Bei diesem Buch faszinierten mich auf den ersten Blick das Cover und der Klappentext, daher wollte ich es unbedingt lesen. Doch die anfängliche Euphorie sollte bald umschlagen…
Als Bebe eines Abends aus dem Fenster schaut, sieht sie ihren Nachbarn von gegenüber, nackt, tief in einer anderen Frau versunken. Das It-Girl kann gar nicht den Blick abwenden und beobachtet die beiden bis zum Ende. Ihrem Nachbarn bleibt das natürlich nicht verborgen und am nächsten Abend wiederholt sich das Schauspiel. Dabei wünscht sich Bebe nichts sehnlicher als an der Stelle der unbekannten Frauen zu sein.
Die Autorin spielt in ihrem Roman mit einem voyeuristischen Motiv, was zu Beginn noch gut aufgeht, entwickelt sich immer weiter in einer düsteren und selbstzerstörerischen Abwärtsspirale, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Wir lernen die beiden Protagonisten besser kennen, sie sind beide die Erzähler der Geschichte. Miles leidet unter einer schweren Phobie und kann seine Wohnung nicht verlassen, da ihn sonst Panikattacken überfallen und er zu selbst geißlerischen Mitteln greift. Die unterschiedlichen Frauen sind Teil seiner künstlerischen Arbeiten, mit denen er sehr erfolgreich ist. Miles ist eine zutiefst gestörte Seele, die viele Probleme hat. Als er Bebe beim Spannen entdeckt, beginnt die Obsession und sie bestimmt von nun an sein Handeln.
Bebe feiert jeden Abend und hat sich damit einen gewissen Ruf und Beliebtheitsgrad verdient. Dabei schreckt sie nicht vor massig Alkohol und auch Drogen zurück. Ihre Freundin starb an einer Überdosis und sie möchte dem scheinbar unbedingt nacheifern. Auch ihre zahllosen sexuellen Bekanntschaften zeugen nicht von einem gesunden Lebenswandel. Als sie Miles beim Vögeln entdeckt, möchte sie unbedingt an der Stelle der Frauen sein, komme was wolle und auch sie entwickelt einen obsessiven Hang.
Mir fiel es also wirklich schwer mich mit beiden Figuren identifizieren zu können, bzw. überhaupt mitfühlen oder verstehen zu können, was sie antreibt. Beide waren so schnell von 0 auf 100, dass es einfach überhaupt nicht nachvollziehbar war, denn sie kennen sich ja auch gar nicht und haben sich einfach nur gesehen.
Dazu kamen ein paar Logikfehler und gerade zum Ende hin unrealistische Wendungen, in denen zu schnell zu viel passiert, was Miles psychische Erkrankung anbelangt. Außerdem empfand ich einige Rechtschreib- und Satzbaufehler als störend und auch die unrealistischen Vorstellungen der Autorin zu Körpersäften. Das war einfach too much.
Das Buch ging wirklich gut los, wurde dann aber umso abstruser. Mir gefiel auch nicht wie ungefiltert ihre toxische Beziehung romantisiert wurde. Miles greift zu einem unentschuldbaren Mittel, um Bebe von sich zu stoßen, doch dafür kommt er komplett ungeschoren davon, es ist sogar der Anlass, dass beide so richtig zueinander finden. Nein, das war nichts für mich und zum Ende hin las ich auch nur noch queer, damit ich es schnell hinter mich bringen konnte.
„Peep Show“ von Isabella Starling begann wirklich vielversprechend und verlor sich dann in einem Sog aus obsessiven Handlungen und toxischen Verbindungen, die romantisiert wurden. Das war überhaupt nicht mein Fall und leider seitens der Autorin nicht sonderlich gut gemacht, dafür gab es einfach zu viele Logikfehler.
2/5
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