Montag, 24. Februar 2025

Buchtipp | Credence von Penelope Douglas

 Ich bin auf Bookstagram auf dieses Buch aufmerksam geworden und war schon ziemlich neugierig, denn es versprach einige Tabubrüche.



Tiernan muss nach dem Suizid ihrer Eltern zu ihrem Onkeln und ihren Cousins in die Berge ziehen. Sie ist noch nicht volljährig und so muss sie den Winter bis zum College im eingeschneiten Haus in den Bergen verbringen, in dem die Zeit echt lang und langweilig sein kann…

Tiernans Eltern hatten nie viel für ihr Kind übrig, sie war einfach nur da, ohne geschätzt zu werden. Und so begehen beide Selbstmord, nach dem Tiernans Vater eine schwere Krebsdiagnose bekam. Beide arbeiteten in der Filmbranche und so flüchtet sie fast vor der Presse in die Berge. Ihren Onkel und die Cousins hat Tiernan noch nie gesehen, weil ihr Vater keinen Kontakt zu seinem Stiefbruder pflegte, doch als einzige Verwandte, konnte sie nur zu ihnen. Tiernan hatte es definitiv nicht einfach in ihrem bisherigen Leben. Allerdings ist das nicht immer die Entschuldigung für ihr kopfloses Verhalten und dafür, dass sie im Laufe der Geschichte einige wirklich zweifelhafte Entscheidungen trifft.

Jack und seine Söhne Noah und Kaleb bauen gefragte Motorräder und leben fast unbehelligt in ihrem Haus in den Bergen. In den Wintermonaten, wenn der Schnee den Weg in die Stadt abschirmt, basteln sie einsam an den Maschinen. Alle drei sind allerdings keine Kinder von Traurigkeit und für ihre Frauengeschichten berüchtigt. Jeder in der Stadt erwartet, als Tiernan einzieht, dass auch sie den dreien verfallen wird, wenn der Winter kommt.

Tja, was soll ich sagen, das ist auch passiert. Es gibt einiges an Spannungen zwischen den Figuren, einige spicy Szenen und anfangs macht das Passierte auch noch ein wenig Sinn. Irgendwann schießt Tiernan sich dann auf einen der Drei ein und das war nicht so ganz nachvollziehbar für mich, denn dieser Charakter hat wirklich fragwürdige Handlungen durchgeführt. Doch das passte irgendwie schon zu Tiernans schwachem Selbstbild.

Das Buch hat fast 600 Seiten und hätte aus inhaltlicher Sicht kürzer sein können. Denn so viel passiert nicht, gleichzeitig hat es mich aber auch gut unterhalten, denn irgendwie ist es so ein leicht trashiges Drama, bei dem man nicht wegschauen kann. Das Setting in den Bergen war toll mit der Natur und all dem Schnee. Das war schon sehr atmosphärisch. Und es gab auch seine spannenden Momente, denn die Charaktere tun immer mal wieder unberechenbare Dinge.

„Credence“ von Penelope Douglas ist eine Geschichte voller Tabus, die gut zu unterhalten weiß, wenn man nicht viel darüber nachdenkt. Kritische LeserInnen werden sich die Haare raufen. Auch ich hatte einige Momente, wo ich über die Charaktere nur den Kopf schütteln konnte. Mal schauen, ob ich noch einmal zu einem Buch der Autorin greifen werde.

4/5

2 Kommentare:

  1. Hallo Laura,
    gerade diese Woche habe ich auch Credence beendet, nachdem meine beste Freundin das vierte Buch der Autorin verschlungen hatte und ich schwach geworden bin...Mit Dark Romance habe ich eigentlich nicht viel am Hut und daher war es echt ein...Erlebnis :D Ich stimme dir zu, es passiert recht wenig, so richtig spannend wurde es für mich erst auf den letzten 100 Seiten, wo ja nochmal ein Plottwist kommt.
    Eigentlich regt mich bei DR immer auf, dass Tabus, Grenzen usw. ständig missachtet und nicht kritisch genug behandelt werden, aber erstaunlicherweise finde ich es in diesem Buch wirklich gut gelungen. Und wie du auch schreibst, ist es nachvollziehbar, dass Tiernan sich auf fragwürdige Handlungen einlässt, wenn man sich vorstellt, dass sie einfach nicht gelernt hat, dass Liebe und Zuneigung bedingungslos sein sollte.
    Am besten hat mir gefallen, dass Tiernan ein oder zweimal wirklich bei ihrem "Nein" bleibt und die Situation stoppt. In anderen Storys ist es ja eher nach dem Motto "Ach, eigentlich will ich doch auch."

    Danke für deine Rezension!
    Liebe Grüße,
    ISa

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    1. Hallo Isa,
      Danke für deinen netten Kommentar. Ich hatte zuvor Punk 57 von der Autorin gelesen. Dark Romance in der Lightversion. Das hatte mich auch nicht 100% überzeugt. Das war auch nicht ganz so brisant.
      Wobei mich bei der einen großen Szene mit Kaleb als sie nein sagt und geht, wirklich aufregend, dass ihr ja sofort klar war, dass sie ihn liebt. Für mich war das so gar nicht nachvollziehbar. Da verschwammen wieder die Grenzen.
      Mal gucken, ob ich ihr neuestes Buch mit den 5 Brüdern lese werde. Ich ahne ja Schlimmes! 😉
      Viele Grüße Laura

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