Freitag, 28. Februar 2025

Hörbuchrezension | Dark Cinderella von Anya Omah

 Ich hatte mal wieder Lust auf eine romantische Lovestory, ohne Grenzüberschreitungen und dachte, dass ich da bei dem neuen Roman von Anya Omah richtig gut aufgehoben sein werde.



Als Sophia in einem Club feiern geht, soll sich ihr Leben verändern, denn auf der Damentoilette findet sie eine Person leblos auf. Diese stellt sich als Kronprinzessin von Skonien heraus, der sie das Leben rettet. Sie tritt ein in den Dunstkreis des Königshauses und lernt dort den Thronfolger Maximilian kennen. Zwischen beiden liegen angenehme Spannungen in der Luft, doch eigentlich ist Sophia nur dort, weil ihre beste Freundin in den Adelskreisen spurlos verschwand…

 

Cover und Titel sind echt schön und haben mich direkt angesprochen. Eine Cinderella Story in einem fiktiven skandinavischen Königreich mit einer POC-Protagonistin, das war mal was anderes und ich freute mich auf die Geschichte. Der Einstieg war super easy und die Geschichte entfaltete direkt einen Sog. Ich konnte ihr als Hörbuch problemlos folgen und hörte mit einem Mal 60% weg.

 

Sophia ist eine tolle Protagonistin, die allerdings nicht ganz ehrlich zu ihren Mitmenschen ist. Sie tritt einen Job am Hofe an und eigentlich nur, um dort Nachforschungen anzustellen, wohin ihre beste Freundin spurlos verschwand. Das erfahren wir hier auch noch nicht, denn es ist ein erster Band von einer Dilogie, welches sich für mich erst bei weiterem Hören herausstellte. Denn die Hörbuchprozente gingen immer weiter ins Land und ich fragte mich, wann Sophia und Maximilian sich endlich finden würden. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir noch mit all den Vorurteilen und Problemen konfrontiert werden würden, die eine Bürgerliche mit dunkler Hautfarbe an der Seite eines Prinzen erwarten würden. Doch das blieb aus. Soweit sind wir noch nicht und eigentlich ist das, was sich auf den über 400 Seiten abspielte auch etwas wenig.

 

Die Geschichte hörte sich auf jeden Fall schnell weg, die Charaktere sind interessant und undurchschaubar, aber alles in allem war das Gebotene nicht genug, um ein Highlight für mich zu sein.

 

Das Hörbuch umfasst 10h und wurde von Chantal Busse und Vincent Fallow  eingelesen, die beide einen guten Job machten.

 

„Dark Cinderella“ ist der Beginn einer interessanten neuen Dilogie von Anya Omah, deren Story allerdings auch gut als Einzelband funktionieren würde, wenn die Handlung einfach mehr komprimiert worden wäre. So passiert in Band eins nicht so viel, was die Ereignisse vorangetrieben hätte und das trübte meinen sehr positiven Eindruck.

 

4/5

Montag, 24. Februar 2025

Buchtipp | Credence von Penelope Douglas

 Ich bin auf Bookstagram auf dieses Buch aufmerksam geworden und war schon ziemlich neugierig, denn es versprach einige Tabubrüche.



Tiernan muss nach dem Suizid ihrer Eltern zu ihrem Onkeln und ihren Cousins in die Berge ziehen. Sie ist noch nicht volljährig und so muss sie den Winter bis zum College im eingeschneiten Haus in den Bergen verbringen, in dem die Zeit echt lang und langweilig sein kann…

Tiernans Eltern hatten nie viel für ihr Kind übrig, sie war einfach nur da, ohne geschätzt zu werden. Und so begehen beide Selbstmord, nach dem Tiernans Vater eine schwere Krebsdiagnose bekam. Beide arbeiteten in der Filmbranche und so flüchtet sie fast vor der Presse in die Berge. Ihren Onkel und die Cousins hat Tiernan noch nie gesehen, weil ihr Vater keinen Kontakt zu seinem Stiefbruder pflegte, doch als einzige Verwandte, konnte sie nur zu ihnen. Tiernan hatte es definitiv nicht einfach in ihrem bisherigen Leben. Allerdings ist das nicht immer die Entschuldigung für ihr kopfloses Verhalten und dafür, dass sie im Laufe der Geschichte einige wirklich zweifelhafte Entscheidungen trifft.

Jack und seine Söhne Noah und Kaleb bauen gefragte Motorräder und leben fast unbehelligt in ihrem Haus in den Bergen. In den Wintermonaten, wenn der Schnee den Weg in die Stadt abschirmt, basteln sie einsam an den Maschinen. Alle drei sind allerdings keine Kinder von Traurigkeit und für ihre Frauengeschichten berüchtigt. Jeder in der Stadt erwartet, als Tiernan einzieht, dass auch sie den dreien verfallen wird, wenn der Winter kommt.

Tja, was soll ich sagen, das ist auch passiert. Es gibt einiges an Spannungen zwischen den Figuren, einige spicy Szenen und anfangs macht das Passierte auch noch ein wenig Sinn. Irgendwann schießt Tiernan sich dann auf einen der Drei ein und das war nicht so ganz nachvollziehbar für mich, denn dieser Charakter hat wirklich fragwürdige Handlungen durchgeführt. Doch das passte irgendwie schon zu Tiernans schwachem Selbstbild.

Das Buch hat fast 600 Seiten und hätte aus inhaltlicher Sicht kürzer sein können. Denn so viel passiert nicht, gleichzeitig hat es mich aber auch gut unterhalten, denn irgendwie ist es so ein leicht trashiges Drama, bei dem man nicht wegschauen kann. Das Setting in den Bergen war toll mit der Natur und all dem Schnee. Das war schon sehr atmosphärisch. Und es gab auch seine spannenden Momente, denn die Charaktere tun immer mal wieder unberechenbare Dinge.

„Credence“ von Penelope Douglas ist eine Geschichte voller Tabus, die gut zu unterhalten weiß, wenn man nicht viel darüber nachdenkt. Kritische LeserInnen werden sich die Haare raufen. Auch ich hatte einige Momente, wo ich über die Charaktere nur den Kopf schütteln konnte. Mal schauen, ob ich noch einmal zu einem Buch der Autorin greifen werde.

4/5

Freitag, 21. Februar 2025

Hörbuchrezension | Die mörderischen Cunninghams 1 von Benjamin Stevenson

 Als ich sah, dass von dieser Geschichte ein zweiter Band in den Startlöchern steht, wurde es wirklich Zeit, dass ich endlich zu diesem Hörbuch griff. Schließlich wollte ich es zu seinem Erscheinen unbedingt hören.



Ernest Cunningham schreibt Ratgeber wie man den perfekten Krimi schreibt, ohne jemals selbst einen Krimi geschrieben zu haben. Dafür steckt er während einer Familienfeier in einem abgelegenen Bergressort mitten in einem Kriminalfall als eine Leiche auftaucht. Doch dies ist erst der Anfang, denn in der großen Familie Cunningham hat irgendwie jeder einen auf dem Gewissen und so entspinnen sich im Laufe der eingeschneiten Tage einige Geheimnisse und weitere Tote…

 

Das Buch hat eigentlich alles, was ich an Krimis sehr mag: Kuriose Charaktere, viele Wendungen, ein ungewöhnliches Setting und einen Detektiv, der am Ende alle mit seinen Erkenntnissen konfrontiert. Was ich so allerdings noch nicht so oft erlebte, wenn überhaupt, war die Art des Erzählens. Ernest, oder Ernie, spricht direkt zu uns und erklärt auf sehr einmalige Art, was in diesem Buch vorkommen wird. Er erklärt uns die Krimiwelt aus seiner Perspektive als Autor und bindet seinen gerade erlebten Kriminalfall da mit ein. So kommt es zu kuriosen Erzähltwists und es macht einfach Spaß diesen zu lauschen. Das hat mich richtig gut unterhalten.

 

Die Familie Cunningham besteht teilweise aus Verbrechern und zwielichtigen Persönlichkeiten. Es tauchen einige Charaktere auf und so hatte ich mir wohlweislich die Namen und Rollen der Figuren auf meiner Schreibtischunterlage notiert. Das hat mir auch definitiv geholfen, den Überblick zu behalten. Ernie lernen wir sehr gut kennen, er ist ein super sympathischer Protagonist. Bei den anderen Figuren tappen wir stellenweise im Dunkeln und wissen auch nicht, ob wir ihnen trauen können, dass sie genau die sind, die sie vorgeben zu sein.

Es passiert einiges und es wird nie langweilig. So ist das Hörbuch, welches über 10h umfasst und von Simon Jäger eingelesen wurde, ein wirklich kurzweiliges Vergnügen, welches ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

 

„Die mörderischen Cunninghams- irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ von Benjamin Stevenson ist ein wirklich außergewöhnliches Buch. Das verdankt es seinem einmaligen Erzähler und der zwielichtigen Familie Cunningham. Ich wurde bestens unterhalten!

 

5/5

Donnerstag, 20. Februar 2025

Finale | The darkest Gold. Die Befreite von Raven Kennedy

 Wie sehr hatte ich diesem Finale herbeigesehnt und gleichzeitig auch Angst davor gehabt, weil diese unglaublich gute Reihe mit dem sechsten Band ein Ende nehmen würde. Nun war es für mich also so weit Abschied zu nehmen.



Auren ist ihrer Erinnerung beraubt und in Gefangenschaft des Steinkönigs. Sie weiß nicht, wer sie ist und wer auf den Weg nach Anwyn ist, um sie zu retten. Währenddessen fallen die Fae in Orea ein und machen vor nichts Halt. Slates Krieger versuchen alles, um sie aufzuhalten und dabei zu überleben. Während Slate alles versucht, um zu Auren zu gelangen…

Nahtlos schließt die Handlung an den Vorgängerband an und fast alle Charaktere stecken in einer ziemlichen Misere. Den einzigen beiden, denen es erstmal gut geht, sind Osrik und Nissa und ich freute mich über deren Happy End. Das war gerade im ersten Teil der Handlung ein positiver Lichtblick.

Ansonsten gibt es so einiges an Leid. Auren kämpft für ihre Erinnerungen und schafft es eigentlich auch recht schnell diese wiederzuerlangen. Ich war froh, dass es keine allumfassende Amnesie war und sie alles wieder neu erleben musste. Auren macht im Laufe der Geschichte eine beeindruckende Wandlung durch. Als sie endlich wieder auf Slate traf, war das ein emotionaler Wohlfühlmoment. Wie lange haben wir dem entgegengefiebert!

Auch Slate macht eine mächtige Entwicklung durch, allerdings habe ich mich gefragt, ob man da auf einen Hype aufspringen möchte. Ich weiß nicht, ob ich das gebraucht hätte.

Viel im Fokus standen auch die anderen Charaktere wie Ryad, Slates Bruder, oder Aurens Fae-Freundin Emonie. Ich hoffe, dass die Autorin für die beiden in diese Welt zurückkommen wird. Das kann es einfach noch nicht gewesen sein. Ich möchte noch keinen Abschied auf immer nehmen.

Vom Gesamteindruck muss ich sagen, dass ich das Finale tatsächlich am schwächsten aus der Reihe fand. Mich konnte es emotional nicht so mitreißen, wie ich es erwartet hatte. Auch spannungstechnisch hat es mich nicht so packen können. Da hatte ich bei den Vorgängern öfter den Atem angehalten. Es fügte sich einfach alles und daran hatte ich nie Zweifel gehabt.

Einzig überraschend war für mich der aufopferungsvolle Handlungsstrang um Malina und ihren Meuchelmörder. Da dachte ich als einziges „das kann es doch nun nicht gewesen sein.“ Das hat mich schon betrübt.

Das Hörbuch umfasst über 23h und wurde von so vielen grandiosen SprecherInnen eingelesen. Es machte einfach Spaß ihn zu lauschen.

„The darkest Gold. Die Befreite“ von Raven Kennedy ist ein würdiger Abschluss einer Reihe, die ein absolutes Highlight im Fantasygenre ist. Ich werde mich immer gerne an sie zurückerinnern und hoffe, dass die Autorin eines Tages in diese Welt zurückkehren wird. Der finale Band kam nicht ganz an meine hohen Erwartungen heran, allerdings hatte ich auch nicht viel zu meckern, daher:

4,5/5

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