Samstag, 29. April 2017

Geschmacksarm | First Taste von Jessica Hawkins

Für vorablesen.de durfte ich vorm Erscheinungsdatum ein neues Ebook aus dem Forever by Ullstein Verlag lesen. "First Taste" ist das Debüt der Autorin auf dem deutschen Buchmarkt, bereits von der Leseprobe war ich sehr angetan. Doch der erste Geschmack sollte eine bittere Note bekommen.


Andrew musste auf die harte Tour lernen, was es heißt die alleinige Verantwortung zu tragen. Vor 4 Jahren verließ ihn die Mutter seines Kindes und machte aus dem harten Kerl einen alleinerziehenden Daddy. Für Bell ist er nicht auf der Suche nach einer Ersatzmutter, sondern angelt sich nur One Night Stands. Eine davon ist die zickige Geschäftsfrau Amelia, welche gerade in einer dreckigen Scheidung steckt. Auf den Geschmack gekommen, multiplizieren beide den One Night Stand und handeln sich damit mehr Probleme ein als erwartet.

Die Autorin hat mich in den ersten Kapitel direkt mit ihrem tollen Protagonisten und der Beziehung zu seiner Tochter gepackt. Ich hatte direkt ein gutes Bild von beiden vor Augen, welches mir sehr gefiel. Bell ist schwierig und ziemlich verzogen und Andrew versucht nicht die Kontrolle über die Lage zu verlieren. Das war ganz amüsant zu verfolgen.
Ähnlich turbulent ist das erste Aufeinandertreffen der Loveinterests, welches in einem Missverständnis und vielen Zickerein auf Amelias Seite endet. Die Gute hat ordentlich Haare auf den Zähnen, was für einen unsympathischen ersten Eindruck sorgt. Der Protagonistin kam definitiv zu Gute, dass einige Kapitel auch aus ihrer Sicht erzählt werden. Dann erklärt sich ihre Unausgeglichenheit auch mit der Situation um ihren ekelhaften Ex-Mann.

Schnell konnten beide also meine Sympathien gewinnen und es kam zum ersten horizontalen Aufeinandertreffen. Jessica Hawkins schafft sehr brisante und heiße Szenen, die nicht dem Einheitsbrei entsprachen. Das hat mir ganz gut gefallen. Wo ich mit den positiven Aspekten des Buches schon fast abschließen kann.

Die 3 Hauptelemente der Handlung bestehen aus: 1. endlos vielem, langweiligem Gequatsche, 2. ausschweifendem Sex, 3. Kettenraucherei

So oft wie die Protagonisten eine Zigarette in die Hand nahmen, schlug das sogar das ewige Augenrollen. Wenn sie nicht vorher an Lungenkrebs sterben, dann werden ihnen sicher irgendwann die Augen aus den Höhlen ploppen. Scherz beseite, das zelebrierte Gequalme hat mich tierisch gestört. Die Autorin hätte ihre beiden Protagonisten zusammen lieber etwas romantisches oder spannendes erleben lassen sollen.

Konflikte waren zur Genüge da. Zum einen das Problem mit Amelias Exmann, Bells Mutter die plötzlich wieder auftauchte, Bells Verlustängste und Andrew, der keine Ahnung hat wie er sich entscheiden soll. Doch diese Konflikte waren an den Rand gedrängt.

Es dominierten endlose Dialoge, die sich immer nur im Kreis drehten und die Beziehung der beiden nicht vorantrieben. Dank des ganzem Gequatsches schafft es das Buch auf über 500 Seiten. Ohne der vielen Längen hätte die Geschichte ein schön knackiges 350 Seiten Buch werden können.

Mich konnte die Charakterentwicklung nicht überzeugen, innerhalb von einem Monat und nur wenigen Treffen ändern beide ihre manifestierten Ansichten um 180 Grad.

Den Epilog fand ich wiederrum klasse, denn er hatte Handlung! Die wenigen Seiten konnten mich ein wenig versöhnen und haben gezeigt, dass "First Taste" tolles Potenzial hatte. Doch leider hat die Autorin es tot gequalmt/gequatscht, sodass ich wirklich froh war, als ich das Ebook endlich zur Seite legen konnte.

3/5


Mittwoch, 26. April 2017

Buchtipp | Der letzte erste Blick von Bianca Iosivoni

Ich habe schon seit der Ankündigung dem neuen New Adult Roman von Bianca Iosivoni (langsam wird der Name einfacher zu merken) entgegengefiebert. Zwar gefiel mir ihr Debüt im Lyx-Verlag nicht so gut (hier gehts zur Rezension), doch trotzdem war ich sehr gespannt, welche Geschichte sich hinter diesem wunderschönen Cover verstecken würde.


Emery hat einen Faible für Frösche, Fotos und hart ausgeteilte Schläge. Das musste ihr Mitbewohner am ersten Tag schon schmerzlich feststellen. Wegen eines Fehlers der Wohnheimleitung muss Emery ihr erstes Semester am College eingezwängt mit ihrem nervigen Mitbewohner verbringen. Doch viel schlimmer ist tatsächlich sein bester Freund Dylan, der Emery mit seinen Streichen in den Wahnsinn treibt.

Es hat mir wirklich viel Freude bereitet den neuen Roman der deutschen Autorin zu lesen und festzustellen, dass ihr diese Geschichte so viel besser gelungen ist, als "Was auch immer geschieht". Besonders gut gefiel mir dabei der männliche Protagonist Dylan. Er mag Katzen und hört Taylor Swift lautstark im Auto. Dylan ist somit eigenlich die männliche Version von mir. Hinzu kommt, dass der Student wirklich ein guter Kerl ist, der aufopferungsvoll für seine Freunde da ist. Bad Boys waren gestern!
Emery ist da schon eher das Bad Girl. Sie hat eine unschöne Vergangenheit, die mit ihrem Ex-Freund und der Highschool zusammenhängt und versucht dieser am College zu entfliehen. Dank dieser schlägt sie zuerst um sich, bevor sie zu denken beginnt. Da war es für mich manchmal schwer mit ihr zu fühlen. Genauso kann ich nur den Kopf über die Leute in ihrer Vergangenheit schütteln, ihr Verhalten zu dem was Emery passiert ist, fand ich zu krass und ungerechtfertigt.

Emery und Dylan ergeben zusammen eine sehr unterhaltsame Paarung. Besonders erfrischend fand ich die Streiche und Herausforderungen, die sich beide füreinander ausdenken. Außerdem fand ich die Ausflüge mit ihren Freunden sehr gut gestaltet. Die Autorin konnte hier ein besseres und dichteres Setting schaffen, als in ihrem Vorgängerroman. Das machte die erste Hälfte des Buches sehr kurzweilig und war auch nötig, denn die Autorin lässt sich mit der Liebesgeschichte sehr viel Zeit. So kommt es zum ersten Kuss erst bei der Hälfte der Geschichte.

Gerade zum Ende hin kommen vermehrt Längen hinzu. Bianca Iosivoni hat sich für ihre Figuren einige Baustellen und Handlungsstränge einfallen lassen, was nicht immer so recht aufgehen wollte. Auf den letzten beiden Kapiteln entsteht noch ein Drama, welches zu gewollt erschien und mir nicht logisch erschien. Die Logik wurde an ein paar anderen Stellen auch noch strapaziert. Was ich nicht gebraucht hätte, war der Handlungsstrang mit Dylans alter Nachbarin, die ihn aufzog, aber scheinbar niemals das "Du" anbat. Diese traurige Geschichte trägt nichts zur Haupthandlung bei, verzögerte diese eher und wird am Ende nicht mal aufgelöst. Das fand ich irgendwie frustrierend.

Neben der Probleme waren auch reichlich viele Nebencharaktere vorhanden. Für sie hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Sie erschienen mir zu austauschbar, was schade ist, denn die weiteren Bände spielen sich im Freundeskreis ab. Tatsächlich finde ich die angedeutete Geschichte von Luke und Elle sehr vielversprechend, sodass ich sie auch sicher noch lesen werde.

"Der letzte erste Blick" besticht mit tollen Charakteren und einer schönen Collegegeschichte, wie sie einem New Adult Roman alle Ehre machen kann. Leider kommt das Buch nicht ohne seine Schwächen aus, dennoch gefiel es mir um Längen besser als der Vorgängerroman von Bianca Iosivoni.

4/5



Montag, 24. April 2017

Futtertest | Purina Beyond Simply 9 Trockenfutter

Theo und mich erreichte vor ein paar Wochen ein Paket voller Trockenfutter. Noch vor Markteinführung im August darf mein Jack Russell Terrier das neue Trockenfutter aus dem Hause Purina futtern und ich gebe abschließend meinen Senf dazu.


Samstag, 22. April 2017

Märchenhaft | Die wahre Königin von Sophie Jordan

Mein letztes High Fantasy Jugendbuch ist über einen Monat her und "die wahre Königin" schrie mir von meinem Kindle-SuB regelrecht entgegen. So war es für mich an der Zeit mich in Lunas finstere Welt fallen zu lassen.
Luna ist die wahre Königin von Relhok, doch kann sie ihrer Bestimmung nicht nachgehen, denn ein Verräter tötete ihre Eltern, erstieg den Thron und trachtet nun seit ihrem Leben. Seitdem lebt die 17-jährige in einem hohen Turm, versteckt vor den Leuten des Königs und den unheimlichen Finsterirdischen, die Zerstörung und Tod über das Land bringen. Lunas Welt gerät aus den Angeln, als sie Fowler trifft und schließlich mit ihm fliehen muss. Eine turbulente Reise beginnt.

Sophie Jordan ist keine Unbekannte im Jugendbuch-Genre. Bisher ist die Autorin allerdings an mir vorbeigegangen. Ich war daher gespannt, wie mir ihre Geschichten und die Art, sie zu erzählen gefallen würden. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Mir gefiel das Setting und die mittelalterliche Fantasywelt ausgesprochen gut. Sie ist sehr düster und gefährlich. Dabei verbirgt sie einige Geheimnisse, die es noch zu lösen gilt. So frage ich mich, was die Finsterirdischen wirklich sind und woher sie kamen.

Auch die Protagonisten konnten bei mir punkten. Luna ist eine besondere Heldin, da ein Handycap ihr Leben bestimmt. Dabei kommt sie besser zurecht als viele andere. Mir gefiel ihr selbstständiges und mutiges Auftreten.
Fowler ist ein Held, der mit allen Mitteln in der grausamen Welt zu überleben weiß. Nach und nach muss er seine gefühlvolle Seite wiederentdecken, als er sich mit Luna durchschlägt. Ihre Liebesgeschichte beginnt erst spät im Buch. Ich hätte mir ein überzeugenderes anbahnen der Gefühle gewünscht. So ist es sehr abrupt bei 100%, was mich nicht ganz überzeugen wollte. Ich wünsche mir für beide Protagonisten und ihre Geschichte in den folgenden Bänden (Plural?) mehr Tiefgang.

Die Handlung gestaltet sich im Laufe des Buches zu einem abenteuerlichen Roatrip. Beide machen sich auf den Weg zu einer rettenden Insel, ohne allerdings von ihrer wahren Identität zu wissen. Fowlers Herkunft war für mich absehbar. Sie birgt einiges an Brisanz und ich bin gespannt, wie Luna damit zurechtkommen wird.

Aktuell weiß ich garnicht, wie viele Bände die Reihe umfassen wird und wann es weitergeht. Das Ende von Teil eins birgt einen bösen Cliffhanger, der ein großes Abenteuer einleitet. Ich bin gespannt wie es mit den Protagonisten weitergeht und wann Lunas Baumwolf wieder in Erscheinung tritt. Ein begleitendes Tierwesen hat dem Buch definitiv gefehlt.

4/5


Montag, 17. April 2017

Teil 3 | Beautiful Player von Christina Lauren

Ich weiß nicht, was mit mir los war, als ich zum dritten Teil der wunderbaren Beautiful-Reihe von dem Autorinnenduo Christina Lauren griff. Eigentlich hatte ich mit "the Deal" gerade erst ein Buch mit identischer Thematik gelesen. Dcch wo das Leseherz hinfällt...

Hannah liebt ihrem Laborjob und lässt ihr Leben einzig darum kreisen. Ihr Bruder hat genug davon und hetzt ihr seinen besten Freund auf den Hals. Will ist ein Geschäftsmann mit hohem Frauenverschleiß, der Hannah in eine Femme Fatal verwandeln soll, die den Männern den Kopf verdreht. Je mehr Zeit Will mit der impulsiven Hannah verbringt, wünscht er sich zusehens, dass nur noch er in ihren Gedanken Platz findet.

Die Geschichte von Ruby und Niall aus der Beautiful-Reihe war eines meiner Jahreshighlights. Leider hat es noch kein anderes Pärchen geschafft an diese Konstellation heranzukommen. Auch Hannah und Will schafften es nicht. Doch ihre Geschichte ist trotzdessen eine ganz besondere.

Hannah kennt den 7 Jahre älteren Will schon ewig. Als bester Freund ihres Bruders war der junge Will stets in Hannahs Nähe. Doch niemand ahnte etwas von Hannahs Schwärmerein. Als sie sich Jahre später in New York wiedersehen, um Mission "Femme fatal" anzutreten, ist Will von Hannahs losem Mundwerk und ihren unverfrorenen Gedanken total gebannt. Hannah hingegen, die in all den Jahren mitansah, wie Will eine nach der anderen abschleppte, möchte nichts weiter als seine Freundschaft und von seinen Erfahrungen zu profitieren.

Die Autorinnen haben es wieder perfekt geschafft die beiden Protagonisten perfekt einzufangen. Ich mochte Hannah unglaublich gerne und mich amüsierten ihre Gedanken sehr. Ich konnte nachvollziehen, dass sie keine Gefühle für Will zulassen wollte, denn seine Affären sprachen für sich. Trotz seiner verschiedenen Frauenarangements war Will zu keiner Zeit unsympatisch. Die Autorinnen gaben uns viele Einblicke in seinen Kopf und es war unterhaltsam mitzuerleben, wie Will entdeckt, dass Hannah endlich die eine ist.
Zwischen beiden stimmt die Chemie, das merkt man in ihren Dialogen, die zum Glück nicht schwülstig sind, sondern auch mal eindeutig derb ausfallen dürfen, was ich sehr erfrischend fand.
Ihre Harmonie wird auch in den erotischen Szenen deutlich, diese überlagern die Geschichte allerdings nicht.

Wie im Vorgänger um Max und Sara hatte ich auch hier am Ende das Gefühl, dass die Probleme der Protagonisten unnötig in die Länge gezogen waren. Ich hätte mir mehr Handlung und weniger diskutieren gewünscht. Das trübte die tolle Liebesgeschichte ein wenig.
Mein Herz schlug dann höher als die bisherigen Protagonisten wieder aufeinander trafen und sich in witzige Wortgefechte verstrickten. Ich bin gespannt, wann der letzte Teil der Reihe, "Beautiful" auf deutsch erscheinen wird. Er dreht sich um Hannahs Bruder Jensen.

Für mein Meckern auf hohem Niveau möchte ich meine Bewertung eigentlich nicht herabsetzen. Die Beautiful-Reihe von Christina Lauren ist mit Abstand die beste, welche ich bisher im Contemporary Genre lesen konnte.

5/5


Donnerstag, 13. April 2017

Buchtipp | The Deal von Elle Kennedy

Nach "Trust again" von Mona Kasten hatte ich mal wieder Lust auf einen New Adult Roman in College-Umgebung. Aufgrund seiner vielen euphorischen Bewertungen schien mir "The Deal" ein geeigneter Kandidat zu sein. Doch würde mich der Roman auch so begeistern können?
Hannah liebt ihr Studium und ist in allem was sie tut, ziemlich gut. Außer im Flirten ist die Studentin eher unbedarft. Kein Wunder, denn ihre erste Erfahrung mit einem Jungen hätte nicht schlimmer ausfallen können. Hannah will das ändern, denn sie hat ein Auge auf Justin geworfen, doch der interessiert sich nicht für sie. Also schließt Hannah einen Deal mit Garrett, dem heißen und beliebten Eishockeyspieler, sie gibt ihm Nachhilfe und er steigert ihre Beliebtheit.

Nach den ersten paar Seiten des Buches bin ich direkt auf einen unnötigen Fehler aufmerksam geworden. Im Klappentext wird Hannahs Schwarm Julian genannt, doch im Buch entpuppt er sich doch als ein Justin. Das war allerdings nicht das einzige, was beim Lektorat schief ging. So geht Hannah an einem Freitagabend zu Garrett, um nach einer Nacht am Montag wieder aufzuwachen. Ok viele Studenten schlafen lange, aber so lang? ;)

Dies war leider nicht das einzige, was mir negativ ins Auge fiel. Ich empfand den Einstieg in die Handlung sehr langatmig. Eigentlich beginnt es erst nach den ersten 200 Seiten so richtig interessant zu werden. Dann sind alle Lebenssituationen der Protagonisten erklärt und das erste Beschnuppern ist abgeschlossen.

Was dann passiert gefiel mir wiederum so richtig gut. Hannah ist eine sympathische Protagonistin, die mit einigen Romanheldinnen-Klischees kämpfen musste, was ich allerdings nicht so tragisch fand. Mir konnte die Autorin eine Protagonistin präsentieren, mit der ich gerne mitfieberte auch wenn sie es sich selbst zum Ende unnötig schwer machte.

Laut Klappentext könnte sich ein Liebesdreieck anbahnen, doch das bleibt zum Glück aus. Eishockeyspieler Garrett lässt keine Konkurenz zu, auch wenn er sich zunächst auf diesen fragwürdigen Deal einließ. Garrett ist für seine 20 Jahre ein sehr vernünfiger und selbstreflektierter Charakter, seine Reife gefiel mir sehr gut, allerdings hätte ich 2, 3 Jahre mehr auf seinem Buckel glaubwürdiger gefunden. Ansonsten sorgte er für unterhaltsame Dialoge und knisternde Szenen mit Hannah.
Beide in Kombination ergeben ein tolles Pärchen, dem ich am Ende ihr Glück gerne gönnte.

"The Deal" macht Lust auf mehr aus Elle Kennedys Feder. Tatsächlich liegt der Nachfolgeband "The Mistake" schon auf meinem SuB und das höchstwarscheinlich nicht mehr so lange.

4/5


Samstag, 8. April 2017

Highlight | The Sun is also a Star von Nicola Yoon

Seit kurzem bin ich bei Tauschticket angemeldet und war ganz aus dem Häuschen als ich meine ertauschte Wärung für dieses schöne Hardcover einlösen konnte. Das Debüt der Autorin, "Du neben mir", wurde verfilmt und ist bald auf der Kinoleinwand zu sehen. Für die Geschichte von Daniel und Natasha könnte ich mir dieses Schicksal auch bestens vorstellen.


Natasha kommt auch Jamaika und lebt seit fast 10 Jahren in den USA. Sie steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss und sollte sich eigentlich, wie ihre Freundinnen auch, eine mögliche Uni aussuchen. Natasha ist in New York unterwegs, als sie Daniel begegnet. Er verliebt sich sofort in sie, doch Natasha hält nichts von Liebe auf den ersten Blick. Daniel setzt alles daran sie für sich zu gewinnen und scheint mit seiner wisschenschaftlichen Methode auch Erfolg zu haben. Das Problem ist allerdings, dass Natasha am Ende des Tages abgeschoben werden soll...

Das mit Natasha, Daniel und mir war eine ziemlich schnelle Nummer, nicht dass das Buch hauptsächlich an einem einzigen Tag spielt, sondern ich hatte ihre Geschichte auch nur an 2 Tagen verschlungen.
Ab der ersten Seite war ich gefesselt von Nicola Yoons außergewöhnlichen, nahezu philosophischen Schreibstil. Die Kapitel wechseln ihre Perspektive zwischen unseren beiden Protagonisten. Es gibt allerdings auch noch kurze Exkurse, um ein Hintergrundwissen zu vermitteln. Nicola Yoon erzählt außerdem die Geschichten von Nebenfiguren, denen in "normalen" Romanen keine Bedeutung zugemessen wird. In "The Sun is also a Star" sind einfach alle wichtig, ohne die Geschichte aufzuhalten. Das machte den Roman so wahnsinnig interessant und man geht definitiv klüger aus diesem Leseerlebnis hervor.

Natasha ist eine kluge und starke Protagonistin. Ihr Schicksal ist ziemlich hart. Denn ihr Leben und ihre Zukunft sollen in den USA stattfinden. Doch ihr Vater verschuldete die Abschiebung und so ist ihr Verhältnis zu ihm zerrütet. Natasha will allerdings nicht aufgeben und setzt alles daran, doch noch bleiben zu dürfen. Während ihres allerletzten Versuchs begegnet sie Daniel und verbringt diesen Tag mit ihm.
Daniel ist der Sohn koreanischer Einwanderer. Für mich macht das Buch die Vermischung dieser unterschiedlichen Kulturen aus. Das war wirklich mal etwas anderes! Beide ergeben eine liebenswerte Mischung mit der ich bis zum Schluss einfach mitfiebern musste.

Das Schicksal ist ein starker Begleiter in diesem Buch. Vieles scheint vorherbestimmt und wie die Autorin alle Fäden verbindet, war perfekt gelöst. Nicola Yoon hat es einfach verstanden ein wunderbares Jugendbuch mit viel Herz und Köpfchen zu verfassen.

"The Sun is also a Star" ist meisterlich erzählt. Die inspirierende Geschichte von Daniel und Natasha macht Hoffnung, dass Liebe zwischen den Kulturen, Zeiten und Schicksalsschlägen überdauern kann.

5/5

Freitag, 7. April 2017

Nerdig | Ana und Zak von Brian Katcher

Für Vorablesen durfte ich eine etwas andere Jugendbuch-Lovestory lesen. Was mich an "Ana und Zak" direkt ansprach war das ziemlich coole Cover mit den pixeligen Protagonisten in alter Computerspiel-Optik. Der Klappentex bestätigte meinen nerdigen Eindruck und ich machte mich auf Lesestunden im The-big-Bang-Theory-Teeniemodus bereit.
Zak lebt in den Tag hinein und liebt seine Besuche auf den verschiedensten Comic-Cons. Seine Mitschülerin Ana ist strebsam, nur darauf bedacht ein volles Collegestipendium zu erhalten, nimmt sie an viele AGs teil. Eine davon ist das Quizteam. Um den Highschool Abschluss zu bestehen, muss auch Zak sich dem Team anschließen und an der Quizmeisterschaft teilnehmen. Diese findet ausgerechnet am Wochenende der "Washincon" statt. Durch gewisse Umstände verschlägt es Ana und Zak gemeinsam auf die Con und eine turbulente Nacht beginnt.

Brian Katcher ist in den USA preisgekrönt und seit langem mal wieder ein männlicher Autor, den ich las. Mir gefiel sein Schreibstil ausgesprochen gut. Er schafft es mit einfachen Worten einen guten Eindruck des Settings zu verschaffen. Doch besonders konnten mich seine wortwitzigen Dialoge überzeugen.
Mit Ana und Zak erschuf er zwei Figuren, die sehr unterschiedlich sind, doch in ihren Zukunftsängsten und Problemen mit ihrer Familie viel gemeinsam haben. Zak leidet unter dem Tod seines Vaters und will sich nicht an seinen neuen Stiefvater gewöhnen. Ana steht unter den Fittichen überfürsorglicher Eltern, die ihr rein gar nichts erlauben wollen. Am Quizmeisterschaften-Wochenende  bzw. auf der Convention beginnt die Rebellion der beiden als sie sich auf die Suche nach Anas verschollenen Bruder begeben.

Was ihnen auf der Convention passiert ist wirklich skuril. Ein irres Ereignis reiht sich an das nächste, dabei beginnt Ana langsam zu erkennen, dass Zak, der zuvor ein Auge auf sie warf, doch gar nicht so übel ist.
Mich erinnerten die ganzen situationskomischen Schilderungen an eine Mischung aus "Nick und Norah", "Hangover" und der überfüllten Manga-Halle der Leipziger Buchmesse. Alles in allem ergibt dies eine skurile und kurzweilige Mischung, die richtiges Leinwandpotenzial besitzt.

Was mir am Roman fehlte, waren die Verschnaufpausen, in denen Ana und Zak die Zeit finden sich glaubhaft ineinander zu verlieben.

Doch alles in allem hat mir das Jugendbuch richtig gut gefallen. Wer auf Geschichten mit etwas anderen Charakteren in einem skurilen Umfeld steht, kann hier getrost zuschlagen.
4/5

Donnerstag, 6. April 2017

Buchtipp | London Legends - Lass uns spielen von Kat Latham

Ja, ich gebe es zu, allein wegen des Covers bin ich auf dieses Ebook aufmerksam geworden. Eigentlich sind solche durchtrainierten Torso keines meiner favorisierten Elemente auf Büchern, aber diesen hier nenne ich mal definiert! 
Mittlerweile ist dies der 3. Teil der London Legends Reihe, ich kenne die Vorgänger nicht, doch dies sollte meinem Lesevergnügen kein Abbruch tun.

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Matt ist Profi Rugby-Spieler, der seine Karriere hauptsächlich auf der Bank verbringt. Als wäre dies nicht schlimm genug, leidet Matt unter extremer Flugangst, sodass die Reise zu den Abwärtsspielen die reinste Hölle für ihn sind. Nur seine beste Freundin Libby kann ihn da aus seinem Loch holen. Beide verbindet mehr als eine innig Freundschaft, doch haben sie Angst diese für ein paar Küsse zu opfern...

Mein Leseherz sehnte sich mal wieder nach einer romantischen Lovestory. Kat Latham konnte mich da gut bedienen. Es störte tatsächlich nicht, dass dies der 3. Teil einer Reihe war. Die vorherigen Protagonisten, Matts Mannschaftskollegen, finden kurz Erwähnung, tragen aber nicht viel zur Handlung bei. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass ein paar Fragen zu Libby und Matt im nächsten Band noch geklärt werden könnten. 

Unsere beiden Protagonisten gefielen mir sehr gut. Matt hadert an seinem Können auf dem Spielfeld. Nach seiner Scheidung ging die Karriere des 28-Jährigen steil den Bach herunter. Mit seiner heftigen Flugangst hat er eine weitere Baustelle in seinem Leben. Ironie des Schicksals ist, dass Libby eine Pilotin ist, die ihren Job über alles liebt. Die 34-Jährige sehnt sich nach einer Familie und Kindern, will ihren Job dafür aber nicht aufgeben müssen. 
Mir gefiel richtig gut, wie beide sich ergänzen und doch an ihren verschiedenen Lebensentwürfen hadern. Die Autorin lässt beiden viel Zeit ihre Gefühle füreinander zu erkennen, was der Geschichte Glaubwürdigkeit gab. Der Altersunterschied war hier definitiv einmal etwas anderes, was der Beziehung eine spannende Note gab. Beide teilen sich bereits das Sorgerecht für einen Teacup Chihuaha. Die Schilderungen dazu waren sehr lebendig und definitiv ein Highlight des Buches. Es ist aber auch ein komisches Bild, wenn ein riesiger Rugby-Spieler mit einem Minihündchen im pinken Pullover durch den Park tollt. 

Was mir außerdem gut gefiel, war wie beide Matts Flugangst in Angriff nahmen, auch wenn ich skeptisch bin, ob dies mit den Flugstunden tatsächlich so einfach und unbürokratisch geht. 
Am Ende des Buches ist bei mir der Funke nicht ganz übergesprungen, dafür ging mir die Auflösung der unüberbrückbaren Distanzen dann doch zu schnell und abgehackt auf den letzten wenigen Seiten.

Fans der London Legends Reihe werden mit dem 3. Teil sicher wieder ihren Spaß haben. Einsteigerinnen können hier auch getrost zugreifen und sich ein paar unterhaltsame Lesestunden machen.
4/5


Dienstag, 4. April 2017

3 von 5 für Dark Mafia Prince von Annika Martin

Für Vorablesen durfte ich den Start der neuen Mafia-Reihe aus dem LYX-Verlag lesen. Da mich der Klappentext an eines meiner Jahreshighlights 2016 erinnerte, war ich gespannt, ob die Geschichte mit dem 0815-Cover, an Paper Swan herankommen könnte.

Aleksio und Viktor sind auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder. Beide fanden sich selbst erst Jahre nach der Ermordung ihrer Eltern wieder. Sie schwören Rache und so kidnappen sie Mira und deren Vater aus einer rivalisierenden Mafiafamilie. Doch als Aleksio seine Freundin aus Kindheitstagen wiedersieht, kann er sie nur vor seinen skrupellosen Plänen beschützen.

Mich sprach der Schreibstil auf den ersten Seiten direkt an. Annika Martin wechselt die Perspektiven zwischen Mira, Aleksio und dessen Bruder Viktor. Mir gefiel gut, dass wir einen Einblick in Aleksios Kopf bekamen. Doch schnell war klar, dass der dunkle Mafia Prinz eigentlich ganz zahm ist. Besonders als er Mira begegnet. Mir gefiel die anfängliche Energie zwischen den beiden. Es knistert zunächst gewaltig, was mich gut unterhalten konnte. Leider beginnt die Handlung im Mittelteil stark zu stagnieren. Zwischen den Protagonisten entwickeln sich die Gefühle nicht weiter. Beide bleiben in meinen Augen sehr blass, was ich wirklich schade fand, sodass mich ihre Liebesgeschichte leider nicht überzeugen konnte.

Die Rahmenhandlung um den Mord an Aleksios Eltern und die Verwicklung von Miras Vater bargen nicht viel Spannung und Überraschungen. Ich hätte mir auch hierfür mehr versprochen. Es ist schwer auszumachen, worauf die Autorin ihren Hauptfokus legte. Ich schätze es ist die Suche nach dem dritten verschollenen Bruder, welche aktuell das meißte Potenzial birgt. Allerdings ist dies im ersten Teil noch nicht abgeschlossen und wird sich über die komplette Trilogie erstrecken.

So bleibt der Reihenstart "Dark Mafia Prince" eher schwach in meiner Erinnerung. Die Geschichte hat Potenzial, doch leider konnte die Autorin dieses nicht voll ausschöpfen, da weder ihre Lovestory, noch ihr Spannungspart mich so richtig gut unterhalten konnten.

3/5

Sonntag, 2. April 2017

Prachtexemplar | Für jede Lösung ein Problem von Kerstin Gier

Es war an der Zeit ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk vom SuB zu nehmen, besonders weil ich dessen Verfilmung noch schauen wollte. Die Rede ist von Kerstin Giers Komödie "Für jede Lösung ein Problem" in der wundervollen Hardcoverausgabe mit herausnehmbaren Briefen.

Gerri ist kein Fan von ihrem eigenen Leben. In der Liebe läuft es nicht, während alle ihre Freunde sich munter vermehren. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, bekommt sie dies auch immer wieder von ihrer Familie aufs Brot geschmiert. Als ihr einziger Existenzgrund, ihr Job als Schriftstellerin für Arztheftchen, auch noch den Bach runtergeht, steht Gerris Entschluss, ihrem Leben ein Ende zu bereiten.
Doch zuerst wird mit allen abgerechnet! Gerri schreibt jedem einen Brief in dem sie erklärt, was sie wirklich von ihnen hält. Blöderweise scheitert der Selbstmordversuch und alle Briefe sind schon versandt...

Ich habe mit großer Begeisterung Kerstin Giers Jugendbuchreihen gelesen und war gespannt auf eine klassische Komödie aus ihrer Feder. Dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an die Geschichte. Leider muss ich sagen, dass ich weniger lachen konnte als erwartet. Dabei ist der Roman doch ein rasantes und kurzweiliges Lesevergnügen.
Wie Gerri in ihren Briefen mit Verwandten, Freunden und flüchtigen Bekannten abrechnet, macht einfach das Buch aus. Es ergeben sich mit ihrer Mutter ziemlich skurile und amüsante Dialoge, die zeigen, Gerri hat es nicht leicht mit ihrer Verwandtschaft. Doch auch die restlichen Konstellationen ergeben viel Brisanz.

Die Charaktere, die Kerstin Gier hier zeichnete sind sehr speziell und ziemlich überspitzt. So war ihr Handeln meist sehr vorhersehbar. Mir wollte auch keine Figur so richtig ans Herz wachsen. Auch mit Gerri hatte ich meine Probleme. Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich einfach einmal durchsetzt und nicht so viel hin und her schubsen ließe.

Was mich am Buch komplett begeistern konnte, ist die ziemlich coole Aufmachung als Hardcoverausgabe mit farbigen Illustrationen und den herausnehmbaren Briefumschlägen samt Abschiedsbriefen. Das hat das Lesen zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht, dessen Preis mit 16 Euro auch noch unschagbar ist.

Ich glaube, ich warte auf Kerstin Giers nächste Jugenbuchreihe, die versprechen mich ein wenig mehr zu begeistern. Nichts desto Trotz ist "Für jede Lösung ein Problem" ein etwas anderes Leseerlebnis.

4/5


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