Samstag, 16. Dezember 2023

Hörbuchrezension | Beyond Words von Abby Brooks

 


Cat liebt ihr Tagebuch. Regelmäßige, intime Einträge gehören für sie zum Alltag hinzu. Als sie dieses in einem Café vergisst und es von einem Fremden gefunden und kommentiert wird, ist Cat entsetzt! Schließlich antwortet sie ihm auf die hinterlassene Emailadresse und ein emotionaler Austausch beginnt. Als Cat einen neuen Job antritt und dort Lucas kennenlernt, ist das Gefühlschaos perfekt, da ihr beide Männer am Herzen liegen.

Ich fand, dass die Geschichte einiges an Potenzial hatte und so war ich richtig gespannt auf sie. Es ging auch gut los, denn Cat lässt sich in ihrem Tagebuch über ihre unglückliche Beziehung komplett aus. Dann erwischt sie ihren Freund auch noch beim Fremdgehen, verliert ihren Job und beschließt nach Florida zu ziehen, um dort einen Neuanfang zu wagen.

Dort lebt Lucas mit seiner Großfamilie, die ein Hotelressort betreiben. Der ehemalige Soldat wurde so schwer verwundet, dass er gerade so mit dem Leben davon kam. Das hat natürlich Narben hinterlassen. Als sich beide zum ersten Mal begegnen, ist sofort eine unglaubliche Anziehung vorhanden. (Dies ist nun kein Spoiler, denn wir wissen es von Anfang an, da die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wird.) Lucas ist der geheime Unbekannt, der mit Cat, die ihre Identität nicht preisgibt, Emails schreibt. Der Zufall war so unglaubwürdig groß, da Cat das Tagebuch in einem komplett anderen Bundesstart verlor. Das war wirklich absurd. Für mich ging die Geschichte dann mit dem Aufeinandertreffen der beiden bergab. Es wird sehr kitschig und Möchtegern tiefgründig. Wenn mir ein Fremder ungefragt Lebensratschläge geben würde, ja hier schon aufdiktieren, wäre ich maximal abgeturnt und würde mich fragen, was das eigentlich für ein Spinner ist. Doch Cat nimmt nicht ihre vielbeschriebenen, langen Beine in die Hand und läuft, sondern verliebt sich gleich doppelt und wünscht sich, dass Lucas ihr mysteriöser Emailschreiber wäre… 

Schade! Die Geschichte ging eigentlich ganz gut los, wurde dann allerdings immer unglaubwürdiger und kitschiger. Das war nicht meins. Daher werde ich nach „Beyond words“ in der Reihe auch nicht weiterlesen.

3/5

Donnerstag, 14. Dezember 2023

Hörbuchrezension | Wenn Worte töten von Anthony Horowitz

 Es war mal wieder Zeit für einen Krimi. Wenn es draußen nass und kalt wird, passen solche Geschichten immer gut für mich in die Jahreszeit. Da stand der perfekte Titel für mich auch schon ein Weilchen als Hörbuch bereit.


Der ehemalige Polizist Hawthorne und sein Gehilfe Anthony Horowitz reisen in Vorbereitung auf ein neues Buchprojekt auf die Kanalinsel Alderney. Dort findet ein kleines Literaturfestival statt und sie sind zwei der geladenen, bunten Gäste. Die Stimmung auf der kleinen Insel könnte wohl besser sein. Die Festivalgäste haben alle etwas zu verbergen und auch die Bewohner sind sich über den Bau einer Stromtrasse alles andere als einig. Als der Veranstalter schließlich ermordet aufgefunden wird, beginnen Horowitz und Hawthorne inoffiziell mit den Ermittlungen.

Ich hatte bereits zwei Bücher des Autors gelesen, allerdings noch keines aus seiner Hawthorne ermittelt – Reihe, in der er ja selbst eine Figur im Buch ist. Dieser Kniff ist ziemlich mutig und ungewöhnlich, daher war ich gespannt, wie es mir gefallen würde. Tatsächlich blieb Horowitz als Erzählstimme im Vergleich zu Hawthorne recht blass. Hawthorne ist ein Ermittler mit etwas eigenwilligen Methoden, der ein ganz genaues Auge hat und dem nichts entgeht. Anthony ist da immer wieder erstaunt über seinen Kollegen. Die beiden sind definitiv ein unterhaltsames Gespann gewesen.

Außerdem lernen wir noch andere interessante Figuren kennen, deren Geheimnisse sich erst nach und nach entdecken lassen. Das machte für mich einen spannenden Krimi aus. Man weiß bis zum Schluss nicht, wer es gewesen sein könnte und schließt gemeinsam mit den Protagonisten nach und nach die Kandidaten aus.

Was bei mir auch punkten konnte, war das Setting mit der kleinen Kanalinsel Alderney, die eine bewegte Geschichte hat, die in die Handlung dezent eingefädelt wurde.

Das Hörbuch ist mit knapp 6h recht kurz. Es wurde von Uve Teschner eingelesen, der einen sehr guten Job machte und den Charakteren Leben einhauchte.

Ich kann „Wenn Worte töten“ von Anthony Horowitz nur empfehlen. Die Reihe werde ich definitiv im Augen behalten!

5/5

Buchtipp | Paperthin Touch von Tarah Keys

 Ich habe mich tatsächlich mal von Bookstagram influencen lassen und spontan ein Buch einziehen lassen, welches ich auch sofort las.



Clio ist Lektorin für ein Imprint einer größeren Verlagsgruppe. Ihr neuestes Projekt ist die Betreuung des neuen Romans eines Bestsellerautors, der als ziemlich schwierig gilt. Und so ist der erste Emailaustausch turbulent und vor allem total unprofessionell. Schließlich werden die Nachrichten immer intensiver und die Protagonistin des Romans beginnt immer mehr Clio zu ähneln. Bis der geheimnisvolle Autor, der sich für jeden hinter einem geschlossenen Pseudonym versteckt um ein persönliches Treffen mit Clio bittet.

Mich hat die Thematik der Geschichte sofort gecatched und auch ein Blick ins Buch und ich war sofort Feuer und Flamme. Gerade zu Beginn des Buches haben wir ganz viel Emailverkehr und redigierte Textpassagen des Manuskripts. Ich mag so etwas ja sehr! Das lockert einfach den Lesefluss auf und ist einfach mal etwas anderes.

Ich muss ja sagen, dass ich aufgrund des Klappentextes lange Zeit nicht sicher war, welches Genre mit dem Buch abgedeckt werden würde. New Adult, Mystery, Thrill? Irgendwie hatte ich eine leicht gruselige Grundstimmung bei einem unbekannt bleibenden Autor, der auf einmal seine Lektorin ins Manuskript hinein schreibt. Irgendwie sind da bei mir ein paar Alarmglocken geschrillt.

Ich finde auch, dass das was Bryn, so ist der Vorname des Pseudonyms, da macht nicht immer sehr gesund ist. Er verschweigt ganz bewusst wichtige Dinge und manipuliert ein wenig hier und da. Also kein Sweetheart unser Protagonist. Sein Geheimnis entfaltet sich erst zum Ende des Buches und auch die Aufklärung dahinter.

Clio fand ich sehr authentisch. Sie lebt für ihren Job und diese Leidenschaft für Bücher hat man auch in der Geschichte gespürt. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch sie hat ihre Schwachstellen, aber das macht einfach ihren Charakter aus.

Was sich da zwischen beiden abspielt, ist manchmal wie ein zwischenmenschlicher Autounfall. Nicht schön, aber man kann auch irgendwie nicht wegsehen. Unterhalten hat es mich trotzdem gut. Und so würde ich Paperthin Touch auf jeden Fall weiterempfehlen für alle, die Liebesgeschichten in einem ungewöhnlichen Rahmen mögen.

4/5

Donnerstag, 7. Dezember 2023

Hörbuchrezension | The other Side of the Sky von Megan Spooner und Amy Kaufman



Nimh ist die Göttin in einer Welt voller Magie und Aberglauben. Sie ist für die Rettung ihrer Welt zuständig, doch diese ist voller Aufruhr und Unruhen. Als eines Tages ein Stern vom Himmel fällt und dieser sich als Prinz North des Wolkenlandes herausstellt, glauben alle an die Erfüllung einer Prophezeiung, doch diese könnte die Welt auseinandernehmen.

Jetzt musste ich endlich einmal dieses Hörbuch hören, denn Band zwei zog auch gerade frisch ein und es war mal wieder Zeit für einen Fantasytitel. Ich war gespannt, weil ich von dem Autorinnen-Duo noch nichts gelesen hatte.

Der Weltenentwurf ist recht komplex und man bekommt viel Input zu Beginn der Handlung. Mir fiel es da tatsächlich nicht so leicht zu folgen und ich brauchte auch ein wenig um mit den Charakteren warm zu werden. Ich wusste lange nicht, wo hin die Geschichte gehen würde. Dann passierte bei der Hälfte des Buches endlich etwas, was Spannung aufkommen ließ und mich fesseln konnte. So ging es dann auch rasant bis zum Ende weiter und es wurde ein kurzweiliges Vergnügen.

Nimh wurde als 5-Jährige zur Göttin ihres Landes ernannt. Um ihre Göttlichkeit nicht zu verlieren, darf sie niemals von jemandem berührt werden. Dabei wartet sie schon eine geraume Weile darauf, dass sich ihre göttlichen Fähigkeiten zeigen. Doch dies passiert nicht. Zweifel kommen auf, ist Nimh die wahre Göttin?

North ist der Prinz des Wolkenlandes und kann sich in seine Rolle noch nicht so recht einfinden. Aus Trotz steigt er in sein Flugzeug und stürzt während einer Flugschau ab. Von seiner recht zivilen und modernen Welt landet er in Nimhs Reich und erliegt erst einmal einem Kulturschock. North ist aufopferungsvoll und würde schnell alles für Nimh tun. Mir war dies tatsächlich zu schnell, denn ich konnte nicht nachempfinden, woher dieser hohe Grad der Verbundenheit und Selbstaufgabe kam. Vielleicht gelingt es den Autorinnen im zweiten Band die Beziehung der beiden etwas mehr zu vertiefen und authentischer zu gestalten.

Das Hörbuch umfasst 15 Stunden und wurde von Julia Nachtmann und Aleksandar Radenkovic eingesprochen. Letzteren kannte ich noch nicht und brauchte zunächst ein bisschen, um mit ihm warm zu werden. Er verlieh den Figuren auf jeden Fall ihre eigene Stimme und schwankte dabei ab und an auf einem schmalen Grad zwischen Genie und Wahnsinn. Er machte das Gelesene auf jeden Fall noch mal interessanter.

„The other side of the sky“ ist eine ungewöhnliche Fantasygeschichte mit der ich zunächst ein paar Anlaufschwierigkeiten hatte, die aber in der 2. Hälfte ihr Potenzial entfalten konnte und mich mitreißen konnte.

4/5

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