Auf das Buch war ich wirklich neugierig. Es klang total interessant und vielversprechend. Gleichzeitig wusste ich allerdings nicht, ob es wirklich was für mich sein würde, da Horrorelemente enthalten sein sollten. Beim zweiten Mal als ich es in der Buchhandlung in der Hand hielt, gab ich mir dann einen Ruck und sollte es nicht bereut haben.
Nach dem überraschenden Tod ihrer Mutter stehen Ophelia und Genevieve mit einem Berg voller Schulden da. Um nicht ihr Haus zu verlieren, schleicht sich Genevieve weg. Phantasma ist in die Stadt gekommen. Das Teufelshaus steckt voller Geheimnisse und gruseliger Erscheinungen. Dorten treiben Teufel, Dämonen und Geister ihr Unwesen mit den TeilnehmerInnen eines tödlichen Spiels. Wer dieses am Ende überlebt und gewinnt, hat einen Wunsch frei. Ophelia kann ihre Schwester nicht allein an Phantasma teilnehmen lassen. Doch in Phantasma angekommen, fehlt von Genevieve jede Spur. Um zu überleben und eine Chance auf den Sieg zu haben, geht Ophelia einen Pat mit dem mysteriösen Phantom Blackwell ein und neben all den Gefahren kommt noch eine weitere hinzu: sich in Phantasma zu verlieben, bedeutet verflucht zu werden…
Direkt von der ersten Seite aus versprüht das Buch eine ganz besondere Chemie. Es spielt in New Orleans zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die ersten Automobile sind unterwegs, aber auch Kutschen findet man noch in den Straßen. Die Schwestern sind in einer Familie von Nekromantinnen groß geworden. Die Fähigkeit Tote zu beschwören wird von der Mutter an die Tochter weitergegeben und so erbt Ophelia die Fähigkeit von ihrer verstorbenen Mutter. Es schwebt von Anfang an ein unheimliches Feeling im Buch herum und das fand ich wirklich mitreißend.
Ophelia ist nicht die perfekte Romance Heldin. Sie hat mit Komplexen zu kämpfen und konnte sich in ihrer Jugend nie ausleben, weil immer klar war, dass sie das Erbe ihrer Mutter antreten würde. Außerdem steckt eine Schattenstimme in ihrem Kopf, die ihr sagt, was sie tun soll. Ich fand es interessant, eine Figur zu haben, die mit Zwängen kämpft. Gleichzeitig ist Ophelia aber auch unglaublich mutig und aufopferungsvoll.
Phantasma ist ein altes Herrenhaus, welches plötzlich in den verschiedensten Städten auftaucht und seine TeilnehmerInnen zum Spiel herausfordert. Dort geht es gespenstisch und sogar teuflisch zu. Die angekündigten Horrorelemente konnte ich ganz gut aushalten. Es trug gut zur Atmosphäre und Spannung des Buches bei, ohne mich abzustoßen. In Phantasma muss Ophelia bis zum Sieg neun Level überstehen, die gefährlich, mysteriös und spannend sind. Das konnte mich wirklich gut unterhalten. Um Phantasma zu gewinnen, und das will Ophelia unbedingt, um ihr Zuhause zu retten, geht sie einen Pakt mit dem Phantom Blackwell ein. Zwischen beiden herrscht eine Anziehung, allerdings weiß Ophelia auch, dass sie sich in Phantasma nicht verlieben darf, denn das Haus würde sie dann verfluchen. Ich fand die Verbindung von beiden intensiv. Blackwell hatte mich direkt auch gecatcht. Es kommt auch zu ein paar spicy Szenen, die ich allerdings ein bisschen random fand. Das Timing war schon eigenartig. Ophelia besteht ein schwieriges, brutales und verstörendes Level, um dann danach mit Blackwell intim zu werden. Ich weiß ja nicht, ob ich da in Stimmung gewesen wäre…
Die Geschichte war mal was anderes und konnte mich auf jeden Fall gut unterhalten. Allerdings gab es dann doch noch einen Kritikpunkt, denn am Ende sank der Spannungsbogen rapide ab. Die letzten beiden Level sollten eigentlich die schwierigsten sein. Doch diese wurden so easy peasy auserzählt, dass mich dies wirklich verwunderte. Auch die Storyline um Blackwells Identität fügte sich komplikationslos, dass ich da ehrlicherweise einfach mehr erwartet hätte.
Dennoch bin ich super gespannt, wie es nächsten Monat in „Enchantra“ weitergehen wird, wenn Genevieve ein neues Abenteuer antreten wird. Bis dahin kann ich „Phantasma“ von Kaylie Smith aufgrund seiner andersartig definitiv weiterempfehlen, auch wenn es am Ende dann doch nicht zum Highlight wurde.
4/5
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