Montag, 28. Oktober 2024

Buchtipp | Der Duke und die Gouvernante von Olivia Drake

 


Annabelle verbrachte ihr ganzes Leben auf einer strengen Mädchenschule, vor der sie als Säugling ausgesetzt wurde. Als sich ihr die Chance auf eine Anstellung zur Gouvernante eines Herzogs eröffnet, ergreift sie diese und reist nach Cornwall. Dort geht sie in ihrer neuen Aufgabe auf und entdeckt mit ihrem neuen Schützlinge die Geheimnisse des alten Schlosses. Nur der Onkel des jungen Herzogs bereitet Annabelle einiges an Kopfzerbrechen mit seinem ambivalenten Verhalten.

Ich fand es ziemlich spannend, dass die Reihe Regency Tales heißt und war gespannt, was mich märchenhaftes erwarten würde. Außerdem hatte ich bereits eine Reihe der Autorin gelesen, dessen Finale ein absolutes Highlight für mich war. Ich hatte also gewisse Erwartungen!

Annabelle lebt als uneheliche Waise in ziemlich tristen Verhältnissen. Sie ist zwar Lehrerin in einer Mädchenschule hat da aufgrund ihrer Herkunft allerdings keinen guten Stand. Sie lässt sich nicht entmutigen und bewirbt sich um die begehrte Stelle. Sie weiß definitiv, was sie will und steht für sich ein. Das hat mir gut gefallen. Allerdings ist Annabelle auch ziemlich sprunghaft, wenn es um Lord Simon geht.

Dieser ist, um es mit den heutigen Worten zu beschreiben, ein Exemplar toxischer Männlichkeit. Simon liebt es Annabelle seinen Willen aufzudrängen und sie mit seinen Worten zu dahin zu bringen, wo er sie am liebsten hätte. Ich war nicht gerade ein Fan von ihm und seinem Verhalten und habe das eher selten in dem Genre. Das Buch stammt im Original aus dem Jahr 2012. Vielleicht war dieses Verhalten damals noch normal bzw. unkritisch in meiner Betrachtungsweise.

So wurde ich mit der Lovestory auch nicht so richtig warm. Simon will Annabelle eigentlich nur als Mätresse, doch diese will nicht. Auf einmal ist es dann doch Liebe und ich frage mich, wie wir dort hin kamen, denn die Autorin lässt uns diesen Wandel nicht wirklich miterleben, dafür verbringen beide auch viel zu wenig Zeit gemeinsam.

Was ich an der Geschichte mochte, war das Setting, welches total atmosphärisch und mysteriös war. Ich erkundete es gerne mit den Figuren. Außerdem gefielen mir die märchenhaften und magisch anmutenden Elemente der Geschichte. Das war einfach mal was anderes und machte mich trotzdem neugierig auf weitere Bücher der Reihe. 

"Der Duke und die Gouvernante" von Olivia Drake war nicht ganz das, was ich mir erhoffte, dafür konnte mich der Protagonist nicht vom Hocker hauen und die Liebesgeschichte damit ebenso wenig. Trotzdem hat das Buch seine tollen Momente und ich bin gespannt auf weitere Teile.

3/5

Donnerstag, 24. Oktober 2024

Teil 4 | Ein Lord zwischen Pflicht und Verlangen von S.M. LaViolette

In den letzten Wochen war es hier still, denn es liegt wohl einer der bisher beschissenste Monat meines Lebens hinter mir. Vor genau einem Monat sind mir 500kg Edelstahl (fast) auf den Fuß gefallen. Fast, weil ich meinen Fuß zum Glück noch wegziehen konnte, sodass das Gewicht an meinem Fuß entlang gefallen ist. Der ganze Unfallvorgang hat bei der halben Tonne trotzdem ausgereicht, um einiges im und auf dem Fuß kaputt zumachen. 2,5 Wochen Krankenhaus und eine OP später, bin ich nun mit Krücken ans Haus gefesselt und stehe einem langen Heilungsprozess gegenüber. Auf der Couch lässt es sich zum Glück gut lesen und so ist das erste Buch in 3 Tagen auch schon geschafft.


Aurelia Bellamy nimmt ihr Schicksal und das ihrer Schwestern selbst in die Hand als sie sich zu ihrem ersten großen Auftrag als Illustratorin auf den Weg zu einer einsamen, schottischen Insel macht. Dort steht das Anwesen des Lords of Crewe für den sie arbeiten soll und  von dem sie im Vorfeld nicht gerade die nettesten Geschichten hörte. Doch erliegt Aurelia bald schon ihrer ganz eigenen Faszination für die Insel und deren Bewohner...

Ich freute mich sehr auf Aurelias Geschichte und fieberte dieser schon entgegen seit sie in Band eins aufbrach. Aurelia ist eine Künstlerin und erschafft naturgetreue Illustrationen von Flora und Fauna. Für den Lord soll sie daher Illustrationen für sein neuestes Werk erstellen. Aurelia musste als älteste Tochter auch für ihre Geschwister einstehen. Sie ist sehr pflichtbewusst und streng, verliert sich aber immer wieder in Träumereien, die sie aufs Papier bringt. Ich mochte ihre Art und wie sie die Menschen auf der Insel nahm wie sie sind.

Roland ist der Lord auf Crewe und mit seinen 41 Jahren 16 Jahre älter als Aurelia. Er war bereits 2 mal verheiratet, was nie gut endete. Eine weitere Ehe kommt nicht in Frage. Dann taucht Aurelia bei ihm auf und seine neueste Angestellte hatte er sich irgendwie anders vorgestellt. Sie scheint für all die zeichnerische Erfahrung zu jung zu sein. Er ist fasziniert von ihr, sabotiert sich mit seinem Verhalten allerdings selbst. Roland wurde während einer seiner Expeditionen schwer verwundet und trägt die Narben seit dem für alle sichtbar. 

Die Voraussetzung für die Lovestory war ziemlich gut. Leider konnte sie mich nicht so wirklich catchen, weil ich deren Verlauf nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Aurelia weiß schon nach wenigen Begegnungen mit Roland, dass sie ihn liebt. Dazwischen liegen gerade mal zwei Küssen und mehrere Wochen der Abwesenheit des Lords. Wie konnte das also passieren? Auch Roland warf rasch sein Vorhaben nie wieder zu heiraten über Bord. Da hatte die Autorin definitiv schon spannendere Paarungen zu Stande gebracht.

Was für mich leider auch zu vorhersehbar war, war die Rolle des Bösewichts in der Geschichte. Das war keine große Überraschung und daher auch nicht wirklich spannend, was sich zum Ende hin entwickelte.

Was ich dafür besonders mochte, war das raue Setting der schottischen Insel, das Schloss und die ganzen Nebencharaktere der Geschichte, die alle sehr vielschichtig und interessant erschienen. 

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie und mit wem es bei den Bellamys weitergehen wird. Mich hat die Geschichte ganz gut unterhalten, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Aurelias und Rolands Geschichte mindestens genauso stark sein würde, wie die vorherigen.

3/5

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