Über Vorablesen ist mal wieder eine tolle Neuerscheinung aus dem dtv-Verlag bei mir eingezogen. Das wunderschöne, kleine Hardcover versprach eine abenteuerliche Geschichte, die ich mir nicht entgehen lassen wollte.
Crow wurde als Neugeborenes in ein leckes Boot gelegt und ins Meer gelassen. Ihr Weg war zum Glück nur kurz, denn Crow strandete auf Oshs Insel, die sie bis dato so schnell nicht wieder verlassen würde. Als ein geheimnisvoller Fremder auf die Nachbarinsel zieht, ist Crows Neugierde geweckt. Wo kam sie wirklich her und wer sind ihre Eltern? Dabei stößt sie auf abenteuerliche Geheimnisse.
Der Klappentext machte mich neugierig, da mich Crows Start auf die Welt an ein paar andere abenteuerliche Geschichten erinnerte. Ich wusste, dass ich das Buch lesen musste, als ich ein Interview mit der Autorin las, die über sich selbst sagt, dass sie schon immer ein alter Mensch war. Sie bekam sogar ein Spinnrad als sie 10 war. Das finde ich so wunderbar skuril und sehr sympathisch!
Wir schreiben das Jahr 1925 und sind auf den Elisabeth-Islands vor den USA. Das Leben dort ist einfach, aber eng mit der Natur verbunden. Ich genoss es so sehr Lauren Wolks Beschreibungen über die Natur und deren Tiere zu verfolgen. Crow wächst in einer unglaublichen Umgebung auf. Sie erlebt Abenteuer mit Delfinen, fährt täglich auf das Meer hinaus und hilft ihrem Ziehvater Osh bei seiner täglichen Arbeit aus. Beide leben hauptsächlich von der Natur und kaufen nur wenig im benachbarten Ort ein. Mit vielen Dingen hilft ihnen auch die Nachbarin Miss Maggie aus.
Alle drei sind die Hauptfiguren der Geschichte. Sie geben ein tolles Team ab. Für Crow sind beide der Elternersatz und man merkt, dass Maggie und Osh auch mehr füreinander sein könnten, als Nachbarn. Bis zum Schluss der Geschichte wird dies leider nicht erfüllt. Hinter Maggie und Osh stehen auch Geheimnisse, die unaufgeklärt blieben. Was verschlug sie auf die Elisabeth-Inseln, warum leben sie allein? Ein wenig schade fand ich es, dass wir dazu keine richtigen Antworten erhielten.
Doch in diesem Buch geht es hauptsächlich um die Geschichte von Crows Herkunft. Schnell erfahren wir deren trauriges Schicksal und wie das 12-jährige Mädchen damit umgeht. Dabei begegnen sie einem zwielichtigen Mann und einem atemberaubenden Schatz.
Dank des tollen Schreibstills und des atemberaubenden Settings habe ich die Geschichte so sehr genossen. Die Erzählung ist wirklich alterslos. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass junge LeserInnen, genau wie ältere sehr viel Freude an diesem Abenteuer haben werden.
Einen einzigen Kritikpunkt habe ich und der ist, dass das Buch trotz seiner knapp 280 Seiten doch ein paar Längen hat und am Ende dennoch nicht alles ganz auserzählt.
"Eine Insel zwischen Himmel und Meer" von Lauren Wolk erzählt die Suche des 12-jährigen Mädchens, Crow, nach einem Schatz, ihrer Familie und einem Übeltäter.
4/5
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