Annabelle verbrachte ihr ganzes Leben auf einer strengen Mädchenschule, vor der sie als Säugling ausgesetzt wurde. Als sich ihr die Chance auf eine Anstellung zur Gouvernante eines Herzogs eröffnet, ergreift sie diese und reist nach Cornwall. Dort geht sie in ihrer neuen Aufgabe auf und entdeckt mit ihrem neuen Schützlinge die Geheimnisse des alten Schlosses. Nur der Onkel des jungen Herzogs bereitet Annabelle einiges an Kopfzerbrechen mit seinem ambivalenten Verhalten.
Ich fand es ziemlich spannend, dass die Reihe Regency Tales heißt und war gespannt, was mich märchenhaftes erwarten würde. Außerdem hatte ich bereits eine Reihe der Autorin gelesen, dessen Finale ein absolutes Highlight für mich war. Ich hatte also gewisse Erwartungen!
Annabelle lebt als uneheliche Waise in ziemlich tristen Verhältnissen. Sie ist zwar Lehrerin in einer Mädchenschule hat da aufgrund ihrer Herkunft allerdings keinen guten Stand. Sie lässt sich nicht entmutigen und bewirbt sich um die begehrte Stelle. Sie weiß definitiv, was sie will und steht für sich ein. Das hat mir gut gefallen. Allerdings ist Annabelle auch ziemlich sprunghaft, wenn es um Lord Simon geht.
Dieser ist, um es mit den heutigen Worten zu beschreiben, ein Exemplar toxischer Männlichkeit. Simon liebt es Annabelle seinen Willen aufzudrängen und sie mit seinen Worten zu dahin zu bringen, wo er sie am liebsten hätte. Ich war nicht gerade ein Fan von ihm und seinem Verhalten und habe das eher selten in dem Genre. Das Buch stammt im Original aus dem Jahr 2012. Vielleicht war dieses Verhalten damals noch normal bzw. unkritisch in meiner Betrachtungsweise.
So wurde ich mit der Lovestory auch nicht so richtig warm. Simon will Annabelle eigentlich nur als Mätresse, doch diese will nicht. Auf einmal ist es dann doch Liebe und ich frage mich, wie wir dort hin kamen, denn die Autorin lässt uns diesen Wandel nicht wirklich miterleben, dafür verbringen beide auch viel zu wenig Zeit gemeinsam.
Was ich an der Geschichte mochte, war das Setting, welches total atmosphärisch und mysteriös war. Ich erkundete es gerne mit den Figuren. Außerdem gefielen mir die märchenhaften und magisch anmutenden Elemente der Geschichte. Das war einfach mal was anderes und machte mich trotzdem neugierig auf weitere Bücher der Reihe.
"Der Duke und die Gouvernante" von Olivia Drake war nicht ganz das, was ich mir erhoffte, dafür konnte mich der Protagonist nicht vom Hocker hauen und die Liebesgeschichte damit ebenso wenig. Trotzdem hat das Buch seine tollen Momente und ich bin gespannt auf weitere Teile.
3/5