Montag, 18. April 2022

Buchtipp | Legend Academy. Fluchbrecher von Nina McKay

 Mir wäre das Buch aufgrund von Cover und Titel wirklich nicht aufgefallen. Ersteres sieht so nach sehr junger Barbie-Romantik aus und auch der Klappentext klang wie schon tausendmal gelesen. Doch dann schaute ich in die Leseprobe und war schlagartig überzeugt, das Buch einfach lesen zu müssen.


Graylee handelt sich mit ihrer aufmüpfigen Art und den Guerilla-Strickaktionen an ihrer Schule nur Ärger ein. Zur Besserung wird sie an die Legend Academy gesteckt. Das Internat ist ein atemberaubendes Schloss mitten in Texas, in dem die SchülerInnen von sprechenden Kolibris bedient werden, Klingt ziemlich irre, doch als Graylee auch noch offenbart wird, dass sie eine übernatürliche Gabe hat, fällt sie fast vom Glauben ab. Doch diese braucht sie ganz dringend, denn auf dem Internat liegt ein Fluch, der schon bald sein erstes Opfer fordern wird. 

Mich konnte schon auf den ersten Seiten unsere Protagonistin Graylee komplett überzeugen. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt und mir war ihre witzige und sarkastische Art sofort sympathisch. Sie ist eine Außenseiterin, lässt sich davon aber nicht unterkriegen und lebt ihr Leben so wie sie es will. Das war erfrischend und echt. 

Etwas weniger erfrischend war allerdings, dass sie stets feststellen musste, wie unverschämt gut  ihr neuer Mitschüler Hudson ausschaut. Sie fühlt sich total zu ihm hingezogen, ohne dass sie (und somit auch wir) wussten wieso. Das war mir zu klischeehaft und eigentlich auch total typisch für das Genre.

Das Internatssetting gefiel mir richtig gut und vereinte viele gute Ideen und Elemente aus berühmten Reihen des Genres. Dabei hat Nina McKay aber auch ganz eigene, interessante Dinge eingebracht, von denen ich bereits eine leichte Ahnung habe, wie sie im zweiten und finalen Band der Reihe aufgelöst werden. Ihr Schreibstil ist wirklich toll und konnte definitiv mit den witzigen Sprüchen und Situationen voll bei mir punkten.

Im letzten Viertel des Buches hatte sie mich allerdings verloren. Eigentlich sollte die Geschichte ab hier in Fahrt kommen, doch es passierte zu wenig Packendes und ich schweifte immer wieder mit den Gedanken ab.

Mal sehen, ob ich Band 2 lesen werde. Der Einstieg in die Reihe war auf jeden Fall solide und konnte mit einer witzigen Protagonistin punkten.
4/5


Sonntag, 3. April 2022

Highlight | Dreivierteltot von Christina Stein



Den Urlaub hatte sich Kim irgendwie erholsamer gewünscht, dennoch wandert sie für ihren Freund Jon den West Highland Trail in Schottland mit ihm. 160km durch Nebel, Moore, Täler und an unglaublichen Berglandschaften vorbei. Der Wanderweg ist hochfrequentiert und so lernen die beiden die unterschiedlichsten Leute kennen. Darunter ist auch Sky, der mit seinem Hund Kim um den Finger wickelt und sich gar nicht darum scherrt, dass sie einen Freund hat. Doch die Stimmung kippt endgültig, als Kim und Jon eine Leiche finden…

Das war mein zweiter Jugendthriller von Christina Stein und ich war gespannt auf ihre Geschichte, die sich immer durch ungewöhnliche Ideen auszeichnet. Mich reizte an dieser Geschichte das Setting in der rauen Landschaft Schottlands. Die Atmosphäre passt perfekt für eine unheimliche Geschichte und das konnte die Autorin wirklich perfekt transportieren. Man merkte in ihren Beschreibungen auch, dass sie den berühmten Wanderweg wohl auch selbst bestritten hat.

Außerdem schaffte sie es auch ihren Figuren ganz eigene und authentische Züge zu verpassen. Allen voran war Kim eine sehr greifbare Protagonistin. Aufgrund ihres Äußeren wurde sie in der Schule gemobbt. Sie hat rote Haare, viele Sommersprossen und mehr Vorbau als die anderen Mädchen ihres Alters. Bei all ihren Unsicherheiten war Jon immer für sie da. Doch während ihrer Reise kommt es zu immer mehr Reibungspunkten und so lernt sie Sky kennen, der mit seinem süßen Hund als Tourist unterwegs ist.

Die Ereignisse scheinen sich zu überschlagen, als das Pärchen nach einer wilden Nacht die Leiche von Kims bester Freundin findet, gekleidet in ihrem Abiballkleid.

Christina Stein hat es hier sehr clever gemacht und spielte so sehr mit dem, was ihren Figuren passiert, das man nie sicher sein kann, was gerade wirklich passiert ist oder eben nicht. Doch auch mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet. Die kam wirklich aus heiterem Himmel und hat mich umgehauen. Das machte die Geschichte sehr besonders.

„Dreivierteltot“ ist der neue Jugendthriller von Christina Stein, der mit einer tollen Atmosphäre, authentischen Figuren, subtiler Spannung und einer unvorhersehbaren Auflösung begeistern kann. Mich hat das Buch komplett abgeholt und ich bin gespannt, was es als nächstes aus ihrer Feder geben wird.

5/5

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