Nachdem mir in diesem Monat mein allererster Historical der Autorin so gut gefiel, schaute ich, welche Reihen sie bereits veröffentlicht hatte und fand schließlich diesen Titel, den ich mir kurzerhand kaufte und las.
Portia rechnet mit dem Schlimmsten als sie die Stelle als Musiklehrerin antritt, die eigentlich für ihren Mann bestimmt war. Doch dieser ist verstorben und so macht sich die Witwe allein auf dem Weg in das entfernte Anwesen des berüchtigten Eustace Harrington. Anstatt sie wieder vor die Tür zu setzen, gibt Stacy Portia eine Chance, denn sie scheint sich nicht vor seinem Äußeren zu fürchten und das imponiert ihm...
Die Geschichte wird aus Portias Sicht erzählt. Die Halbitalienerin hat viel Temperament und das kommt unter den kühlen Engländern nicht immer so gut an. Dieses Feuer kriegt auch Stacy direkt zu spüren und zeigt sich davon beeindruckt. Ungewöhnlich an Portia war, dass sie in sexueller Hinsicht kein Blatt vor den Mund nahm und immer offen sagte, was sie von dem Mann verlangte. Damit ist sie allerdings bei ihrem verstorbenen Mann angeeckt und die Ehe war nie glücklich. Portia ist also eine eher ungewöhnliche Protagonistin für das Genre und das gefiel mir ganz gut. Allerdings war sie nicht die größte Sympathieträgerin, ohne dass ich an eine Sache festmachen könnte, woran das lag.
Eustace, Stacy genannt, hat eine seltene Krankheit, dank der ihm sämtliche Pigmente in Haut und Haaren fehlen. Deswegen wird er von seinen Mitmenschen gemieden und lebt ein sehr abgeschiedenes Leben. Die Musik ist seine Leidenschaft und so zeigt er sich sehr beeindruckt von Portias Fingerfertigkeit.
Was mir an dieser Geschichte wieder richtig gut gefiel, war dass sie nicht vorhersehbar war und wirklich einiges passierte. Am Anfang gab es zwar ein paar Längen, doch das holte die zweite Hälfte definitiv auf.
Weswegen ich allerdings einen Punkt abziehen muss, waren all die Verwicklungen am Ende, die mit einmal aufgelöst wurden. Das war mir etwas zu viel des Guten und ich konnte alles nicht 100%ig nachvollziehen.
Dennoch hat mich "Melodie zweier Herzen" von S.M. LaViolette richtig gut unterhalten und auch der zweite Teil der Reihe, der gerade im dp-Verlag erschienen ist, steht schon auf meinem Kindle bereit. Die Autorin ist für mich definitiv eine Entdeckung im Historical-Genre geworden.
4/5