Donnerstag, 14. März 2024

Hörbuchrezension | Wer zuerst lügt von Ashley Elston


Evie Porter führt ein Leben wie im Bilderbuch. Sie hat einen tollen Partner und zieht nun in seine atemberaubende Südstaatenvilla ein. Alles scheint perfekt, doch dann taucht eine Frau auf, die behauptet Lucca Marino zu sein. Was kaum jemand weiß, Lucca Marino ist Evies wahre Identität. Wer ist die Frau und welchen Auftrag verfolgt sie?

Mich sprachen Cover und Klappentext des Buches sofort an. Bevor ich mit dem Hören startete, hatte ich von diesem zum Glück nicht mehr so viel im Gedächtnis, denn er nimmt der Geschichte sehr viel vorweg. So blieb es für mich noch geheimnisvoll. Evie oder Lucca verlor früh ihre Mutter, mit der sie allein aufwuchs. Sie war ihr ein und alles und nach deren Tod stand Lucca ganz allein da. Auf zwielichtige Weise muss sie nun ihren Unterhalt bestreiten und gerät so an Mr. Smith, für den sie einige Aufträge zu erledigen hat.

So gerät Evie auch zu Ryan, ihrem aktuellen „Freund“, für den sie tatsächlich mehr zu entwickeln scheint als es der Auftrag gebieten sollte. Als dann die andere Frau auftaucht, die Luccas Identität annahm, werden Ereignisse losgetreten, die für Evie ziemlich gefährlich werden.

Ich war komplett vorfreudig auf diesen Titel und startete direkt mit dem Hören als ich ihn von Netgalley bekam. Zu beginn lernen wir Lucca ganz genau kennen und erfahren auch einiges zu ihren bisherigen Auftragen und Identitäten, die sie lebte. Nach und nach entfaltet sich das Ausmaß ihrer Arbeit und vor allem für wen sie dies tut. Wobei die Identität von Mr. Smith bis kurz vor Ende ein Geheimnis bleibt. Ich mochte Evie als Figur, weil man merkt, wie sie sich mit ihren Rollen auseinander setzt und trotz der Dinge, die sie tut das Herz am rechten Fleck hat und einen Sinn für Gerechtigkeit besitzt.

Ich hatte tatsächlich gehofft, dass ich von der Handlung mehr gefesselt sein würde. Leider schlug sie mich nicht so in ihren Bann. Der Part um die falsche Lucca erledigte sich recht schnell selbst und auch die Scharade um Mr. Smith kam mit weniger Überraschungen aus, als erwartet. Da hatte ich mir einfach mehr erhofft.

Das Hörbuch wurde von Michaela Gaertner eingelesen, die einen soliden Job macht und Evie ihre Stimme verlieh.

„Wer zuerst lügt“ von Ashley Elston konnte mich gut unterhalten, die Geschichte war einfach mal etwas anderes mit einer interessanten Protagonistin. Dennoch hätte ich mir mehr Spannung und Überraschungen erhofft.

4/5

Highlight | Somebody to love von Rebekka Weiler

 Bei diesem Buch fesselte mich die Leseprobe so sehr, dass ich es mir schließlich kaufte und direkt verschlang, als es bei mir Zuhause ankam.


Freyas Leben ist nicht mehr das, was es einmal war seit dem gewaltsamen Tod ihres Freundes Hendrik. Er wurde als Aktivist bei dem Überfall auf eine Tierfarm getötet und hinterließ seit dem eine ratlose Freya und eine trauernde Familie. Niemand wusste von seinen Aktivitäten. Als Freya seinen Laptop findet, holt sie sich Hilfe bei seinem Drillingsbruder Emil. Können sie gemeinsam Hendriks Geheimnisse aufdecken und ist es okay auf einmal mehr füreinander zu empfinden?

Mich sprach das Cover des Buches direkt an. Es passt sehr gut zum skandinavischen Setting und wird mit dem Farbschnitt an meiner Ausgabe auch noch schön abgerundet. Tatsächlich gefiel mir das Flair der Geschichte sofort richtig gut. Die Handlung spielt in einer Kleinstadt bei Oslo und ist damit in einem Setting beheimatet, welches ich noch nicht sooft in einem New Adult fand.

Ich mochte Freya unglaublich gerne. Sie hat 10 Monate nach dem Tod ihres Freundes noch sehr mit der Situation zu kämpfen. Nachträglich von allen abgestempelt, will Freya daran festhalten, was sie von Hendrik wusste, dass er kein extremer Aktivist war. Als sie seinen alten Laptop findet und versucht das Passwort zu knacken, holt sie sich Hilfe von Emil.

Emil, Hendrik und deren Schwester waren seit ihrer Geburt ein Dreiergespann. Die Drillinge teilten alles miteinander und sind nun nur noch zu zweit. Emil ist ein absolut guter Kerl. Mit Freya entsteht so eine heilende Kombination. Beide sind gut zueinander und so entstehen natürlich auch Gefühle, die sich für beide so richtig anfühlen und mit denen ich als Leserin auch gar keine Probleme hatte. Die Meinung von ihren Mitmenschen sah da allerdings total anders aus. Schließlich war Freya mit Emils Bruder zusammen und wäre es sicherlich auch noch, wenn dieser nicht gestorben wäre.

Der Handlungsstrang um Hendriks Geheimnisse und allem, was diese nach sich ziehen, war vorhersehbar, aber das empfand ich als gar nicht so schlimm, denn das Buch hat mich dennoch unglaublich gut unterhalten. Das Einzige, was mich ein wenig irritierte, war, dass Freya ihre Eltern Mom und Dad nannte. Macht man das in Norwegen tatsächlich?

Freyas und Emils Geschichte ist hier erstmal auserzählt. Im zweiten Teil geht es um Emils Schwester Lene, die in diesem Teil definitiv keine Sympathiepunkte sammeln konnte. Daher hadere ich, ob ich das Buch tatsächlich lesen möchte. Dabei gefiel mir Band eins richtig gut. The struggle is real!

„Somebody to love“ von Rebekka Weiler konnte mich von der ersten Seite an abholen. Mich hat Emils und Freyas Geschichte sehr berührt. Auch das norwegische Setting war einfach mal etwas anderes.

5/5

Samstag, 2. März 2024

Hörbuchrezension | Book Lovers von Emily Henry

Nach all den Thrillern war es mal wieder Zeit für eine romantische Komödie. Diese klang ziemlich gut und so freute ich mich in die Geschichte einzutauchen.



Nora ist so gar nicht wie die Heldinnen der Bücher, die sie als Agentin in Verlagen unterbringt. Nora ist tough und alles andere als romantisch veranlagt. Allein bei ihrer Schwester und deren Töchter hat Nora ein weiches Herz. So lässt sie sich auch breitschlagen als diese mit ihr einen Urlaub in der idyllischen Kleinstadt Sunshine Falls machen möchte, wo die Romanreihe von Noras Topautorin spielen. Blöd nur, dass sie dort auf Charlie trifft, einem New Yorker Lektor, der Nora beruflich eine üble Abfuhr erteilte.

Die Geschichte hat es mir so leicht gemacht, in ihr zu versinken. Der Einstieg war so ganz anders und richtig packend. Nora beschreibt sich selbst als die „Zicke“ in romantischen Komödien. Sie ist die Frau mit der Schluss gemacht wird, damit der Held mit der Heldin zusammen sein kann. Das passierte Nora nicht nur einmal. Dementsprechend hoch ist die Angst, wieder verletzt zu werden. Daher kommt Noras harte Schale. Sie liebt ihren Job und arbeitet rund um die Uhr. Das reicht ihrer Schwester Libby und so machen die beiden einen Urlaub. Nur zu zweit in Sunshine Falls.

Das Verhältnis der beiden Schwestern ist sehr innig. Sie wuchsen allein bei ihrer Mutter auf. Als diese starb hatten sie nur noch einander und Nora kümmerte sich um ihre jüngere Schwester. Die Story dreht sich auch viel um das Verhältnis der beiden zueinander. Das fand ich toll ausgearbeitet. Wir lernen die Figuren sehr gut kennen und ich konnte vor allem Nora so gut verstehen. Sie ist eben nicht die Bösewichtin.

Charlie ist ein erfolgreicher Lektor, dem Nora bereits in New York beruflich begegnete. Dies lief allerdings alles andere als gut. In Sunshine Falls ist er zwangsweise, um seine Familie zu unterstützen. Charlie ist die männliche Version von Nora und ein sehr vielschichtiger Charakter. Beide haben so ihre Anlaufschwierigkeiten, doch was dann entsteht ist wunderschön.

Der Schreibstil ist wunderbar. Mir gefielen die ganzen Literaturreferenzen. Die Geschichte ist von Literaturmenschen über Literaturmenschen für BuchliebhaberInnen und das merkt man einfach! Es gab auch so viele witzige Momente, dass ich während des Hörens oft auflachen musste.

Das Setting mit Sunshine Falls ist zwar idyllisch, wirkt aber auch ein wenig wie eine Parodie mit all seinen Bewohnern, die unbedingt auf den Hype der Buchreihe, die dort spielt, aufspringen wollen, um Profit daraus zu schlagen. Auch das gefiel mir ausgesprochen gut, weil es einfach mal etwas anderes war und perfekt zu den Figuren passte.

Ich habe jede Minute des Hörbuch genossen und fand, dass Christiane Marx wieder einen ausgesprochen guten Job erledigt hat. Daher kann ich „Book Lovers“ von Emily Henry nur wärmstens empfehlen!

5/5

Montag, 26. Februar 2024

Highlight | Murder in the Family von Cara Hunter

 Auf Vorablesen entdeckte ich ein Buch. welches mich sofort ansprach. Dafür löste ich meine letzten Wunschbuchpunkte ein. Gewinnen tue ich bei Vorablesen tatsächlich schon sehr lange nicht mehr, was echt schade ist. Doch diesen Titel konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen!

Als Luke Ryder 2003 ermordet wurde hielt ganz England den Atem an. Er wurde brutal ermordet auf dem Familienanwesen seiner älteren Ehefrau aufgefunden. Nur die Stiefkinder waren daheim und fanden ihn. Was geschah, blieb immer ein Rätsel. Bis 20 Jahre später ein Expertenteam den Fall für die True Crime Doku „Infamous“ noch einmal aufrollt und plötzlich ganz neue Erkenntnisse ans Tageslicht kommen.

Ich wollte das Buch nicht nur wegen des spannenden Klappentexts lesen, sondern unbedingt, weil es einfach hauptsächlich in Drehbuchform verfasst wurde. Außerdem besteht die Erzählweise aus Chatverläufen, Foreneinträgen, Zeitungsartikeln, Grafiken. Es machte einfach so viel Spaß alles zu entdecken. Ich liebe so etwas und war auch richtig schnell gefesselt von der Story. So flogen die Seiten einfach nur dahin und ich hatte ein Buch so schnell beendet, wie schon lange nicht mehr.

Die Dokumentation rollt den Fall noch einmal komplett auf und wir erlangen zusammen mit den 6 Experten immer mehr neue Erkenntnisse. Diese sind sehr breit aufgestellt und vielfältig. Zum Glück gab es zu Beginn des Thrillers Steckbriefe, sodass ich immer wieder zurückblättern konnte, um die Namen zuordnen zu können. Wir haben hauptsächlich ihre wörtliche Rede und kaum Beschreibungen zu den Personen, trotzdem hat das wirklich gut für mich funktioniert.

Die Handlung war unglaublich spannend. Teilweise hatte ich sogar Gänsehaut, weil Enthüllungen kamen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte. Es besteht einfach dauerhaft eine unheimliche, unterschwellige Spannung, weil jeden Moment etwas bahnbrechendes offenbart werden kann.

Die Auflösung war tatsächlich mein erster Tipp. Ich finde es erstaunlich, dass sich mein Bauchgefühl bestätigt hat, da war die Enttäuschung über das Ausbleiben der Überraschung nicht ganz so groß. Außerdem endet die Geschichte mit einer genialen Fußnote, die der ganzen Geschichte noch mal die Krone aufsetzt und sie in einem unheimlichen Licht dastehen lässt.

„Murder in the Family“ von Cara Hunter ist so ein gelungenes Buch. Die Aufmachung ist ungewöhnlich. Es macht einfach so viel Spaß den Thriller zu lesen. Selten so viel Spannung erlebt, daher kann ich das Buch absolut empfehlen.

5/5

Donnerstag, 22. Februar 2024

Hörbuchrezension | Never Safe von Lisa Jackson

 Ich bin immer für einen guten Thriller zu haben, wenn mich der Klappentext direkt abholen kann und das war bei diesem Hörbuch definitiv der Fall. Also war ich echt gespannt und hoffte, dass es gut werden würde, doch…



Kara war gerade einmal 7 Jahre alt, als ihre halbe Familie in einem grausamen Blutbad getötet wurde. Sie konnte gerade so entkommen, seit dem ist ihre ältere Schwester verschwunden und ihr Halbbruder wurde für die Taten inhaftiert. Alle anderen sind tot. Zwanzig Jahre später kommt Jonas, der vermeintliche Mörder, aus dem Gefängnis frei und bringt eine Reihe von Ereignissen in Rollen, die eine ganz eigene Dynamik entwickeln.

Die Geschichte beginnt in der Tatnacht, es ist Heiligabend und wir erleben alles aus der Sicht der kleinen Kara. Das ist ziemlich schaurig und nichts für schwache Nerven. Danach gibt es einen Cut und wir erfahren mit der jungen Frau, dass ihr Halbbruder entlassen wird. Sie glaubte nicht, dass er die Taten begann, doch ein Zweifel bleibt. Ich muss sagen, dass ich kaum einen Zugang zu Kara gefunden habe. Für mich blieb sie recht blass und ich konnte so kaum mit ihr mitfiebern.

Überhaupt besitzt die Geschichte eine unglaubliche Fülle an Charakteren. Kara stammt aus einer Patchwork-Familie, in der auch noch die Ex-Partner ihrer Eltern involviert waren und natürlich deren Kinder. So kommen einige Namen zusammen, die ich beim Hören des Hörbuchs wirklich nicht mehr zuordnen konnte. Das war echt ärgerlich und störend, weil ich so einfach nicht tief genug in die Geschichte einsteigen konnte.

Außerdem bekommen auch noch weitere Figuren einen Erzählpart ab: Anwälte, Ermittler, Reporter. Ich habe irgendwann einfach nicht mehr durchgeblickt, wer hier gerade erzählt und das war wirklich nervig. Für mich haben die Erzählparts einfach auch keinen Mehrwert geboten. Wir hätten die Infos einfach auch nach und nach über Kara erfahren können.

Kara bekommt mit Miles einen Journalisten an die Seite gestellt, der vor 20 Jahren auch mit involviert war. Sein Vater starb als er Kara das Leben retten wollte. Was ich außerdem über Miles weiß, ist, dass er einen Toyota Rav 4 fährt. Ein tolles Auto, wir fahren auch einen. Das dachte sich die Autorin aber auch, so oft wie sie diese Modell und Fabrikat erwähnte. Es war absurd! Man hätte daraus ein Trinkspiel machen können.

Die Auflösung konnte mich tatsächlich auch nicht aus den Socken hauen. Es war total konstruiert und somit wenig überraschend.

Das Hörbuch wurde von Katja Pilaski eingelesen, die einen sehr guten Job machte und mit ihrer Stimme perfekt ein unheimliches Grundgefühl vermitteln konnte. Das war positiv. Hätte ich das Buch selbst gelesen, hätte ich nicht bis zum Schluss durchgehalten.

„Never Safe“ von Lisa Jackson konnte mich leider so gar nicht gut unterhalten. Die Idee war grandios für einen Thriller, doch die Umsetzung ließ stark zu wünschen übrig.


2/5

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