Als Aveena in der Bibliothek einen wütenden Brief anonym an ihre Lehrerin verfasst, war sie in dem Glauben, dass dieser niemals von irgendwem gelesen werden würde und schon gar nicht, dass jemals jemand auf ihn antworten würde. Doch schließlich sollte sich dies als der Beginn einer besonderen Brieffreundschaft entwickeln, in der sich "Love" und "Zac" alles anvertrauen, was niemals jemand wissen darf. Und schon gar nicht dürfen sie voneinander wissen, wer sie wirklich sind, denn die Geständnisse, die sie sich machen, haben es in sich.
Als ich den Klappentext des Buches las, wusste ich: das ist genau meine Geschichte. Ist ja auch nicht die erste gewesen, welche über anonyme Nachrichten handelt, die ihre Verfassenden zueinander bringt. Ich mag das einfach sehr und hoffte, dass mich auch diese Variante davon begeistern würde.
Was soll ich sagen, nach kurzen Anlaufschwierigkeiten hat mich die Story auch komplett abgeholt. Ich hatte zunächst Schwierigkeiten, weil wir Aveena nicht gerade in ihren sympathischsten Momenten kennenlernen. Doch als der Briefverkehr beginnt, bekommt die Geschichte eine unglaubliche Dynamik, die mich an sie fesselte.
Da die Geschichte aus 2 Perspektiven erzählt wird, wissen wir von Anfang an mit wem Aveena schreibt. Es ist Xavier, kein anderer als der Star des Basketballteams und Tyrann aus Aveenas Kindheit. Tatsächlich erfährt Aveena auch recht bald mit wem sie es zu tun hat. Doch das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte, denn es passieren noch einige dramatische und aufwühlende Ereignisse.
Aveena macht eine grandiose Entwicklung durch. Von einer etwas schwierigen Figur zu einer unglaublich starken Protagonistin, die mit ganz viel Rückgrat aushält, was da auf sie einprasselt. Das war sehr bewundernswert.
Xavier ist der begehrte Sportler, dem man nur schwer hinter die Fassade blicken kann und der sich im Laufe des Buches nicht mit Ruhm bekleckert. Das war manchmal schwer zu ertragen. Dennoch hat er seine verständlichen Beweggründe.
Was mich ein wenig irritierte, war, dass wir nicht wirklich geschildert bekamen, wie Aveena und Xavier aussehen. Irgendwie hatte ich aufgrund ihres Backgrounds mit PoC gerechnet, doch das zerschlug sich im Laufe der Geschichte.
Das Buch steckt voller ernster Thematiken, die ich so nicht erwartet hatte und die die Geschichte definitiv bereicherten. Auch einige explizite Sexszenen tauchten auf. Daher ist die Geschichte wohl eher ein New Adult und weniger ein Jugendbuch.
Außerdem kamen interessante Figuren hinzu, die wir in den kommenden Teilen der Reihe, die über die besten Freunde von Xavier und Aveena handeln werden, wiedersehen werden.
Ich hoffe, dass es auch dazu ein Hörbuch geben wird. Hier haben Florian Schmidtke und Martha Kindermann einen tollen Job erledigt und den Charakteren sehr viel Leben eingehaucht.
Ich hatte mir von "Dear Love, I hate you" erwartet, dass es gut werden würde und meine Erwartungen wurden einfach komplett überholt. Ganz großes Kino!
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