Hyacinths größte Leidenschaft sind Kartenspiele und sie ist verdammt gut darin! Aus einer familiären Not macht sie eine Tugend. Ihre Familie ist hochverschuldet und so schleicht sich Hyacinth als Mann verkleidet in die berüchtigten Spielhöllen Londons ein, um den Herren der feinen Gesellschaft das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dort trifft sich auch auf Sylvester den Duke of Chatham, mit dem sie eine Verbindung aufbaut, ohne dass dieser tatsächlich ahnt, dass sich hinter dem begnadeten Kartenspieler eine Frau verbirgt.
Dies ist der zweite Band der Bellamy-Schwestern-Reihe und iuch wusste im Vorfeld nicht so richtig, was mich erwarten würde. Hyacinth fand im ersten Teil kaum Erwähnung und so lernte ich sie hier erst richtig kennen.
Sie ist eine ganz unkonventionelle Heldin für diese Zeit. Sie hat eine Begabung für Mathematik und gewinnt so ihre Kartenspiele. Allerdings ist Hyacinth nicht gerade sehr gut in zwischenmenschlichen Dingen. Doch autistisch veranlagt, scheint sie auch nicht zu sein, wobei ich dies zunächst erst in Betracht zog. Hyacinth tritt lieber als Mann in Erscheinung, da sie so einfach mehr Freiheiten genießen kann. Ihr Äußeres schafft es auch ihre Mitspieler lange zu täuschen, denn sie ist groß, schlank und hat kürzere Haare als für die Damen ihrer Gesellschaftsschicht üblich. Was allerdings so richtig ungewöhnlich war für die Frauen des Adels dieser Zeit, ist, dass Hyacinth sexuell neugierig und erfahren ist, jenseits der Ehe. Sie ist auf jeden Fall eine sehr interessante und vielschichtige Figur, die die Handlung komplett trägt.
Mit Sylvester trifft sie auf einen Mann sehr hoher Stellung, der im Krieg verwundet wurde und nicht makellos ist. Doch das kümmert Hyacinth nicht. Sie ist fasziniert von seinen Narben. Sylvester ist nicht auf der Suche nach einer Frau, schließlich war er vor 10 Jahren schon einmal kurz verheiratet und das ging mächtig schief. Allerdings möchte er seinem schurkischen Cousin auch nicht das Erbe überlassen und so schaut sich Sylvester gezwungermaßen doch um, versteht allerdings nicht, warum er so eine Anziehung zu dem jungen Mann verspürt, der ihm beim Kartenspielen regelmäßig das Geld aus der Tasche zieht.
Zwischen beiden stimmte die Chemie auf jeden Fall und so fand ich die ungewöhnlichen Verwicklungen zwischen ihnen sehr unterhaltsam. Handlungstechnisch passiert auch so einiges und es wird einfach nicht langweilig. Außerdem wird auch die nächste Geschichte um Lady Selina angeteasert und ich bin gespannt, wie sich dort alles entwickeln wird.
Mich konnte „Verbotenes Spiel mit dem Duke“ von S.M. LaViolette deutlich mehr überzeugen als Band eins. Das lag vor allem an den interessanten Protagonisten und der vielschichtigen Handlung. Eine wirklich tolle Geschichte und ich bin gespannt, ob diese mit dem nächsten Teil noch getoppt werden kann.
5/5
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