Mittwoch, 28. Februar 2018

Nervtötend | Now you're mine von Avril Tremayne

Zufällig bin ich auf das wunderschöne Cover dieses LYX-Titels aufmerksam geworden und versprach mir von dessen Klappentext eine heiße Geschichte, wie aus tausend und einer Nacht. Nunja im Endeffekt bekam ich etwas ganz anderes...


Jennas erster wirklich wichtiger Auftrag als Journalistin führt sie in die Vereinigten arabischen Emirate. Dort soll sie eine Hotelbewertungen verfassen und findet prompt das Ressort nicht. Dafür landet sie vor der Tür des faszinierenden Milliardärs Kalan. Sie verbringen die Nacht zusammen, doch für Jenna war dies nur eine einmalige Sache bis Kalan plötzlich bei ihr in Boston auftaucht.

Mich reizte an der Geschichte das ungewohnte Setting und den anderen Kulturkreis auch wenn ich befürchtete, mit Terrorismussympathien und fehlende Gleichberechtigung konfrontiert zu werden. Die Autorin umschifft diese Themen, was in einer Liebesgeschichte für mich ok war.

Kalan ist auch "nur" zur Hälfte Araber und fühlt sich in dem Wüstenstaat auch nicht komplett wohl. Er ist allein und wünscht sich eine Frau daher. Als Jenna vor seiner Tür auftaucht, scheinen sich all seine Wünsche zu erfüllen, sie verbringen eine heiße Nacht zusammen, doch Jenna will sich darüberhinaus nicht auf ihn einlassen.
Kalan kommt damit nicht klar, wie sich im Laufe des Buches zeigt. Zu Beginn mochte ich ihn. Er war geheimnisvoll und von einem selbstsicheren Auftreten. Die Worte, die er wählte waren eigenartig und er nahm viel zu oft den Namen der Protagonistin in den Mund, was recht nervtötend war.

An nervigen Verhalten war Jenna allerdings kaum zu übertreffen. Ich frage mich, warum die Autorin ihre Protagonistin so übertrieben unsicher sein musste. Das war so unglaubwürdig und regelrecht therapiereif. Mich nervte sie nur damit, weil ich auch nicht verstehen konnte, worin ihr Problem lag. Dass Kalan da mitspielte, war genauso unlogisch. Die Dinge, die sie ihm an den Kopf warf, hätten jeden endgültig in die Flucht geschlagen. Jenna besaß null Menschenkenntnis, was die Wahl ihrer Freundinnen und das ewige Hin und Her mit Kalan bewies. Sie war wirklich keine gute Protagonistin!

Die Geschichte hat zwei Gesichter. Eines zeigte sich in Arabien, war exotisch, heiß und unterhaltsam. Das zweite Gesicht offenbahrte sich als beide Figuren in den USA aufeinandertreffen. Aus dem selbstsicheren Kalan wurde ein eigenartiger Typ, der nie auf den Punkt kam, Dinge mit sich machen ließ und einfach unsicher war. Jenna zeigte ihre ganzen Neurosen und beide taten Dinge, wo ich mich fragte, was das sollte. Die Handlung spielte sich hauptsächlich in der Horizontalen ab, was ein wenig für Fremdschämmomente sorgte. Es war einfach nicht gut und glaubhaft erzählte. Das störte mich wohl am meisten.

"Now you're mine" von Avril Tremayne begann gut und versank dann in der Nervigkeit. Selten habe ich so ein merkwürdiges Pärchen erlebt wie Kalan und Jenna. Leider nicht positiv merkwürdig...

2/5

Dienstag, 27. Februar 2018

Gemeinsam Lesen #33 | Mein currently Reading

Wie schon in der letzten Woche möchte ich auch am heutigen Dienstag an der Aktion von "Schlunzenbücher" teilnehmen.

 

1. Welches Buch liest du gerade?

Ich starte gerade mit Fanatisch von Patricia Schröder, in dem sechs Mädchen verschwinden, von religiösen Fanatikern gequält werden und nach sechs Tagen wieder auftauchen. Doch was passiert ist, muss ein Geheimnis bleiben.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

Es gibt Dinge, die darf man nicht den falschen Leuten überlassen.
Seite 11

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden?

Ich starte gerade erst mit dem Buch, kann daher noch nicht so viel zu ihm sagen, außer dass ich mir Pretty little Liars - Vibes erwarte.
Ich finde es toll mal wieder etwas von Patricia Schröder zu lesen. Als Kind war sie meine Lieblingsautorin und ich habe wirklich viele Bücher von ihr verschlungen, umso schöner finde ich es, dass sie mich auch noch Jahre später mit ihren Geschichten einfangen kann, die für ein älteres Publikum gedacht sind. Vor zwei Jahren habe ich auch "The Perfect" von ihr gelesen, was mich sehr fesseln konnte. Das erhoffe ich mir auch von dieser Geschichte.

4. Reiseführer?

Um ehrlich zu sein, ich habe noch nie einen gekauft. Ich würde auch nicht die Notwendigkeit darin sehen, sondern alles im Internet recherchieren. Weil es einfach aktueller ist.

Wie schaut es bei euch aus? Lasst mir doch gerne den Link zu eurem Beitrag in den Kommentaren da!

Montag, 26. Februar 2018

Highlight | Mein Herz in allen Einzelteilen von Julie Buxbaum

In der letzten Woche habe ich meinem kleinen, örtlichen Buchladen mal wieder einen Besuch abgestattet und war überrascht, wie viele tolle Neuerscheinungen im Sortiment waren. Doch auf eine von ihnen bin ich ganz im Speziellen aufmerksam geworden.


Kit ist an ihrer Schule eigentlich total beliebt, doch dann ändert der Unfalltod ihres Vaters auf einmal alles. Kit hat genug von all den Öberflächlichkeiten und setzt sich zu Außenseiter David an den Tisch. David hat das Asperger-Syndrom und sieht die Welt mit ganz anderen Augen. Seine schonungslos ehrlichen Worte treffen genau in Kits Herz, was den anderen Schülern nicht verborgen bleibt.

Ich las den Titel, sah das Cover und nach dem Klappentext war mir sofort klar, dass ich das Buch lesen musste. Ich liebe Jugendbücher mit Tiefgang! Das Hardcover ist gerade frisch erschienen, umso verwunderlich, dass es mir bisher im Netz noch nicht begegnet ist, denn es hat so viel Aufmerksamkeit verdient! Außerdem ist es für gerade mal 14 Euro ein richtiges Schnäppchen.

Kit ist 16 und macht gerade den "Fall" einer beliebten Schülerin zur selbstgewählten Außenseiterin durch. Kits Gedanken kreisen um ganz andere Dinge, als Schule, Klamotten und Jungs, denn ihr Vater wurde plötzlich aus ihrem Leben gerissen. Als sie dann auch noch hinter das Geheimnis ihrer Mutter kommt, zweifelt Kit immer mehr an ihrem Umfeld. Ausgerechnet David gibt ihr soetwas wie Sicherheit. Ich musste mich zunächst in Kits Gefühlswelt hineinfinden, da sie nach einem traumatischen Erlebnis sehr mit sich zu kämpfen hat. Mir gefiel ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte auch wenn sie immer einem Auf-und-Ab glich. Kit war definitiv eine Protagonistin mit Herz und Substanz, was mir gut gefiel.

Doch der wahre Star des Buches ist ganz klar David. Ich finde es immer wahnsinnig spannend, in den Kopf einer Figur mit dem Asperger-Syndrom zu blicken. 100%ig authentisch ist dies natürlich nie, doch es ist etwas besonderes. David ist ein besonderer Protagonist. Seine Schwester war die Abschlussballkönigin des vergangenen Jahres und nahm in stets in Schutz, doch nun ist sie auf dem College und David wird zum Freiwild. Er hält all seine Gedanken und Beobachtungen zu seinen Mitschülern un Lehrern in seinem Notizbuch fest. Über Kit existiert eine ganze Seite, er ist fasziniert von ihr und kann sein Glück nicht fassen, als sie sich zu ihm setzt.
David sieht die Welt natürlich anders. Physikalische und mathematische Gesetzmäßigkeiten beherschen seine Gedanken. All die Zwischenmenschlichkeiten sind schwer für ihn. Daher ist er für seine Mitschüler ein gefundenes Fressen. Mir tat es so leid, was ihm an der Highschool wiederfahren ist. Dennoch ist David im Buch alles andere als ein Opfer, auch dank seiner tollen Familie, die ihm aus seiner Rolle hinaushalf. Er ist wirklich unglaublich, ein süßer und herzensguter Kerl, nur mit ein paar Schwierigkeiten.

Mir gefiel es so gut, wie einfühlsam die Autorin von seinem Leben schrieb. Gleichzeitig greift das Buch auch ernste Themen auf, ohne herunterzuziehen. Mir gefiel trotz der Themen die Leichtigkeit und die Überraschungen der Geschichte. Ich mochte Davids unfreiwilligen Humor und auch die Nebencharaktere.

Nach dem die Geschichte ein wenig Anlauf brauchte, um ihr Potenzial zu entfalten, wurde sie einfach rundum perfekt. "Mein Herz in allen Einzelteilen" von Julie Buxbaum wurde von einem Zufallsfund in der Buchhandlung zu einem Glücksgriff und schließlich einem wahren Highlight!

5/5

Sonntag, 25. Februar 2018

Enttäuschend | Das wilde Herz der Lady Gwen von Kerstin Garde

Auf Vorablesen habe ich mal wieder einen Titel gefunden, der mich direkt ansprach und ich umso erfreuter war, als er tatsächlich auf meinem Kindle landete. Nach einem Tag ausgelesen, muss ich aber leider sagen, dass meine anfängliche Euphorie nicht bis zum Ende durchhielt. Warum, liest du hier...


Gwens Schwester soll den alten Lord Fellon heiraten, natürlich nicht aus Liebe, sondern der Politik wegen. Gwen haut ihre Schwester raus und landet dafür selbst in der Hand Fellons. Dabei gehört ihr Herz eigentlich dem schwarzen Ritter...

Ich lese ab un an wirklich gerne Liebesgeschichten in einem historischen Setting und habe dies seit längerem leider nicht mehr getan. Daher kam mir der Roman von Kerstin Garde wie eine tolle Abwechslung vor.
Ich las in die erste Szene hinein und war direkt Feuer und Flamme. In ihr treffen schon unsere Protagonisten aufeinander und man ahnt, dass sie sehr unterschiedlich sind. Dass dort Welten aufeinandertreffen und es einige Verwicklungen geben könnte.

Ja, es gab Verwicklungen ziemlich viele sogar und diese störten mich, um ehrlich zu sein. Gwen ist gerade 18 geworden. Im Mittelalter, eigentlich schon ziemlich alt. Es wird höchste Zeit für eine Ehe, doch Gwen hat darauf gar keinen Bock. So will sie den Verlobten ihrer Schwester davonjagen und greift dabei in eine kindische Trickkiste. Gwen läuft auch gerne davon und haut ihren Verfolger in die Pfanne oder trifft ziemlich naive Entscheidungen. Mir fiel es schwer mit Gwen zu sympathisieren. Ihr Verhalten schloss dies einfach aus. Dabei ging es im ersten Kapitel doch noch so gut los.

Richard, oder der schwarze Ritter, soll brutal, herzlos und gefährlich sein. Dabei ist Richard eigentlich ein ziemlich anständiger Kerl. Er hat natürlich auch eine bewegte Vergangenheit, die seinen Ruf verursachte. Mich hat Richard als Figur einfach nicht überzeugt, er ist zu oberflächlich geblieben. Ich hätte mir so sehr einen wirklich düsteren Protagonisten gewünscht, der seinem Ruf gerecht wird und erst nach und nach, dank der Liebe Gwens, auftaut.

Doch das passierte nicht, womit ich zur nächsten Schwachstelle des Romans komme: Die Liebesgeschichte war so beliebig. Ich hatte das Gefühl beide verlieben sich gerade nur ineinander, weil sie zusammen unterwegs waren. Da war nichts besonderes, nichts eigenständiges, außer ein bisschen nackter Haut, die Richard dazu bewegt alle Bedenken über Bord zu werfen. Bei Gwen hatte ich auch das Gefühl, dass sie sich gerade nur verliebt, weil Richard, der einzige im annehmbaren Alter in ihrem Dunstkreis war.
Mir fehlte die Chemie, das Kribbeln und das Herzklopfen, was ich mir zu Beginn so sehr versprach.

Auch die Handlung konnte bei mir keine richtige Begeisterung auslösen. Mir fehlte die Ernsthaftigkeit und Authentizität. Für mich muss das in einer Liebesgeschichte nicht 100%ig stimmig sein. Dafür ist das Buch in erster Linie eine Lovestory und kein historischer Schinken, der einen authentischen Anspruch erheben möchte. Leider stellten sich bei mir aufgrund der Beschreibungen kein mittelalterliches Flair ein. Ich empfand die Dialoge auch als viel zu salopp und modern.

Wer das Buch aufgrund seiner erotischen Szenen lesen möchte, wird auch nicht auf seine Kosten kommen, dafür kommen diese so gut wie nicht vor und wenn doch, sage ich nur "Äpfelchen"!

Ach Mensch, ich habe schon wieder viel zu viel gemeckert. Aber meine Enttäuschung ist wirklich groß, da ich mich so auf das Buch freute. Das Cover ist toll und es ging gut los, doch das war es dann auch schon mit der Euphorie!

Wer, wie ich, mal wieder Lust auf einen Historical hatte, sollte vielleicht weitersuchen oder kann dem Buch aufgrund seiner unfreiwilligen Komik eine Chance geben. Bei 220 Seiten hält man sich damit auch nicht allzu lange auf.

2/5

Samstag, 24. Februar 2018

Rezension | Princess Academy. Miris Gabe von Shannon Hale

Mir ist das Buch ab und an im Buchladen begegnet, durch sein Äußeres, war ich überzeugt, dass es nichts für mich sein würde. Als es mir dann auf Youtube immer wieder begegnete und ich es schließlich auf Tauschticket fand, ist es nun doch bei mir eingezogen.


Als Abgesannte vom Königshof in Miris Dorf kommen und verkünden, dass eines der Mädchen die zukünftige Königin werden soll, verändert sich ihr Leben sofort. Mit 19 anderen zieht sie in die Princess Academy ein und lernt dort ein Jahr lang alles, was es braucht, um das Herz des Prinzen zu gewinnen. Doch dabei gehört Miris Herz eigentlich schon ihrem Kindheitsfreund.

Das Äußere des Romans täuscht wirklich nicht, für mich ist die Geschichte wirklich hauptsächlich für jüngere Leserinnen geeignet. Allerdings weiß ich nicht, ob mir das Buch in diesem Alter tatsächlich gefallen hätte, warum versuche ich hier zu erklären.

Doch um mit etwas Positivem anzufangen: Das Setting ist wunderschön. Wir sind in einem fiktiven Königreich zu einer unbestimmten Zeit auf einem Berg, dessen Einwohner in einem Steinbruch arbeiten und einen kostbaren Rohstoff abbauen. Die Winter sind hart und verschneit, während das Zusammengehörigkeitsgefühl der Dorfbewohner stark wächst. Das war toll zu lesen. Ich mochte die geschaffene Umgebung sehr gerne. Hier hatte ich das Gefühl, dass die Autorin auch wirklich einen Creative Writing Abschluss hat.

Ansonsten hielt sie sich leider sehr zurück. Die meisten Charaktere blieben sehr blass, sie erklärt wenig zu ihrem Weltenentwurf und auch die Handlung kam ohne große Spannungen aus. Das war mir alles zu weichgespült.

Ich wollte auch nicht so ganz mit Miri warm werden. Sie ist 14 und ihr Charakter dementsprechend ausgelegt. Sie ist frech und aufmüpfig ihrer Lehrerin gegenüber, weil sie verzweifelt versucht bei ihren Mitschülerinnen einen Anschluss zu finden. Dabei riss sie auch ständig Witze und Sprüche, die so aufgesetzt waren. Der Untertitel des Buches "Miris Gabe" spielt auf etwas an, das alle Dorfbewohner können, bis auf Miri, schließlich findet sie heraus, dass auch sie die Gabe beherrscht. Also nichts allzu Spektakuläres, leider.

Die angedeutete Liebesgeschichte ist eigentlich kaum vorhanden. Sehr zart und unsicher wie ein laues Lüftchen. Die wirklich gute Liebesgeschichte enthält die Autorin uns größtenteils vor, denn die hat mit dem Prinzen zu tun und fand vor der eigentlichen Handlung statt, was wir erst am Schluss erfahren. Ich finde, die Autorin hätte lieber die Geschichte eines anderen Mädchens erzählen sollen!

Der zweite Teil der Geschichte ist vor wenigen Tagen erscheinen. Ich werde ihn nicht mehr lesen, da ich definitiv nicht mehr zur Zielgruppe gehören. Die Handlung ist hier größtenteils auch rund abgeschlossen, sodass dies auch nicht zwingend nötig wäre.

"Princess Academy" von Shannon Hale kann definitiv eine schönes Jugendbuch für jüngere Leserinnen sein. Doch darüber hinaus hat es die Geschichte leider schwer.

3/5

Freitag, 23. Februar 2018

Buchtipp | Close to you von Isabell May

Ich durfte mal wieder an eines Lesejury-Leserunde teilnehmen und mich von einem neuen New Adult Titel, diese mal aus dem One-Verlag, überzeugen lassen.



Neue Stadt - neuer Start! Nach dieser Devise zieht Violet einmal quer durch die USA und landet in Maine. Dort beginnt sie mit dem College, um den Geistern ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Ihre Wohnsituation endet schnell in einer Katastrophe und so muss sie ausgerechnet zu dem Griesgram ziehen, der sie neulich im Zug blöd angemacht hat. Ein optimaler Start sieht da anders aus...

Vor wenigen Monaten hatte ich mit "The chosen one" erst ein Buch der Autorin gelesen und war sehr angetan von ihrem Schreibstil. Daher wollte ich ganz bald etwas neues aus ihrer Feder lesen.
In "Close to you" konnte sie mir wieder perfekt beweisen, was für ein glückliches Händchen sie für einzigartige und schöne Momente hat. Isabell May erschafft mit ihren Worten eine tolle Atmosphäre, die mir die Umgebung der Charaktere sehr gut vor Augen führen konnte. Das schaffen nicht alle AutorInnen.

Die Geschichte wird aus Violets Sicht erzählt. Sie ist eine klassische New Adult Protagonistin. Gut im Herzen mit einer problematischen Vergangenheit und deren Nachwehen, die sie noch heute beeinträchtigen. Ich mochte Violet wirklich gerne. Auch wenn in ihr viel Gutgläubigkeit steckt, was sie alles wegsteckte, war schon ein wenig abnormal.
Denn Aiden, unser Protagonist, kann ein mächtiges Arschloch sein. Unangenehm, aufbrausend, beleidigend - Violet bekommt all dies zu spüren. Natürlich hat auch Aiden eine schwere Vergangenheit, die ihn zu dem machte, der er heute ist. Für mich war das aber nicht immer eine Entschuldigung für sein Verhalten.

Dennoch stimmte zwischen beiden die Chemie. Ohne Frage knisterte es und wir erleben im Buch viele wunderschöne Herzklopfmomente. Das hat mir richtig gut gefallen.

Leider konnte mich die Handlung nicht komplett abholen. Das Buch hat ein paar Längen, was ich noch verschmerzen konnte. Der Handlungsstrang um Violets "Geheimnis" bzw. dessen Ursache, empfand ich als nicht sehr ausgereift. Die Aufklärung dazu war vorhersehbar und dessen Auflösung an den Haaren herbeigezogen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Problematik immer nur dann hervorgeholt wurde, wenn das andere Drama sich ein wenig legte. Mir fehlte hier ein eindeutiger roter Faden!

Gefühlstechnisch konnte mich "Close to you" von Isabell May total überzeugen. Ihr Stil ließ mich die Geschichte genießen. Leider konnte die Handlung nicht so stark auftrumpfen.

4/5


Donnerstag, 22. Februar 2018

Backbuch | Überraschungskuchen von Eva Harlé

Ich backe wahnsinnig gerne! Zwar nicht jede Woche, aber wenn mich die Backlust überkommt, ist der Ofen nicht vor mir sicher. Neben Youtube hole ich mir auch gerne neue Inspiration aus tollen Büchern. Beim Stöbern bin ich auf dieses farbenfrohe Exemplar aufmerksam geworden.



Beim ersten Durchblättern sind mir sofort die großen, toll gestylten Fotos der Backwerke aufgefallen. Hochwertig produziert, machen für mich die Fotos dann dünne Büchlein aus. In ihm sind insgesamt 30 Rezepte zu finden, die mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden daherkommen. Neben Kuchen, Torten und Muffins sind auch Dessertrezepte abgedruckt, was sehr abwechslungsreich erscheint.

Ich bin auch direkt auf Rezepte gestoßen, die für mich sehr ansprechend klangen, wie die Bananenmuffins mit Schokokern (eine ähnliche Variante hatte ich selbst schon mal ausprobiert) oder die Moussetörtchen und marmorierten Kuchen.

Warum ich allerdings bis heute noch kein einziges Rezept nachgebacken habe, kann ich schnell erklären. Ich finde die Art der Mengenangaben unnötig verkompliziert. Es gibt Grundrezepten zu Beginn des Buches, die immer wieder für die jeweiligen Kuchen wichtig sind und auf die sich die Rezepte beziehen. Allerdings macht es uns die Autorin unnötig schwer. Sie gibt die Mengen von Zucker, Mehl etc. in Joghurtbechereinheiten a 150ml an und ich weiß nicht wieso!? Ich müsste bei jedem Backen einen alten Joghurtbecher a 150ml hervorkramen und ihn randvoll mit Mehl oder Zucker füllen. Das ist so unnötig kompliziert. Warum hat sie nicht einfach die Grammangaben getätigt, zumal sie diese in einigen Teilrezepten auch tut!
Mich frustriert so etwas total und nimmt mir die Lust ein Rezept einmal nachzubacken. Da suche ich mir lieber im Netz ein ähnliches Rezept heraus und dafür brauche ich "Überraschungskuchen" nicht!

Ich zweifele auch an der Umsetzbarkeit bzw. Sinnhaftigkeit einiger Rezepte. So ist der Kuchen auf dem Cover für mich reine Effekthascherei aber kein Geschmackserlebnis. Man backt einen einfachen Kuchen und höhlt ihn dann komplett aus und kann den restlichen Teig entsorgen, um dann eine Tüte M&Ms in den Kuchen zu füllen. Sinn der Sache: Der Anschneidende erschreckt sich tierisch, aber wirklich essen würde ich das nicht wollen.

Das Buch ist schön anzusehen, doch für mich leider wenig brauchbar!

2/5

Vielen Dank an den Südwest-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 21. Februar 2018

Teil 2 | Der letzte erste Kuss von Bianca Iosivoni

Es war mal wieder Zeit für einen New Adult Roman auf meiner Leseliste. Da der zweite Teil der First-Reihe schon ein Weilchen auf meinem Kindle ruhte, erlöste ich ihn aus seinem Dornröschenschlaf.


Elle und Luke sind beste Freunde, die auf dem Campus kaum was anbrennen lassen. Einander haben sie sich jedoch geschworen, niemals miteinander ins Bett zu gehen. Blöderweise stimmt die Chemie zwischen ihnen besonders gut...

Mein mittlerweile drittes, gelesenes Buch der Autorin konnte mich am meisten abholen. Ich finde es toll zu sehen, wie sehr sich Bianca Iosivoni in ihrem Schreiben entwickelt. Mittlerweile tauche ich problemlos in ihre Welten ein und ihre Charaktere sind wunderbar komplex geworden. Ich bin gespannt auf alles, was da noch kommen mag.

Besonders gefielen mir natürlich unsere Protagonisten Elle und Luke. Er ist ein frecher Sunnyboy, der nichts anbrennen lässt. Dabei lässt er aber niemanden zu nah an sich heran, da etwas aus seiner Vergangenheit immer noch sehr an ihm nagt. Auch Elle ist witzig, smart und gutaussehend. Zwischen ihnen stimmte die Chemie und es machte Spaß, ihnen bei ihrem Hin-und-Her zuzusehen.

Die Nebenfiguren aus dem Freundeskreis waren allesamt interessant und sympathisch. Auch wenn ich am Anfang ein wenig brauchte, um alle Namen wieder zuordnen zu können. Die Gruppendynamik ist klasse. Mir gefiel es, dass Elle für jeden ihrer Freunde einen eigenen Klingelton hat. Das war wirklich witzig umgesetzt.
Toll fand ich auch alte Bekannte wiederzusehen. Callie und Keith aus "Was auch immer geschieht" haben ihren kurzen Auftritt.

Die Autorin hat bei ihren Figuren und der Handlung das Rad nicht neu erfunden. Dies ist eben ein New Adult Roman. Dennoch gefiel mir das Buch wirklich gut und ich finde nicht, dass die Geschichte zu sehr an irgendeine andere erinnert.

Was mich ein wenig störte, waren die Längen zu Beginn. Erst spät überschlagen sich die Ereignisse und das Ende folgt dann prompt. Ich hätte mir ausgewogenere 500 Seiten gewünscht.

"Der letzt erste Kuss" von Bianca Iosivoni ist der zweite Teil ihrer New Adult Reihe, welcher mit tollen Charakteren, viel Prickeln und witzigen Momenten punkten kann.

4/5


Dienstag, 20. Februar 2018

Gemeinsam Lesen #32 | Mein currently Reading

Wie schon in der letzten Woche möchte ich auch am heutigen Dienstag an der Aktion von "Schlunzenbücher" teilnehmen.

 

1. Welches Buch liest du gerade?

Ich lese gerade "Der letzte erste Kuss" von Bianca Iosivoni und so sieht das übrigens dabei auch aus! :D


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

Ich rannte.
Position  4968

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden?

Bei der New Adult Geschichte liege ich in den letzten Zügen. Mir gefällt das dritte gelesene Buch der Autorin bisher am besten. Ich finde es toll zu sehen, wie sie sich mit ihren Büchern weiterentwickelt. Die Geschichte von Luke und Elle hat zwar einige Längen, doch jetzt (87%) beginnen Drama und Herzschmerz. Auch wenn es immer total vorhersehbar ist, wie so ein New Adult ausgeht, ist dieses Exemplar doch sehr unterhaltsam und sprüht vor Leben. Ich bin dann schon auf den nächsten Teil der Reihe gespannt, der nicht mehr lange auf sich warten lässt.

 

4. Viele AutorInnen haben für ihre Geschichten eine Playlist angelegt. Wie wichtig ist dir Musik in der Literatur? Hast du vielleicht dank eines Buches schon einmal ein Lied für dich entdeckt? 

Jey meine Frage!^^ Ich höre mir gerne parallel Musikstücke an, die in unterschiedlichen Situationen erwähnt werden. Das ergibt noch mal eine tollen Atmosphäre.
Dank der Splitterherz-Trilogie von Bettina Belitz habe ich mal ein richtiges Schätzchen aus den 80ern für mich entdeckt, Es ist "Dancing with Tears in my Eyes" von Ultravox, zu dem Elli mit ihren Freunden in einer Disko tanzt.




Was lest ihr denn gerade? Lasst mir doch gerne eure Beiträge in den Kommentaren da!


Sonntag, 18. Februar 2018

Unboxing | Rossmann Schön für mich Box Februar 2018

Mein Freund hatte seit langem mal wieder ein glückliches Händchen und gewann eine der 5000 monatlichen Beautyboxen von Rossmann, sodass ich sie heute auf meinem Blog auspacken kann.


Also schauen wir doch gemeinsam mal, welche Produkte in der Box enthalten waren!

Samstag, 17. Februar 2018

Sprachgewaltig | Der Wortschatz von Elias Vorpahl

Ich durfte mal wieder an einer Lovelybooks-Leserunde teilnehmen und das zu einem Titel, der mich aufgrund meines absolvierten Studiums schon sehr interessierte.


Dies ist die Geschichte eines Wortes, das seine Bedeutung verlor und nun auf der Suche nach ihr ist. Dabei begegnen ihm in der Welt der Sprache einige eigenartige Artgenossen und besondere Abenteuer.

Als ich das Büchlein in den Händen hielt, war ich von seiner Niedlichkeit total angetan. Die Geschichte fasst knapp 170 Seiten, ist also perfekt als kurze Lektüre für Zwischendurch geeignet. Neben dem tollen Cover sprachen mich auch die Illustrationen im Inneren an. Man sieht dem "Wortschatz"direkt an mit wie viel Liebe, Fantasie und Verstand er entstanden ist.

"Der Wortschatz" ist das Debüt den Autors. Ich war erstaunt, als ich in seiner Biografie las, dass Elias Vorpahl Mathematik studierte. Sich nun mit so einem Buch ganz der Sprache und nicht den Zahlen zu widmen, finde ich außergewöhnlich.

Der Autor hat einen sehr schönen, klugen und märchenhaften Schreibstil. Diesen spürt man von der ersten Seite an. Die dargestellte Welt ist sehr abstrakt und fordert eine neue Sichtweise. In ihr agieren die Worte. Sie haben Angst ihre Bedeutung zu verlieren, oder schlimmer ausgesprochen zu werden. In ständiger Angst vor der falschen Intonation oder dem inflationären Gebrauch ist auch unser Protagonist, das Wort. Es verschwand von zuhaus und vergaß seine Bedeutung. Auf seiner Reise versucht es diese zurückzuerhalten. Dabei begegnen ihm kuriose Artgenossen und alte Freunde.

Die Ideen sind so liebevoll und außergewöhnlich, dass  ich beim Lesen immer wieder innehielt und mich fragte, wie man nur auf all dies kommen konnte. Das hat mich sehr beeindruckt.

Die Idee des Textes ist grandios, der Erzählstil wunderbar und die Gestaltung ein echter Hingucker. Ein Manko blieb jedoch übrig. Für mich schaffte es Elias Vorpahl nicht, mir seine Welt wirklich nahe zu bringen. Ich war einfach nicht dort, sah die Umgebung, roch die Luft, hörte Geräusche. Seine Beschreibungen ließen keine Bilder in meinem Kopf entstehen. Das war sehr schade.

"Der Wortschatz" ist ein außergewöhnliches Debüt für alle LiebhaberInnen der deutschen Sprache. Neben einer märchenhaften Geschichte, konnte mich vorallem die Aufmachung des Buches begeistern.

4/5


Donnerstag, 15. Februar 2018

Top Ten Thursday #352 | Lovestories


Der Top Ten Thursday ist mittlerweile auf Aleshanees Blog zu finden. Dort findet man jeden Donnerstag ein Thema zu dem eine Top 10 Liste erstellt wird.



Das heutige Thema lautet:

Zeige deine 10 liebsten Liebesgeschichten


Was für ein wunderschönes Thema! 10 Titel kriege ich mit Leichtigkeit zusammen. Dann mal los!

Dienstag, 13. Februar 2018

Teil 1 | Silberschwingen. Erbin des Lichts von Emily Bold

Vor ein paar Tagen hatte ich total überraschend ein Päckchen vom Thienemann-Esslinger Verlag in der Post. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass diese wunderschöne Neuerscheinung nun doch noch bei mir einziehen würde und so war die Freude umso größer.


In London herrschen die Silberschwingen im Geheimen und Thorn erfährt, dass ihr Vater eine Silberschwinge war, was sie zu einem Halbwesen macht. Diese werden eigentlich getötet, doch um Aufstände niederzuringen, wird sie zur Versprochenen von Lucien, dem baldigen Oberhaupt der Silberschwingen.

Ich möchte zuerst unbedingt die Aufmachung des Buches loben. Ich muss sagen, dass mir das Cover zwar ein wenig überladen ist, doch dafür hat der Schutzumschlag einen tollen Perlmuttschimmer, der mich gleich an die Lackierung meines Autos denken lässt. Daher alles richtig gemacht! Und auch unter dem Schutzumschlag glänzt das Buch metallisch-pink. Für 16 Euro bekomme ich optisch viel geboten.

Inhaltlich brauchte ich ein wenig, um in die Handlung zu finden. Thorn lebt in London und geht dort zur Schule als sie beginnt sich krank zu fühlen. Irgendwas stimmt nicht mit ihr und das kann ihr auch die Clique eigenartiger Jungs an ihrer Schule bestätigen. Sie erzählen ihr von den Silberschwingen, Rebellen und Halbwesen, die heimlich über London herrschen. Thorn stammt von ihnen ab, was sie zu einem verbotenen Halbwesen macht. Als sie schließlich in die Fänge der Silberschwingen gerät, glaubt sie an ihr Ende, doch aus politischen Gründen wird sie dem zukünftigem Oberhaupt Lucien versprochen.
An diesem Punkt war ich schließlich voll in der Handlung angekommen. Bis auf ein paar Längen konnte mich das Buch bis zum Schluss so richtig packen. Es endet offen, sodass man unbedingt auf den nächsten Teil angewiesen ist, der im Herbst erscheinen soll.

Emily Bold veröffentlichte bisher als Selfpublisherin. Silberschwingen ist mein erstes Buch von ihr und ich war sehr angenehm von ihrem tollen Schreibstil überrascht. Sie lässt wunderschöne Bilder entstehen und schaffte es mich in das Setting zu versetzen.
Dieses ist mit London perfekt gewählt. Wenn Thorn durch die Straßen der Stadt läuft und an berühmte Orte kommt, war das so lebhaft und toll beschrieben. Ganz großes Kino!

Ich mochte auch die Protagonisten unheimlich gerne. Lucien mausert sich vom vermeintlichen Bösewicht zu einem tollen Charakter, der mich mitfiebern und mitleiden ließ. Auch Thorn konnte mich überzeugen, auch wenn ich mir wünschte, dass sie ein paar mehr Jahre auf dem Buckel hätte als nur 15. Sie war recht reif für ihr Alter, doch ab und an kam doch die Naivität durch. Dennoch war sie sehr sympathisch und ich genoss es, sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Ich habe kaum etwas zu meckern bei dieser tollen Geschichte und freue mich schon so sehr auf die Fortsetzung, wenn ich mich mit Thorn und Lucien wieder in die Lüfte schwingen darf.

4,5/5

Vielen Dank an die Netzwerk Agentur Bookmark und dem Thienemann-Esslinger Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! <3

Gemeinsam Lesen #31 | Mein currently Reading

Wie schon in der letzten Woche möchte ich auch am heutigen Dienstag an der Aktion von "Schlunzenbücher" teilnehmen.

 

1. Welches Buch liest du gerade?

Ich lese gerade "Silberschwingen. Erbin des Lichts" von Emily Bold, in dem Thorn erkennen muss, dass sie kein normales Mädchen ist und ein schwierige Transformation durchmacht.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Wer war das?", rief ich und hastete hinter Lucien her.
Seite 315

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden?

Das Buch überraschte mich vor ein paar Tagen im Briefkasten. Die schimmernde Optik des Umschlags ist wunderschön und auch der Inhalt konnte mich nach einer kleinen Anlaufphase nun total abholen. In London herrschen die Silberschwingen im Geheimen und Thorn erfährt, dass ihr Vater eine Silberschwinge war, was sie zu einem Halbwesen macht. Diese werden eigentlich getötet, doch um Aufstände niederzuringen, wird sie zur Versprochenen von Lucien, dem baldigen Oberhaupt der Silberschwingen.
Mir gefällt die Idee richtig gut, das Setting ist toll und die typischen Jugendbuchklischees kommen zum Glück nicht allzu stark durch.

4. Wie gehen Familie, Freunde und Bekannte mit deiner Lesesucht um?

Nun ja, süchtig bin ich eigentlich nicht, eigentlich...^^ Ich denke, mein größtes Hobby stört niemanden, es tut niemanden weh und es ist auch nicht so gefährlich und kostenintensiv wie andere Beschäftigungen es sein könnten, daher hat keiner einen Grund sich zu beschweren! ;)

Wie schaut es bei euch aus? Lasst mir doch gerne den Link zu eurem Beitrag in den Kommentaren da!

Freitag, 9. Februar 2018

Buchtipp | Eine Insel zwischen Himmel und Meer von Lauren Wolk

Über Vorablesen ist mal wieder eine tolle Neuerscheinung aus dem dtv-Verlag bei mir eingezogen. Das wunderschöne, kleine Hardcover versprach eine abenteuerliche Geschichte, die ich mir nicht entgehen lassen wollte.



Crow wurde als Neugeborenes in ein leckes Boot gelegt und ins Meer gelassen. Ihr Weg war zum Glück nur kurz, denn Crow strandete auf Oshs Insel, die sie bis dato so schnell nicht wieder verlassen würde. Als ein geheimnisvoller Fremder auf die Nachbarinsel zieht, ist Crows Neugierde geweckt. Wo kam sie wirklich her und wer sind ihre Eltern? Dabei stößt sie auf abenteuerliche Geheimnisse.

Der Klappentext machte mich neugierig, da mich Crows Start auf die Welt an ein paar andere abenteuerliche Geschichten erinnerte. Ich wusste, dass ich das Buch lesen musste, als ich ein Interview mit der Autorin las, die über sich selbst sagt, dass sie schon immer ein alter Mensch war. Sie bekam sogar ein Spinnrad als sie 10 war. Das finde ich so wunderbar skuril und sehr sympathisch!

Wir schreiben das Jahr 1925 und sind auf den Elisabeth-Islands vor den USA. Das Leben dort ist einfach, aber eng mit der Natur verbunden. Ich genoss es so sehr Lauren Wolks Beschreibungen über die Natur und deren Tiere zu verfolgen. Crow wächst in einer unglaublichen Umgebung auf. Sie erlebt Abenteuer mit Delfinen, fährt täglich auf das Meer hinaus und hilft ihrem Ziehvater Osh bei seiner täglichen Arbeit aus. Beide leben hauptsächlich von der Natur und kaufen nur wenig im benachbarten Ort ein. Mit vielen Dingen hilft ihnen auch die Nachbarin Miss Maggie aus.

Alle drei sind die Hauptfiguren der Geschichte. Sie geben ein tolles Team ab. Für Crow sind beide der Elternersatz und man merkt, dass Maggie und Osh auch mehr füreinander sein könnten, als Nachbarn. Bis zum Schluss der Geschichte wird dies leider nicht erfüllt. Hinter Maggie und Osh stehen auch Geheimnisse, die unaufgeklärt blieben. Was verschlug sie auf die Elisabeth-Inseln, warum leben sie allein? Ein wenig schade fand ich es, dass wir dazu keine richtigen Antworten erhielten.

Doch in diesem Buch geht es hauptsächlich um die Geschichte von Crows Herkunft. Schnell erfahren wir deren trauriges Schicksal und wie das 12-jährige Mädchen damit umgeht. Dabei begegnen sie einem zwielichtigen Mann und einem atemberaubenden Schatz.

Dank des tollen Schreibstills und des atemberaubenden Settings habe ich die Geschichte so sehr genossen. Die Erzählung ist wirklich alterslos. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass junge LeserInnen, genau wie ältere sehr viel Freude an diesem Abenteuer haben werden.

Einen einzigen Kritikpunkt habe ich und der ist, dass das Buch trotz seiner knapp 280 Seiten doch ein paar Längen hat und am Ende dennoch nicht alles ganz auserzählt.

"Eine Insel zwischen Himmel und Meer" von Lauren Wolk erzählt die Suche des 12-jährigen Mädchens, Crow, nach einem Schatz, ihrer Familie und einem Übeltäter.

4/5

Donnerstag, 8. Februar 2018

Gescheitert | Wonder Woman. Kriegerin der Amazonen von Leigh Bardugo

Ich bin ja immer Feuer und Flamme, wenn es auf Vorablesen coole neue Jugendbücher gibt. So stand schnell fest, dass ich meine Wunschbuchpunkte für den ersten Teil der DC-Icons-Reihe einlösen würde. Dabei bin ich gar kein Comic- bzw. SuperheldInnen-Fan. Daher sei mir auch Supergirl auf meinem Foto verziehen. ;) Doch die Kombination aus der Autorin und einer sehr starken Protagonistin war einfach unwiderstehlich. Warum ich meine gesammelten Punkte lieber doch gespart hätte, erfahrt ihr hier...


Diana verbrachte ihr gesamtes Leben auf der abgeschiedenen Amazoneninsel Themyscira. Sie würde gerne die Welt sehen und Abenteuer bestehen, doch alle halten sie dafür noch nicht gereift genug. Als sie eines Tages ein Mädchen von einem Schiffsunglück rettet und sich herausstellt, dass sie damit eine gefährliche Kriegsbringerin vor dem Tod bewahrt hat, beginnt Dianas erste Aufgabe. Gemeinsam mit Alia macht sich Diana auf dem Weg nach New York, um den Kriegsbringerinnen-Bann zu lösen.

Ich bin komplett ohne Vorwissen an das Buch herangegangen. Ich habe weder Comics zu Wonder Woman gelesen, noch den Film gesehen. Zu Beginn des Buches wird ganz kurz umrissen, dass Diana eine Amazone ist, die vor der Menschheit verborgen mit ihren Artgenossinnen auf einer Insel lebt. Diesen Teil der Geschichte fand ich sehr interessant und hätte gerne auch mehr erfahren. Es werden ein paar andere Amazonen eingeführt, ohne jedoch allzu viel von ihnen zu verraten. Dafür geht es mit der Handlung recht schnell voran.
Die 16-jährige Diana rettet die gleichaltrige Alia aus dem Meer und versteckt sie in einer Insel. Die anderen Amazonen dürfen nichts von ihr erfahren, da es Alias Tod und Dianas Verbannung bedeuten würde. Dass Alia eine Kriegsbringerin ist, eine Nachfahrin Helenas von Troja, findet Diana schnell heraus, auch dass sie den Bann in einer griechischen Quelle auflösen können, ist schnell klar. Mich störte, dass schon in den ersten Kapiteln die Rahmenhandlung der ganzen Geschichte klar war. Mir fehlten die Entdeckungen und Überraschungen.

Doch zuerst verschlägt es die beiden nach New York, wo wir die Nebencharaktere kennenlernen. Nim und Theo sind Freunde von Alia und deren Bruder Jason. Die Gruppe bringt frischen Wind in das Geschehen, das war nur bedingt gut. Mir gefiel die Gruppendynamik, doch konnte ich die etwas nervigen Teenieprobleme in den lebensbedrohlichen Situationen nicht nachvollziehen. Die waren einfach nur unpassend und hielten das Geschehen auf.

Ich hatte das Gefühl, dass die Charaktere nicht 100%ig konsequent ausgearbeitet wurden. Diana ist als Amazone fast unbesiegbar, sie funktioniert hauptsächlich und erledigt all ihre Aufgaben, ohne viel zu reflektieren. Mir fehlten an ihr die Emotionen. Sie ist zum ersten Mal in der Zivilisation nimmt aber alles Neue einfach hin und passt sich an. Das war langweilig, Diana war langweilig. Ihr fehlten einfach die Ecken und Kanten.
Ein weiteres Problem hatte ich mit Alias Bruder Jason. Seine Charakterentwicklung war die einzige große Überraschung des Buches. Doch nach dem Schock stellten sich die Ungereimtheiten ein. Was sich die Autorin ausgedacht hatte, war total an den Haaren herbeigezogen und einfach nicht stimmig!

Dies war mein erster Roman von Leigh Bardugo. Sie wird für ihre Jugendbücher ja sehr gefeiert, allerdings glaube ich, dass sie sich mit der Auftragsarbeit zu Wonder Woman keinen gefallen getan hat. Mich konnte sie hier nicht mit ihrem Schreibstil beeindrucken. Viele Beschreibungen waren leidenschaftslos und undurchdacht. Sie schaffte es einfach nicht, in meinem Kopf Landschaften und Szenen entstehen zu lassen. Das fand ich sehr schade. Auch der überhastete Abschluss der Geschichte, hinterließ bei mir den Eindruck, als wäre sie froh gewesen, endlich mit den Charakteren abschließen zu können.

"Wonder Woman. Kriegerin der Amazonen" von Leigh Bardugo ist der erste Teil der DC-Icons-Reihe, die namhafte AutorInnen zusammenbrachte, um die Anfänge von Superhelden neuzuerzählen. Beim Einstieg ist dies leider nur bedingt gut gelungen. Dafür freue ich mich, wenn sich Ende des Jahres Sarah J. Maas an Catwoman versuchen wird.

3/5

Mittwoch, 7. Februar 2018

Unentschlossen | Deadly ever after von Jennifer L. Armentrout

Ich weiß nicht, was in 2018 mit mir los ist, aber ich habe eine große Leselust auf spannende Kriminalgeschichten. Als ich diesen Titel aus dem Piper-Verlag sah, wollte ich mich mal wieder an Jennifer L. Armentrout wagen.


Sasha erlebte vor 10 Jahren einen absoluten Albtraum. Sie wurde von einem Serienkiller entführt, vergewaltigt und fast getötet. Doch Sasha konnte fliehen und kam seit dem nicht mehr in ihre Heimat zurück. Doch die Jahre sind vergangen und ihre Mutter braucht ihre Hilfe in deren Pension. Also kehrt Sasha heim, trifft alte Freunde und schließlich auch ihre alte Liebe Cole wieder. Doch dann Beginnen die Ereignisse von damals erneut und es verschwinden wieder junge Frauen...

Vor ein paar Jahren las ich viel regelmäßiger Romantic Suspense Geschichten. Heute muss mich erst die Lust dazu packen. Ich war gespannt, wie Jennifer L. Armentrout den Spagat zwischen Thriller und Lovestory packen würde.

Ich finde den Ansatz des Buches sehr spannend. In einem "normalen" Thriller hätten wir jetzt wohl die Geschichte der 19-Jährigen Sasha gelesen, die entführt, vergewaltigt und von einem irren Serienkiller in ein Brautkleid gesteckt wird. Sasha konnte aber fliehe und wir erfahren im Buch, wie es ihr nach 10 Jahren geht.
Ich mochte Sasha als Protagonistin recht gerne. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sasha Pieterse, die Darstellerin der Alison DiLaurentis aus Pretty Little Liars, der Autorin für Sasha ein Vorbild war. So sah ich sie auf jeden Fall aufgrund der Beschreibungen. Von ihren bisherigen Erlebnissen merken wir, bis auf ihre Albträume, eigentlich nichts. Ich hätte mir da ein wenig mehr Tiefe und Sensibilität erwartet. Ich hätte von ihr auch Erwartet, dass sie viel früher hellhörig und misstrauisch wird, als die Frauen verschwinden.

Noch schwächer fand ich leider Cole. Er datete Sasha vor 10 Jahren, nach den Ereignissen machte sie einen Cut. Als sie heimkehrt steht er wieder auf ihrer Matte und beide machen recht schnell dort weiter, wo sie aufhörten. Etwas anderes als der heiße Kerl vom FBI ist Cole in meinen Augen nicht geworden. Anstatt stets von seinem athletischen Körper zu schreiben, hätte die Autorin lieber ein paar prägnantere Charaktereigenschaften verpassen sollen.

Leider konnte mich demnach auch Coles und Sashas Lovestory nicht so recht mitreißen. Ich hatte das Gefühl, dass Jennifer L. Armentrout sich nicht recht entscheiden konnte, in welchem Genre sie nun unterwegs sein würde. Weder die Liebesgeschichte, noch die Thrillerelemente waren so richtig überzeugend dargestellt.

Der Kriminalhandlung fehlte es eindeutig an Spannung. Während sich der Beginn noch flüssig lesen ließ, gab es gerade im Mittelteil einige Längen. Die ausgelegten Fährten durchschaute ich leider recht schnell und so war ich über das Ende auch nicht gerade erstaunt. Ich wusste es einfach vorher schon. Ich fand es auch ungünstig, dass die komplette Auflösung auf die wenigen letzten Seiten gequetscht wurde.

Nach einem starken Beginn schaffte es Jennifer L. Armentrout nicht mehr mich mit "Deadly ever after" komplett abzuholen. Liebesgeschichte? Thriller? - Keines von beiden! Da gibt es besser Romantic Suspense Romane!

3/5

Dienstag, 6. Februar 2018

Gemeinsam Lesen #30 | Mein currently Reading

Wie schon in der letzten Woche möchte ich auch am heutigen Dienstag an der Aktion von "Schlunzenbücher" teilnehmen.

 

1. Welches Buch liest du gerade?

Ich lese gerade "Dealy ever after" von Jennifer L. Armentrout, wo Sasha vor 10 Jahren in die Gefangenschaft eines Serienkillers geriet, aber fliehen konnte und schließlich heimkehrt und die Geschehnisse sich zu wiederholen beginnen.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

Mein gesamter Körper fühlte sich plötzlich taub an.
Pos. 3622

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden?

Das ist mein viertes Buch der Autorin, dass ich zur Hand nehme. Komplett überzeugen konnte sie mich noch mit keinem Werk. Da mich die Handlungen des Buches sehr ansprach wollte ich es unbedingt lesen. Ich finde den Ansatz auch sehr spannend. In einem "normalen" Thriller hätten wir jetzt wohl die Geschichte der 19-Jährigen Sasha gelesen, die entführt, vergewaltigt und von einem irren Serienkiller in ein Brautkleid gesteckt wird. Sasha konnte aber fliehe und wir erfahren im Buch, wie es ihr nach 10 Jahren geht.
Die Autorin hat ihr dafür noch einen heißen FBI-Agenten zur Seite gestellt. Cole finde ich bisher recht blass und ich würde mir auch mehr Spannung wünschen, denn die Ereignisse beginnen von vorn.

4. Macht ihr bei Lesechallenges mit? Was gefällt euch daran oder nicht?

Ich nehme in diesem Jahr an der LYX-Challenge teil, bei der ich mindestens 15 Titel aus dem LYX-Verlag lesen möchte/muss. Das sollte für mich kein Problem sein, da ich sehr viele Titel aus dem Programm daheim habe, bzw. auch bekomme. Ich mag solche persönlichen Herausforderungen und mir gefällt der Austausch mit den anderen Leserinnen in der challengeeigenen Facebookgruppe.

Wie schaut es bei euch aus? Lasst mir doch gerne den Link zu eurem Beitrag in den Kommentaren da!

Montag, 5. Februar 2018

Buchtipp | The Bartender von Piper Rayne

Nach dem letzten weniger zufriedenstellenden Leseerlebnis brauchte ich eine kurzweilige Geschichte, deren Protagonisten mich hoffentlich mitreißen konnten. Ob ich bei folgender Lektüre da richtig lag?


Whitney muss nach einer beruflichen Niederlage wieder bei ihren Großeltern einziehen. Ihr ist auch nicht wirklich nach Feiern zumute als ihre beste Freundin ihre Verlobung verkündet. Als sie dann auch noch ihr Tinderdate versetzt, betrinkt sie sich und geht schließlich mit dem heißen Barkeeper Cole nach Hause. Am nächsten Morgen hat Whit einen absoluten Filmriss und findet schließlich auch noch heraus, wer ihr heißer One Night Stand wirklich ist und das sind keine guten Neuigkeiten.

Mich sprach an dieser Geschichte zuerst das tolle Cover an. Es ist schlicht, stilvoll und mit dem farblichen Akzent perfekt abgestimmt. Die Folgebände der Trilogie sehen übrigens auch so scharf aus! ;)
Der Klappentext ließ noch nicht so viel schließen, für mich klang er nach einer ganz typischen Geschichte des Genres. Als ich anfing zu lesen, war ich direkt angenehm von den Charakteren überrascht.
Whitney hat es gerade nicht leicht. So ist ihre Grundstimmung etwas deprimiert, doch sie versucht nach vorne zu blicken und hat dabei auch ihre Freundinnen Lennon und Tahlia. Alle drei verbindet eine witzige Gruppendynamik. Es war einfach unterhaltsam ihnen bei ihren Mädelsabenden über die Schulter zu blicken.

So kommt es auch zu einigen witzigen Dialogen und Schlagabtauschen. Das Ganze wird noch mal auf die Spitze getrieben, wenn Cole auf die Bildfläche tritt. Dank einer sexuell recht aktiven Vergangenheit begleitet ihn ein gewisser Ruf. Außerdem ist er auch noch der Bruder von Tahlias Verlobten und muss als dessen Trauzeuge zusammen mit Whit einige Besorgungen für die Hochzeit tätigen. Für Whitney ist das nicht ganz einfach. Sie erinnert sich nicht an ihre gemeinsame Nacht und eigentlich will sie Cole gar nicht mögen. Doch dieser macht ihr das nicht leicht! Mir gefielen die Momente der beiden sehr. Sie waren humorvoll und einfach gut zueinander.

Piper Rayne, ein Autorinnenduo, bewies ein sehr treffsicheres Händchen für komische Szenen. Besonders im Gedächtnis wird mir wohl die Hund-Vibrator-Verfolgungsjagd im Park bleiben.
Die Geschichte spricht aber auch ernstere Töne an, was für mich eine solide Mischung ergab.

Ich danke den Autorinnen dafür, dass sich unsere Protagonisten nicht schon auf den ersten 50 Seiten fanden, sondern Zeit hatten sich kennenzulernen und eine glaubwürdige Bindung aufzubauen. Als diese schließlich zu ihrem ersten Höhepunkt kommt, lief das sehr heiß ab. Die Szenen in diesem Buch waren schon fast pornös, auf gute Art (!) und sie kamen nicht in Unmengen vor, was auch positiv ist.

Bis dahin hat mich das Buch wirklich sehr gut unterhalten. Einen Wehrmutstropfen gab es leider doch. Mich überzeugte das Ende in seiner Umsetzung nicht. Natürlich gab es zum Ende hin ein Problem, das beide entzweit. Dessen Lösung war aber so einfach und unspektakulär, das es schon ein wenig enttäuschend war. Dennoch möchte ich die Trilogie unbedingt weiterverfolgen. Die folgenden Bände erzählen die Geschichten der Freundinnen. Im Mai geht es schließlich auch schon weiter.

"The Bartender" von Piper Rayne ist eine witzige und heiße Lovestory, die mich auch mit ernsteren Untertönen bestens unterhalten konnte.

4/5


Freitag, 2. Februar 2018

Enttäuschend | Beneath the Scars von Melanie Moreland

Für die LYX-Lesechallenge habe ich in diesem Jahr schon mein viertes Buch beendet und direkt den ersten richtigen Flop des Jahres erwischt. Dabei habe ich mir soviel von dieser Neuerscheinung aus dem LYX-Verlag versprochen. Warum meine Augen wegen dieser Story nur so in ihren Höhlen rotierten, erfahrt ihr hier in meiner Rezension.


Megan nimmt sich eine Auszeit an den rauen Küsten Maines und begegnet dort ihrem zurückgezogen lebenden Nachbarn Zachary. Dieser ist Künstler und versucht mit seinen erstaunlichen Bildern seine inneren Narben zu heilen. Doch die äußeren Verletzungen sind es, die ihn vor der Welt zurückschrecken lassen. Megan setzt alles daran Zachary aus seinem Schneckenhaus zu holen, doch die Probleme ihrer Vergangenheiten holen beide schnell wieder ein.

Ich möchte mit den beiden positiven Dingen des Buches anfangen bevor ich in meiner Tirade verfallen.
1. Die Idee ist grandios. Das Buch sprach mich aufgrund seines Klappentextes sofort an und ich freute mich sehr auf die Geschichte. Zachary ist so eine interessante Figur, dass seine Geschichte einfach nur gut werden musste, hoffte ich.
2. Das Setting ist traumhaft. Wir sind an den rauen Küsten Neu Englands, wo Stürme die Wellen aufpeitschen und die Protagonisten in zwei einsamen Häusern an der Küste wohnen. Die Autorin konnte mir die Umgebung so gut vermitteln, dass ich auch dort war.

Nun danach hat sie leider, in meinem Augen, nicht mehr so viel richtig gemacht. Ich war versucht das Buch nach einem Drittel abzubrechen, blieb aber dran in der Hoffnung auf Besserung. Was mich sofort tierisch nervte, war wie schnell es zwischen den Protagonisten ging.
Zachary wurde von einer Frau sehr schwer verletzt, daher hat er seine Narben bekommen. Er lebt zurückgezogen, da er die neugierigen Blicke der Menschen nicht erträgt und niemanden an sich heranlässt. Megan will nach einem schweren beruflichen und emotionalen Rückschlag (ihr Freund stahl ihr Manuskript) eine Auszeit nehmen.
Sie sieht Zachary und eines seiner Bilder und ist sofort verliebt. Quasi auf Knopfdruck mutiert sie zur Klette und sucht seine Nähe am Strand oder bei ihm Daheim. Obwohl er ihr schlimme Dinge an den Kopf wirft. Doch Megan erklärt Zachary zu ihrem neuen Projekt und beißt sich fest. Zachary bleibt nicht lange standhaft und steigt mit ihr in die Kiste. Das war absolut nicht das, was ich von der emotionalen Ausgangssituation der Figuren erwartet hatte. Dahin sind alle Ängste, Verletzungen und Probleme. Die Beiden kennen sich nicht mal eine Woche, als sie bei ihm einzieht und die ersten "Ich liebe Dich"'s fallen.

Die Figurenentwicklung war für mich nicht nachvollziehbar. Zachary war so interessant angelegt, aber eine ziemliche Macke hatte er auch. So ist er beispielsweise total sauer auf Megan, herrscht sie an, um sie zwei Sätze später als Liebste und Schatz zu betiteln.
Aber Megan war es, die mir tierisch auf die Nerven ging. Ich habe selten so eine Protagonistin nicht ausstehen können, wie sie. Ihr größtes Problem besteht darin, dass sie sich selbst so ernst nahm. Ständig richtig pathetisch wurde, doch dabei keinen Kilometer gehen konnte, ohne hinzufallen (Ernsthaft, was sollte das ganze Stürzen?). Es verging kein Tag, an dem sie nicht im Selbstmitleid badete oder in irren Heulkrämpfen aufging. Sie musste Zachary ständig in ihren Gedanken oder in Gesprächen mit ihren Freunden analysieren. ("Er ist nur gemein zu allen, weil er einmal schwer verletzt wurde und kein Vertrauen mehr hat." - Danke, das war mir schon nach der 3. Wiederholung klar!) Dann kam es zu einem Zwischenfall, der allein ihrer Leichtgläubigkeit und Dummheit zu verschulden war und was macht sie? Sich aufspielen und ihm alle Schuld in die Schuhe schieben. Aber natürlich halten die Gewitterwolken nicht lange an und  die Geschichte endet in einer Welle von Kitsch, die mich nur mit dem Kopf schütteln ließ.
Zwei Figuren des Romans haben mich nicht enttäsucht und das waren die Hunde der beiden!

Ich fand Melanie Morelands Schreibstil stellenweise unmöglich. Sie fand Formulierungen, die gut in einen Roman des 19. Jahrhunderts gepasst hätten. Welche 25-Jährige verwendet das Wort "reüssieren"? Dann gab es Sätze, die so ungelenk formuliert wurden, das es echt anstrengend zu verfolgen war. Ein Händchen für erotische Szenen hat sie auch nicht. Die wurden nicht ausschweifend oder schwülstig formuliert, sondern bestanden darin, dass Zachary sich auf Megan legte und munter drauflos "rammelte".

"Beneath the Scars" hat mich so sehr enttäuscht. Aufgrund des Klappentextes freute ich mich auf eine emotionale Geschichte mit gebrochenen Charakteren, die langsam zu sich finden würden. Was ich bekam, war eine heiße Anwärterin auf den Thron "Nervigste Protagonistin des Jahres" und eine vorhersehbar Geschichte, die mich überhaupt nicht begeistern konnte!

2/5


Donnerstag, 1. Februar 2018

Top Ten Thursday #350 | Lesegewohnheiten

Der Top Ten Thursday ist mittlerweile auf Aleshanees Blog zu finden. Dort findet man jeden Donnerstag ein Thema zu dem eine Top 10 Liste erstellt wird.


Das heutige Thema lautet:

Verrate 10 deiner Spleens, die du dir mit Büchern / beim Lesen angewohnt hast 


Mal schauen, ob ich 10 Macken bzw. Lesegewohnheiten zusammen kriege.

  1. Ich lese am meisten morgens. Dabei brauche ich immer eine Tasse Grünen Tee.
  2. Ich habe so viele Bücher, dass es bei mir wie in einem Buchladen duftet.
  3. Ich habe erst vor knapp 2 Jahren angefangen Ebooks zu lesen, dabei hatte ich meinen Kindle Fire schon viel länger.
  4. Ich mag keine Leserillen und will sie beim Lesen unbedingt vermeiden. Bei manchen Buchbindungen ist das leider so gut wie unmöglich.
  5. Ich habe jahrelang die letzte Seite zuerst gelesen - keine Ahnung warum! Schlagartig aufgehört habe ich damit, als ich mich mächtig spoilerte.
  6. Ich habe mittlerweile keine Skrupel mehr Bücher auszumisten, die mich nicht begeistern konnten.
  7. Eigentlich möchte ich nur noch meine persönlichen Herzensbücher behalten, da ich definitiv mehr Bücher als Platz im Regal habe.
  8. Ich höre ungern mitten im Kapitel mit dem Lesen auf.
  9. Ich verleihe meine Bücher nicht.
  10. Ich hasse Bücher mit einem muffigen oder unangenehmen Eigengeruch, während ich den Duft neuer Bücher einfach liebe.

Die 10 Punkte waren doch schneller gefunden als gedacht. Ich bin auf eure Spleens total gespannt, lasst mir doch unbedingt die Links zu euren Beiträgen in den Kommentaren da!

Bitte beachte!

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