Donnerstag, 31. Juli 2025

Hörbuchrezension | Never trust your fake husband von Ally Carter

 


Es schneit in Paris als eine junge Frau auf den Straßen der französischen Hauptstadt erwacht und mitten in eine Verfolgungsjagd gerät. Das ist schon problematisch, noch schlimmer ist allerdings, dass sie sich an nichts erinnern kann. Nicht mal an ihren Namen. Dann taucht ein Geheimagent zu ihrer Rettung auf. Um ihr Leben zu retten, zu entkommen und die Tarnung zu wahren, geben sich beide als frisch verheiratetes Pärchen in den Flitterwochen aus. Doch das kann nur so lange funktionieren, wie ihre vergessene Identität nicht ans Licht kommt.

Ich hatte einige positive Stimmen zum Buch gehört und wurde daher total neugierig auf den Titel. Von Cover und Klappentext her, hätte ich vielleicht nicht zum Buch gegriffen und dann hätte ich definitiv eine Menge verpasst.


Das Buch beginnt super spannend, denn wir stecken direkt in einer rasanten Actionszene, es ist kalt, super gefährlich und wir sind genauso ahnungslos wie unsere Protagonistin, aus deren Perspektive (neben der des Protagonisten) die Geschichte erzählt wird. Sie kann sich an absolut gar nichts erinnern und wir wissen auch nicht wieso. Geheimagent Sawyer meint in ihr zuerst seine Kollegin Alex gefunden zu haben, deren Geschichten über eine Zwillingsschwester er immer für fake hielt.

Sawyer ist ein sehr tougher Protagonist, der als Geheimagent einige unkonventionelle Wege weiß, Leute auszuschalten. Wir wissen auch nicht so richtig, ob wir ihm trauen können, denn wir kennen am Anfang seine Gedanken über Alex. Wir wissen auf jeden Fall, dass ihn seine Vergangenheit plagt und er Thematiken hat, über die er mit seiner Fake-Ehefrau nicht sprechen möchte. Und das sollte auch nicht weiter verwunderlich sein, denn sie ist schließlich eine Fremde für ihn. Ich fand allerdings verwunderlich, wie er nach drei Tagen über sie dachte. Das ging super schnell für jemanden, der berufsbedingt wohl niemandem trauen kann. Das war allerdings der einzige Moment, wo ich über das Buch die Stirn runzeln musste. Ansonsten hat es mich unglaublich unterhalten.


Unsere Protagonistin ist so witzig und diesen ganz besonderen Charme verliert sie in keiner Situation! Man merkt auch recht schnell, dass sie ein Buchmensch sein muss, da sie von Tropes spricht und andere Vokabel aus der Bücherwelt nutzt. Sie betrachtet die Handlung, in der sie steckt als Plot und wird immer wieder damit konfrontiert, dass sie mitten drin steckt und nicht weiß, was eigentlich los ist.

Das alles war so witzig, packend und spannend gemacht, dass die Geschichte einfach einen riesigen Spaß bereitet. Ich bin so froh, dass im englischen ein zweiter Teil mit Alex angekündigt wurde und hoffe, dass dieser ganz bald auch auf Deutsch erscheinen wird.


Ich habe die Geschichte als Hörbuch genossen. Es umfasst nicht ganz 11h und wurde von Tim Gössler und Johanna Zehendner eingesprochen. Die beiden haben einen so dermaßen guten Job gemacht. Gerade die Sprecherin hat so viel Leben in die Dialoge hineingebracht, dass es einfach noch unterhaltsamer wurde. Ich habe es geliebt!

 

Ich bin ganz begeistert von „Never trust your fake husband“, dass ich die Geschichte so schnell nicht vergessen werde. Ally Carter hat da ganz großes Kino abgeliefert, das definitiv besser ist als eine Action-Komödie auf Netflix!

 

5/5

Mittwoch, 30. Juli 2025

Hörbuchrezension | The Wind Weaver von Julie Johnson

 


Rhyas Leben besteht aus einem ewig wehrenden Versteckspiel. Sie ist ein Halbling und trägt ein Mal auf der Brust, welches niemand zu Gesicht kriegen darf. Dann wird sie gefangen genommen und bevor der gefürchtete General Scythe ihr Todesurteil vollstrecken kann, erblickt er ihr Mal und entführt sie in ein anderes Königreich.

Ich finde die Aufmachung des Buches wirklich schön. Ich hatte es einmal in der Buchhandlung in der Hand. Hätte ich aufgrund des Covers so eine Geschichte vermutet? Nicht wirklich. Ich weiß nach Beendigung des Buches tatsächlich auch nicht, was es mit dem Vogel auf sich hat, der das so omnipräsent erscheint.

Ich hatte eine Romance Geschichte von der Autorin gelesen und fand diese nicht ganz so gelungen. Daher waren meine Erwartungen an das Buch nicht ganz so hoch und ich war dafür umso überraschter, wie gut mir der Einstieg in die Geschichte gefiel. Wir haben nicht viel Vorgeplänkel und befinden uns direkt in der Szene, die im Klappentext beschrieben wurde und das fand ich wirklich erstaunlich. Wir sind direkt in der Geschichte und erfahren trotzdem alles, was wichtig ist.

Rhya wurde bei einem Heiler groß, der ihr alles Wichtige beibrachte und sie behütete. Er wusste um die Bedeutung ihres Mals. Rhya ist halb Mensch und halb Fae, wird somit gejagt. Was sie allerdings noch nicht weiß, ist, dass sie als eine von 4 Fae Elementarmagie wirken kann und über große Kräfte verfügen kann, wenn diese sich vereinen. Rhya ist eine sehr liebenswürdige und aufopferungsvolle Figur. Das machte sie zu einer sehr sanften Protagonistin.

Ich mochte es, ihre Geschichte zu verfolgen, denn gerade am Anfang machte die Autorin in meinen Augen einiges richtig, was die Handlung mit dem männlichen Protagonisten anbelangte. Es gab knistern, allerdings werde ich wohl kein Fan von wahnsinnig „slowen burn“. Es lag so viel Spannung im Laufe der Geschichte in der Luft doch bis zum Ende passiert kaum etwas und das war ein wenig frustrierend.

Dafür hatte mich die restliche Handlung mit den Königreichen und der Elementarmagie sehr gut unterhalten und bei der Stange halten können. Das ganze Worldbuilding gefiel mir richtig gut und ich hatte eine beständiges Kopfkino während des Hörens.

Was mich ein wenig störte, war, dass die Geschichte bis kurz vor Schluss recht seicht erzählt wurde, auf den letzten wenigen Seiten wurde der Spannungsbogen dann richtig überspannt, so dass ich kaum hinterher kam. Das hätte für mich gerne ein wenig ausgewogener sein dürfen. Es endet auf jeden Fall spannend und mit meinem Zweifel, ob Rhya und der Protagonist tatsächlich Endgame sein werden.

Das Hörbuch umfasst über 16h und wurde von Rebecca Veil eingelesen, der ich sehr gerne lauschte. Ich hoffe, die beiden weiteren Teil werden auch als Hörbuch erscheinen.

„The Wind Weaver“ von Julie Johnson hat mich zu großen Teilen sehr gut unterhalten. Das Worldbuilding ist toll und es herrscht viel Knistern in der Luft. Allerdings war es für mich nicht rundum perfekt, daher bekommt die Geschichte nicht die volle Wertung von mir.

4,5/5

Mittwoch, 23. Juli 2025

Hörbuchrezension | Sterne, die im Sommer tanzen von Tarah DeWitt

 


Ich hatte Lust auf eine locker leichte Sommergeschichte für die Ohren und diese Geschichte schien perfekt zu passen.

Sage liebt ihr Leben in der beschaulichen Kleinstadt Spunes. Jeder kennt jeden und ist für einander da. Das Sommerfest ist jedes Art ein Highlight, welches auch viele Touristen anlockt. Doch dieses Jahr kann Sage nicht an den Wettbewerben teilnehmen, denn dies funktioniert nur im Team und Sages Ex-Freund ist ein Jahr nach der Trennung schon wieder verlobt. Als nebenan ein neuer Nachbar, Fisher Lange, einzieht, der sofort die Aufmerksamkeit aller Singleladies in Spune auf sich zieht und diese stets abwehren muss, schlägt Sage ihm einen Deal vor: Sie geben vor zu daten, damit Sage am Wettbewerb teilnehmen kann und Fisher keinen unerwünschten Damenbesuch mehr abwimmeln muss. Bald kommen sich beide jedoch näher und dafür dass es nur Fakedating ist, fühlt sich das Ende des Sommers ganz schön beklemmend an.

Sage hat einen riesigen Garten und einige Tiere finden bei ihr ein Zuhause, um ihren Lebensabend zu verbringen. Sie liebt das gärtnern und Leute mit ihren Blumen eine Freude zu bereiten. Sage hat nie ihre Freude am Leben verloren und das obwohl ihre ehemalige Jugendliebe mit ihr Schluss machte und gleich mit seiner neuen Flamme zusammenkam. Deren neue Liebe ist in Spunes allgegenwärtig, doch Sage lässt sich nicht unterkriegen. Ich mochte Sage für ihre liebe und hilfsbereite Art.

Fisher ist ein ehemaliger Sternekoch, dessen Anstellung in New York nach einem Vorfall gekündigt wurde. In Spunes soll er helfen ein neues Lokal aufzubauen. Gleichzeitig möchte er allerdings auch für seine Nichte da sein, die ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat. Ich fand, dass Fishers Hintergrund gut ausgearbeitet war, für mich blieb sein Charakter allerdings recht blass, so dass es mir echt schwer fällt, ihn zu beschreiben.

Beide lassen sich auf die Fakedating Geschichte ein, doch sie verbindet vor allem recht schnell eine Freundschaft und das hat mir gut gefallen.

Das Kleinstadtsetting mit all den Charakteren bestimmt auf jeden Fall das Buch und macht den Charme der Geschichte aus. Wie die Charaktere eingeführt wurden, kann ich mir auch gut vorstellen, dass es mehrere Bände geben wird. Das Buch erschien letztes Jahr, allerdings ist bisher kein zweiter Teil in Sicht.

Für mich waren ein paar willkürlich erscheinende Handlungsstränge eine weitere Schwachstelle des Buches. Für mich kam so nicht viel Tiefe auf und das war schade.

Das Hörbuch umfasst etwas mehr als 10h und wurde von Corinna Dorenkamp und Markus J. Bachmann eingelesen, die einen soliden Job machten.

Für mich war „Sterne, die im Sommer tanzen“ von Tarah DeWitt ganz nett, aber nicht mehr. Ich denke nicht, dass mir die Geschichte lange im Gedächtnis bleiben wird, dafür waren die Schwachstellen zu präsent.

3/5

Montag, 21. Juli 2025

Highlight | Blood of Hercules von Jasmine Mas

 Eigentlich sind Göttergeschichten nicht meine bevorzugte Thematik. Ich konnte dem Ganzen nie richtig was abgewinnen. Als ich den Klappentext von diesem Buch las, wusste ich, ich musste dem Buch eine Chance geben. Irgendwie hatte es mich ganz schön gepackt. Hier ist warum:

Alexis lebt unter widrigen Umständen in einer Welt voller Monster, Titanen und Götter. Überleben ist das einzige, was sie kann, aber eigentlich gar nicht mehr will. Dann offenbart sich ihre wahre Abstammung und Alexis wird in die Dolomiten zur spartanischen War Academy gebracht. Ihre Mentoren sind zwei berüchtigte Gladiatoren, die alles darum geben, dass ihr Schützling am Leben bleibt, während ihre Professoren viel dafür tun würden Alexis scheitern zu sehen…

Der Weltenentwurf ist ziemlich heftig. Wir sind im Jahre 2100 und die Welt wurde von Titanen heimgesucht. Die griechischen Götter treten offen auf, um diese zu bekämpfen. Überall lauern Gefahren und die Bedrohung ist allgegenwärtig zu spüren. Alexis lebte bei einer Pflegefamilie in einer Wohnwagensiedlung, die sie wahnsinnig schlecht behandelte. Nach deren Tod haust sie zusammen mit ihrem Ziehbruder in einem Pappkarton. Doch als sie an die War Academy berufen wird, ist das nicht gerade ein Upgrade. Um sich ihre Unsterblichkeit zu verdienen, darf Alexis nicht essen oder schlafen. Die grausamen Methoden der Akademie bringt jeden an die Grenzen und so überleben nicht alle der 10 Anwärter.

Alexis sieht nicht so viel Sinn in ihrem Leben und lebt eigentlich nur, damit ihr Ziehbruder Charlie nicht allein ist. Sie hat eine sehr sarkastische Ader mit der sie die Welt betrachtet und beißt sich durch. Ich fand sie total interessant, da sehr früh klar war, dass wir nicht alles von ihr wissen. Dass sie definitiv nicht alles von sich weiß, andere Leute möglicherweise schon und die kommen eher hinter ihre Geheimnisse.

Die Handlung wird meist aus ihrer Sicht erzählt, es gibt aber auch Kapitel aus der Sicht ihrer Mentoren und zweier Professoren, die ich sehr aufschlussreich fand. Die männlichen Figuren erscheinen eher als düstere Antihelden und nicht wie die klassischen Loveinterests. Das war mal was anderes und ich bin wirklich gespannt, wie sich das noch gestalten soll, denn eigentlich würde ich Alexis raten, dass sie schnell laufen sollte.

Die Handlung spielt hauptsächlich im Ausbildungsjahr in den Dolomiten, da gab es an sich auf den 600 Seiten nicht viele Höhepunkte, trotzdem war ich total gefesselt und erstaunt wie gut ich durch die Handlung kam. Die Geschichte ist einfach so fesselnd und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.

Am Ende packte die Autorin noch ein paar überraschende Enthüllungen aus und ich war total begeistert, wie der random erschienene Titel des Buches auf einmal ganz viel Sinn bekam. Ich bin total hyped auf Band zwei und kann es gar nicht abwarten bis es endlich Herbst wird und ich ihn mir holen werde. Denn ich glaube, da gibt es noch einige spannende Enthüllungen und vor allem dramatische Entwicklungen mit den männlichen „Anti“helden.

An „Blood of Hercules“ von Jasmine Maas habe ich überhaupt nichts auszusetzen und fiebere Band zwei entgegen. Das war definitiv mal etwas anderes!

5/5

Dienstag, 1. Juli 2025

Hörbuchrezension | Horror Date von Sebastian Fitzek

 Tatsächlich habe ich von Fitzek noch keinen seiner Thriller gelesen. Ein Muss für mich sind allerdings seine „Kein-Thriller“, die unglaublich unterhaltsam sind. So wie auch dieser hier.


Julius bester Freund ist todkrank. Über die App „The Walking Date” hat dieser ein Date mit der ebenfalls schwerkranken Nala vereinbart. Weil sein Gesundheitszustand immer schlechter wird, muss Julius für seinen besten Freund einspringen und das erste Date mit Nala bestreiten. Diese merkt schnell, dass sie doch nicht so viele Gemeinsamkeiten haben wie gedacht und so startet ein Date der Horrorlative…

Julius ist ziemlich erfolgreich in seinem Beruf, er hat mehrere Apps gegründet, die richtig durchgestartet sind. So auch die Datingplattform für alle mit geringerer Lebenserwartung. Nie hätte er gedacht, dass er darüber einmal selbst auf ein Date gehen würde. Doch dann sitzt er mit Nala am Tisch, die zum zweiten Mal in ihrem Leben einen Hirntumor hat und nicht mehr kämpfen möchte. Durch ein Missverständnis (ein Video vom Nachbartisch geht viral) erfährt Julius Umfeld von seiner vermeintlichen Krankheit und davon, dass er nicht mehr lange Leben wird. Das Chaos und noch mehr Missverständnisse nehmen ihren Lauf. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Julius Sicht erzählt und so sind wir in seinen Gedanken und ihm als Person sehr nah. Julius ist witzig und leicht verpeilt.

Nala ist da schon etwas seriöser und ernsthafter unterwegs. Sie hat sich mit ihrem nahenden Tod abgefunden, denn eine weitere Chemo möchte sie nicht mehr durchstehen müssen. Allerdings weiß niemand aus ihrer großen Familie von der Rückkehr des Krebses. Auf dem Date nimmt sie Julius mit zu einer Familienparty auf dem luxuriösen Anwesen ihres durchgeknallten Vaters. Dort nimmt die ganze Situationskomik so richtig ihren Lauf und das Buch entfaltet sein volles unterhaltsames Potenzial als wirklich kurioses Charaktere aufeinandertreffen. Ich musste des Öfteren beim Hören auflachen.

Das Buch ist aber nicht nur eine Slapstick-Komödie, sondern hat aufgrund seiner Thematik auch viele ernste und nachdenkliche Töne, was es sehr besonders machte.

Das Hörbuch umfasste nur 6,5h und war flink durchgehört. Das lag auch am Sprecher Simon Jäger, der alle Fitzeks einliest. Er hat eine sehr charismatische Stimme, der ich gerne lausche.

„Horror Date“ ist ein unglaublich witziger Roman von Sebastian Fitzek, der allerdings auch mit seinen ernsten Tönen zu überzeugen weiß und mich wirklich neugierig auf weitere Bücher von ihm macht. Vielleicht wage ich mich auch endlich mal an einen seiner Thriller.

5/5

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