Dieses war mein erstes Buch von Lynsay Sands. Nachdem ihre
Vampirreihe hier so gut ankam, ich aber eher nicht auf Reißzähne aus war,
wollte ich einem ihrer Historicals mal eine Chance geben.
Von Anfang an sprach mich die Handlung der Geschichte an:
Christiana ist unglücklich verheiratet, daher ist ihr Kummer nicht groß als sie
ihren Ehemann Dicky eines Morgens tot im Arbeitszimmer vorfindet. Um einen
Skandal zu vertuschen und ihren beiden Schwestern Chancen auf dem Heiratsmarkt
zu gewährleisten, beschließen die drei Damen, Dicky ersteinmal aufs Eis zu
legen. Als eben jener dann am gleichen Abend auf einem Ball auftaucht, will so
keine so recht an eine Totenauferstehung glauben...
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Von der ersten Seite an hat mich Lynsay Sands mit ihrer
Figurenkonstellation packen können. Die unglückliche Christiana, die für ihre
beiden Schwestern das Kämpfen nicht aufgeben will und ihrem Ehemann versucht zu
trotzen. Der tote Dicky (was für ein blöder Name) mit dem "Immer wieder
Ärger mit Bernie" nachgespielt wird und sein für tot gehaltener
Zwillingsbruder Richard.
Die kleinen Irrungen und Wirrungen sowie das leicht makabere
Rumhantieren mit der Leiche, haben einen skurrilen Humor in die Geschichte
gebracht und die teilweise düsteren Themen (Spielsucht, Betrug, Kidnapping und
Gewalt in der Ehe) leicht erscheinen lassen. Der Roman bleibt also auf einer
humoristischen Ebene und stürzt zu keiner Zeit ins Dramatische ab.
Dies ist auch mein Kritikpunkt an "Ein Earl kommt
selten allein" - es fehlt ihm an Tiefe. Die Figuren können nach einem
gelungen Einstieg nicht mehr an Substanz gewinnen und bleiben im Laufe der
Handlung eher blass. Mir stellt sich die Frage, ob wirklich einige Figuren von
Nöten gewesen wären. So hätten es auch eine Schwester und ein Freund für
Richard durchaus getan, denn sie tragen soviel nicht zur Handlung bei. Wobei
ich nicht weiß, ob ihnen noch zwei Folgebände gewidmet werden...
Ab der Mitte des Buches beginnt die Handlung nach dem
rasanten Einstieg auf der Stelle zu treten und es kommen einige Längen dazu.
Die große Auflösung um den Tod des Bruders und der Suche nach dem Erpresser ist
er semispannend und von ein paar Ungereimtheiten geprägt.
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