Dienstag, 9. Dezember 2025

Hörbuchrezension | The Penguin Paradox von Greta Milan

 Nach einem klassischen Herbsthörbuch ging es zielgerichtet in den Winter zu einem Titel, der so gut klang, dass ich ihn unbedingt hören wollte.



Emerie kann ihr Glück kaum fassen als sie für eine Expedition in die Antarktis ausgewählt wird. Die Veterinärmedizin arbeitet in ihrer Doktorarbeit an einer bahnbrechenden Hypothese über Pinguine, die sie dort hautnah erforschen kann. Einziger Wehrmutstropfen: Der Leiter der Expedition ist ausgerechnet Beckett, den Emerie so gar nicht ausstehen kann! Auf engem Raum müssen sie miteinander klarkommen und das sprengt so einige Grenzen für Emerie.

Das Cover ist so zuckersüß und gibt einfach alles perfekt wieder, was dieses Buch ausmacht: Schnee, Eis, Pinguine und Winter. Das Buch spielt auch noch in der Vorweihnachtszeit und hat für mich gerade einfach perfekt gepasst.

Wir lernen Emerie als sehr ehrgeizige Forscherin kennen, die für ihren Job lebt und deren Mikrokosmus sich nur darum dreht. Sie gibt nicht viel auf ihr Äußeres. Zu ihren Eltern hat sie kein gutes Verhältnis, da diese auch nur mit ihren eigenen Eheproblemen beschäftigt waren. An die Liebe glaubt Emerie daher nicht und arbeitet für ihre Forschungsarbeit an der Hypothese, dass Pinguine gar nicht so treu sind, wie man das immer von ihnen dachte. Trotz all der Antipathie könnte sie sich trotzdem etwas Körperliches mit Beckett vorstellen, den sie ziemlich heiß findet. Doch Beckett ist so schlecht mit seinen Kolleginnen umgegangen, denkt Emerie, dass dies gar nicht in die Tüte kommt. Emerie empfand ich am Anfang schon etwas verschroben. Im Laufe der Geschichte entfaltet sich das ganze liebenswerte Potenzial ihres Charakters.

Die Geschichte wird auch aus Becketts Sicht erzählt, der sich immer wunderte, warum Emerie ihn so hasst. Er betreute schon einige Forschungsreisen und lässt für seinen Job das Privatleben auf der Strecke. Dieses Jahr soll es anders sein und er muss es unbedingt zu seiner Familie an Weihnachten schaffen. Er ist sehr korrekt und immer darauf bedacht für seine Arbeit das Richtige zu tun. Erst nach und nach räumen sich die ganzen Vorurteile auf, die wir dank Emerie von ihm haben.

Beide Protagonisten waren okay, werden mir aber nicht sonderlich lange im Gedächtnis bleiben. Dafür war ihre Lovestory für mich nicht mitreißend genug. Alles fügte sich und die jahrelangen Bedenken, die Emerie zum Thema Beziehungen hat, waren so schnell weggeblasen. Das konnte mich nicht so gut abholen.

Dafür liebte ich das Setting in der Antarktis mit der Forschungsstation und den Pinguinen. Das war so schön atmosphärisch und einfach mal etwas anderes! Es gibt einige Nebenfiguren, die auch ihren Raum einnehmen und sehr plastisch geschrieben wurden. Das gefiel mir auch gut.

Das Hörbuch umfasst knapp 12h und wurde von Nora Schulte und Alexander Pensel eingelesen, die den Figuren ihren eigenen Charakter einhauchten.

„The Penguin Paradox“ war mein erstes Buch von Greta Milan, das mich mit dem tollen Setting begeistern konnte, aber dessen Liebesgeschichte mich nicht komplett abholen konnte.

4/5

Teil 2 | Bonds of Hercules von Jasmine Mas

 Ich gewann dieses Buch im Rahmen einer Lovelybooks Leserunde und freute mich riesig darauf, weil Band eins in diesem Jahr eines meiner bisherigen Highlights war.



Alexis hat sich den Ruf einer wahren Kriegerin erarbeitet und jeder weiß nun, dass sie unter dem Namen Hercules das Licht der Welt entdeckte. Doch Alexis ist keine klassische Heldin. Als diese verehren sie allerdings ihre Ehemänner, denen sie unbedingt aus dem Weg gehen will, nur blöd, dass sie mit ihnen auf Titanenjagd gehen muss und auch schon bald die Spartan Gladiator Competition ansteht, bei denen sie zur olympischen Unterhaltung brutale Kämpfe bestreiten wird.

Dass ich Band eins verschlungen hatte, war im Sommer, also gar nicht so lange her. Ich wusste auch noch recht viel, dachte ich zumindest, war aber trotzdem froh über den Stammbaum und die kurzen Steckbriefe zu Beginn des Buches.

Band zwei startet mit ein wenig Abstand zum Ende des ersten Teils. Alexis ist auf Distanz gegangen zu ihren Ehemännern, seit ihrer Hochzeit konnte sie den beiden erfolgreich aus dem Weg gehen. Doch das ist nun vorbei, denn die Titanenjagd steht an. Gemeinsam mit Augustus, Kharon, Patro und Achilles bekämpft Alexis die mythologischen Wesen. Sie muss also unfreiwillig wieder Zeit mit ihren ehemaligen Mentoren und Lehrern verbringen. Kharon und Augustus geben ihr Bestes, um wieder ein Teil von ihrem Leben zu sein, doch auch Patro und Achilles haben eine ungesunde Obsession mit Alexis entwickelt, hinter deren Motivation wir erst einmal kommen müssen.

Ich fand es toll wieder in Alexis kuriosem Kopf zu stecken. Ich mochte ihre sarkastische Art unglaublich gerne. Sie ist eine sehr nahbare Figur, die ihre Marotten hat und von außen für die meisten sehr irre erscheinen wird. Sie ist auch mysteriös, weil sie selbst vor uns als Lesende ihre Geheimnisse hat, die erst nach und nach aufgedeckt werden. Das macht die Geschichte so besonders und lesenswert für mich.

Etwas weniger Facetten haben da auf den ersten Blick die Protagonisten der Geschichte, aus deren Sicht die Handlung auch erzählt wird. Sie sind alle gutaussehend und tödlich. Im zweiten Band bekommen Kharon und Augustus viele Facetten hinzu, die deren Charakterentwicklung wirklich gut tat. Im Band eins stand ich ihrem toxischen Gebaren äußerst skeptisch gegenüber. Nun sind sie zwar immer noch toxisch, wir lernen aber auch ihre anderen Seiten kennen. Das gefiel mir echt gut und ich muss sagen, dass Augustus mit seinem waschbärigen Begleiter wirklich einen Platz in meinem Herzen gewonnen hat.

Die tierischen Sidekicks sind auch ein absolutes Highlight für mich. Sie verleihen der Geschichte soviel Lebendigkeit und Witz. Es macht einfach Spaß, sie zu lesen.

Als Kritikpunkt muss ich sagen, dass die Geschichte in der ersten Hälfte ihre Längen hat. Die Titanenjagd fand ich nicht sonderlich spannend. So richtig mitgerissen war ich erst bei den Gladiatorenkämpfen gegen mythologische Monster, die von den Chtoniern zur Unterhaltung der Olympier aufgeführt werden. Das war fesselnd und läutete das Finale ein.

Tatsächlich soll noch ein dritter Band erscheinen, zu dem es leider noch keine genauen Infos gibt. Ich denke, in ihm wird der Fokus mehr auf Patro und Achilles liegen, da Alexis mit Kharon und Augustus auf ein Happy End zugesteuert ist. Ich bin gespannt darauf und hoffe, dass Patro und Achilles dann bei mir noch Pluspunkte sammeln können. Bisher sah es da eher spärlich aus.

„Bonds of Hercules“ von Jasmine Mas ist die von mir heißersehnte Fortsetzung in der Dark Romance Reihe rund um griechische Mythologie in einer dystopischen Welt. Das Buch lebt von seinen Charakteren, die sehr viel rausrissen als die Handlung etwas schwächelte. Die Geschichte ist wirklich besonders und empfehlenswert für alle, die fernab des Einheitsbreis lesen möchten.

4,5/5

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