Für Vorablesen durfte ich eine etwas andere Jugendbuch-Lovestory lesen. Was mich an "Ana und Zak" direkt ansprach war das ziemlich coole Cover mit den pixeligen Protagonisten in alter Computerspiel-Optik. Der Klappentex bestätigte meinen nerdigen Eindruck und ich machte mich auf Lesestunden im The-big-Bang-Theory-Teeniemodus bereit.
Zak lebt in den Tag hinein und liebt seine Besuche auf den verschiedensten Comic-Cons. Seine Mitschülerin Ana ist strebsam, nur darauf bedacht ein volles Collegestipendium zu erhalten, nimmt sie an viele AGs teil. Eine davon ist das Quizteam. Um den Highschool Abschluss zu bestehen, muss auch Zak sich dem Team anschließen und an der Quizmeisterschaft teilnehmen. Diese findet ausgerechnet am Wochenende der "Washincon" statt. Durch gewisse Umstände verschlägt es Ana und Zak gemeinsam auf die Con und eine turbulente Nacht beginnt.
Brian Katcher ist in den USA preisgekrönt und seit langem mal wieder ein männlicher Autor, den ich las. Mir gefiel sein Schreibstil ausgesprochen gut. Er schafft es mit einfachen Worten einen guten Eindruck des Settings zu verschaffen. Doch besonders konnten mich seine wortwitzigen Dialoge überzeugen.
Mit Ana und Zak erschuf er zwei Figuren, die sehr unterschiedlich sind, doch in ihren Zukunftsängsten und Problemen mit ihrer Familie viel gemeinsam haben. Zak leidet unter dem Tod seines Vaters und will sich nicht an seinen neuen Stiefvater gewöhnen. Ana steht unter den Fittichen überfürsorglicher Eltern, die ihr rein gar nichts erlauben wollen. Am Quizmeisterschaften-Wochenende bzw. auf der Convention beginnt die Rebellion der beiden als sie sich auf die Suche nach Anas verschollenen Bruder begeben.
Was ihnen auf der Convention passiert ist wirklich skuril. Ein irres Ereignis reiht sich an das nächste, dabei beginnt Ana langsam zu erkennen, dass Zak, der zuvor ein Auge auf sie warf, doch gar nicht so übel ist.
Mich erinnerten die ganzen situationskomischen Schilderungen an eine Mischung aus "Nick und Norah", "Hangover" und der überfüllten Manga-Halle der Leipziger Buchmesse. Alles in allem ergibt dies eine skurile und kurzweilige Mischung, die richtiges Leinwandpotenzial besitzt.
Was mir am Roman fehlte, waren die Verschnaufpausen, in denen Ana und Zak die Zeit finden sich glaubhaft ineinander zu verlieben.
Doch alles in allem hat mir das Jugendbuch richtig gut gefallen. Wer auf Geschichten mit etwas anderen Charakteren in einem skurilen Umfeld steht, kann hier getrost zuschlagen.
4/5
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