Donnerstag, 15. Juli 2021

Hörbuchrezension | First Love. Dieses Mal für immer von Marie Force

 Als ich auf Netgalley ein Hörbuch von Marie Force entdeckte, wollte ich es unbedingt hören. Schließlich habe ich die ersten Bände ihrer Lost in Love Reihe geliebt, bis ich irgendwann den Anschluss verloren hatte, beziehungsweise die Figurenentwicklung nicht mehr so gelungen fand. Das war 2017, ich wollte ihr unbedingt wieder eine Chance geben und freute mich auf die Geschichte.


Carly und Brian waren das Traumpärchen auf der Highschool. Zusammen mit ihren besten Freunden waren sie unzertrennlich. Als eines Abends ein Unfall geschieht, ändert sich das Leben aller abrupt. Für manche ist es sogar vorbei. Die beiden driften auseinander und sehen sich schließlich 15 Jahre lang nicht. Allerdings zwingen gefährliche Ereignisse Brian zurück in seine alte Heimat und zurück zu Carly.

Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir richtig gut. Es geht direkt romantisch zwischen Carly und Brian zu. Beide lieben sich und genießen ihre Zeit mit den Freunden. Doch durch das tragische Ereignis ändert sich alles. Das fand ich sehr einfühlsam und gut erzählt. Marie Force hatte mich da sofort in ihrer Geschichte gefangen genommen. Ich mochte die Teenagerversionen von Carly und Brian gern.

Der harte Cut von 15 Jahren brachte die Geschichte dann auf eine andere Ebene. Carly hat in dieser Zeit kein einziges Wort gesprochen, so sehr war sie von den Ereignissen traumatisiert. Brian hat zwei lieblose Ehen hinter sich als er in seine Heimatstadt zurückkehrt. Es tauchen nämlich bedrohliche Nachrichten auf, die darauf schließen lassen, dass der Unfall vor 15 Jahren ein Verbrechen war.

*Dramatisches Fingerknöchelknacken* Jetzt beginne ich mit meiner Tirade an Dingen, die mir an diesem Buch auf einmal überhaupt nicht mehr gefielen. Ein paar Spoiler folgen.

Das Unglaubwürdigste an der Geschichte war, dass Carly und Brian nach 15 Jahren nahtlos an ihrer Beziehung anknüpfte. Nach einem Tag sogar verlobt sind und die Babyplanung gestartet haben. Warum macht man so etwas? Warum konnte die Autorin den beiden nicht wenigstens eine glaubwürdige Zeitspanne lassen? Das hat in meinen Augen überhaupt keinen Sinn gemacht. Schließlich ändern sich Menschen in so vielen Jahren. Außer Carly, die, wie mehrfach betonte wurde, immer noch aussah wie 18. Klingt logisch...nicht.
Brian entwickelte sich sofort in einen Kontrollfreak sobald er Carly wieder in seinen Fängen hatte und die Autorin vermittelte hier ein Bild, als sei es ok. Er kontrolliert sofort ihr Leben und zwingt sie sogar dazu ihren Job aufzugeben, damit sie die Zeit mit ihm verbringen kann. Mir stießen die erzkonservativen Ansichten der Autorin schon in der Lost in Love-Reihe auf und hier wurden sie noch mal bestätigt, denn Carly findet es prima die brave mütterliche Hausfrau zu sein, sobald sie mit Brian verheiratet ist. Sie bleibt daheim, da er ja genug Geld verdient.
Dann kommt die Autorin in einem Nebensatz mit einer riesigen Enthüllung daher, die ich total unnötig fand, da sie die Handlung von der Krimihandlung wegzogen und ein ganz großes Drama aufzogen, welches im Nachhinein betrachtet noch nicht mal auserzählt wurde. Das hat mich auch richtig genervt.
Für die Aufklärung, wer hinter dem Unfall steckte, blieb daher kaum noch Zeit. Es wurde total schnell abgefrühstückt. Immerhin konnte mich die Identität des Täters überraschen, auch wenn sie nie so richtig viele mögliche Kandidaten aufgezeigt hatte.

Gelesen wurde das über 10-stündige Hörbuch von Hannah Baus, der ich schon bei "den Rosen von Fleury (Megaflop) begegnet bin. Hier mochte ich ihre Art zu sprechen lieber. Allerdings hat sie wirklich keine Ahnung wie man die Stadt Providence ausspricht.

Es begann so gut in "First Love. Dieses Mal für immer" von Marie Force, doch dann ließ die Autorin ihren Figuren den Wahnsinn entfesseln und was dann folgte war einfach nur unglaubwürdiger Mist, der mich wirklich ärgerte. Ich lese, um ein wenig der Realität zu entfliehen, doch allzu abstrus sollte es nicht werden. Für mich Leben Liebesgeschichten von ihrer Glaubwürdigkeit und die hatte sich hier schnell verabschiedet.

2/5


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