Dieses Buch entdeckte ich auf Social Media und wurde sofort vom Klappentext angefixt. Die Geschichte hatte einfach alles, was für mich ein richtiges Highlight ausmachen würde: Zeitreisen und Versailles zur Zeit des Sonnenkönigs. Damit konnte mich Sandra Regnier mit ihrer Lilien-Dilogie schon begeistern. Ich hatte daher hohe Hoffnungen...
Der Prolog hatte mich sofort gecatcht, denn er es so gefühlvoll und voller Verzweiflung geschrieben, dass ich total angefixt war und ich mich fragte, wie es zu all den Emotionen kommen konnte. Das Cover verrät bereits, dass wir hier eine weibliche, gleichgeschlechtliche Lovestory haben, etwas, das ich nicht sehr oft lese. Daher war ich wirklich gespannt, wie sich die Beziehung der beiden entwickelte hatte.
Wir lernen Theresia in ihrem Alltag als Studentin kennen. Sie findet ein altes Amulett und erlebt dann diesen Tag immer wieder. Sie erfährt, dass sie in die Zeit reisen muss, um ihre große Liebe und Seelenverwandtschaft zu retten.
So landet sie in Versailles des 17. Jahrhunderts und wird ziemlich unsanft mit dem Alltag der Dienerschaft dort konfrontiert. Das fand ich ganz interessant gemacht. Aufgrund eines Komplotts soll sie sich als Adlige ausgeben und verkehrt nun in den Kreisen des Königs. Dieser geht auf Brautschau, doch da spielt Theresia keine große Rolle. Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus vielleicht etwas mehr auf diesem Handlungsstrang gewesen wäre. So verbringen wir viel Zeit mit Theresias Unterweisungen und Unterricht, doch das war nicht wirklich spannend. Überhaupt gibt es in der Mitte des Buches einige Längen.
Theresias Loveinterest erscheint erst nach der Hälfte des Buches, was echt frustrierend war. Überhaupt erscheint die Beziehung der beiden rein platonisch. Sie werden gute Freundinnen, doch von einer romantischen Beziehung, wie sie im Prolog angeteasert wurde, merkte ich einfach nichts. Und das war so schade. Theresia hat sich irgendwann so sehr darauf eingeschossen, dass sie Sophie liebt, aber ich habe beim besten Willen keine Ahnung wieso. Es kommt auch zu keinem Austausch von Körperlichkeiten und so viele Gespräche führten beide auch nicht. Das konnte mich leider gar nicht überzeugen.
So richtig viel Spannung kam dann auch nicht mehr auf. Die Handlung baute nach dem guten Start schnell ab und das ganze Potential der Geschichte wurde nicht wirklich genutzt. Ich hatte mir mehr von dem Buch gewünscht und denke, dass ein intensiveres Lektorat sicher hilfreich gewesen wäre.
"Theresia. Zwischen den Zeiten" von Melanie Muhr hatte die Möglichkeit eine richtig tolle Geschichte zu werden, doch leider hatte das Buch zu viele Längen und die Liebesgeschichte konnte mich gar nicht überzeugen. Wer gute Zeitreisefantasy in dem Setting sucht, sollte sich mal die Lilien-Dilogie von Sandra Regnier vornehmen.
3/5
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