Freitag, 23. September 2022

Teil 3 | Süße Lügen und unbändige Lust von S.M.Laviolette

 


Hugo Buckinghams Leben und Leidenschaften spielen sich im horizontalen Gewerbe ab. Als Teilhaber eines Londoner Edelbordells zu Beginn des 19.Jahrhunderts hat er alles erreicht, was für einen Jungen aus armen Verhältnissen möglich war. Doch jemand missgönnt ihm seinen Erfolg und so gerät er auf ein Gefangenenschiff Richtung New South Wales. Doch das Schiff strandet vor Stroma, einer kleinen schottischen Insel. Dort kümmert sich die Pfarrerstochter Martha Pringle um die überlebenden und verletzten Schiffbrüchigen. Zwischen Hugo und ihr könnte der Kontrast nicht größer sein. Dennoch verspüren beide eine Anziehung, die sie beide in neue Welten führt.
Dies ist mittlerweile der 3. Teil der Reihe, um die MitarbeiterInnen des Edelbordells Solanges. Die Reihe war eine echte Entdeckung für mich und so freute ich mich auf Hugos Geschichte. 
Hugo ist ein außergewöhnlicher Protagonist, der seinen Job liebt und dabei kein Geschlecht bevorzugt. Er hat eine unterhaltsame Art an sich und findet besonders viel Vergnügen darin die prüde Pfarrerstochter zu reizen. 
Martha ist wahrlich die Unschuld vom Lande. Fest in der kleinen Gemeinde integriert, bestreitet sie ihren Alltag und kennt einfach nichts anderes als die kleine einsame Insel. Dennoch ist Martha nicht so unbedarft, dass sie nicht auf Hugos Reize anspringen würde. Und so entwickelt sich eine ungewöhnliche und ungleiche Verbindung. 
Das Setting fand ich sehr spannend, weil es einfach mal etwas anderes war und Hugo einen Kulturschock bekommt. Die Insel gibt es übrigens wirklich und sie ist mehr als 50 Jahre schon komplett verweist. Hugos und Marthas gemeinsame Reise führt sie weiter, allerdings konnte mich der Handlungsstrang in London nicht mehr so ganz abholen. Die Handlung verläuft schleppend und der Reiz ging etwas verloren. 
Für mich war es wohl der schwächste Band der ausgesprochen starken Reihe. Daher ist das eher meckern auf hohem Niveau. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es sich hier um den letzten Band der Reihe handelte, da ich nicht wüsste, wer als nächstes dran sein könnte. Dafür kann ich mich aber auf die anderen Reihen der Autorin freuen, die bereits bei dp erschienen sind. Bis dahin spreche ich eine klare Empfehlung für die Historicals der Autorin aus: tolle Figuren, ungewöhnliche Paarungen und eine heiße Chemie, die einfach passt.
4/5

Dienstag, 30. August 2022

Highlight | Wie verführt man einen Marquess von Stacy Reid

 


Evie und Richard sind beste Freunde. Eine Verbindung, die in der aristokratischen Gesellschaft niemand so recht verstehen mag. Doch eine Ehe kommt für Richard auf gar keinen Fall in Frage. Doch Evie möchte mehr von ihm und versucht Richard endgültig mit einer List für sich zu gewinnen. Er soll sie in die Verführungskünste einweisen, damit sie eine möglichst gute Partie machen kann.

Ich hatte mich auf die Geschichte der beiden gefreut seit ich Band eins gelesen hatte. Dieser war schon eine überraschende Entdeckung für mich. 

Was mir hier so richtig gut gefiel, war die Charakterentwicklung. Wir lernen beide über mehrere Jahre kennen und sind bei den wichtigen Momenten ihrer Freundschaft dabei. So kann man immer verstehen, was die beiden gerade antreibt und ich bekam ein ganz besonderes Gefühl für die Figuren und ihre einzigartige Freundschaft. 

Richard ist zu Beginn der Geschichte ein unverbesserlicher Wüstling, dem alles egal zu sein scheint und noch nicht den Sinn des Lebens entdeckt hat. Doch dann passieren mehrere Ereignisse, die ihn grundlegend verändern, sodass er von der feinen Gesellschaft offen geächtet wird. 

Evie hält zwar zu ihm, dennoch entzweien sie sich über die Jahre. Evie soll mit 23 endlich heiraten und eine gute Partie machen, denn die Familie hat Schulden. Bisher konnte die Schönheit noch jeden Bewerber vergraulen, denn eigentlich möchte sie nur Richard. Sie greift daher zu einer List, damit er endlich versteht, dass sie mehr als Freunde sein sollten.

Beide mochte ich unglaublich gern und ich fieberte dem Ausgang ihrer Geschichte entgegen. Stacy Reid hat mich hier wieder bestens unterhalten und konnte definitiv auch mit tiefgründigen Themen und Gesellschaftskritik punkten. Das machte das Buch zu einem besonderen Historical, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Ich freue mich auf den nächsten Teil mit Richards Schwester. 

5/5

Montag, 29. August 2022

Teil 4 | Nicht ohne meinen Duke von Sabrina Jeffries

 


Sheridan will alles daran setzen endlich den Mörder seines Vaters und der anderen beiden Männer seiner Mutter zu finden und dafür büßen zu lassen. Seine Hauptverdächtige ist dabei ausgerechnet Vanessas unausstehliche Mutter. Um an sie heranzukommen, gibt er vor Vanessa den Hof zu machen. Doch die soll sich bald verheiraten und Sheridan kommt ihr da gerade gelegen...

Dies ist der mittlerweile finale Band der Dukes Dynasty Reihe, in der sich Sheridans Halbgeschwister auf die Suche nach einem Mörder machen, der es auf die Familie abgesehen hat. Ich war daher gespannt, wie das Geheimnis aufgelöst werden würde und fand es zum Ende hin leider nicht so spannend wie ich es mir erhofft hätte. 

Ich muss leider auch sagen, dass mich die Liebesgeschichte nicht komplett abgeholt hat. Vanessa und Sheridan ist beiden sehr schnell klar, dass sie einander sehr mögen und eine Anziehung besteht. Doch finden sie immer wieder Gründe warum sie auf keinen Fall zusammen sein können und das war echt mühsam, da alles so einfach aus der Welt geschaffen worden wäre, wenn sie einfach miteinander offen gesprochen hätten. 

Schön war es dafür all die Geschwister mit ihren Partnern noch einmal wiederzusehen. Dennoch war der finale Teil für mich leider der schwächste der Reihe. Trotzdem bin ich gespannt und hoffe darauf, dass der dp-Verlag auch noch andere Reihen von der Autorin übersetzen wird. 

3/5

Montag, 22. August 2022

Highlight | Tokyo ever after von Emiko Jean

 


Mich sprach der Klappentext des Buches sofort an, denn ich habe die Plötzlich Prinzessin Buchreihe in meiner Jugend über alles geliebt. Daher war ich so gespannt, ob sich dieses einzigartige Flair einer "vom einfachen Mädchen zur Prinzessin" Geschichte auch noch nach all den Jahren für mich bewähren würde und wie mir das japanische Setting gefallen würde. 


Izumi ist ein sehr durchschnittlicher Teenager. Sie steht kurz vor dem Highschoolabschluss, doch ihre Noten sind nicht berauschend, daher wird das nichts mit einem Studienplatz an einer renommierten Uni. Neben ihr sind ihre 3 Freundinnen die einzigen Mädchen mit asiatischen Wurzeln an der Schule in einer amerikanischen Kleinstadt. Izumi fühlt sich daher nicht wirklich zugehörig. Eines Tages entdeckt sie in den Sachen ihrer alleinerziehenden Mutter ein Buch mit geheimnisvoller Widmung. Nach einigen Recherchen ist tatsächlich ihr bisher unbekannter Vater gefunden und dieser ist kein geringerer als der Erbe des kaiserlichen Throns von Japan...


Nach ein bisschen Anlauf fand ich in die Geschichte hinein und mochte den Sog, den sie entfaltete. Emiko Jean hat einen einnehmenden Schreibstil mit schönen Metaphern.


Izumi ist eine tolle Protagonistin, die im Laufe der Geschichte sehr gewachsen ist, ihre Unsicherheiten ablegt und immer mehr auf ihr Herz hört.


Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte der verbotenen Art, die ich wunderschön und authentisch fand. Ein paar zarte Schmetterlinge weckte sie in mir und ich fieberte hier, wie schon lange nicht mehr, einem Happy End entgegen. 


Das japanische Setting war eine gelungene Abwechslung im Jugendbuchgenre. Die japanische Kultur mit ihren Eigenarten, was Etikette und Höflichkeit anbelangt, war interessant und wirkte stellenweise sehr antiquiert auf mich.


Am Ende wünschte ich mir etwas sehr seltenes, nämlich, dass Tokyo ever after kein Einzelband sein würde, denn ich war noch nicht bereit die Figuren und ihre ungewöhnliche Geschichte zu verlassen. Das Buch endet abgeschlossen, dennoch ist ein 2. Teil im Englischen bereits erschienen und ich hoffe, dass er auch bald hierzulande erscheinen wird

Montag, 4. Juli 2022

Mehr erwartet | The Way we fall von Jana Schäfer

 

Amelias Leben ist recht unspektakulär. Sie jobbt in einem Cafe und wohnt zusammen mit ihrer Schwester bei ihrer Tante. Ihre Schwester bedeutet für sie alles, denn nach dem Unfalltod ihrer Eltern haben sie nur noch einander. Das Leben zieht an Amelia eigentlich nur vorbei, Studium, eigene Wohnung, Liebe: Fehlanzeige. Als eines Tages ein schwieriger Kunde im Cafe auftaucht, ist Amelia sichtlich genervt. Später stellt sich heraus, dass es sich bei dem Kunden um Jasper Haven handelt, der als Bestsellerautor eine Lesung dort abhalten wird. Beide kommen sich entgegen der Vernunft näher, doch es kommt natürlich wieder anders…

Ich hatte mir die Leseprobe des Titels angesehen und war wirklich positiv überrascht, wie gut mir die Geschichte gefiel. Also gab ich ihr gerne eine Chance und der positive Eindruck bestätigte sich in der ersten Hälfte des Buches. Das Setting spielt in Schottland und das Flair war einfach toll. Jana Schäfer hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mich mühelos durch die Handlung trug. Außerdem fand ich es spannend, dass wir mir Jasper einen Schriftsteller als Protagonisten haben. Das Kennenlernen von ihm und Amelia war süß und nervenaufreibend. Es machte Spaß den beiden dabei über die Schulter zu schauen.

Doch als sich die Probleme der beiden immer mehr herauskristallisierten, desto nerviger und unglaubwürdiger empfand ich die Geschichte. (Minispoiler im Anmarsch) Amelia sitzt wie eine Glucke auf ihrer Schwester, die um die 16 Jahre alt sein sollte. Sie überlebt als einzige den Unfall bei dem die Eltern starben und spricht seit dem kaum noch. Amelia will sie vor der Welt beschützen und blockt alle Bemühungen ab, die andere Menschen haben, um ihr zu helfen. Dabei will ihre Schwester etwas ändern und schafft es schließlich auch sich von Amelia zu lösen.

Natürlich hat Jasper auch einige Probleme, die mit seiner Familie und Vergangenheit zusammenhängen. Ich muss leider sagen, dass mich dieser Handlungsstrang überhaupt nicht abgeholt hat und ich ihn auch einfach nicht nachvollziehen konnte. Jasper hat seit Jahren keinen Kontakt zu seiner Familie, aus guten Gründen, lässt aber sofort alles stehen und liegen und riskiert so einiges, um sich dort wieder einzumischen. An der Stelle kommt auch das Drama des Buches auf, weil Amelia total beleidigt ist, weil Jasper ihr nach wenigen Wochen des Kennenlernens noch nicht seine ganze Lebensgeschichte erzählt hat. Das war schon ziemlich nervig und ließ mich während des Lesens die Augen verdrehen.

Dabei ging die Geschichte so gut los und ich mochte die Beiden zusammen, doch in der letzten Hälfte des Buches ging ganz viel den Bach für mich runter.

The Way we fall war mein erstes Buch von Jana Schäfer, welches mich zu Beginn begeistern konnte, allerdings am Ende nur genervt zurückließ. Allein schon die Schlussszene (vorm Epilog) troff vor Kitsch und setzte dem ganzen absurderweise noch die Krone auf.

3/5

Montag, 27. Juni 2022

Hörbuch | Love between the Lines von Laurie Jixon

 

Juna kann es einfach nicht glauben! Was macht sie wieder zurück in ihrer heimischen Buchhandlung, wenn sie doch gerade noch den Sommer bei Jayden in Kalifornien verbracht hat und sich in ihn verliebt hat? Es bricht eine Welt für sie zusammen, als sie realisiert, dass all das Erlebte nur Bestandteil eines Buches war und nicht real sein konnte. Doch warum fühlt sich alles dann so an? Auf der Suche nach Antworten schlittert Junas Welt kopfüber in die Fortsetzung der Bestsellerreihe hinein und dieses Mal steht für sie nicht nur ihre Liebe auf dem Spiel…

Dies ist der zweite Band der Storytel-Hörbuchreihe um Juna und Jayden. Band eins hatte mich total abgeholt und bestens unterhalten. Als ich dann zum Ende kam, war ich wie vor den Kopf gestoßen. Zum Glück konnte ich die Fortsetzung über Netgalley beziehen!

Zurück im Alltag muss Juna ganz schön mit den Auswirkungen ihres Romanaufenthalts kämpfen. Ihre beste Freundin redet nicht mehr mit ihr, ihre Chefin glaubt ihr kein Wort und feuert sie sogar und nun ohne Job, stehen sie und ihre Mutter vor erheblichen finanziellen Problemen.

Juna sieht ihre einzige Chance darin neu anzufangen und Abstand von allem zu bekommen in einem neuen Job in einem Verlagshaus weit von ihrer Heimatstadt entfernt. Nach einem richtig guten Vorstellungsgespräch kommt aber die große Ernüchterung, denn eine Unterkunft lässt sich für das Probearbeiten einfach nicht finden. Doch ihr junger Chef Nick hat ein Herz für Juna und nimmt sie in seiner großen Wohnung auf. Alles scheint bestens zu laufen bis Juna und Nick sich küssen und auf einmal Jayden vor ihrer Tür steht.

Ich habe mich nach Band 1 gefragt, wie Autorin Laurie Jixon Juna und Jayden wieder vereinen will. Dieses Mal fand ich es sehr clever, dass unsere Protagonistin ganz bewusst in ein neues Leben startet und nicht wie in Teil eins hineingezogen wird. Somit bekommen wir nicht sofort mit, dass sich Juna wieder in einem Roman befindet. Sie wagt wirklich einen kompletten Neustart und ich fragte mich schon, wohin die Autorin da eigentlich will, als dann Jayden vor der Tür stand.

Beide müssen sich gegenseitig erstmal aufs Neues herantasten, denn in Jaydens Welt hat Juna ihn verlassen, weil die Autorin ihren Roman offiziell so enden ließ. Dabei wäre Juna niemals gegangen.

Ich fand es sehr interessant, wie dieses Mal beide Welten miteinander verschmolzen. Denn Jayden wird in Deutschland von Fans der Buchreihe erkannt, was mir ein wenig komisch vorkommt, denn es ist ja ein Roman und kein Film, wo jedem ein Bild direkt aufs Auge gedrückt wird… Naja. Jedenfalls spielt auch die Autorin der Reihe eine größere Rolle und es gibt erstmalig Kapitel aus Jaydens Sicht, die das ganze Konstrukt bröckeln lassen.

Alles in allem hatte mich Band zwei auch wieder sehr gut unterhalten und ich habe kaum etwas auszusetzen. Nun hoffe ich, dass es mit dem Finale der Reihe vielleicht noch in diesem Jahr weitergehen wird.

Gelesen wurde das Hörbuch wieder von Leonie Landa, die einen tollen Job macht und deren Stimme ich einfach sehr mag. Unterstützung bekommt sie dieses Mal von Patrick Mölleken, der die kurzen Kapitel aus Jaydens Sicht einspricht.

„Love between the Lines“ ist der von mir heiß ersehnte zweite Teil um Juna und Jayden aus Laurie Dixons Feder. Mich konnte die Geschichte wieder richtig gut unterhalten und überraschen. Ich hoffe, dass beide im finalen Band ihr Happy End bekommen und bin gespannt, wie die Autorin das Romanweltendebakel auflösen wird.

5/5

Mehr erwartet | Wie man sich einen Lord angelt von Sophie Irwin



Kitty Talbot hat ein mächtiges Problem, als ihr Verlobter sie sitzen lässt, denn Kitty war zwar nicht in ihn verliebt, doch dafür brauchte sie ihn um die Spielschulden ihres Vaters zu begleichen und somit auch die Zukunft ihrer 4 Schwestern zu sichern. Vor dem finanziellen Ruin stehend, rafft sich Kitty auf um ihre erste und einzige Londoner Ballsaison anno 1818 zu begehen. Dort fällt die ungewöhnliche junge Dame schnell auf, was nicht immer Gutes bedeutet. Doch zu ihrem Glück kann sie schnell die Aufmerksamkeit eines jungen, wohlhabenden Gentlemans gewinnen. Doch sein Bruder Lord Radcliffe hat etwas gegen diese Verbindung…


Ich lese sehr gerne Historicals und finde es super, dass rundum den Bridgertonhype immer mehr verlegt werden. Und so wurde auch dieses Debüt mit dem Slogan Jane Austen meets Bridgerton beworben. Doch so richtig gerecht wurde die Geschichte diesem Versprechen und meinen Erwartungen an einen Historical nicht.


Positiv möchte ich hervorheben, dass der Schreibstil der Autorin so auf den Punkt war, dass man wirklich meinen könnte, dass sie aus einem anderen Jahrhundert stammt. So entwickelt die Geschichte ihren eigenen Charme und hielt mich bei der Stange, was gerade nicht so viele Bücher schaffen. Das Setting war plastisch gestaltet, denn wir reisen mit der Protagonistin von ihrem verarmten Landsitz nach London zu ihrer sogenannten Tante, die aber nur eine Bekannte ihrer Mutter war, die deutlich prunkvoller wohnt, was aber nichts im Vergleich zur adligen Gesellschaft darstellt. Kitty wird also geblendet und strebt nach ganz hohen Zielen und einem sehr wohlhabenden Ehemann.

Durch einen glücklichen Zufall trifft sie schon bald auf einen sehr geeigneten Kandidaten und die beiden nähern sich an. Allerdings wittert sein Bruder, Lord Radcliffe, schnell Kittys wahre Beweggründe und konfrontiert sie damit. Doch Kitty wäre nicht Kitty, wenn sie nicht auch aus dem Lord einen Nutzen ziehen könnte.

Ich fand die Ausgangssituation und die Beweggründe der Protagonistin wirklich interessant, doch wie das Ganze im Buch seinen Lauf nahm, konnte mich nicht überzeugen.


Wir lernen Kitty als eine junge Frau kennen, die viel Kalkül besitzt und die Dreistigkeit hat sehr viel zu tun, um ihre Ziele durchzusetzen. Dabei denkt sie nur an sich und ihre Schwestern. Alles andere ist ihr egal. Dass sie ohne Liebe heiraten muss und vielleicht niemals glücklich wird und auch andere Personen damit ins Unglück stürzt, das interessiert sie gar nicht. Kitty reflektiert nicht wirklich was sie tut und erschien mir bis zum Ende als sehr manipulativ und gefühlskalt. Keine erstrebenswerten Eigenschaften für eine Protagonistin des Genres.


Die Liebesgeschichte ist natürlich sehr vorhersehbar. Was mich aber überraschte, war, dass es eigentlich keine Liebesgeschichte gibt, die einem Historical, Jane Austen oder Bridgerton würdig wäre. Große Gefühle sucht man vergeblich und so werden sich die beiden auch erst auf den letzten Seiten bewusst, dass sie zueinander gehören könnten. Intime Szenen blieben daher aus. Das war schon ziemlich enttäuschend und nicht das, was ich von dem Buch erwartet hätte.


Sophie Irwins Debüt „Wie man sich einen Lord angelt“ sprach mich definitiv sofort an, doch die Lektüre ließ mich eher enttäuscht zurück. Von den vollmundigen Versprechungen blieb nichts übrig. Dafür bekamen wir eine unsympathische Protagonistin ohne jegliches romantisches Empfinden.


3/5

Sonntag, 29. Mai 2022

Hörbuchrezension | Das Mädchen und der Totengräber von Oliver Pötzsch

 Teil eins gefiel mir vor fast einem Jahr richtig gut. Ich hörte es auch als Hörbuch und besonders der Sprecher konnte mich mit dieser Geschichte überzeugen. Daher freute ich mich riesig, dass ich auch Band 2 über Netgalley beziehen konnte.


Polizist Leopold von Herzfeldt kommt mit einem ungewöhnlichen Anliegen auf den Wiener Zentralfriedhof. Der Totengräber Augustin Rothmeyer soll ihm etwas über das Konservieren von Leichen erzählen. Denn Leopolds neuester Fall führt ihn ins Kunsthistorische Museum, wo eine Mumie gefunden wurde, die zu frisch ist, um tausende von Jahren alt zu sein. 

Der gefundene Tote ist ein angesehener Professor für Ägyptologie und so spielt auch einer der Handlungsstränge in dieser Welt, was ich sehr spannend fand. Die feine Gesellschaft, welche sich der Forschung widmet, hat nämlich so einige Geheimnisse.

Es treibt aber auch wieder ein Serienmörder in Wien sein Unwesen, der es auf junge Stricher abgesehen hat und ihnen die Geschlechtsteile abschneidet. 
Leopold von Herzfeldt muss sich also um zwei Fälle kümmern und vergisst dabei öfter als ihm lieb ist eine Verabredung mit der Polzeifotografin Fräulein Wolf.

Ich fand es toll die altbekannten Figuren wieder beim Ermitteln im Wien des 19. Jahrhunderts begleiten zu können. Auch der beim kauzigen Totengräber ist einiges los, denn die Behörden wollen ihm sein Findelkind wegnehmen. Dabei ist Augustin Rothmeyer wieder damit beschäftigt ein neues Buch über Totenkulte zu verfassen. Auch hier gab es wieder viel Interessantes, was der Autor bereithielt. Außerdem gefielen mir das Setting und die Thematiken ausgesprochen gut, sodass wir einen spannenden historischen Roman/Krimi vor uns hatten. 

Womit ich auch wieder in Band zwei Probleme hatte, war es die ganzen Namen den Charakteren zuordnen zu können und so musste ich bei einer der Auflösungen auch erstmal rätseln, wer überhaupt gemeint war. 
Die Auflösungen empfand ich auch als Schwäche des Buches. Sie waren zwar nicht vorhersehbar, erschienen mir aber zu willkürlich, weil im Buch keine Spuren in die jeweiligen Richtungen deuteten, sodass man während des Lesens hätte miträtseln können. 

Das Hörbuch umfasst knappe 15h und wurde von Hans Jürgen Stockerl eingelesen, der einen großartigen Job macht, wenn er in den Dialogen in den Wiener Dialekt wechselt. 

"Das Mädchen und der Totengräber" ist der zweite Teil von Oliver Pötzschs Wiener-Krimi-Reihe und mich konnte die Geschichte wieder richtig gut unterhalten. Allerdings gab es auch ein paar Kritikpunkte, dennoch würde es mich freuen, wenn die Reihe noch einige Bände bekommt.

4/5


Sonntag, 8. Mai 2022

Hörbuchrezension | Der Tote aus Zimmer 12 von Anthony Horowitz

 Nach all den Jahren und schreckliche Vorkommnissen in England hat Susan Ryeland endlich auf Kreta ihren Frieden geschlossen. Mit ihrem Lebensgeffährten führt sie dort ein kleines Hotel. Zum Teufel also mit Atticus und den Romanen, die Susan damals lektorierte und die ihr fast das Leben kosteten. Doch dann taucht eines Tages das Ehepaar Treherne auf und erklärt, dass am Hochzeitstag ihrer Tochter ein Mann ermordet wurde. Der Falsche sitzt dafür ein und als ihre Tochter herausfand, wer der Mörder war, verschwand sie spurlos. Den nötigen Tipp gab ausgerechnet das Buch "Atticus unterwegs" und Susan soll nun herausfinden, welcher Hinweis auf den wahren Mörder in ihrem Roman versteckt sein könnte.


Es ist schon ein paar Jahre her als ich "Die Morde von Pye Hall" las, in dem mir Lektorin Susan Ryeland schon einmal begegnete und sich mit den jenseitigen Launen des ermordeten Erfolgsautors Alan Conway auseinandersetzen musste. Auch noch Jahre später holt sie das verschlagene Treiben ihres ehemaligen Klienten ein. Der Krimi war damals ein absolutes Highlight für mich, daher freute ich mich sehr, als ich sah, dass mir die alten Charaktere erneut begegnen würden.

Lektorin Susan ist nun Hoteleigentümerin auf Kreta und dabei nicht so glücklich wie man meinen sollte. Sie lebt zwar dort, wo andere Urlaub machen, allerdings arbeitet sie vor allem dort und das bedeutet Stress mit Angestellten, Dienstleistern und Gästen. Außerdem plagen sie Geldsorgen. Als das Ehepaar Treherne erscheint und ihr 10.000 Pfund für das Aufklären des Vermisstenfalls ihrer Tochter bietet, kann Susan nicht absagen und macht sich auf den Weg nach England, wo die Trehernes ihrerseits ein Hotel betreiben, in dem es vor Jahren zu einem Mord kam und Erfolgsautor Alan Conway für ein Buch recherchierte und die Geschichte darin ausschlachtete.

Der Krimi wird also wieder auf zwei Ebenen erzählt, wie wir es bereits bei den Morden von Pye Hall kannten. Zum einen erfahren wir von allem, was im England der Gegenwart passiert, wie Susan ermittelt und alles zum damaligen Mordfall erfährt und zum anderen erleben wir die Geschichte des Buches "Atticus unterwegs", die von dem Fall inspiriert wurde und einen Hinweis auf den wahren Täter verbirgt. Die ganze Auflösung darum war für mich überraschend, da nicht vorhersehbar und somit auch sehr erfrischend.

Beides war wieder sehr atmosphärisch, englisch und clever erzählt, dass es einfach Spaß machte in den Krimi einzutauchen. Ich durfte das Hörbuch über Netgalley beziehen und mich damit in ein Hörerlebnis stürzen, welches mich sehr gut unterhalten konnte. Den "realen"-Handlungsstrang sprach Katja Danowski ein, die einen sehr guten Job machte und der reifen Susan eine passende Stimme verlieh. Volker Hanisch verlieh dem fiktiven Romanerzähler Atticus Pünd seine Stimme und hätte dies nicht besser tun können. 

"Der Tote aus Zimmer 12" ist ein neuer Fall aus der Susan Ryeland/Atticus Pünd Reihe und er konnte mich absolut begeistern. Ich hätte nie mit dieser Fortsetzung gerechnet und bin sehr froh, dass wir sie bekommen haben. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren eine weitere Zugabe?

5/5

Montag, 18. April 2022

Buchtipp | Legend Academy. Fluchbrecher von Nina McKay

 Mir wäre das Buch aufgrund von Cover und Titel wirklich nicht aufgefallen. Ersteres sieht so nach sehr junger Barbie-Romantik aus und auch der Klappentext klang wie schon tausendmal gelesen. Doch dann schaute ich in die Leseprobe und war schlagartig überzeugt, das Buch einfach lesen zu müssen.


Graylee handelt sich mit ihrer aufmüpfigen Art und den Guerilla-Strickaktionen an ihrer Schule nur Ärger ein. Zur Besserung wird sie an die Legend Academy gesteckt. Das Internat ist ein atemberaubendes Schloss mitten in Texas, in dem die SchülerInnen von sprechenden Kolibris bedient werden, Klingt ziemlich irre, doch als Graylee auch noch offenbart wird, dass sie eine übernatürliche Gabe hat, fällt sie fast vom Glauben ab. Doch diese braucht sie ganz dringend, denn auf dem Internat liegt ein Fluch, der schon bald sein erstes Opfer fordern wird. 

Mich konnte schon auf den ersten Seiten unsere Protagonistin Graylee komplett überzeugen. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt und mir war ihre witzige und sarkastische Art sofort sympathisch. Sie ist eine Außenseiterin, lässt sich davon aber nicht unterkriegen und lebt ihr Leben so wie sie es will. Das war erfrischend und echt. 

Etwas weniger erfrischend war allerdings, dass sie stets feststellen musste, wie unverschämt gut  ihr neuer Mitschüler Hudson ausschaut. Sie fühlt sich total zu ihm hingezogen, ohne dass sie (und somit auch wir) wussten wieso. Das war mir zu klischeehaft und eigentlich auch total typisch für das Genre.

Das Internatssetting gefiel mir richtig gut und vereinte viele gute Ideen und Elemente aus berühmten Reihen des Genres. Dabei hat Nina McKay aber auch ganz eigene, interessante Dinge eingebracht, von denen ich bereits eine leichte Ahnung habe, wie sie im zweiten und finalen Band der Reihe aufgelöst werden. Ihr Schreibstil ist wirklich toll und konnte definitiv mit den witzigen Sprüchen und Situationen voll bei mir punkten.

Im letzten Viertel des Buches hatte sie mich allerdings verloren. Eigentlich sollte die Geschichte ab hier in Fahrt kommen, doch es passierte zu wenig Packendes und ich schweifte immer wieder mit den Gedanken ab.

Mal sehen, ob ich Band 2 lesen werde. Der Einstieg in die Reihe war auf jeden Fall solide und konnte mit einer witzigen Protagonistin punkten.
4/5


Sonntag, 3. April 2022

Highlight | Dreivierteltot von Christina Stein



Den Urlaub hatte sich Kim irgendwie erholsamer gewünscht, dennoch wandert sie für ihren Freund Jon den West Highland Trail in Schottland mit ihm. 160km durch Nebel, Moore, Täler und an unglaublichen Berglandschaften vorbei. Der Wanderweg ist hochfrequentiert und so lernen die beiden die unterschiedlichsten Leute kennen. Darunter ist auch Sky, der mit seinem Hund Kim um den Finger wickelt und sich gar nicht darum scherrt, dass sie einen Freund hat. Doch die Stimmung kippt endgültig, als Kim und Jon eine Leiche finden…

Das war mein zweiter Jugendthriller von Christina Stein und ich war gespannt auf ihre Geschichte, die sich immer durch ungewöhnliche Ideen auszeichnet. Mich reizte an dieser Geschichte das Setting in der rauen Landschaft Schottlands. Die Atmosphäre passt perfekt für eine unheimliche Geschichte und das konnte die Autorin wirklich perfekt transportieren. Man merkte in ihren Beschreibungen auch, dass sie den berühmten Wanderweg wohl auch selbst bestritten hat.

Außerdem schaffte sie es auch ihren Figuren ganz eigene und authentische Züge zu verpassen. Allen voran war Kim eine sehr greifbare Protagonistin. Aufgrund ihres Äußeren wurde sie in der Schule gemobbt. Sie hat rote Haare, viele Sommersprossen und mehr Vorbau als die anderen Mädchen ihres Alters. Bei all ihren Unsicherheiten war Jon immer für sie da. Doch während ihrer Reise kommt es zu immer mehr Reibungspunkten und so lernt sie Sky kennen, der mit seinem süßen Hund als Tourist unterwegs ist.

Die Ereignisse scheinen sich zu überschlagen, als das Pärchen nach einer wilden Nacht die Leiche von Kims bester Freundin findet, gekleidet in ihrem Abiballkleid.

Christina Stein hat es hier sehr clever gemacht und spielte so sehr mit dem, was ihren Figuren passiert, das man nie sicher sein kann, was gerade wirklich passiert ist oder eben nicht. Doch auch mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet. Die kam wirklich aus heiterem Himmel und hat mich umgehauen. Das machte die Geschichte sehr besonders.

„Dreivierteltot“ ist der neue Jugendthriller von Christina Stein, der mit einer tollen Atmosphäre, authentischen Figuren, subtiler Spannung und einer unvorhersehbaren Auflösung begeistern kann. Mich hat das Buch komplett abgeholt und ich bin gespannt, was es als nächstes aus ihrer Feder geben wird.

5/5

Donnerstag, 31. März 2022

Hörbuchrezension | Miss Merkel. Mord auf dem Friedhof von David Safier

 Band eins zählte zu meinen vergangenen Jahreshighlights, daher freute ich mich riesig auf die Forstsetzung, welche ich über Netgalley als Hörbuch beziehen konnte.


Mit allem hätte Angela beim abendlichen Gassigehen gerechnet, doch nicht mit einer Laiche auf dem Klein-Freudenstädter Friedhof. Der Gärtner steckt kopfüber in der Erde und niemand will es gewesen sein. Dabei hat Miss Merkel direkt die potenziellen Täter ausgemacht und die sind ausgerechnet in zwei verfeindeten Bestatterfamilien zu finden. Dabei erliegt Angela dem Charme eines gebildeten, shakespeareliebenden Steinmetzes. Was Ehemann Achim wohl dazu sagen wird?

Die Idylle des Settings in der fiktiven brandenburgischen Kleinstadt hält nicht lange an und so muss sich die ehemalige Bundeskanzlerin mit einem neuen Mordfall beschäftigen. Dieser kommt ihr tatsächlich auch gelegen, denn Langeweile schleicht sich in Angelas Alltag ein. Ehemann Achim ist auf einem Wanderausflug und Angela vertreibt sich die Zeit mit ihrem Mops. 

Als der Friedhofsgärtner tot aufgefunden wird, taucht Angela in die örtliche Bestatterszene ein und lernt kuriose Charaktere kennen. Allen voran Kurt Kunkel, den Angela allerdings kurzerhand in Aramis umtauft, weil er sie an einen gutaussehenden, französischen Schauspieler erinnert. Dieser flirtet sogar mit ihr und Angela kann endlich die Fachgespräche über Shakespeare führen, wie sie es mit Achim nicht kann. Das versetzt Angela in einen Zwiespalt, denn sie liebt doch ihren Ehemann. 

David Safier stürzt Frau Merkel in eine waschechte Ehekrise und verlagert damit den Fokus der Ermittlergeschichte ein wenig. So wurde es für mich auch recht offensichtlich, wer der Täter sein würde, dennoch fand ich die Auflösung wieder sehr gelungen.

Die Geschichte versprüht außerdem ihren ganz eigenen Charme und macht einfach Freude beim Lesen, bzw. Zuhören. Ich hoffe ja, dass es noch viele Teile geben wird, bei der wir unserer Bundeskanzlerin in Rente beim Ermitteln werden zusehen dürfen.

Das Hörbuch umfasst knapp 9h und wurde wieder von Nana Spier eingelesen, die erneut einen tollen Job machte. Ich bin beeindruckt, wie viele Facetten ihre Stimme hat und somit auf die vielen liebenswerten Charaktere passt.

David Safiers zweiter Teil von Miss Merkel war wieder ein Highlight für mich, dem ich gerne lauschte, da er mich bestens unterhalten konnte. Die Geschichte sprüht vor Witz und lebt von ihren liebenswerten Charakteren in dem idyllischen Setting. Unbedingt mehr davon!

5/5


Sonntag, 27. März 2022

Hörbuchrezension | Prison Healer von Lynette Noni

Kiva ist eine von tausenden Insassen des Gefängnis Zalindov. Dabei konnte sie gar nichts für ihre Inhaftierung. Mittlerweile ist sie die Heilerin des Gefängnisses und muss sich um die Gesundheit von Wärtern und Gefangenen kümmern. Als eines Tages die Rebellenkönigin eingeliefert wird, muss Kiva alles dafür tun, um sie am Leben zu erhalten auch wenn das bedeutet ihr eigenes dafür aufs Spiel zu setzen. 

Ich war gespannt auf das Buch, weil ich schon ein paar positive Stimmen dazu gehört hatte. Glücklicherweise wurde es bei Netgalley als Hörbuch angeboten. 

Dies ist der Auftakt einer Jugendbuch Fantasie Trilogie, welches ich erst am Ende herausfand. Da ich von einem Einzelband ausging, war ich auf den letzten Seiten also dementsprechend verwirrt. Ich hätte mir auf jeden Fall gewünscht,  dass es ein Einzelband gewesen wäre. 

Das Setting ist mit Zalindov sehr trostlos und düster. Ich kannte bisher keine junge Fantasie, die in einem Gefängnis spielt. Das war interessant und mal etwas Neues.

Dabei ist Kiva keine klassische Gefangene, denn sie besitzt als Heilerin viele Freiheiten, ohne jedoch frei zu sein. Kivas Alltag wird von ihrer Tätigkeit auf der Krankenstation bestimmt. Besuche von liebgewonnenen Insassen lockern dieses auf. Es gibt ein paar Nebencharaktere, die ich wirklich toll fand. So auch Wärterin Naari, die für Kiva eine richtige Freundin wird.

Als Jaren in das Gefängnis kommt, entstehen zwischen den beiden Insassen zarte Gefühle. Ich mochte Jaren, würde aber nicht behaupten, dass mich die Liebesgeschichte sonderlich mitgerissen hätte. Dafür passiert einfach zu wenig.

Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Kivas Bemühungen eine Seuche unter den Gefangenen zu bekämpfen und dem Elementarurteil. Kiva opfert sich für die Rebellenkönigin und bestreitet an ihrer Stelle die 4 Prüfungen des Elementarurteils um frei zu kommen. Das Buch hatte definitiv spannende und neue Elemente, was ich gut fand. Allerdings hatte ich oft das Gefühl, dass vieles für Kiva zu leicht lief.

Das Hörbuch dauert über 15h an und wurde von Nina Reithmeier eingelesen. Ich mag ihre Stimme, denn sie passte gut zur Geschichte. Kurios war, dass man an einer Stelle einen Kommentar aus dem Tonstudio hören könnte. Der würde wohl vergessen herauszuschneiden.

Prison Healer von Lynette Noni ist mal etwas anderes im Jugendbuch Fantasie Bereich, da das Setting mit einem Gefängnis ungewöhnlich ist. Allerdings war die Umsetzung nur nett und hat mich nicht wirklich von den Socken gehauen. 

4/5 Sterne

Sonntag, 13. März 2022

Buchvorstellung | Weißt du was die Tiere machen? Kleiner Elefant von Fhiona Galloway

 Auf Vorablesen gewann ich dieses süße Kinderbuch aus dem neuen Imprint "Glücksfisch" des Sauerländer Verlags.



Der neune Kinderbuchverlag hat ihr ein erstes kleines Sachbuch abgeliefert, das mit Schiebern und Klappen die ganz kleinen zum Entdecken und ersten Lernen begeistern soll.

Auf 12 Pappseiten wird dabei das Leben der Elefanten kurz und kindgerecht vorgestellt. Die Aufmachung und Illustrationen gefielen mir dabei besonders gut. Kurze Texte gliedern sich in das Gesamtbild ein, wobei das Verständnis dafür auch bei den 2-Jährigen (laut Altersempfehlung) noch nicht komplett gegeben sein wird. 

Mein Sohn liebt die interaktiven Elemente des Buches. Der integrierte Schieberegler auf dem Cover hat es ihm angetan. Davon hätten es ruhig mehr sein können. Auch die letzte Seite mit den Klappen hinter denen sich Tiere verstecken, sind sehr beliebt. Was mich leider zu meinem größten Kritikpunkt des Buches führt. Es hält nicht viel aus! Kleine Kinderhände lieben es zu entdecken und sind dabei nicht zimperlich. Bei uns sind direkt nach dem ersten Angucken die ersten Klappen umgeknickt gewesen, was wirklich nicht schwer war. Mittlerweile fehlt auch schon eine. Mein Bücherherz blutet bei dem Anblick, doch mein Kind soll den Inhalt schließlich selbst entdecken und nicht ich will die Klappen für ihn bedienen. Der Verlag hätte sich hier besser eine robustere Lösung überlegen sollen, die für die ganz kleinen eben geeignet ist. So hat man zwar ein süßes und schönes Buch daheim, welches aber schon nach kurzem Gebrauch alles andere als schön ausschaut...

Die Idee zu "Weißt du was die Tiere machen? Kleiner Elefant" von Fhiona Galloway ist toll und auch die Umsetzung schön gestaltet. Doch qualitativ konnte mich das Buch für die Altersgruppe nicht überzeugen.

3/5

Samstag, 12. März 2022

Highlight | Als wir tanzen lernten von Nicola Yoon

 Ich hatte zufällig bei Lovelybooks entdeckt, dass es ein neues Jugendbuch von Nicola Yoon gibt und war ganz hin und weg, dass ich auch noch das Glück hatte an der Leserunde teilnehmen zu dürfen.

    
Evie hat die Liebe abgeschrieben! Nach der Trennung ihrer Eltern kann sie nicht mehr daran glauben und sieht in Liebesbeziehungen keinen Sinn mehr. In letzter Instanz gibt sie all ihre ehemals geliebten Liebesromane in einen öffentlichen Bücherschrank. Dort trifft sie auf eine mysteriöse ältere Frau und kurze Zeit später sieht Evie die Enden von Liebespärchen als Vision und weiß nicht, wie ihr geschieht. Um hinter das Geheimnis zu kommen, gerät Evie an das La Brea Dance Studio und schlittert zusammen mit dem ziemlich coolen und heißen X in einen Tanzwettbewerb.

Mit "the sun is also a star" hatte die Autorin vor ein paar Jahren ein richtiges Highlight für mich abgeliefert. Daher freute ich mich so endlich ein neues Buch von ihr in den Händen zu halten. Dank ihres tollen Schreibstils war ich sofort wieder in ihrer Geschichte gefangen. Das Setting ist das sonnige LA und alle sprühen voller Lebensfreude. Außer Evie. Die Trennung ihrer Eltern hat sie sehr heruntergezogen, sie und ihr Vater waren ein eingespieltes Team bis sie ihn mit einer anderen Frau sah. Ich fand Evie sehr authentisch. Ich verstand ihre Gefühlswelt und mochte sie im Umgang mit ihren Mitmenschen. Sie muss erst wieder lernen, Menschen zu vertrauen und sich auf die Liebe einzulassen. 

Das schafft sie vor allem dank des Tanzwettbewerbs, für den sie trainiert und dank den sie X kennenlernt. X ist Musiker und will nach dem Tod eines Bandmitglieds erfolgreich durchstarten. Er ist neu in LA und überredet Evie, dass sie ihm die Stadt zeigt. X war ein toller Kerl, lässig, cool und mit dem Herz am rechten Fleck. Er hatte mich sofort auf meiner Seite nur bei Evie musste er einiges an Überzeugungsarbeit leisten.

Was sich die Autorin mit Evies Visionen überlegt hat, dass sie die Entstehung und Zukunft einer jeden Liebesgeschichte sieht, war wunderschön und berührend gemacht. Die meisten Geschichten enden nicht gut und so zieht dieses Wissen Evie noch mehr herunter. 
Mich berührten die Geschichten auch sehr und auch Evies und X Liebe trieb mir die Tränen in die Augen. Ich darf nicht zu viel verraten, aber die Autorin hat mal wieder gezeigt, dass sie sehr emotional und aufwühlend schreiben kann. Sie hat mich einfach wieder fertig gemacht!

"Als wir tanzen lernten" ist der neue Geniestreich von Nicola Yoon. Evies und X Liebesgeschichte ist außergewöhnlich, wunderschön und sehr emotional. Ich habe selten so viel weinen müssen bei einem Buch und hoffe, dass die Autorin sich nicht wieder so viele Jahre Zeit lässt bis ein neues Buch von ihr erscheint.

5/5




Sonntag, 6. März 2022

Lesemonat Februar | Kurz und ereignisarm

Im Februar bin ich gefühlt kaum zum Lesen gekommen und so richtig berauschend war das Gelesene dann auch nicht, also folgt hier eine relativ kurze Rekapitulation des Monats.



Samstag, 5. März 2022

Buchtipp | #London Whisper. Als Zofe ist man selten online von Aniela Ley


Zoe steckt gerade mitten in ihrem Auslandsjahr in London. Sie genießt die Stadt, das Internatsleben und findet neue Freundinnen, mit denen sie unerlaubterweise Mitternachtsbälle veranstaltet. Am Morgen nach so einem Abend wacht Zoe nicht nur an einem anderen Ort, sondern auch in einer anderen Zeit wieder auf. Es ist 1816 und die 15-Jährige tritt ihren ersten Tag als Zofe für die adlige Miss Lucie an und muss direkt einige Therapiestunden leisten, denn Lucie steckt voller Ängste und Unsicherheiten, die es ihr nicht möglich machen, an gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen. Zoes Rat ist gefragt und als ihr dann auch noch ein anderer Zeitreisender begegnet, setzt sie alles daran, um wieder in ihre Gegenwart zurückzukehren.

 

Ich liebe ja bekanntlich Zeitreisegeschichten und so war diese auch ein absolutes Muss für mich! Denn ein Zeitsprung ins London des beginnenden 19. Jahrhunderts könnte wohl nicht interessanter für so einen Roman sein.

 

Als Zoe mit dem Aufwachen mit einer komplett neuen Realität konfrontiert wird, kommt sie damit erstaunlich gut zu recht. Für ihre 15 Jahre ist sie sehr reif, patent und schlau. Ich mochte sie auf Anhieb und fand, dass sie sich gut geschlagen hatte. Als modernes Mädchen wird sie 1816 mit all den Ungerechtigkeiten konfrontiert, die dem weiblichen Geschlecht der Zeit wiederfahren. Alles Interessante scheint tabuisiert zu sein und so wird auch über Probleme nicht gesprochen. Um das Seelenheil der jungen Damen wieder herzustellen, gibt Zoe die Whisper-Whisper-Briefe heraus, in denen sie wie eine gute Freundin Ratschläge verteilt. Die Briefe gehen in der Gesellschaft viral und auch Miss Lucie schafft es dank Zoe ihre Ängste auszustehen und sogar einen Verehrer an Land zu ziehen.

 

Doch es ist nicht alles eitel Sonnenschein in London, denn eine Geheimgesellschaft hat es auf einen geheimnisvollen  Spiegel abgesehen, mit dessen Hilfe in der Zeit gesprungen werden kann. So trifft Zoe auch auf Lord Falcon-Smith, der ebenfalls ein Zeitreisender zu sein scheint.

 

Die Geschichte umfasst knapp 300 Seiten und kommt nicht nur deswegen sehr kurzweilig daher. Ich mochte das komplette Setting und wie Zoe als modernes Mädchen sich als Zofe im Jahre 1816 schlägt. Das war unterhaltsam und hat einfach Spaß gemacht, da es immer wieder zu witzigen Situationen kam. Eine Liebesgeschichte kommt nicht so richtig in Gang, wobei mit unserem Protagonisten, der auch erst nach über einem Drittel auftaucht, viel Potenzial dafür vorhanden wäre.

 

Ich hatte lange wirklich nichts an der Geschichte auszusetzen, doch als sich die letzten 20 Seiten des Buches näherten, wurde ich ein wenig unruhig, weil von einem großen Finale noch nicht viel in Sicht war. Tatsächlich endet das Buch auch schon bevor dieses Finale überhaupt kommen kann und das ist natürlich wahnsinnig unglücklich gewählt. Die Ankündigung für Band 2 ist nämlich noch nirgends zu finden. Die letzten Seiten enden abrupt und der eigentliche Abschluss des Buches wurde als Prolog verfasst, was in diesem Fall nicht viel Sinn ergab. So richtig einstimmen tat dieser nämlich nicht in die Geschichte und noch einmal zum Schluss gelesen, wäre der Epilog ein viel runderer Abschluss für das Buch gewesen.

 

#London Whisper von Aniela Ley ist endlich mal wieder ein junger, frischer Zeitreiseroman, der viel Spaß macht, aber zum Ende hin arg schwächelt. Das große Finale ist eigentlich gar keines und somit muss man auf eine Fortsetzung warten, die nicht mal angekündigt ist…

 

4/5

Mittwoch, 2. März 2022

Buchtipp | Die entfesselte Liebe des Viscount von Amanda Quick


 Harriet lebt für ihre Leidenschaft, die Suche nach Fossilien. Eine Ehe hat sie mit ihren 25 Jahren bereits abgeschrieben. Als sie bemerkt, dass sich Diebe in ihrer Forschungshöhle befinden, kontaktiert sie den ansässigen Viscount, damit er sich dieser Sache annimmt. In einer Nacht und Nebel Aktion werden beide während der Flut in der Höhle eingeschlossen und Harriet wurde kompromittiert. Nur eine Ehe kann ihren Ruf noch retten, doch will sie diese wirklich mit dem als Ungeheuer verschriebenen Viscount eingehen?

 

Amanda Quick ist eine bekannte Autorin des Genres. Meine Tante hatte vor einigen Jahren auch schon Romane von ihr gelesen. Daher war ich gespannt auf ihre Geschichten, als ich diesen Titel beim dp-Verlag entdeckte. Tatsächlich ist dieser Titel im Original  schon vor 30 Jahren erschienen! Beim Historicalgenre ist dies ja kein Beinbruch, da die Geschichte ja eh durch eine andere Zeit getragen wurde.

 

Die Handlung beginnt mit einem Aufeinandertreffen von Harriet und Gideon, in dem die Pfarrerstochter ihn dazu auffordert ihre Forschungshöhle von Dieben und deren Diebesgut zu bereinigen. Damit sie sich dort wieder auf die Fossiliensuche begeben kann.

Harriet ist ein Blaustrumpf und nur an ihrer Forschungsarbeit interessiert. Heiraten zählte daher nicht zu ihren Absichten. Harriet ist mutig, ehrgeizig und voller Wissensdrang. Von Gideons Auftreten lässt sie sich nicht abschrecken.

 

Dieser pflegt einen sehr schlechten Ruf. So soll er am Tod seines älteren Bruders Schuld sein, um den Titel zu erben und er soll seine schwangere Verlobte in den Selbstmord getrieben haben. Das hat ihn verändert und sehr verschlossen werden lassen. Die Menschen haben Angst vor ihm und meiden ihn. Harriet lässt sich von den Geschichten allerdings nicht beeindrucken und bildet sich ein eigenes Urteil.

 

Die Paarung war schon interessant, da wir mit Gideon einen düsteren Helden haben und Harriet mit ihren Interessen wirklich eine ungewöhnliche Protagonistin war. Allerdings kam das Zwischenmenschliche bei mir nicht an. Harriet steht sofort für Gideon ein und himmelt ihn an, aber woher so schnell dieses Vertrauen und die Entwicklung kam, war für mich nicht nachvollziehbar.

 

Die Handlung rund um die Diebe und Gideons Vergangenheit trugen die Geschichte und konnten mich recht gut unterhalten. Am Ende erfolgte dann auch eine unvorhersehbare Auflösung.

 

In meiner Ebookversion gab es noch einige Rechtschreib- uns Satzbaufehler, die den Lesefluss ein wenig störten.

 

Die entfesselte Liebe des Viscount von Amanda Quick ist ein Historical mit einer interessanten Paarung, die mich leider gefühlstechnisch nicht erreichen konnte. Dafür gab es eine ereignisreiche Rahmenhandlung, die mich gut unterhalten konnte.

 

4/5

Montag, 28. Februar 2022

Neuzugänge Februar | Flirty Miss Prison lernt legendär zu tanzen

Der Februar war so kurz wie furchtbar, aber fangen wir am Besten gar nicht weiter davon an. Demnach zogen in diesem Monat nicht ganz so viele neue Titel bei mir ein. 


In der Januarbox der Bücherbüchse war diese Exklusivausgabe enthalten. Das Buch hatte ich gar nicht auf dem Schirm und bin gespannt, wie es mir gefallen wird. 
 

Bei Vorablesen entdeckte ich dieses Jugendbuch, welches mich auf den ersten Blick gar nicht angesprochen hatte und dann las ich die Leseprobe und war direkt Feuer und Flamme für die etwas andere Heldin. 


Ich wusste gar nicht, dass es etwas Neues von Nicola Yoon geben würde bis ich die Leserunde auf Lovelybooks entdeckte. Dann hatte ich auch noch das Glück zu gewinnen und bin gerade in der Geschichte vertieft. 


Es sind deutlich mehr Hörbücher als Prints eingezogen. So wie Signs of Magic.

Oder der herbeigesehnte 2. Teil von Miss Merkel. 


Aber auch das Jugendbuchdebüt Ancora von einem verdammt jungen Autor.


Bereits angehört und für ziemlich gut befunden, habe ich im Februar Mrs Potts Mordclub.

Aktuell höre ich Prison Healer, welches fantastisch, düster und sehr spannend ist. 


Ein Ebook ist im Februar auch noch eingezogen. Der mittlerweile 2. Band von Piper Raynes neuer Reihe. Da habe ich doch glatt den ersten Teil bei Netgalley verpasst. Bevor es hier losgeht, will ich aber zunächst die Baileys beenden. 


9 Bücher erreichten mich im Februar, von denen sind 3 bereits gelesen bzw. gerade in Bearbeitung. Bei so einer geringen Zahl ist das immerhin ein Drittel und das klingt gar nicht mal so schlecht. 




Freitag, 25. Februar 2022

Unboxing | Bücherbüchse Januar 2022

Anfang des Monats erreichte mich die Januarausgabe der Bücherbüchse und bisher war ich noch gar nicht dazu gekommen, sie hier zu zeigen. Das muss ich allerdings noch schnell nachholen, bevor die Februarbox verschickt wird. 


Das Motto lautete Schwesternschaft und  ich war sehr gespannt die Box, denn ich hatte dieses Mal keine Ahnung, welches Buch enthalten sein würde und es wurde ein neuer Sammelartikel angekündigt. 


Als erstes strahlte mich diese kleine Schachtel aus der Bücherbüchse an. Sie ist wie ein Buch gestaltet und sogar wie ein Hexenbuch, welches an das Buch des Monats angelehnt ist. Das Item gefiel mir richtig gut. Es ist hochwertig und passt in die Buchwelt.


Verzichten hingegen kann ich auf Sticker. Diese sind passend zum Buch. Allerdings habe ich keine Verwendung mehr für Aufkleber seit ich die Grundschule erfolgreich absolviert habe. 


Die obligatorische Leseprobe ist auch direkt weggeflogen. Positiv ist, dass diese mittlerweile nicht mehr als Item auf der Spoilerkarte auftauchen. 


Der Print gibt einen ersten Blick auf die Protagonistinnen frei.


Auch auf dem Sammelartikel finden wir die beiden wieder. Ich hatte keine Ahnung, was der Sammelartikel sein sollte. Bis ich es dann auf der Spoilerkarte las. In jeder Box des Jahres wird so ein kleines Kartenpaar enthalten sein und am Ende ein Memoryspiel ergeben. Für mich eher kein Grund die Box das ganze Jahr lang zu beziehen. Ich finde das Design für ein Memory auch schwierig. Das Pärchen sieht schon so unterschiedlich aus, wie soll man sich da überhaupt am Ende zurecht finden und wissen,  welche Paarungen zusammen gehören? Kann man das Spiel nur spielen, wenn man alle Bücher gelesen hat? Das wäre dann verdammt einsam.



Das Januarbuch ist "Der Club der Rabenschwestern", welches ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Es geht um eine Studentenverbindung für Hexen. Das Buch ist eine Sonderausgabe mit farbigem Buchschnitt und nur hier als Hardcover erhältlich gewesen. Optisch sieht es wirklich toll aus. Mal sehen, wann ich in die Geschichte eintauchen werde. 

Mein Highlight der Box war die kleine Schachtel in Buchform, die restlichen Items waren nicht der Rede wert. Das Buch war dafür dieses Mal eine Überraschung. 

Montag, 21. Februar 2022

Flop | Peep Show von Isabella Starling

 Bei diesem Buch faszinierten mich auf den ersten Blick das Cover und der Klappentext, daher wollte ich es unbedingt lesen. Doch die anfängliche Euphorie sollte bald umschlagen…

 



Als Bebe eines Abends aus dem Fenster schaut, sieht sie ihren Nachbarn von gegenüber, nackt, tief in einer anderen Frau versunken. Das It-Girl kann gar nicht den Blick abwenden und beobachtet die beiden bis zum Ende. Ihrem Nachbarn bleibt das natürlich nicht verborgen und am nächsten Abend wiederholt sich das Schauspiel. Dabei wünscht sich Bebe nichts sehnlicher als an der Stelle der unbekannten Frauen zu sein.

 

Die Autorin spielt in ihrem Roman mit einem voyeuristischen Motiv, was zu Beginn noch gut aufgeht, entwickelt sich immer weiter in einer düsteren und selbstzerstörerischen Abwärtsspirale, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Wir lernen die beiden Protagonisten besser kennen, sie sind beide die Erzähler der Geschichte. Miles leidet unter einer schweren Phobie und kann seine Wohnung nicht verlassen, da ihn sonst Panikattacken überfallen und er zu selbst geißlerischen Mitteln greift. Die unterschiedlichen Frauen sind Teil seiner künstlerischen Arbeiten, mit denen er sehr erfolgreich ist. Miles ist eine zutiefst gestörte Seele, die viele Probleme hat. Als er Bebe beim Spannen entdeckt, beginnt die Obsession und sie bestimmt von nun an sein Handeln.

 

Bebe feiert jeden Abend und hat sich damit einen gewissen Ruf und Beliebtheitsgrad verdient. Dabei schreckt sie nicht vor massig Alkohol und auch Drogen zurück. Ihre Freundin starb an einer Überdosis und sie möchte dem scheinbar unbedingt nacheifern. Auch ihre zahllosen sexuellen Bekanntschaften zeugen nicht von einem gesunden Lebenswandel. Als sie Miles beim Vögeln entdeckt, möchte sie unbedingt an der Stelle der Frauen sein, komme was wolle und auch sie entwickelt einen obsessiven Hang.

 

Mir fiel es also wirklich schwer mich mit beiden Figuren identifizieren zu können, bzw. überhaupt mitfühlen oder verstehen zu können, was sie antreibt. Beide waren so schnell von 0 auf 100, dass es einfach überhaupt nicht nachvollziehbar war, denn sie kennen sich ja auch gar nicht und haben sich einfach nur gesehen.

 

Dazu kamen ein paar Logikfehler und gerade zum Ende hin unrealistische Wendungen, in denen zu schnell zu viel passiert, was Miles psychische Erkrankung anbelangt. Außerdem empfand ich einige Rechtschreib- und Satzbaufehler als störend und auch die unrealistischen Vorstellungen der Autorin zu Körpersäften. Das war einfach too much.

 

Das Buch ging wirklich gut los, wurde dann aber umso abstruser. Mir gefiel auch nicht wie ungefiltert ihre toxische Beziehung romantisiert wurde. Miles greift zu einem unentschuldbaren Mittel, um Bebe von sich zu stoßen, doch dafür kommt er komplett ungeschoren davon, es ist sogar der Anlass, dass beide so richtig zueinander finden. Nein, das war nichts für mich und zum Ende hin las ich auch nur noch queer, damit ich es schnell hinter mich bringen konnte.

 

„Peep Show“ von Isabella Starling begann wirklich vielversprechend und verlor sich dann in einem Sog aus obsessiven Handlungen und toxischen Verbindungen, die romantisiert wurden. Das war überhaupt nicht mein Fall und leider seitens der Autorin nicht sonderlich gut gemacht, dafür gab es einfach zu viele Logikfehler.

 

2/5

Freitag, 18. Februar 2022

Hörbuchrezension | Mrs. Potts Mordclub von Robert Thorogood

 




Judith Potts ist 77, lebt in einem alten Herrenhaus an der Themse und verdient ihren Lebensunterhalt als erfolgreiche Kreuzworträtselautorin. Als sie eines Tages auf dem Nachbargrundstück einen Mord bemerkt, will ihr die Polizei nicht glauben, denn es gibt keine Leiche. Also ermittelt die ältere Dame auf eigene Faust und findet schließlich Anschluss mit der neurotischen Pfarrersfrau Becks und der chronisch pleiten Hundesitterin Suzie. Der Marlow Mord Club findet seinen Ursprung. Als ein zweiter Mordfall passiert, gerät das Trio in mysteriöse und gefährliche Ermittlungen.

 

Bekanntlich lese ich ja nur Krimis und Thriller, wenn mich der Klappentext sofort anspricht, und das war hier absolut gegeben. Das Setting mit der englischen Kleinstadtidylle sprach mich direkt an. Die Themse schlängelt sich durch das beschauliche Örtchen Marlow und das Stadtbild wird von der Kirchengemeinde geprägt. Es gibt aber auch markante Charaktere, die Marlow und somit auch dieses Buch ausmachen.

 

Allen voran natürlich Judith Potts, die ein stattliches Herrenhaus und Vermögen erbte und sich nun ein schönes Leben macht, mit gelegentlichem Nacktschwimmen in der Themse, um sich frei zu fühlen. Wobei ich mich fragte, kann man das überhaupt (Strömung) und will man das überhaupt (Wasserqualität)? Judith hat die eigenartige Angewohnheit keine Zeitung seit den 80er Jahren wegzuwerfen. In ihren Haus hat sie auch genug Platz zum Horten. Den geheimnisvollen Grund dahinter erfahren wir auch später im Buch. Judith ist nämlich nicht nur eine nette alte Dame, sondern hat es faustdick hinter den Ohren und das machte sie zu einer sehr liebenswerten und interessanten Protagonistin, die ich direkt in mein Herz geschlossen hatte.

 

Auch ihre beiden Mitstreiterinnen des Mordclubs sind kuriose Figuren gewesen. Becks ist die perfekte, aber leicht verzweifelte Hausfrau, da ihr Mann, der Pfarrer, sie für selbstverständlich nimmt und das macht sie unzufrieden. Suzie hält sich mit Hundesitterjobs über Wasser und gerät so als Zeugin in einen Mordfall hinein.

 

Die Kriminalfälle um den toten Nachbarn und weitere Einwohner von Marlow waren spannend erzählt und für mich unvorhersehbar. Die Auflösung war schlüssig und sinnvoll, was ein großer Pluspunkt für das Buch ist. Seit langem hatte ich an einem Krimi nichts auszusetzen, da mich Handlung, Setting und Figuren absolut begeistern konnten. Der Autor, Robert Thorogood, hat alles richtig gemacht und ich würde mir wünschen, dass er den drei Ladies des Mordclubs noch weitere Fälle schreiben wird.

 

Das Hörbuch umfasst etwas mehr als 9h und wurde von Christine Prayon eingelesen. Ihre Stimme passte perfekte auf die weiblichen Figuren und sie schaffte es den jeweiligen Situationen das richtige Maß an Leben einzuhauchen.

 

„Mrs. Potts Mordclub“ von Robert Thorogood ist der perfekte englische Krimi mit einem idyllischen Setting, originellen und liebenswerten Figuren, sowie spannenden Mordfällen. Ich wurde bestens unterhalten und hoffe, dass ich eines Tages nach Marlow zurückkehren kann.

 

5/5

Sonntag, 13. Februar 2022

Buchvorstellung | Lotta entdeckt die Welt am Wasser von Sandra Grimm

 Über Vorablesen zog dieses Kinderbuch bei mir ein. Ich hatte schon von einigen Titeln aus der Reihe gehört und war daher gespannt, wie uns das erste Buch über Lotta gefallen würde.


Lotta macht mit ihrer Mama, Hund Zottel und Teddybären einen Ausflug in die Natur ans Wasser. Dort gibt es so einiges zu entdecken und zu erleben. 

So finden sie sogar eine Entenfamilie, beobachten Schafe beim Weiden oder lassen ein Floß schwimmen. Außerdem helfen sie Bibern beim Bauen eines Damms. Gemeinsam haben sie viel Spaß bei ihrem Ausflug. Das kommt bei den kurzen Texten auch sehr gut rüber. Sie sind perfekt zum Vorlesen geeignet und beschreiben sehr gut, was auf den Bildern zu sehen ist.

Die Gestaltung des Buches ist sehr besonders. Die Illustrationen stammen von Katja Senner und sie betten sich tatsächlich in Fotos ein. Ich musste genauer hinschauen, um zu erkennen, was von der Natur noch illustriert ist und was zu einem Foto gehört. Das ist ziemlich gut gemacht und macht Spaß all die Details zu entdecken. 

Das Buch besteht aus 16 Pappseiten und macht einen sehr robusten Eindruck. Es ist ab 18 Monaten geeignet und lädt spielerisch zum Entdecken und Lernen ein. Wir werden uns sicher auch noch die anderen Lotta-Bücher zum Wald und Garten anschauen und sind gespannt, wo die Reise des kleinen Mädchens als nächstes hingehen wird.

5/5


Donnerstag, 10. Februar 2022

Teil 3 | Twist of a love affair von Piper Rayne

 Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich schon über ein Jahr nicht mehr in Lake Starlight war, um die Dramen der Großfamilie Bailey mitzuverfolgen. Da sich mittlerweile schon 7 Romane aus der Reihe auf dem deutschen Markt tummeln, war es an der Zeit, endlich mal wieder in die Geschichte einzutauchen.


Rome wollte eigentlich nur mit seiner Familie ein Testessen für sein erstes Restaurant veranstalten, als auf einmal eine wütende, junge Frau mit einem Baby auf dem Arm in die Runde platzt und behauptet, er sei der Vater. Zu doof, dass Rome sich nicht erinnern kann und felsenfest davon ausgeht, dass sein Zwillingsbruder die Fremde geschwängert haben muss, doch der weiß auch von nichts. Fakt ist, ein Bailey ist der Vater...

Ich fand es toll wieder in die alaskische Kleinstadt Lake Starlight eintauchen zu können. In ihr dreht sich alles um die verwaisten Kinder der Großfamilie Bailey, die das Stadtbild prägen wie keine anderen. Und so fühlte ich mich direkt wieder heimisch und konnte mich sofort auf die Geschichte einlassen. 

Der Start für unsere Protagonisten war auf jeden Fall sehr konfliktreich, dramatisch und von Missverständnissen geprägt. Harley tauchte aber auch aus heiterem Himmel mit ihrer 1,5-jährigen Tochter Calista auf. Diese hat eine Erbkrankheit und nur deswegen kam Harley nach Alaska, um herauszufinden, ob diese von der Seite des Vaters vererbt wurde. Harley selbst kennt ihre Eltern nicht, denn sie wurde von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht. Zu Vertrauen und Gefühle zuzulassen fällt ihr daher ziemlich schwer. Tatsächlich zählt Harley nicht zu der herzlichen Sorte und ist eine ziemliche Kratzbürste. Das machte es mir nicht immer leicht, mich mit ihr verbunden zu fühlen.

Rome war bisher der Spaßvogel der Familie. Zusammen mit seinem Zwilling und dem besten Kumpel, Liam, trieb er einen Streich nach dem nächsten oder schleppte eine Frau nach der anderen ab. Doch als Harley und Calista in seinem Restaurant auftauchen, muss er plötzlich mit dem Ernst der Lage klar kommen, denn er möchte eine Rolle in dem Leben des Kindes spielen. Ich fand es ziemlich beeindruckend, wie Rome mit der Situation klarkam und verbissen dranblieb, und es unbedingt wollte, dass diese Familie eine intakte wird. 

Zwischen den Figuren sprühen immer die Funken und eigentlich stimmt auch die Chemie. Ich fand auch hier, dass Harley und Rome schon ziemlich gut harmoniert, doch nahm ich ihnen ihre gemeinsame Entwicklung nicht unbedingt ab, denn um ehrlich zu sein, verbindet die beiden nur ihre sexuelle Anziehung und ihre Tochter. Das fand ich zu wenig. Da haben wir einfach schon romantischere Beispiel in der Familie Bailey erlebt.

Dafür zeigten die beiden Autorinnen wieder wie unterhaltsam und witzig sie schreiben können. Sie haben einfach ein Händchen für tolle und kuriose Szenen. Ich musste herzlich lachen bei der Genitalien/Joghurt/Milch-Szene.

Der nächste Teil dreht sich um die ältestes Schwester Savannah und Liam, ich bin so gespannt, wie sich alles zwischen beiden anbahnen wird, hier und da fielen auch schon ein paar Andeutungen.

"Twist of a love affair" ist der dritte Band von Piper Raynes Reihe um die Großfamilie Bailey. Harley und Rome haben einen turbulenten Start hingelegt und schlitterten von Null ins Familienleben hinein. Mich hat ihre Beziehung nicht komplett überzeugt, dafür hat mich die Geschichte wieder richtig gut unterhalten können.

4/5


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