Mittwoch, 12. März 2025

Hörbuchrezension | Mrs. Potts Mordclub und der tote Bürgermeister von Robert Thorogood

 Als der beliebte Bürgermeister von Marlow, Geoffrey Lushington, während einer Stadtratssitzung zusammenbricht und stirbt, ist der Polizei bald klar, dass er ermordet wurde, denn in seiner Kaffeetasse konnten Spuren von Gift nachgewiesen werden. Die Polizei setzt in diesem Fall von Anfang an auf Judith, Suzie und Becks als zivile Beraterinnen und sie nehmen sämtliche Verdächtige genauestens unter die Lupe. Dabei tauchen so einige Geheimnisse auf, die lieber unter Verschluss geblieben wären…



Dies ist mittlerweile der 3. Fall für Mrs. Potts Mordclub und ich war ganz gespannt auf das kuriose Ermittlerinnentrio, denn sie konnten mich schon in den beiden ersten Teilen bestens unterhalten. Und auch im neuesten Band geht es direkt los, als der Bürgermeister im Bauausschuss vor Suzies Augen zusammenbricht und sie direkt sämtliche anwesende Verdächtige ins Auge nehmen kann. Da gab es so einige interessante Charaktere, deren Geheimnisse nach und nach aufgedeckt werden.

Die Kleinstadt Marlow ist wunderbar idyllisch und ich liebe das Setting, welches so sehr im Kontrast zu den Verbrechen steht. Unsere drei Protagonistinnen haben in diesem Band auch mit ein paar Dämonen zu kämpfen, ob es die Schwiegermutter ist oder die eigene Vergangenheit. Sie haben es nicht leicht.

Die Jagd um den Mörder war kurzweilig, denn es gibt doch ein paar BürgerInnen in Marlow, die ein gutes Motiv oder eine Möglichkeit zum Mord gehabt hätten. Bis zur Auflösung gibt es einige Wendungen und der Mörder war für mich dann doch nicht vorhersehbar gewesen. Das machte die bisherigen Fälle auch aus. Der Dritte wird aber wohl nicht mein Lieblingsfall werden. Dennoch bin ich gespannt und hoffe, dass es mit dieser Reihe von Robert Thorogood weitergehen wird.

Das Hörbuch umfasst keine 8h und war daher recht schnell weggehört. Es wurde von Christine Prayon eingelesen, die auch im dritten Band den Figuren ihre ganz eigenen Stimmen verpasste. Es macht einfach Spaß ihr zu lauschen!

„Mrs. Potts Mordclub und der tote Bürgermeister“ ist der mittlerweile dritte Fall für die drei älteren Damen aus Marlow. Die Reihe kann ich allen empfehlen, die Cosy Crime mit kuriosen ErmittlerInnen lieben.

5/5

Dienstag, 11. März 2025

Abbruch | The Stars are dying von Chloe Penaranda

 Ich habe seit Längerem mal wieder an einer Lovelybooksleserunde teilnehmen dürfen und ein Buch gewonnen, welches mich wirklich neugierig gemacht hatte.


Astraea hat nur noch Erinnerungen an die letzten 5 Jahre ihres Lebens, was davor war oder woher sie kam, hat sie nie erfahren. Was sie weiß, sie lebt in einer gefährlichen Welt, in der Vampire Jagd auf Menschen machen. Einer der Mächtigsten sucht Astraea heim und verfolgt sie mit seinen Schatten. Wer ist Nyte und weiß er mehr über Astraea als sie selbst?

Das Buch ist eines der ersten aus dem neuen Bramble Verlag, der nun den deutschen Buchmarkt erobert. Mit „The Stars are dying“ haben sie sich aufmachungstechnisch viel Mühe gegeben. Das Cover sieht toll aus, es gibt einen Farbschnitt, eine Karte und mehrere Figurenillustrationen im Inneren. Außen ist es wirklich hui, wo wir dann auch schon zum Inneren kommen…

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir noch richtig gut. Wir werden direkt in die neue Welt hineingeworfen und lernen Astraeas Lebensumstände kennen. Sie lebt bei einem Mann, der sie vor fünf Jahren aufnahm und pflegt eine Art Beziehung mit ihm, schnell bekommt man allerdings mit, dass diese nicht ganz so gesund ist. Astraea will raus aus ihrem Leben und greift auch zu drastischen Mitteln, um dies zu erreichen. Hier war sie noch aktiv bei der Sache und erreichte Dinge von sich aus. Allerdings schläft Astraeas Aktivismus immer mehr ein. Ihr passieren Dinge und sie kommt immer nur mit Hilfe von anderen daraus hervor. Sie wird immer hilfloser und weiß weniger als alle anderen. Das war so frustrierend, weil keine Charakterentwicklung stattfand.

Mich beschlich auch ganz schnell das Gefühl, dass sich die Autorin bei einigen beliebten Buchreihen des Genres bediente und ihre Geschichte daran angelehnt schrieb. Wenn man viel in dem Genre liest, ist das schnell auffällig. Dadurch fehlten mir aber die eigenen Ideen, die ihre Welt einzigartig gemacht hätten. So bleibt alles total blass und unausgereift. Es blieb mehr die Frage, wie viele Fantasyelemente kann man random in eine Reihe verpacken?

Vom Schreibstil her ließ die Geschichte sich ganz gut lesen. Allerdings war die Handlung nicht wirklich packend und die Protagonisten so frustrierend, dass mich die Autorin bei der Hälfte ihrer Geschichte komplett verlor. Bei 670 Seiten wollte ich mir dies nicht weiter antun und brach das Buch tatsächlich ab.

„The Stars are dying“ von Chloe Penaranda ist äußerlich eine Augenweide, doch leider konnten mich die inneren Werte überhaupt nicht überzeugen.

Sonntag, 9. März 2025

Hörbuchrezension | What the River knows von Isabel Ibanez

 Dieses Buch ist mir zu seiner Ankündigung schon aufgefallen und ich wusste: ICH MUSS ES LESEN! Nun ja in diesem Fall „musste“ ich es hören und das war eine ziemlich intensive Angelegenheit.



Inez möchte unbedingt zusammen mit ihren Eltern deren archäologische Ausgrabungen in Ägypten erleben und nicht im weit entfernten Argentinien Benimmregeln pauken. Doch dann erhält sie die niederschmetternde Nachricht, dass sie verstorben sind. Inez möchte herausfinden, was passierte und macht sich auf den langen Weg nach Kairo. Dort wird ihr der magische, antike Ring ihres Vaters gestohlen, ihr Onkel will sie unbedingt wieder aus dem Land haben und ständig gerät sie mit dessen Assistenten Whit aneinander…

Ich freute mich sehr auf die Geschichte, weil es einfach mal etwas anderes war und mir das historische Setting (anno 1870) sehr liegt. Alles erinnert an eine Mischung aus dem Film „Die Mumie“ mit der archäologischen Spannung von Indiana Jones und den gesellschaftlichen Konstitutionen dieser Zeit. Für mich eine rundum gelungene Mischung, umso verblüffter war ich, dass ich tatsächlich ein wenig Zeit brauchte, um mich in die Geschichte hineinzuversetzen. Sie hatte mich nicht von der ersten Minute an in ihren Bann gezogen. Ich brauchte ein wenig, um mich in Inez Welt zurechtzufinden, doch als dies der Fall war, steckte ich komplett drin.

Ich bewunderte Inez Mut und den Schneit, den sie in vielen Situationen hatte. Sie nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand und ließ sich nicht in starre Rollenbilder hineindrängen und das hat mir wirklich gut gefallen. Sie war eine sehr authentische Figur, die Dinge wagt, aber auch Fehler macht und mit den Konsequenzen leben muss.

Whit ist der geheimnisvolle Assistent von Inez Onkel, der als Archäologe tätig ist. Die Geschichte wird stellenweise auch aus seiner Sicht erzählt, allerdings nur in kurzen Kapiteln, sodass Whit auch bis zum Schluss für uns sehr mysteriös bleibt. Ich bin gespannt, wann wir komplett hinter seine Fassade werden blicken können. Er produzierte auch einen Cliffhanger bei dem ich erstmal alles in Frage stellte, was ich glaubte zwischen ihm und Inez zu spüren. Denn da knistert es gewaltig.

Die Handlung zur Suche nach Cleopatras Grab und das Rätsel um den Tod von Inez Eltern war super spannend und nahm Wendungen an, die ich nicht vorhersehen konnte. Das hat mich komplett abgeholt und erst nach den letzten Hörminuten wieder losgelassen. Ich bin traurig, dass ich noch bis September auf den zweiten Teil werde warten müssen.

Das Hörbuch umfasst über 15h und wurde von Martin Valdeig und Leonie Landa eingelesen. Beide haben wunderbare Stimmen und es war einfach ein Vergnügen.

„What the River knows“ von Isabel Ibanez war ein absolutes Highlight, welches mich nach ein paar Startschwierigkeiten in seinen Bann zog und nach Ägypten zur Zeit der großen Ausgrabungen mitnahm. Ich habe alles daran geliebt!

5/5

Freitag, 28. Februar 2025

Hörbuchrezension | Dark Cinderella von Anya Omah

 Ich hatte mal wieder Lust auf eine romantische Lovestory, ohne Grenzüberschreitungen und dachte, dass ich da bei dem neuen Roman von Anya Omah richtig gut aufgehoben sein werde.



Als Sophia in einem Club feiern geht, soll sich ihr Leben verändern, denn auf der Damentoilette findet sie eine Person leblos auf. Diese stellt sich als Kronprinzessin von Skonien heraus, der sie das Leben rettet. Sie tritt ein in den Dunstkreis des Königshauses und lernt dort den Thronfolger Maximilian kennen. Zwischen beiden liegen angenehme Spannungen in der Luft, doch eigentlich ist Sophia nur dort, weil ihre beste Freundin in den Adelskreisen spurlos verschwand…

 

Cover und Titel sind echt schön und haben mich direkt angesprochen. Eine Cinderella Story in einem fiktiven skandinavischen Königreich mit einer POC-Protagonistin, das war mal was anderes und ich freute mich auf die Geschichte. Der Einstieg war super easy und die Geschichte entfaltete direkt einen Sog. Ich konnte ihr als Hörbuch problemlos folgen und hörte mit einem Mal 60% weg.

 

Sophia ist eine tolle Protagonistin, die allerdings nicht ganz ehrlich zu ihren Mitmenschen ist. Sie tritt einen Job am Hofe an und eigentlich nur, um dort Nachforschungen anzustellen, wohin ihre beste Freundin spurlos verschwand. Das erfahren wir hier auch noch nicht, denn es ist ein erster Band von einer Dilogie, welches sich für mich erst bei weiterem Hören herausstellte. Denn die Hörbuchprozente gingen immer weiter ins Land und ich fragte mich, wann Sophia und Maximilian sich endlich finden würden. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir noch mit all den Vorurteilen und Problemen konfrontiert werden würden, die eine Bürgerliche mit dunkler Hautfarbe an der Seite eines Prinzen erwarten würden. Doch das blieb aus. Soweit sind wir noch nicht und eigentlich ist das, was sich auf den über 400 Seiten abspielte auch etwas wenig.

 

Die Geschichte hörte sich auf jeden Fall schnell weg, die Charaktere sind interessant und undurchschaubar, aber alles in allem war das Gebotene nicht genug, um ein Highlight für mich zu sein.

 

Das Hörbuch umfasst 10h und wurde von Chantal Busse und Vincent Fallow  eingelesen, die beide einen guten Job machten.

 

„Dark Cinderella“ ist der Beginn einer interessanten neuen Dilogie von Anya Omah, deren Story allerdings auch gut als Einzelband funktionieren würde, wenn die Handlung einfach mehr komprimiert worden wäre. So passiert in Band eins nicht so viel, was die Ereignisse vorangetrieben hätte und das trübte meinen sehr positiven Eindruck.

 

4/5

Montag, 24. Februar 2025

Buchtipp | Credence von Penelope Douglas

 Ich bin auf Bookstagram auf dieses Buch aufmerksam geworden und war schon ziemlich neugierig, denn es versprach einige Tabubrüche.



Tiernan muss nach dem Suizid ihrer Eltern zu ihrem Onkeln und ihren Cousins in die Berge ziehen. Sie ist noch nicht volljährig und so muss sie den Winter bis zum College im eingeschneiten Haus in den Bergen verbringen, in dem die Zeit echt lang und langweilig sein kann…

Tiernans Eltern hatten nie viel für ihr Kind übrig, sie war einfach nur da, ohne geschätzt zu werden. Und so begehen beide Selbstmord, nach dem Tiernans Vater eine schwere Krebsdiagnose bekam. Beide arbeiteten in der Filmbranche und so flüchtet sie fast vor der Presse in die Berge. Ihren Onkel und die Cousins hat Tiernan noch nie gesehen, weil ihr Vater keinen Kontakt zu seinem Stiefbruder pflegte, doch als einzige Verwandte, konnte sie nur zu ihnen. Tiernan hatte es definitiv nicht einfach in ihrem bisherigen Leben. Allerdings ist das nicht immer die Entschuldigung für ihr kopfloses Verhalten und dafür, dass sie im Laufe der Geschichte einige wirklich zweifelhafte Entscheidungen trifft.

Jack und seine Söhne Noah und Kaleb bauen gefragte Motorräder und leben fast unbehelligt in ihrem Haus in den Bergen. In den Wintermonaten, wenn der Schnee den Weg in die Stadt abschirmt, basteln sie einsam an den Maschinen. Alle drei sind allerdings keine Kinder von Traurigkeit und für ihre Frauengeschichten berüchtigt. Jeder in der Stadt erwartet, als Tiernan einzieht, dass auch sie den dreien verfallen wird, wenn der Winter kommt.

Tja, was soll ich sagen, das ist auch passiert. Es gibt einiges an Spannungen zwischen den Figuren, einige spicy Szenen und anfangs macht das Passierte auch noch ein wenig Sinn. Irgendwann schießt Tiernan sich dann auf einen der Drei ein und das war nicht so ganz nachvollziehbar für mich, denn dieser Charakter hat wirklich fragwürdige Handlungen durchgeführt. Doch das passte irgendwie schon zu Tiernans schwachem Selbstbild.

Das Buch hat fast 600 Seiten und hätte aus inhaltlicher Sicht kürzer sein können. Denn so viel passiert nicht, gleichzeitig hat es mich aber auch gut unterhalten, denn irgendwie ist es so ein leicht trashiges Drama, bei dem man nicht wegschauen kann. Das Setting in den Bergen war toll mit der Natur und all dem Schnee. Das war schon sehr atmosphärisch. Und es gab auch seine spannenden Momente, denn die Charaktere tun immer mal wieder unberechenbare Dinge.

„Credence“ von Penelope Douglas ist eine Geschichte voller Tabus, die gut zu unterhalten weiß, wenn man nicht viel darüber nachdenkt. Kritische LeserInnen werden sich die Haare raufen. Auch ich hatte einige Momente, wo ich über die Charaktere nur den Kopf schütteln konnte. Mal schauen, ob ich noch einmal zu einem Buch der Autorin greifen werde.

4/5

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