Mittwoch, 8. Mai 2024

Hörbuchrezension | Hunting Souls von Tina Köpke

 Katrina Smythe lebt mit ihrer modernen Version der Addams Familiy in einem ziemlich alten und besonderen Haus am Rande von Arcadia/ USA. Viel Spannendes passiert in der Nachbarschaft eigentlich nicht. Doch dann ziehen die Walkers nebenan ein und sorgen für Misstrauen in Katrinas Familie, denn die Walkers geben sich als Jäger zu erkennen, was für Vampire und Hexen, wie die der Smythe Familie ziemlich tödlich ausgehen kann. Durch einen Seelenzauber wird dann auch noch der Sohn Tate Walker an Katrina gebunden und darf sich nicht von ihrer Seite entfernen…



Ich wurde sofort von diesem besonderen und wunderschönen Cover angefixt. Es passt perfekt zum Haus der Familie Smythe, die skurril und düster, aber vor allem liebenswert sind.

Katrina ist vor wenigen Jahren in eine Vampirin verwandelt wurden. Für immer 18… - das hat nicht nur Vorteile. Sie muss sich in ihr neues Dasein einfinden und damit arrangieren, dass sie niemals älter werden wird. Ihre Adoptiveltern sind ebenfalls Vampire und nach wie vor schwer ineinander verliebt. Katrinas jüngere Schwester ist eine Junghexe, doch dies sind nicht die einzigen übernatürlichen Lebewesen in diesem Weltenentwurf. Auf alle von ihnen haben es die Jäger abgesehen, die in den Übernatürlichen eine Gefahr für die Menschen sehen und daher alles töten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Durch einen missglückten Zauber sind Katrina und Tate nun miteinander verbunden und darüber gar nicht glücklich. Sie brauchen einige Zeit, um ihre Vorurteile zu überwinden und zu erkennen, dass der jeweils andere vielleicht doch nicht so böse ist, wie man immer dachte.

Ich finde, dass Katrina eine coole und spannende Protagonistin ist, die ein sehr toughes Auftreten hat. Dass wir sie bereits als Vampirin kennenlernen und sie nicht erst verwandelt wird, war mal was neues, auch wenn ich gerade zu Beginn der Geschichte das Gefühl hatte, dass das spannendste in der Erzählung so schon vorweg genommen wurde. Ich mochte sie sehr gerne und fand die Entwicklung zusammen mit Tate sehr schön.

Tate ist 17 und als Jäger ziemlich erfolgreich. Er sucht keine Freunde, sondern nur Unnatürliche und dass die neuen Nachbarn auch noch welche sind, die ihm bei einer Familienangelegenheit helfen müssen, macht ihm das Leben in der neuen Stadt nicht leichter.

Ich muss leider sagen, dass ich sehr lange brauchte, um so richtig in die Geschichte hineinzufinden. Dafür dümpelte sie lange Zeit einfach nur so vor sich hin und konnte mich daher nicht packen. Das sollte die Autorin Tina Köpke im letzten Drittel des Buches zum Glück ändern und ich war total gefesselt. Endlich passierte mehr, die Figuren kamen voran und auch die spannende Haupthandlung begann sich zuzuspitzen. Das Buch ist der Start einer Dilogie und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Ich bin total gespannt, wie es weitergehen wird und hoffe, dass zum Finale der Reihe auch ein Hörbuch erscheinen wird.

Dieses wurde von Rebecca Veil und Louis Friedemann Thiele eingelesen, die einen sehr guten Job machten um den beiden ihre Stimme zu verleihen.

„Hunting Souls. Unsere verräterischen Seelen“ von Tina Köpke ist ein erfrischend anderes Jungendbuch, dass definitiv seine Anlaufzeit braucht, mich am Ende aber richtig gut unterhalten konnte!

4/5

Dienstag, 7. Mai 2024

Mehr erwartet | Die Rebellinnen von Oxford. Unbeugsam von Evie Dunmore

 Auf dieses Buch freute ich mich sehr, denn die Autorin hatte uns lange auf den letzten Teil ihrer Rebellinnen von Oxford Reihe warten lassen und diese mochte ich so sehr!



Catrionas Lebensinhalt besteht aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit und den Tätigkeiten für die Frauenrechtsbewegung. Dies wollte sie in einer Publikation vereinen, doch daraus wurde erst einmal nichts, als auf dem schottischen Anwesen ihres Vaters der junge Wissenschaftler Elias Khoury auftaucht. Catriona soll ihn zum Museum in Oxford begleiten, denn dort hat Elias einen Auftrag zu erfüllen. Was Catriona da noch nicht ahnt, ist, dass nicht nur ihr Herz sondern auch einige Exponate in Gefahr schweben werden.

Catriona ist die vierte der Rebellinnen von Oxford, deren Geschichte wir hier erfahren. Ich hatte sie bisher als sehr kluge und strebsame Figur wahrgenommen. Die Autorin beschreibt sie sogar als hochbegabt, während des Lesens hatte ich sie allerdings nicht so wahrgenommen. Stellenweise verhielt sie sich auch ziemlich dumm, aber dazu komme ich später. Dennoch mochte ich ihre Unbekümmertheit, welche sie in ziemlich prekäre Situationen brachte. Catriona ist definitiv keine passive Figur, die alles mit sich machen lässt, um in ihre Rolle zu passen. Catriona packt die Dinge an und das fand ich ziemlich gut an ihr.

Elias Khoury stammt aus dem Libanon und tritt als Wissenschaftler in Catrionas Leben. Genauer gesagt tritt er als „Vogelbeobachter“ in Catrionas Leben und bespannt sie beim Nacktbaden in einem schottischen Loch. Das skandalöse Aufeinandertreffen sollte für beide keine gesellschaftlichen Auswirkungen haben. Elias stammt aus einem ganz anderen Kulturkreis und glaubt, dass Catriona damit langfristig ein Problem haben wird, deswegen wirbt er nicht offensiv um sie, wobei sie ihm sehr den Kopf verdrehte. Er ist ein sehr ruhiger Protagonist, der Catriona und ihre Arbeit schätzt und respektiert. Er ist aus ehrenhaften, aber illegalen Gründen in England, denn er will die arabischen Kunstschätze aus den Museen zurück in ihre Heimat verfrachten.

Ich schätze die Reihe für die ungewöhnlichen Themen, die in ihr behandelt werden und den enormen Rechercheaufwand der Autorin. Den Part um die Kunstschätze, welche sich nicht rechtmäßig in England befinden, fand ich interessant, weniger warm bin ich mit den Exkurs in den Libanon geworden. Das Ganze blieb mir zu abstrakt. Wir erfahren zwar in einer Episode mehr über Elias Jugend dort, doch für die Geschichte hatte es in meinen Augen nicht viel Mehrwert gebracht. Catrionas Hochbegabung ist im Buch eigentlich auch nicht präsent, sie kann gut Schachspielen und will Professorin werden, aber das macht diese Neurodiversität ja nicht nur aus. Catriona hat aufgrund der Tatsache, dass ihre Mutter und ihr neugeborener Bruder im Kindbett verstarben eine ungemeine Angst vor Schwangerschaften. Bei ihrem unbedachten und leichtsinnigen Auftreten in bestimmten Momenten sollten man dies aber nicht ahnen. Das hat für mich nicht so zusammengepasst.

Für mich waren Elias und Catriona die schwächste Paarung. Ich möchte behaupten, dass sie auch nicht zu den Lieblingen der Autorin gehörten, denn das merkte man der Geschichte einfach an. Gefühlt passierte mehr im Leben von Lucie, Annabelle und Hattie als bei Catriona.

Im Epilog erscheinen Elias und Catriona nur als kurze Randnotiz, während dieser von Annabelle und Lucie dominiert wird. Der Abschluss war rund und schön, er spielt im Jahre 1918 als die Freundinnen (mittlerweile fast 60-jährig) zum ersten Mal wählen gehen dürfen und ein wichtiges Ziel erreicht haben.

Das Finale der Rebellinnen von Oxford Reihe von Evie Dunmore war leider nicht so würdig, wie ich ihn mir erhofft hätte. Die Vorgängerbände waren so stark, dass dieser im Vergleich sehr blass und unausgereift erschien. Da hatte ich wirklich mehr erwartet.

3/5

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