Montag, 16. Januar 2017

Buchtipp | Wie die Luft zum Atmen von Brittainy C. Cherry

Aktuell ist wohl kein anderer Titel so oft in den sozialen Medien zu finden, wie der 2. Roman der Autorin von "Verliebt in Mr. Daniels". Besagter Mr. Daniels steht übrigens noch ungelesen in meinem Regal. Als ich die Chance hatte bei Netgalley das Ebook ihrer neuen Reihe anzufragen, konnte ich nicht wiederstehen und dass obwohl ich das Buch aufgrund seines Covers nicht im Regal wollen würde. Zuerst mochte ich es gar nicht, allerdings passt es perfekt zur Geschichte und zu dieser komme ich jetzt.
Tristan Cole hörte vor einem Jahr auf zu leben. Vor einem Jahr starb seine Frau und sein Sohn bei einem Autounfall und damit auch sein Grund zum dasein. Tristan ahnt nicht, dass er mit seiner neuen Nachbarin das gleiche Schicksal teilt. Vor einem Jahr verlor Liz ihren Ehemann und kämpft sich zusammen mit ihrer Tochter Emma zurück ins Leben. Nach einem unglücklichen ersten Zusammentreffen mit Tristan ist Liz schnell klar, dass hinter seiner harten Schale etwas Einsames und Trauriges sitzt. Liz will ihm helfen und über ihren eigenen Verlust hinweg kommen. Doch dabei rät ihr jeder in der Stadt die Finger vom "Arschloch von Meadows Creek" zu lassen.

Ach ja, wo soll ich anfangen? Das Buch hat mich von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen. Brittainy C. Cherrys Schreibstil ist wunderbar einnehmend und gefühlvoll. Dabei schafft sie es ernste, nachdenkliche und traurige Töne mit ganz viel Liebe und Humor zu verbinden. Ich musste gleichermaßem weinen und lachen. Besonders dann, wenn Liz beste Freundin Faye ihre Auftritte hatte. Faye war einfach grandios und äußerst unterhaltsam, da ich teilweise entsetzt und amüsiert darüber war, was sie sagte und tat. Faye wäre für mich auch eine perfekte Protagonistin gewesen.

Doch Tristan und Liz machen ihren Job ebenso gut. Liz ist wahnsinnig sympathisch und mitfühlend. Ihr Verlust machte mich ebenso traurig. Gleichzeitig schafft sie es positiv zu bleiben und für ihre Tochter da zu sein. Die Autorin hat mit Liz eine tolle und authentische Protagonistin geschaffen. Ich teilte mit ihr die Faszination vom abweisenden und mysteriösen Tristan. In der Kleinstadt schlägt ihm der unverhohlene Hass der Einwohner entgegen, was ich ein wenig befremdlich fand. Womit sollte er das verdient haben? Nur Liz macht sich Mühe hinter die Fassade zu blicken. Ihr Verhältnis zueinander entwickelt sich recht flott und reift im Laufe der Handlung. Diese Entwicklung war schön mitzuerleben und hat mich bestens unterhalten.

Für mich war das Buch an keinem Punkt langweilig. Es passierte ständig etwas und zum Schluss überschlagen sich sogar die Ereignisse von denen ein paar für mich vorhersehbar waren.

Ich möchte noch etwas zur Emotinalität des Romans sagen. Ganz oft habe ich gelesen, dass das Buch die jeweilige Leserin "zerstört" hätten. Ich finde, dass die Geschichte durchweg positiv und lebensbejahend ist. Die Protagonisten haben zwar das Schlimmste durchgemacht, was einem Menschen passieren kann. Doch die Töne des Buches sind hell leuchtend. Während des Lesens musste ich weniger um die Charaktere weinen, sondern weil die Autorin mich zum Nachdenken brachte, wie es mir in den jeweiligen Situationen ergehen würde. Dadurch bekam "Wie die Luft zum Atmen" einiges an Tiefe hinzu.

Ich kann das Buch von Brittainy C. Cherry nur weiterempfehlen. Es hat mich perfekt unterhalten, zum lachen, weinen und nachdenken gebracht. Für mich war es definitiv nicht das letzte Buch der Autorin. Ich glaube Mr. Daniels wird nicht mehr so lange auf mich warten müssen.

5/5



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