerInnen wieder auf ihre ganz eigene Art.

Der mittlerweile 4. Band ist wie nach Hause kommen zu den liebgewordenen Figuren, auch wenn immer die Angst mitschwingt, dass es das letzte Mal sein könnte, immerhin werden die Charaktere mit ihren 80 Jahren auch nicht jünger.

Es ist definitiv ein sehr wehmütiger 4. Band. Die Geschichte wird wieder aus sämtlichen Perspektiven erzählt. Eine davon ist Steven, der an Demenz erkrankte Mann von Elisabeth. Es ist unglaublich stark und erschütternd, wie Richard Osman diese Perspektive eingefangen hat. Sein Handlungsstrang hat mich sehr mitgenommen, aber er macht die Geschichte für mich auch zur Stärksten aus der Reihe.

Außerdem ist der Fall auch wieder sehr stark geworden mit Verwicklungen, die ich so nicht vorhersehen konnte. Dabei entstanden auch so viele lustige Szenen und Dialoge, dass die Geschichte wirklich ein Highlight ist, an das ich gerne zurückdenken werde. Auch die Charaktere sind so kurios, dass ich hoffe einen bestimmten Kanadier im nächsten Teil mal wiederzusehen.

Der Autor schreibt aktuell an einer anderen Reihe, allerdings wird es mit dem Donnerstagsmordclub auch weitergehen.

Erwähnen muss ich, dass die HörbuchsprecherInnen mal wieder einen unglaublich guten Job gemacht haben. Beate Himmelstoß und Johannes Steck verliehen den ProtagonistInnen auch im 4. Teil wieder ihre Stimme. Dabei ist es wirklich beeindruckend, wie gerade Johannes Steck den Figuren eine eigene Stimme verlieh und problemlos innerhalb der Dialoge umswitchen konnte.

„Der Donnerstagsmordclub. Oder ein Teufel stirbt immer zuletzt“ von Richard Osman ist für mich der wohl beste Band der Reihe. Packend, emotional, lustig und kurios - es macht einfach Spaß die Figuren zu begleiten und ich hoffe, dass es noch lange so bleiben kann.

5/5  

Hörbuchrezension | Mein Geheimnisvoller Lord von Elinor Holm

 Ich hatte mal wieder Lust auf eine historische Lovestory und so kam es mir sehr gelegen, dass dieser Titel gerade als Hörbuch bei Netgalley verfügbar war.


Anne Winston steckt in ihrer zweiten Saison und lehnte gerade den 3. Heiratsantrag ab. Sie gilt als unnahbar, dabei wünscht sie sich nur einen Ehemann, der ihr auf Augenhöhe begegnen kann und für den sie nicht nur eine schöne Hülle mit viel Geld ist. Dann begegnet ihr Kit, der all das zu sein scheint, was sie sich wünscht, doch als sie herausfindet, wer er wirklich ist, scheint die Verbindung unmöglich zu sein.

Mich sprachen Inhaltsangabe und Cover an, als ich sah, dass das Hörbuch auch nur 3,5h hat, freute ich mich auf leichte Unterhaltung für Zwischendurch.

Viel mehr darf man an dieser Stelle tatsächlich auch nicht erwarten. Anne ist zu perfekt um wahr zu sein. Alles an ihr ist makellos und auch ihre Entscheidung sind unfehlbar. Das machte sie in meinen Augen nicht gerade spannend. Auch Kit scheint der perfekte Gentleman zu sein, er ist fasziniert von Anne und möchte sie für sich gewinnen. Was sie allerdings nicht wissen darf, ist sein Familienname und Titel.

Beim Hören wissen wir lange Zeit nicht, was nun eigentlich das Problem zwischen beiden ist und als das Geheimnis ans Licht kommt, scheint dieses aber auch kein großes Hindernis zu sein. Das war für mich als Handlung viel zu schwach.

Christina Miceli las dieses Hörbuch ein. Sie hat eine angenehme Stimme, was mir jedoch auffiel, sie liest schneller als andere SprecherInnen, sodass ich das Hörbuch nicht wie gewohnt in 1.25-facher Geschwindigkeit abspielen konnte. Sonst wäre es einfach nur heruntergerasselt wurden.

„Mein Geheimnisvoller Lord“ von Elinor Holm ist seichte Lektüre, sie tut niemandem weh und ist auch kein Highlight, eben ganz nett für kurze Hörstunden.

3/5

Donnerstag, 28. März 2024

Hörbuchrezension | Miss Merkel. Mord auf hoher See von David Safier

 Ich freute mich sehr, als ich sah, dass ein dritter Band von Miss Merkel herausgekommen ist. Für mich ist die Reihe einfach Wohlfühlunterhaltung und so war ich gespannt, wie sich die ermittelnde Ex-Kanzlerin dieses Mal schlagen würde.

Angela hat für ihre Liebsten eine Krimikreuzfahrt auf der Ostsee gebucht. Einfach mal eine Auszeit von der Rente in der Uckermark nehmen und abschalten. Doch eigentlich möchte Angela vor allem an den Workshops der KrimiautorInnen, die an Bord sind, teilnehmen. Sieht sie sich doch selbst als eine zukünftige Schriftstellerin des Genres. Doof nur, dass der berühmte Bestsellerautor Florian Watzek den ersten Abend nicht überlebt…

Angela hadert nach wie vor mit ihrer Rente, sich zur Ruhe zu setzen ist einfach nichts für sie und so möchte sie nun Autorin werden. Die Krimikreuzfahrt soll zu Fortbildungszwecken dienen. Nur blöd, dass Florian Watzek, der namentlich und mit seinen Werken ein bisschen an Sebastian Fitzek erinnert, sich in ihrem Beisein selbst köpft. Angela merkt schnell, dass dies kein Unfall war. Steckt einer der weniger erfolgreichen Kollegen dahinter, waren es die VeranstalterInnen oder eine der fanatischen Watzies, die Fans des Autors?

Hier haben wir also die deutsche Version von Agatha Christies „Mord auf dem Nil“ vorliegen. Zu Beginn werden die Figuren schnell hintereinander eingeführt, sodass es mir beim Hören schon schwer fiel direkt die Charaktere ihren Funktionen und Namen zuordnen zu können. Dafür waren sie sich alle auch recht ähnlich. Mit Marie, Mike und Achim sind auch noch weitere Figuren aus Klein Freudenstadt an Bord und so kommt es zu einigen kuriosen Szenen. Humor wird auch im dritten Band der Reihe wieder groß geschrieben. Es ist einfach unglaublich unterhaltsam der Handlung zu folgen und sich der Dynamik der Figuren hinzugeben. Es macht einfach Spaß.

Auch die Elemente eines klassischen How-Done-it-Krimis werden immer stärker und das Miträtseln gehört immer dazu. Die Auflösung hatte mich dieses Mal nicht so aus den Socken gehauen, weil ich diese Vermutung hatte, wer es war und weil die Charaktere sich alle recht ähnlich waren. Irgendwie kam bei mir am Ende auch die Frage auf, wie lange wird das so noch weitergehen? Wie viele Mordszenarien kann Angela noch aufdecken? Denn auch mit all den Politikinsiderwitzen ist es irgendwann nichts neues mehr. Es wird wahrscheinlich immer unterhaltsam sein, aber eine Entwicklung findet so für die Figur auch nicht statt. Ich weiß auch nicht, ob es noch weitere Teile der Reihe geben wird. Ein wenig kann man das Ende auch als solches stehen lassen, doch das dachte ich damals auch schon nach Band 1. Lassen wir uns einfach überraschen, ob und was als nächstes kommen mag.

Nana Spier ist auch in Teil drei die Sprecherin des Hörbuchs und macht wieder einen tollen Job, um der Ex-Kanzlerin ihre Stimme zu leihen.

David Safiers „Miss Merkel – Mord auf hoher See“ ist definitiv ein Muss für die Fans und kurzweilige Unterhaltung. Ich hätte mir etwas stärkere Figuren gewünscht und bin gespannt, ob es weitergehen mag.

4/5


 

Dienstag, 26. März 2024

Hörbuchrezension | A Breath of Winter von Carina Schnell

 Ich habe mich mit diesem Hörbuch mal in etwas andere Gefilde gewagt und war gespannt, wie mich die Autorin mit ihrer Geschichte abholen würde.

 



Smilla schwört auf Rache für ihre ermordete Familie. Ein Hexenschlächter treibt in Middangard sein Unwesen und bringt Hexen um. Um ihn zu töten schließt sich Smilla einem Söldnertrupp an und muss dabei ihre Hexenkräfte verborgen halten. Unter den gefährlichen Männern hat sie zunächst keinen einfachen Stand, doch die Gunst von Anführer Gent gewinnt Smilla schnell, als sie ihm das Leben rettet. Was Smilla nicht weiß, ist dass Gent von ganz eigenen Dämonen geplagt wird.

 

Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, welches in der nordischen Welt angesiedelt ist und freute mich auf was neues! Tatsächlich gefiel mir der Weltenentwurf richtig gut und fand die mythologischen Wesen toll, die an jeder Ecke lauerten und für eine beständige Bedrohung sorgten. So kommt es im Laufe der Handlung zu vielen kleinen Quests, die die Truppe erledigen musste, was mir gewisse Witcher-Vibes gab. Damit konnte mich die Autorin auf jeden Fall überzeugen.

Warum das Buch trotzdem kein Highlight für mich war, liegt an den Protagonisten. Ich konnte mit Smilla und Gent so  gar nicht mitfiebern. Tatsächlich konnten sie mich überhaupt nicht mitreißen. Die Handlung wird abwechselnd aus ihrer Perspektive erzählt, dennoch hatte ich bis zum Ende das Gefühl kaum etwas über sie zu wissen. Die beiden blieben in meinen Augen viel zu blass. Chemie zwischen beiden? Kaum vorhanden. Daher war ich auch nicht so angetan von dem, was sich zwischen ihnen so schnell entwickelte und auch mit dem Wissen, um Gents Geheimnis macht die Verbindung zwischen ihnen einfach keinen Sinn. Das konnte ich Carina Schnell leider nicht abkaufen, was für mich ein großes Manko der Geschichte war.

 

So kämpfte ich mich durch das über 14h umfassende Hörbuch, obwohl der Weltenentwurf echt klasse ist. Die SprecherInnen Corinna Dorenkamp, Sven Macht und Tim Gössler machen einen tollen Job und gaben ihr bestes den Figuren Leben einzuhauchen.

 

Ich hätte mir so gewünscht, dass mich „a Breath of Winter“ von Carina Schnell einfach mehr abholen würde. Leider konnten die Figuren die Geschichte nicht so gut transportieren, wie sie es sicher wert gewesen wäre. Mal sehen, ob ich mir das Finale der Dilogie dennoch anhören werde.

3/5

Montag, 25. März 2024

Teil 2 | Storchennest von Fritzi Teichert

 Ich habe mich sehr auf den zweiten Teil rund um die Hebammen vom Storchennest gefreut. Als dieser bei mir ankam, griff ich sofort dazu und war ganz euphorisch Helga und Madita wiederzusehen.

Zwischen Madita und ihrem Polizistenfreund Silas wird die Luft auf Wolke 7 langsam ganz schön dünn. Auch zwischen Helga und ihrem Mann Hans herrscht immer noch die einige Trennung. Dafür sind sie sich mit ihrer Tochter Lovis einig und ein Dreamteam. Das müssen sie auch, denn Helga wird schon bald immer mehr im Storchennest eingespannt. Bei Madita häufen sich die Probleme und schon bald bricht das emotionale Chaos los.

Der erste Band rund um die Hebammen des Storchennests war im letzten Jahr ein absolutes Highlight für mich. Daher war es ein bisschen wie nach Hause kommen als ich wieder auf die beiden ungleichen Frauen traf.

Helga entwickelt im Umgang mit ihrem Baby Lovis ganz ungeahnte, sanfte Züge. Das hätte man von der mürrischen und harschen Hebamme aus Band eins wohl so nicht erwartet. Helga kann allerdings nicht die Füße still halten und möchte wieder im Storchennest mithelfen. Das wird auch bald dringend nötig werden, denn Madita hat so viel zu tun, dass ihr schon bald alles zu viel wird und dann steht auch noch ihre Schwester mit einem ziemlichen Problem vor der Tür der Hebammen-WG.

Lotta nimmt einen großen Teil der Handlung ein und wir erfahren mehr vom Verhältnis der beiden Schwestern. Das ist nicht immer einfach und so kommt es zu einigen Spannungen. Auch zwischen Madita und Helga kommt es zu ein paar Reibereien, dennoch ist die Verbindung zwischen den ungleichen Frauen so stark, dass es einfach herzerwärmend ist, sie durch die Geschichte zu begleiten. Das Autorinnen-Duo Fritzi Teichert hat so wundervolle Figuren erschaffen, die als Hebammen so viel wissen mitbringen, und interessante Thematiken aufbringen, dass ich ganz fasziniert davon war. Teilweise war ich auch wieder zu Tränen gerührt, weil ganz viele Emotionen in der Hebammentätigkeit projiziert werden.

Die Geschichte lebt auch von ihren kuriosen, witzigen und ernsthaften Momenten. Es wird nie langweilig und so fieberte ich überall mit. Wenn ich einen Vergleich zu Band eins ziehen muss, war die Fortsetzung etwas schwächer, denn ein paar Handlungsstränge wurden nicht auserzählt, was gerade die Klientinnen der beiden anbelangt. Außerdem fügte sich zum Ende hin alles recht flott zusammen. Die Geschichte um Helga und Madita ist hier nämlich auserzählt, wie die Autorinnen in ihrer Danksagung schrieben. Das macht mich wehmütig, allerdings bin ich auch froh, diese wundervolle Geschichte entdeckt zu haben.

„Storchennest“ ist der zweite und letzte Band um die Hebammen Madita und Helga von Fritzi Teichert. Ihre Geschichte wird hier nahtlos weitererzählt. Es ist wieder hochemotional, dramatisch, unglaublich witzig und herzergreifend. Ich kann die Reihe nur weiterempfehlen, weil sie mir so viel gab und ich mich gerne an die Zeit mit meiner wundervollen Hebamme und den neugeborenen Babys zurückerinnerte.

4,5 / 5

Donnerstag, 14. März 2024

Hörbuchrezension | Wer zuerst lügt von Ashley Elston


Evie Porter führt ein Leben wie im Bilderbuch. Sie hat einen tollen Partner und zieht nun in seine atemberaubende Südstaatenvilla ein. Alles scheint perfekt, doch dann taucht eine Frau auf, die behauptet Lucca Marino zu sein. Was kaum jemand weiß, Lucca Marino ist Evies wahre Identität. Wer ist die Frau und welchen Auftrag verfolgt sie?

Mich sprachen Cover und Klappentext des Buches sofort an. Bevor ich mit dem Hören startete, hatte ich von diesem zum Glück nicht mehr so viel im Gedächtnis, denn er nimmt der Geschichte sehr viel vorweg. So blieb es für mich noch geheimnisvoll. Evie oder Lucca verlor früh ihre Mutter, mit der sie allein aufwuchs. Sie war ihr ein und alles und nach deren Tod stand Lucca ganz allein da. Auf zwielichtige Weise muss sie nun ihren Unterhalt bestreiten und gerät so an Mr. Smith, für den sie einige Aufträge zu erledigen hat.

So gerät Evie auch zu Ryan, ihrem aktuellen „Freund“, für den sie tatsächlich mehr zu entwickeln scheint als es der Auftrag gebieten sollte. Als dann die andere Frau auftaucht, die Luccas Identität annahm, werden Ereignisse losgetreten, die für Evie ziemlich gefährlich werden.

Ich war komplett vorfreudig auf diesen Titel und startete direkt mit dem Hören als ich ihn von Netgalley bekam. Zu beginn lernen wir Lucca ganz genau kennen und erfahren auch einiges zu ihren bisherigen Auftragen und Identitäten, die sie lebte. Nach und nach entfaltet sich das Ausmaß ihrer Arbeit und vor allem für wen sie dies tut. Wobei die Identität von Mr. Smith bis kurz vor Ende ein Geheimnis bleibt. Ich mochte Evie als Figur, weil man merkt, wie sie sich mit ihren Rollen auseinander setzt und trotz der Dinge, die sie tut das Herz am rechten Fleck hat und einen Sinn für Gerechtigkeit besitzt.

Ich hatte tatsächlich gehofft, dass ich von der Handlung mehr gefesselt sein würde. Leider schlug sie mich nicht so in ihren Bann. Der Part um die falsche Lucca erledigte sich recht schnell selbst und auch die Scharade um Mr. Smith kam mit weniger Überraschungen aus, als erwartet. Da hatte ich mir einfach mehr erhofft.

Das Hörbuch wurde von Michaela Gaertner eingelesen, die einen soliden Job macht und Evie ihre Stimme verlieh.

„Wer zuerst lügt“ von Ashley Elston konnte mich gut unterhalten, die Geschichte war einfach mal etwas anderes mit einer interessanten Protagonistin. Dennoch hätte ich mir mehr Spannung und Überraschungen erhofft.

4/5

Highlight | Somebody to love von Rebekka Weiler

 Bei diesem Buch fesselte mich die Leseprobe so sehr, dass ich es mir schließlich kaufte und direkt verschlang, als es bei mir Zuhause ankam.


Freyas Leben ist nicht mehr das, was es einmal war seit dem gewaltsamen Tod ihres Freundes Hendrik. Er wurde als Aktivist bei dem Überfall auf eine Tierfarm getötet und hinterließ seit dem eine ratlose Freya und eine trauernde Familie. Niemand wusste von seinen Aktivitäten. Als Freya seinen Laptop findet, holt sie sich Hilfe bei seinem Drillingsbruder Emil. Können sie gemeinsam Hendriks Geheimnisse aufdecken und ist es okay auf einmal mehr füreinander zu empfinden?

Mich sprach das Cover des Buches direkt an. Es passt sehr gut zum skandinavischen Setting und wird mit dem Farbschnitt an meiner Ausgabe auch noch schön abgerundet. Tatsächlich gefiel mir das Flair der Geschichte sofort richtig gut. Die Handlung spielt in einer Kleinstadt bei Oslo und ist damit in einem Setting beheimatet, welches ich noch nicht sooft in einem New Adult fand.

Ich mochte Freya unglaublich gerne. Sie hat 10 Monate nach dem Tod ihres Freundes noch sehr mit der Situation zu kämpfen. Nachträglich von allen abgestempelt, will Freya daran festhalten, was sie von Hendrik wusste, dass er kein extremer Aktivist war. Als sie seinen alten Laptop findet und versucht das Passwort zu knacken, holt sie sich Hilfe von Emil.

Emil, Hendrik und deren Schwester waren seit ihrer Geburt ein Dreiergespann. Die Drillinge teilten alles miteinander und sind nun nur noch zu zweit. Emil ist ein absolut guter Kerl. Mit Freya entsteht so eine heilende Kombination. Beide sind gut zueinander und so entstehen natürlich auch Gefühle, die sich für beide so richtig anfühlen und mit denen ich als Leserin auch gar keine Probleme hatte. Die Meinung von ihren Mitmenschen sah da allerdings total anders aus. Schließlich war Freya mit Emils Bruder zusammen und wäre es sicherlich auch noch, wenn dieser nicht gestorben wäre.

Der Handlungsstrang um Hendriks Geheimnisse und allem, was diese nach sich ziehen, war vorhersehbar, aber das empfand ich als gar nicht so schlimm, denn das Buch hat mich dennoch unglaublich gut unterhalten. Das Einzige, was mich ein wenig irritierte, war, dass Freya ihre Eltern Mom und Dad nannte. Macht man das in Norwegen tatsächlich?

Freyas und Emils Geschichte ist hier erstmal auserzählt. Im zweiten Teil geht es um Emils Schwester Lene, die in diesem Teil definitiv keine Sympathiepunkte sammeln konnte. Daher hadere ich, ob ich das Buch tatsächlich lesen möchte. Dabei gefiel mir Band eins richtig gut. The struggle is real!

„Somebody to love“ von Rebekka Weiler konnte mich von der ersten Seite an abholen. Mich hat Emils und Freyas Geschichte sehr berührt. Auch das norwegische Setting war einfach mal etwas anderes.

5/5

Samstag, 2. März 2024

Hörbuchrezension | Book Lovers von Emily Henry

Nach all den Thrillern war es mal wieder Zeit für eine romantische Komödie. Diese klang ziemlich gut und so freute ich mich in die Geschichte einzutauchen.



Nora ist so gar nicht wie die Heldinnen der Bücher, die sie als Agentin in Verlagen unterbringt. Nora ist tough und alles andere als romantisch veranlagt. Allein bei ihrer Schwester und deren Töchter hat Nora ein weiches Herz. So lässt sie sich auch breitschlagen als diese mit ihr einen Urlaub in der idyllischen Kleinstadt Sunshine Falls machen möchte, wo die Romanreihe von Noras Topautorin spielen. Blöd nur, dass sie dort auf Charlie trifft, einem New Yorker Lektor, der Nora beruflich eine üble Abfuhr erteilte.

Die Geschichte hat es mir so leicht gemacht, in ihr zu versinken. Der Einstieg war so ganz anders und richtig packend. Nora beschreibt sich selbst als die „Zicke“ in romantischen Komödien. Sie ist die Frau mit der Schluss gemacht wird, damit der Held mit der Heldin zusammen sein kann. Das passierte Nora nicht nur einmal. Dementsprechend hoch ist die Angst, wieder verletzt zu werden. Daher kommt Noras harte Schale. Sie liebt ihren Job und arbeitet rund um die Uhr. Das reicht ihrer Schwester Libby und so machen die beiden einen Urlaub. Nur zu zweit in Sunshine Falls.

Das Verhältnis der beiden Schwestern ist sehr innig. Sie wuchsen allein bei ihrer Mutter auf. Als diese starb hatten sie nur noch einander und Nora kümmerte sich um ihre jüngere Schwester. Die Story dreht sich auch viel um das Verhältnis der beiden zueinander. Das fand ich toll ausgearbeitet. Wir lernen die Figuren sehr gut kennen und ich konnte vor allem Nora so gut verstehen. Sie ist eben nicht die Bösewichtin.

Charlie ist ein erfolgreicher Lektor, dem Nora bereits in New York beruflich begegnete. Dies lief allerdings alles andere als gut. In Sunshine Falls ist er zwangsweise, um seine Familie zu unterstützen. Charlie ist die männliche Version von Nora und ein sehr vielschichtiger Charakter. Beide haben so ihre Anlaufschwierigkeiten, doch was dann entsteht ist wunderschön.

Der Schreibstil ist wunderbar. Mir gefielen die ganzen Literaturreferenzen. Die Geschichte ist von Literaturmenschen über Literaturmenschen für BuchliebhaberInnen und das merkt man einfach! Es gab auch so viele witzige Momente, dass ich während des Hörens oft auflachen musste.

Das Setting mit Sunshine Falls ist zwar idyllisch, wirkt aber auch ein wenig wie eine Parodie mit all seinen Bewohnern, die unbedingt auf den Hype der Buchreihe, die dort spielt, aufspringen wollen, um Profit daraus zu schlagen. Auch das gefiel mir ausgesprochen gut, weil es einfach mal etwas anderes war und perfekt zu den Figuren passte.

Ich habe jede Minute des Hörbuch genossen und fand, dass Christiane Marx wieder einen ausgesprochen guten Job erledigt hat. Daher kann ich „Book Lovers“ von Emily Henry nur wärmstens empfehlen!

5/5

Montag, 26. Februar 2024

Highlight | Murder in the Family von Cara Hunter

 Auf Vorablesen entdeckte ich ein Buch. welches mich sofort ansprach. Dafür löste ich meine letzten Wunschbuchpunkte ein. Gewinnen tue ich bei Vorablesen tatsächlich schon sehr lange nicht mehr, was echt schade ist. Doch diesen Titel konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen!

Als Luke Ryder 2003 ermordet wurde hielt ganz England den Atem an. Er wurde brutal ermordet auf dem Familienanwesen seiner älteren Ehefrau aufgefunden. Nur die Stiefkinder waren daheim und fanden ihn. Was geschah, blieb immer ein Rätsel. Bis 20 Jahre später ein Expertenteam den Fall für die True Crime Doku „Infamous“ noch einmal aufrollt und plötzlich ganz neue Erkenntnisse ans Tageslicht kommen.

Ich wollte das Buch nicht nur wegen des spannenden Klappentexts lesen, sondern unbedingt, weil es einfach hauptsächlich in Drehbuchform verfasst wurde. Außerdem besteht die Erzählweise aus Chatverläufen, Foreneinträgen, Zeitungsartikeln, Grafiken. Es machte einfach so viel Spaß alles zu entdecken. Ich liebe so etwas und war auch richtig schnell gefesselt von der Story. So flogen die Seiten einfach nur dahin und ich hatte ein Buch so schnell beendet, wie schon lange nicht mehr.

Die Dokumentation rollt den Fall noch einmal komplett auf und wir erlangen zusammen mit den 6 Experten immer mehr neue Erkenntnisse. Diese sind sehr breit aufgestellt und vielfältig. Zum Glück gab es zu Beginn des Thrillers Steckbriefe, sodass ich immer wieder zurückblättern konnte, um die Namen zuordnen zu können. Wir haben hauptsächlich ihre wörtliche Rede und kaum Beschreibungen zu den Personen, trotzdem hat das wirklich gut für mich funktioniert.

Die Handlung war unglaublich spannend. Teilweise hatte ich sogar Gänsehaut, weil Enthüllungen kamen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte. Es besteht einfach dauerhaft eine unheimliche, unterschwellige Spannung, weil jeden Moment etwas bahnbrechendes offenbart werden kann.

Die Auflösung war tatsächlich mein erster Tipp. Ich finde es erstaunlich, dass sich mein Bauchgefühl bestätigt hat, da war die Enttäuschung über das Ausbleiben der Überraschung nicht ganz so groß. Außerdem endet die Geschichte mit einer genialen Fußnote, die der ganzen Geschichte noch mal die Krone aufsetzt und sie in einem unheimlichen Licht dastehen lässt.

„Murder in the Family“ von Cara Hunter ist so ein gelungenes Buch. Die Aufmachung ist ungewöhnlich. Es macht einfach so viel Spaß den Thriller zu lesen. Selten so viel Spannung erlebt, daher kann ich das Buch absolut empfehlen.

5/5

Donnerstag, 22. Februar 2024

Hörbuchrezension | Never Safe von Lisa Jackson

 Ich bin immer für einen guten Thriller zu haben, wenn mich der Klappentext direkt abholen kann und das war bei diesem Hörbuch definitiv der Fall. Also war ich echt gespannt und hoffte, dass es gut werden würde, doch…



Kara war gerade einmal 7 Jahre alt, als ihre halbe Familie in einem grausamen Blutbad getötet wurde. Sie konnte gerade so entkommen, seit dem ist ihre ältere Schwester verschwunden und ihr Halbbruder wurde für die Taten inhaftiert. Alle anderen sind tot. Zwanzig Jahre später kommt Jonas, der vermeintliche Mörder, aus dem Gefängnis frei und bringt eine Reihe von Ereignissen in Rollen, die eine ganz eigene Dynamik entwickeln.

Die Geschichte beginnt in der Tatnacht, es ist Heiligabend und wir erleben alles aus der Sicht der kleinen Kara. Das ist ziemlich schaurig und nichts für schwache Nerven. Danach gibt es einen Cut und wir erfahren mit der jungen Frau, dass ihr Halbbruder entlassen wird. Sie glaubte nicht, dass er die Taten begann, doch ein Zweifel bleibt. Ich muss sagen, dass ich kaum einen Zugang zu Kara gefunden habe. Für mich blieb sie recht blass und ich konnte so kaum mit ihr mitfiebern.

Überhaupt besitzt die Geschichte eine unglaubliche Fülle an Charakteren. Kara stammt aus einer Patchwork-Familie, in der auch noch die Ex-Partner ihrer Eltern involviert waren und natürlich deren Kinder. So kommen einige Namen zusammen, die ich beim Hören des Hörbuchs wirklich nicht mehr zuordnen konnte. Das war echt ärgerlich und störend, weil ich so einfach nicht tief genug in die Geschichte einsteigen konnte.

Außerdem bekommen auch noch weitere Figuren einen Erzählpart ab: Anwälte, Ermittler, Reporter. Ich habe irgendwann einfach nicht mehr durchgeblickt, wer hier gerade erzählt und das war wirklich nervig. Für mich haben die Erzählparts einfach auch keinen Mehrwert geboten. Wir hätten die Infos einfach auch nach und nach über Kara erfahren können.

Kara bekommt mit Miles einen Journalisten an die Seite gestellt, der vor 20 Jahren auch mit involviert war. Sein Vater starb als er Kara das Leben retten wollte. Was ich außerdem über Miles weiß, ist, dass er einen Toyota Rav 4 fährt. Ein tolles Auto, wir fahren auch einen. Das dachte sich die Autorin aber auch, so oft wie sie diese Modell und Fabrikat erwähnte. Es war absurd! Man hätte daraus ein Trinkspiel machen können.

Die Auflösung konnte mich tatsächlich auch nicht aus den Socken hauen. Es war total konstruiert und somit wenig überraschend.

Das Hörbuch wurde von Katja Pilaski eingelesen, die einen sehr guten Job machte und mit ihrer Stimme perfekt ein unheimliches Grundgefühl vermitteln konnte. Das war positiv. Hätte ich das Buch selbst gelesen, hätte ich nicht bis zum Schluss durchgehalten.

„Never Safe“ von Lisa Jackson konnte mich leider so gar nicht gut unterhalten. Die Idee war grandios für einen Thriller, doch die Umsetzung ließ stark zu wünschen übrig.


2/5

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