Eines meiner Jahreshighlights ist "30 Tage für die Liebe" (Hier gehts zur Rezension).
Ganz klar, dass ich kurz nach Erscheinen sofort zum zweiten Teil und wohl auch Finale der Reihe von Christine d'Abo greifen musste.
Forschungsassistentin Glenna hätte nicht erwartet nach der Beerdigung ihrer Großmutter auf ein sexuelles Abenteuer zu zusteuern. Doch genau dieses bahnt sich an, als die 28-Jährige auf dem Friedhof einen Packen handgeschriebener Karten mit frivolem Inhalt findet. 30 Karten für 30 Nächte voller Leidenschaft. Am liebsten würde Glenna diese ja mit dem attraktiven Professor Eric Morris ausprobieren...
Man kann "30 Nächte" getrost lesen, ohne den ersten Teil zu kennen. Beide Bände sind in sich geschlossen und nehmen kaum Bezug zueinander. Allerdings würd ich mir die "30 Tage" niemals entgehen lassen, denn um ehrlich zu sein hat es Band zwei nicht geschafft an den herausragenden ersten Teil anzuknüpfen.
Die Geschichte beginnt gemächlich und nimmt sich viel Zeit uns in Glennas Leben und ihre Arbeitssituation einzuführen. Zum Glück kam dies für mich nicht zu langatmig rüber, da Christine d'Abo eine tolle Protagonistin und mit Glennas bester Freundin eine spannende Nebenfigur erschaffen hat. Der Einstieg ist mit dem Tod von Glennas Großmutter sehr emotional und ernst gewählt. Dies dominiert das erste Viertel des Buches.
Protagonist Eric blieb somit recht lange im Hintergrund. Die Geschichte wird allein aus Glennas Sicht erzählt, wir erfahren immer nur die Dinge über Eric, die sie von ihm erfährt und herausfindet. Dies finde ich nicht tragisch, sondern macht für mich einen Reiz und Spannung der Geschichte aus, denn Eric wird von einem Ereignis aus der Vergangenheit geprägt. Tatsächlich kam er mir jedoch oft steif und emotionsarm vor. Die Autorin hat seinen Charakter mit Sicherheit absichtlich so angelegt, im Vergleich zu Harrison aus Band eins schneidet er da für mich aber schlechter ab.
Als Eric von den 30 Sexkarten erfährt, geht es zwischen beide schließlich recht schnell zur Sache. Die Autorin hat schon im ersten Band bewiesen, dass sie viel Geschmack und Fantasie besitzt. Dabei dominieren die sexuellen Handlungen nicht, sondern fließen gut in die Geschichte ein.
Bald darauf wird Glenna allerdings mit Erics früheren Beziehungsproblemen konfrontiert und die unbefangene Verbindung der beiden beginnt kompliziert zu werden. Diese Wendung und deren Auflösung gingen mir dann allerdings etwas zu schnell und reibungslos über die Bühne.
Das Lovestory um Eric und Glenna war für mich spannend und unterhaltsam zu lesen, da Christine d'Abo mit viel Emotion und Humor schreibt. Ihre Geschichten sind außergewöhnlich und fernab vom Genre-Einheitsbrei. Toll war ebenso der kurze Auftritt von Alyssa (Protagonistin "30 Tage) in der Geschichte.
Der einzige Fehler von "30 Nächte für die Liebe" ist, dass es nicht so herausragend wie sein Vorgänger ist. Wer allerdings auf der Suche nach einer gefühlvollen und außergewöhnlichen Liebesgeschichte ist, wird hier gut bedient.
5/5
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