Freitag, 7. November 2025

Buchtipp | The never List von Jade Presley

 Dieses Buch stand schon ein Weilchen auf meiner Wunschliste. Als ich es dann frisch erschienen im Buchladen sah, sackte ich es schnell ein und begann es zu lesen.

 



Rylee sucht ihre Schwester, die nach der großen Auswahl spurlos verschwand. Die Auswahl in der sich die 4 Legenden des Chaos eine Partnerin aussuchen sollen. Dieses Jahr ist auch Rylee mit dabei. Doch sie möchte auf keinen Fall erwählt werden, sondern nur herausfinden, was mit ihrer Schwester passierte. Doch dann geschieht das undenkbare. Rylee wird zur Anwärterin und muss nun zeit mit den berüchtigten Legenden des Chaos verbringen.

 

Mich hatte der Klappentext gecatcht und ich war super neugierig auf die Geschichte. Wir haben es hier mit einem ganz eigenen Worldbuildung zu tun. Die Welt ist eine Mischung aus Modern und altertümlich. Es gibt futuristische Velos zum Fahren aber auch Kutschen dienen zur Fortbewegung. Die Legenden leben in komfortablen, modernen Häusern, aber die ärmere Bevölkerung lebt sehr spartanisch. Es gibt eine Art Kastensystem, in dem die Leute nach ihrer Herkunft eingeteilt werden. Manche von ihnen können Magie wirken und müssen daher erfasst werden, da ihnen gesonderte Aufgaben zuteilwerden. Ich fand das Worldbuilding echt interessant, da es einfach mal was anderes war.

 

Rylee kann Magie wirken und die Luft beeinflussen, allerdings wissen nur ihre engsten Freundinnen davon und das muss auch so bleiben. Sie ist in sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und dürfte so gar nicht an der Auswahl teilnehmen. Sie hat sich nur eingeschlichen, um ihre Schwester zu finden und wurde auserwählt. Ich mochte Rylee ganz gerne, sie war eine angenehme Protagonistin, die sich auf jede Situation einließ und versuchte, das Beste daraus zu machen. Ich fand es aber seltsam, dass es immer hieß, die bisherigen Anwärterinnen hätten unzumutbare Dinge tun müssen, die Rylee allerdings mit Bravour meisterte und ich ehrlicherweise auch nicht so schlimm fand.

 

Die vier Legenden des Chaos sind die Söhne von vier Göttinnen, die eine Partnerin brauchen, um ihre vollen Kräfte entfalten zu können. Die Jungs sind sehr unterschiedlich, aber alle natürlich total perfekt und makellos. Ich hätte mir bei Ihnen etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht.

 

Die Handlung ist mitreißend und die 550 Seiten fühlten sich für mich nicht zu lang an. Es ist spannend, abwechslungsreich und endet mit einem super fiesen Cliffhanger, der noch schlimmer wird, weil wir noch nicht wissen, wann Band 2 erscheinen wird. Und ja es ist spicy, aber das stört mich nie.

 

„The never List“ von Jade Presley ist definitiv mal etwas andere Fantasy, die mich gut unterhalten konnte, aber auch sehr gerne mehr Tiefgang vertragen hätte.

4/5

Dienstag, 28. Oktober 2025

Mehr erwartet | Ich habe dich ganz genauso lieb von Keira Knightley

 Ich habe das Buch über Vorablesen gewonnen und war so gespannt darauf. Hauptsächlich, weil ich die Autorin als Schauspielerin sehr schätze.


Ein Baby zieht ein, was mit viel Freude und Aufregung einhergeht, kann bei den Geschwistern für gemischte Gefühle sorgen. Eifersucht und Unsicherheiten schleichen sich ein. Die Erfahrungen mit ihren beiden Töchtern hat Keira Knightley nun in einem Kinderbuch beschrieben und selbst illustriert. 

Das Buch ist sehr künstlerisch gehalten und kein klassisches Kinderbuch, wie sie gerade zu Hauf auf dem Markt zu finden sind. Tatsächlich würde ich die Zielgruppe hier eher bei den Eltern als bei den Kindern sehen. Die Handlung mit den Illustrationen erscheint an manchen Stellen eher unheimlich, wie ein Fiebertraum. Die große Schwester wünscht sich ihre kleine Schwester weg und wird dann von riesigen Katzen und Vögeln in einer abstrakten Welt herumgetragen, um das Baby schließlich doch wieder mit nach Hause zu bringen.

Ich finde die Geschwisterthematik wird da nicht ganz so gut aufgearbeitet. Wie geht man mit Eifersucht unter Geschwistern um, wie kann man die Thematik kindgerecht aufbereiten? Man schickt jeden Beteiligten in einen Fiebertraum? Ich denke nicht...
Das Buch kam beim Vorlesen nun auch nicht so gut an. Ich fand auch den Text nicht ganz so auf den Punkt gebracht, weiß allerdings nicht, ob dies der Übersetzung geschuldet war. Teilweise hatte ich den Eindruck, das gereimt werden sollte, doch dann ging dies größtenteils gar nicht auf.  
Die meisten Illustrationen sind schon sehr ansprechend gestaltet. Wobei Keira Knightleys Stärken in Pflanzen- und Tierdarstellungen liegen und die Menschen nicht ganz so stark wirkten. 

Ich habe bei diesem Buch das Gefühl, dass es nur verlegt wurde, weil so ein großer Name dahinter steht, der die Verkäufe ankurbeln soll. Andernfalls hätte so ein spezieller Titel wahrscheinlich keine Plattform bei einem großen Publikumsverlag bekommen. Was echt schade ist, dass mich dieses Gefühl nicht loslässt.

"Ich habe dich ganz genauso lieb" von Keira Knightley ist möglicherweise nur für Hardcore-Fans der Autorin geeignet und weniger für Eltern mit einer Geschwister-Eifersuchtsproblematik oder gar Kinder. Echt schade!
2/5


Montag, 27. Oktober 2025

Teil 2 | Carnal Urges. Queens and Monsters von J.T. Geissinger

 Band eins hatte ich gefeiert, weil es dank der grandiosen weiblichen Figuren einfach mal eine etwas andere Mafia Romance war. Band zwei zählte für mich zur Pflichtlektüre, weil es um Sloane gehen würde und ich war so gespannt.

Sloane ist 28 und Yogalehrerin als ihr Leben aus den Fugen geriet. Schließlich wird man nicht alle Tage von einem Mafiaboss entführt. Stand das auf ihrer Bucket list? Bestimmt nicht! Trotzdem sieht sie sich nun mit Declan konfrontiert, der sie mit seinen blauen Augen, der harten Art und dem irischen Akzent vollkommen aus der Verfassung bringt. Ausgerechnet sie soll am Krieg zweier, verfeindeter Clans Schuld sein. Doch Sloane und ihr loses Mundwerk sind sich keiner Schuld bewusst...

Sloane ist einfach eine Wucht. Ich habe sie in Band eins als beste Freundin der der Protagonistin mit ihren witzigen Sprüchen schon geliebt. Auch in ihrer Geschichte geht es verdammt witzig zu. Sie wird entführt? So what! Sloane macht einfach das Beste aus jeder Situation und treibt damit den irischen Mafiaboss in den Wahnsinn, weil sie seine Männer mit Leichtigkeit um den kleinen Finger wickelt. Doch Sloane kann nicht nur oberflächlich und witzig. Im Laufe der Geschichte erfahren wir einige schlimme Dinge aus der Vergangenheit, die erklären warum sie diese Fassade hat und Männer nur kurz in ihrem Leben halten möchte. Ich fand sie echt toll und hoffe, dass sie uns noch in den beiden weiteren Bände der Reihe erhalten bleiben wird. 

Declan wurde übernacht zum Boss der irischen Mafia und erwartet, dass er sich nicht lange dort halten wird. Ebenso ermordet endet wie sein Vorgänger. Daher will er die Zeit mit der kleinen, verrückten Yogalehrerin auskosten, die ihm auf den Keks geht und seine Gedanken bestimmt. Declan ist hart, geht über Leichen und würde doch alles für Sloane tun, allerdings erwartet er auch nicht weniger als alles von ihr. 

Die Spannung zwischen beiden ist zum Greifen nah, es knistert heftig und geht genauso heftig zur Sache. Das konnte mich schon sehr gut unterhalten, allerdings fand ich es schon in Band eins übertrieben, wie schnell die männlichen Protagonisten into it sind und total besessen von den Damen. Das war schon sehr toxisch. 

So richtig viel Handlung gab es dann tatsächlich auch nicht. Zum Glück gab es im letzten Viertel noch eine Wendung, ansonsten hätte es sehr mau ausgesehen. 

Richtig gut fand ich, dass wir die ProtagonistInnen aus Band eins wiedersahen. Ich finde auch nicht, dass man die Bücher unabhängig voneinander lesen sollte, weil einem dann ganz viel Spaß abhanden kommen würde. Hier flogen wieder die Funken und es ist einfach nur witzig. Am Ende bleibt jedoch die Frage: Was plant Kash? Ich bin gespannt, auch auf das Pärchen des nächsten Bandes, welches noch unbekannt für uns ist.

"Carnal Urges" ist der zweite Band der Queens and Monsters Reihe von J.T. Geissinger, welcher mit einer grandiosen Protagonistin begeistert, handlungstechnisch allerdings nicht komplett überzeugen konnte.

4/5


 

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Hörbuchrezension | Velvet Falls von Julia Dippel

 Auf Vorablesen habe ich dieses neue Hörbuch von Julia Dippel gelesen und war total gespannt, schließlich war bisher jedes ihrer Bücher ein Highlight für mich.


Velvet wollte schon immer einem Hexenzirkel beitreten und dort aufsteigen, doch dann zwingt ihr ein schwerer Schicksalsschlag das Leben einer Dämonenreiterin auf. Sie bekämpft Dämonen in einer Welt, in der Götter diese regieren. Als Velvet von Visionen heimgesucht wird, wie die Götter elendig an einem Virus sterben, macht sie sich auf, um ein Heilmittel zu beschaffen. Dafür benötigt sie ausgerechnet die Hilfe von Kash, der ihr Herz stahl und brach.

Puh, wo fange ich an? Zuerst mit etwas positivem das Hörbuch ist sehr besonders, was mir richtig gut gefiel. Nicht nur, dass es von meiner Lieblingssprecherin Dagmar Bittner eingelesen wurde, sondern auch, dass es eine atmosphärische Lesung war, was ich noch nie zuvor hörte. Vor jedem Kapitel wurden Geräusche eingespielt, um die Atmosphäre der jeweiligen, eingeleiteten Situation zu vermitteln. Das war richtig gut gemacht und so eine einfache, aber geniale Idee, dass ich mich frage, warum das nicht schon öfter gemacht wurde. 
Janos Jung las den männlichen Part ein und machte dabei auch einen guten Job. Das Hörbuch umfasste über 17h und war damit für meinen Geschmack doch etwas zu lang. Die Geschichte zog sich gerade zu Beginn sehr.

Wir werden mit einer futuristischen Welt konfrontiert, die sehr komplex ist und eine wilde Mischung aus den verschiedensten Elementen aufweist. Etwas vergleichbares ist mir in letzter Zeit in einem Roman nicht begegnet, was gut sein kann. Tatsächlich brauchte ich hier etwas länger, um mich zurecht zu finden. Ich musste auch sagen, dass es mich nicht so wirklich packen konnte. Ich bin scheinbar nicht so für futuristische Szenarien. Da gefielen mir die altertümlichen Welten der Autorin besser.

Velvet ist eine Protagonistin, die hart im nehmen ist. Sie ist von einem Dämon besessen, der ihr Kräfte verleiht, ihr aber auch einen unstillbaren Hunger aufzwingt, den sie mit Essen oder Sex zu stillen vermag. Sie möchte allerdings auch niemand an sich heranlassen und wurde schon viel zu sehr verletzt. Diese Zerrissenheit zieht sich durch das ganze Buch. Velvet war sehr komplex.

Göttersohn Kashmere bandelte einst mit Velvet an, doch sie betrog ihn und seit dem gingen sie getrennte Wege. Er ist mächtig, wurde jedoch von einer menschlichen Mutter aufgezogen. Seine Halbbrüder stecken in Schwierigkeiten und so muss er mit Velvet wieder zusammenarbeiten. Das geschieht natürlich nicht ohne Reibungen. Ich muss sagen, dass ich gar kein Fan von Kash war. Der Begriff "toxische Männlichkeit" hätte auch für ihn geprägt sein können. Er hält sich für den Nabel der Welt, glaubt alles was Velvet tut, hätte mit ihm zu tun. Er slutshamed sie. So zog sich das durch die Geschichte und es nervte mich sehr.
Velvet trug ihren toxischen Part in der Geschichte bei. Sie verletzte ihn auch immer wieder ganz bewusst und das war authentisch gemacht von der Autorin, allerdings gab es keine Besserung und ich vermisste da die Entwicklung der Figuren. Das war total frustrierend und ich war größtenteils nur genervt von den beiden.

Für mich hat es der Showdown des Buches ein wenig rausgerissen. Da kamen spannende Wendungen hinzu, was mich dann doch noch abholen konnte und die Autorin zeigte, warum ich ihre Bücher eigentlich mag. Ich hätte die Dilogie eigentlich nicht weiterlesen wollen, doch nach dem Finale möchte ich eigentlich schon wissen, wie es ausgehen wird. Monty, die Sidekick-Dämonenzehe hat seinen Charme spielen lassen und wie witzig war einfach diese Idee. ^^

"Velvet Falls" von Julia Dippel ist ein sehr gut gemachtes, besonderes Hörbuch, dessen Protagonisten mich leider nicht begeistern konnte. "Toxic af" beschreibt es ganz gut. Nach ganz vielen Längen entfaltet die Geschichte am Ende ihr Potenzial doch noch. 
3,5/5





Dienstag, 14. Oktober 2025

Buchtipp | Heart of the Damned von Julia Pauss

 Dieses Buch entdeckte ich zum ersten Mal bei Vorablesen und der Klappentext konnte mich sofort packen, daher löste ich sehr gerne meine angesparten Wunschbuchpunkte dafür ein. 


Scarlett ist eine Diebin und plant ihren nächsten großen Coup ausgerechnet im Königsschloss von Lethia. Doch sie wird erwischt und soll hingerichtet werden. Doch dann erkennt der König ihre verborgene Magie und schlägt ihr einen Deal vor, den sie nicht ablehnen kann. Sie soll den Platz seiner just verstorbenen Verlobten einnehmen und ihre Identität annehmen. Ein Pakt, der keine Gewinner hervorbringen wird...

Ich finde, dass der Aufbau Taschenbuch Verlag gerade unglaublich viele richtig gute Titel herausbringt. Bisher hat für mich ein Highlight das nächste gejagt und so hatte ich auch bei diesem Buch hohe Erwartungen. Ich kannte die Autorin noch nicht und war daher sehr neugierig, was mich erwarten würde. 
Wir werden zu Beginn direkt in die Handlung geschmissen, was mir gut gefiel. Wir befinden uns in einer sehr düsteren, mittelalterlichen Welt, in der es Dämonen gibt und Menschen, die sich mit ihnen einlassen, um magische Fähigkeiten zu erhalten. Das ist natürlich strikt verboten und Scarlett fliegt im Schloss direkt auf. Sie kann das Gesicht anderer Menschen annehmen und so funktioniert die Scharade mit der Verlobten des Königs, deren Identität sie annehmen soll. 
Scarlett ist eine sehr mutige Protagonistin, die sich stets nimmt was sie möchte. Gleichzeitig erfahren wir von ihr nicht wirklich viel. Wo kommt sie eigentlich her und warum ging sie einen Pakt mit einem Dämon ein, um die Magie zu erlangen? Dies geht nämlich im Laufe der Zeit tödlich für die Person aus. 

Laurentius oder kurz Ren ist der König von Lethia und steht da in einer jahrhundertealten Familientradition. Er braucht allerdings seine Verlobung zu einem anderen Königreich, um genug Soldaten zur Verfügung zu haben, um sich gegen die Dämonenbedrohung zu erwehren. Er ist berüchtigt als Schlächter von Lethia, da er schon einige Erfolge gegen die Dämonen verbuchen konnte. Zeitgleich ist er aber auch erst Anfang 20 und hat einige Geheimnisse, die wir erst nach und nach aufdecken. Ich konnte ihn nicht ganz zu fassen kriegen. Zwischen ihm und Scarlett herrscht Slow Burn, welches sich dann plötzlich entfaltet. Ich hätte mir da eine etwas nachvollziehbare Entwicklung gewünscht. Erst passiert sehr lange gar nichts und dann sind wir plötzlich bei 99%. Das konnte mich nicht ganz überzeugen. War es trotzdem spicy? Auf jeden Fall. 

Das Buch hat 550 Seiten, die sich nicht danach anfühlten. Das war super. Ich bin super schnell durchgekommen, was dem sehr flüssigen Schreibstil zu verdanken war. 

Der größte Schwachpunkt der Geschichte war für mich leider das Worldbuilding. Wir werden vor sehr komplexe Tatsachen gestellt, erfahren aber keine Hintergründe zu den Dämonen oder der Magie und den Artefakten. Alles ist da und schwebt als stetige Bedrohung über allem, aber es wird nichts weiter an Hintergrundinformationen geliefert. Das fand ich sehr schade. Der Bösewicht, welcher besiegt werden soll und vor den Toren des Schlosses lauert, wird immer nur namentlich erwähnt. Bis wir ihn auf den letzten wenigen Seiten endlich kennenlernten. Das Ende hatte mich dann endlich so richtig gepackt und konnte es noch mal für mich rausreißen. Wir erfahren endlich Scarletts Identität und die hat es in sich. Ich war nicht sicher ob ich Band zwei noch lesen möchte, nach dem Ende möchte ich es auf jeden Fall. 

"Heart of the Damned" von Julia Pauss war ein Quickread, welcher mich was das Worldbuilding anbelangte oft ratlos zurückließ. Dafür war es spannend und das Ende ist überraschend und riss das Ruder für mich noch mal rum. 
4/5


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