Mittwoch, 24. April 2024

Hörbuchrezension | Der Spurenfinder von Marc Uwe Kling

Elos von Bergen ist der berühmteste und beste Spurenfinder des Reiches. Nach einem besonders gefährlichen Fall soll nun Schluss sein. Er will sich für seine Kinder zur Ruhe setzen und zieht mit den Zwillingen nach Friedhofen. Doch die langweilige Idylle hält nicht lange an, als eine Leiche im Wald entdeckt wird.

Ich wollte das Buch unbedingt hören, weil es von Marc Uwe Kling geschrieben und als Hörbuchfassung auch eingesprochen wurde. Ich liebe seine Kinderbücher und wollte daher endlich etwas außerhalb dieses Genres lesen bzw. hören. Die Geschichte spielt in einem fiktiven Reich, welches ein mittelalterliches Flair besitzt und in dem es vor Monstern und Kreaturen nur so wimmeln kann.

Das finde ich grundsätzlich ziemlich gut und auch originell für einen Krimi, ich muss allerdings sagen, dass ich schon einige Zeit brauchte, um in die Geschichte hineinzufinden. Es war leider auch nicht so, dass ich sonderlich gefesselt von der Handlung gewesen wäre. Das blieb fast bis zum Ende aus. Im letzten Viertel konnte mich die Geschichte dann doch noch catchen, weil sich der Fall zuspitzte und die Fäden langsam zusammenliefen. Aber es war ein langer Weg bis dahin.

Elos ist ein Spurenfinder, was so viel bedeutet, dass er als Detektiv einige Fälle gelöst hat. Diese wurden hier und da mal angeschnitten und klangen ziemlich spannend. Ansonsten versucht er ein strenger Vater zu sein, um seine beiden Zwillinge Ada und Naru aus Gefahrenquellen herauszuhalten. Das klappt nur so mittelmäßig. Der Junge und das Mädchen sind dafür auch viel zu neugierig. So kommt es zu ein paar witzigen, aber auch brenzligen Situationen. Ich mochte die drei in Kombination , da sie eine ganz eigene Chemie besitzen. Am Ende des Buches kommt noch mal ein Twist in ihre Beziehung, der mich erahnen lässt, dass die Geschichte nach Band eins noch nicht auserzählt sein wird.

Das Hörbuch umfasst keine 8h, ist für mich also eher von der kürzeren Sorte und wurde vom Autor selbst eingelesen. Dieser weiß es besonders gut seinen Figuren Leben einzuhauchen, deswegen lieben wir auch seine Hörfassung vom Neinhorn so.

„Der Spurenfinder“ von Marc Uwe Kling ist ein Krimi mit einem ungewöhnlichen Setting, welches ich sehr mochte. Allerdings hatte ich einige Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden, die sich zum Ende hin zum Glück auflösten.

3,5/5

Dienstag, 23. April 2024

Highlight | Fourt Wing. Flammengeküsst von Rebecca Yarros

 Eigentlich wollte ich dieses Buch nie lesen! Drachen und ein War College? Ach nee. Als ich dann allerdings eine vernichtende Rezension von einer Bloggerin sah, die an Büchern alles doof findet, was ich mag, war ich dann doch neugierig und angefixt.



Violet will sich eigentlich zur Schreibergelehrten ausbilden lassen. Doch ihre Mutter, eine hochrangige Generalin steckt sie in den Reiterquadranten des Basgiath War Colleges. Dort wo nur ein Drittel die Ausbildung zum Drachenreiter überhaupt überlebt. Wo die Rivalität der SchülerInnen so groß ist, dass sie auch vor Mord untereinander keinen Halt machen, um am Ende von einem der wenigen Drachen als Reiter auserwählt zu werden. Xaden ist im dritten Jahr der Ausbildung und der mächtigste Reiter der Schule. Sein Vater hat Violets Bruder auf dem Gewissen und eigentlich hat auch er allen Grund Violet und vor allem ihre Mutter zu hassen…

Das Buch hat über 760 Seiten und ich weiß nicht, wann ich zuletzt so einen dicken Schinken verschlungen habe. Ich mache es auch gar nicht mehr so gerne, weil ich einfach kaum noch Zeit zum Lesen finde und dann Angst habe, über Monate an einem Buch zu kleben. Meine Befürchtungen sollten sich zum Glück nicht bewahrheiten. Ich war sofort ganz tief in der Geschichte drin und nahm mir ganz bewusst die Zeit zum Lesen, sodass ich das Buch in nicht mal zwei Wochen verschlungen hatte.

Ich war direkt gefesselt von dem Weltenentwurf und dem Setting, welches Rebecca Yarros aus der Erde stampfte. Alles war super durchdacht und neu für mich. Wir haben ein Collegesetting, von der Thematik ich noch nicht so viel gelesen hatte und wir haben Drachen, die unglaublich mächtig und bedrohlich sind. Dazu lauern an allen Ecken Gefahren und es stirbt auch ständig jemand. Es war von Beginn an unglaublich spannend und dies zog sich bis zum Ende hin durch. Es passiert so viel und ich habe alles davon geliebt. Was für eine Geschichte!

Hinzu kommen die gut ausgearbeiteten Figuren. Ich mochte Violet! Sie ist tough und vor allem sehr klug. Das kommt ihr zu Gute, denn sie ist sehr zierlich und alles andere als dazu geeignet eine Drachenreiterin zu sein. Sie muss mehr trainieren als alle anderen und schafft es irgendwie zu überleben, dabei wollen einige SchülerInnen sie tot sehen.

Xaden ist dafür der Überflieger. Er ist bereits im dritten Jahr und steht kurz vor seinem Abschluss. Seine Eltern sind Rebellen gewesen und wurden hingerichtet. Er und weitere Rebellenkinder wurden nach Basgiath geschickt in der Hoffnung, dass die strenge Auslese auch sie dahinraffen würde. Xaden hat so einige Geheimnisse, die wir erst nach und nach aufdecken.

Ich fand die Chemie zwischen beiden richtig gut und fieberte ihren Szenen immer entgegen.

Ein weiteres Highlight der Geschichte waren definitiv die Drachen! Es war so cool zu verfolgen, was es mit ihnen alles auf sich hat. Ganz großes Kino!

Ich war hin und weg von „Fourth Wing“ und freue mich schon darauf zum zweiten Band von Rebecca Yarros Reihe greifen zu können. Meine Empfehlung an alle, die mal wieder richtig gute Fantasy mit einer ordentlichen Chemie zwischen den Protagonisten lesen wollen!

5/5

Sonntag, 14. April 2024

Hörbuchrezension | The Happiness Blueprint von Ally Zetterberg

 Auf diesen Titel freute ich mich sehr, denn er klang so vielversprechend. Deswegen führte ich ihn mir auch direkt zu Gemüte, als er bei Netgalley verfügbar war.


Klara kehrt zurück nach Schweden um ihrem krebskranken Vater bei der Führung seiner Firma zu unterstützen. Schnell kristallisiert sich heraus, dass sie das Tagesgeschäft der kleinen Baufirma komplett übernehmen soll. Dort wird sie allerdings mit Mitarbeitern konfrontiert, die alles andere als fleißig sind. Sie sucht sich also neue Mitarbeiter. Einer von ihnen ist Alex, der sein ganz eigenes, großes Päckchen zu tragen hat. Als sie ihre Kalender synchronisieren, erfährt Klara, dass Alex verheiratet zu sein scheint…

Ich hatte mal wieder Lust auf eine RomCom und so stellte ich mich auf eine locker leichte Lektüre ein. Kriegen sollte ich diese nicht. Ich muss erwähnen, dass ich vor dem Start des Hörbuchs den Klappentext nicht mehr so genau im Kopf hatte, als ich mir diesen gerade durchlas, war ich ein wenig schockiert, wie viele darin vorweg genommen wird. Außerhalb des Klappentexts passiert dann nicht mehr viel.

Klara hat einige Eigenheiten. Sie ist keine klassische Protagonistin des Genres, was eigentlich gut ist. Allerdings wurde ich nicht mit ihr warm. Sie benötigt für alles eine App, befragt ständig Google und scheint nicht auf sich selbst hören zu können. Alles was sie tut, erscheint so willkürlich. Als sie erfährt, dass ihr Neffe ein Autist ist, stellt sie für sich fest, dass auch sie eine ist. Häh? Das scheint ein Schlag für alle zu sein, die mit Autismus im wahren Leben konfrontiert werden. Ihre Art der Firmenführung erscheint sehr unkonventionell. Sie stellt eine junge, gerade ausgelernte Fliesenlegerin ein, von der sie verlangt, dass sie auch gleich noch Social Media und das Webdesign übernimmt. Ist klar…

Alex lebt gerade in Trauer. Sein Bruder verstarb vor Kurzem und er leidet deswegen an Depressionen. Als er auf Klara trifft, projiziert er all seine Besorgnis und Gedanken auf sie. Romantische Gefühle kamen da für mich allerdings nicht auf. Beide treffen auch erst wahnsinnig spät im Buch aufeinander. Beim Hörbuch waren etwa 30% geschafft, als sie das erste Mal voneinander hörten. Bloß sprang für mich danach auch kein Funke über. Beides sind so fragile, angeschlagene Figuren, die einander brauchen, aber das auf einem anderen Level, als wir es aus RomComs gewohnt sind.

Nachdem die Figuren mich nicht abholen konnten, muss ich leider sagen, dass mich die Handlung auch nicht bei der Stange halten konnte. So viel basiert auf Zufällen, dass es einfach nicht realistisch ist, was in einer Großstadt wie Malmö alles aufeinanderprallt. Das machte einfach keinen Spaß.

Das Hörbuch wurde von Julian Mehne und Nora Jokhosha eingelesen. Letztere kannte ich bereits aus Kinderbuchvertonungen, sodass ich mich erstmal umstellen musste, damit ich ihre Stimme nicht mehr mit dem kleinen Mädchen Anouk assoziiere. Das war nicht immer einfach.

Ich hatte hohe Erwartungen an Ally Zetterbers „The Happiness Blueprint“ die allesamt unterboten wurde. Leider konnte mich die Geschichte auf keiner Ebene so richtig abholen, was total Schade ist. Das Potenzial hätte sie dafür eigentlich gehabt.

2/5

Dienstag, 9. April 2024

Hörbuchrezension | Der Donnerstagsmordclub 4 von Richard Osman

 Eine Reihe auf deren neue Hörbücher ich mich immer wieder freue, ist definitiv der Donnerstagsmordclub. Daher war es mehr als überfällig, als ich zum neuesten Teil griff.


Es kehrt einfach keine Ruhe ein in der Seniorenresidenz Coopers Chase, denn es wurde ein eng befreundeter Antiquitätenhändler erschossen aufgefunden. Er soll in Drogengeschäften verwickelt gewesen sein, dabei half er erst bei der Aufklärung des letzten Falls. Für Ron, Joyce, Elisabeth und Co. steht schnell fest, irgendwas stimmt da nicht und so ermitteln die RentnerInnen wieder auf ihre ganz eigene Art.

Der mittlerweile 4. Band ist wie nach Hause kommen zu den liebgewordenen Figuren, auch wenn immer die Angst mitschwingt, dass es das letzte Mal sein könnte, immerhin werden die Charaktere mit ihren 80 Jahren auch nicht jünger.

Es ist definitiv ein sehr wehmütiger 4. Band. Die Geschichte wird wieder aus sämtlichen Perspektiven erzählt. Eine davon ist Steven, der an Demenz erkrankte Mann von Elisabeth. Es ist unglaublich stark und erschütternd, wie Richard Osman diese Perspektive eingefangen hat. Sein Handlungsstrang hat mich sehr mitgenommen, aber er macht die Geschichte für mich auch zur Stärksten aus der Reihe.

Außerdem ist der Fall auch wieder sehr stark geworden mit Verwicklungen, die ich so nicht vorhersehen konnte. Dabei entstanden auch so viele lustige Szenen und Dialoge, dass die Geschichte wirklich ein Highlight ist, an das ich gerne zurückdenken werde. Auch die Charaktere sind so kurios, dass ich hoffe einen bestimmten Kanadier im nächsten Teil mal wiederzusehen.

Der Autor schreibt aktuell an einer anderen Reihe, allerdings wird es mit dem Donnerstagsmordclub auch weitergehen.

Erwähnen muss ich, dass die HörbuchsprecherInnen mal wieder einen unglaublich guten Job gemacht haben. Beate Himmelstoß und Johannes Steck verliehen den ProtagonistInnen auch im 4. Teil wieder ihre Stimme. Dabei ist es wirklich beeindruckend, wie gerade Johannes Steck den Figuren eine eigene Stimme verlieh und problemlos innerhalb der Dialoge umswitchen konnte.

„Der Donnerstagsmordclub. Oder ein Teufel stirbt immer zuletzt“ von Richard Osman ist für mich der wohl beste Band der Reihe. Packend, emotional, lustig und kurios - es macht einfach Spaß die Figuren zu begleiten und ich hoffe, dass es noch lange so bleiben kann.

5/5  

Hörbuchrezension | Mein Geheimnisvoller Lord von Elinor Holm

 Ich hatte mal wieder Lust auf eine historische Lovestory und so kam es mir sehr gelegen, dass dieser Titel gerade als Hörbuch bei Netgalley verfügbar war.


Anne Winston steckt in ihrer zweiten Saison und lehnte gerade den 3. Heiratsantrag ab. Sie gilt als unnahbar, dabei wünscht sie sich nur einen Ehemann, der ihr auf Augenhöhe begegnen kann und für den sie nicht nur eine schöne Hülle mit viel Geld ist. Dann begegnet ihr Kit, der all das zu sein scheint, was sie sich wünscht, doch als sie herausfindet, wer er wirklich ist, scheint die Verbindung unmöglich zu sein.

Mich sprachen Inhaltsangabe und Cover an, als ich sah, dass das Hörbuch auch nur 3,5h hat, freute ich mich auf leichte Unterhaltung für Zwischendurch.

Viel mehr darf man an dieser Stelle tatsächlich auch nicht erwarten. Anne ist zu perfekt um wahr zu sein. Alles an ihr ist makellos und auch ihre Entscheidung sind unfehlbar. Das machte sie in meinen Augen nicht gerade spannend. Auch Kit scheint der perfekte Gentleman zu sein, er ist fasziniert von Anne und möchte sie für sich gewinnen. Was sie allerdings nicht wissen darf, ist sein Familienname und Titel.

Beim Hören wissen wir lange Zeit nicht, was nun eigentlich das Problem zwischen beiden ist und als das Geheimnis ans Licht kommt, scheint dieses aber auch kein großes Hindernis zu sein. Das war für mich als Handlung viel zu schwach.

Christina Miceli las dieses Hörbuch ein. Sie hat eine angenehme Stimme, was mir jedoch auffiel, sie liest schneller als andere SprecherInnen, sodass ich das Hörbuch nicht wie gewohnt in 1.25-facher Geschwindigkeit abspielen konnte. Sonst wäre es einfach nur heruntergerasselt wurden.

„Mein Geheimnisvoller Lord“ von Elinor Holm ist seichte Lektüre, sie tut niemandem weh und ist auch kein Highlight, eben ganz nett für kurze Hörstunden.

3/5

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