Donnerstag, 4. August 2016

5 von 5 für "Jane Austens Geheimnis" von Charlie Lovett

Vor ein paar Jahren hatte ich eine regelrechte Jane Austen Obsession. Ich habe drei ihrer Romane gelesen (Stolz und Vorurteil, Emma, Verstand und Gefühl) und den Großteil aller Verfilmungen zu Jane Austen und ihren Werken gesuchtet. Noch heute finde ich, dass sie eine faszinierende und begnadete Schriftstellerin war, der ich sehr gerne über die Schulter geschaut hätte.
Im neuesten Programm des Goldmann-Verlags bin ich dann auf dieses wundervolle Cover mit dem vielversprechenden Titel aufmerksam geworden.
Ich kann mir nicht helfen, doch ich bin davon ausgegangen, dass Charlie in diesem Fall ein weiblicher Vorname sein würde. Tatsächlich steckt hinter "Jane Austens Geheimnis" und diesem wundervoll blumigen Cover ein Schriftsteller. Mr. Lovett war übrigens einmal Antiquar und ist ein absoluter Bücherliebhaber. Wenig verwunderlich, dass seine Protagonistin da nachzieht.

Sophie Collingwood hat ihre Bücherleidenschaft von ihrem Onkel mitbekommen. Gemeinsam lasen sie alte Klassiker und Jane Austen ist tief in ihren Herzen verankert. Als Sophie nach einem schlimmen Schicksalsschlag einen Job im Antiquariat annimmt, kommt es zu eigenartigen Begebenheiten. Gleich zwei Herren beauftragen Sophie eine seltene 2.Ausgabe eines unbedeutenden Werkes aus dem späten 18. Jahrhundert aufzutreiben. Als Sophie versucht hinter das Geheimnis dieses Buches zu kommen, begibt sie sich ungeahnt in Lebensgefahr.

Bevor ich die erste Seite aufschlug, hatte ich Angst, dass mir der Roman nicht gefallen würde, dass mir der Schreibstil zu schwülstig sein würde, dass mich die Handlung nicht mitreißen könnte. Doch dies war unbegründet.
Charlie Lovett erzählt parallel zwei Geschichten. Die erste begleitet Jane Austen während ihres Schreibprozesses ihrer größten Werke bis zu ihrem Tod. Dabei knüpft die Autorin eine enge Freundschaft zu einem Geistlichen mit dem sie ihre Werke diskuttiert.
Dies ist so lebendig und atmosphärisch erzählt, dass es fast wahr erschien und ich mich fragte, ob es tatsächlich diesen Vertrauten gab. Doch wie der Autor im Nachwort schreibt, ist Richard Mansfield frei erfunden. So wechseln sich die Kapitel ab und wir switchen ins London der Gegenwart, wo Sophie sich auf die Suche nach dem gewünschten Buch macht und auf Jane Austens Spuren wandelt und einem alles verändernden Geheimnis auf die Spur kommt.

Die leichten Krimi- und Lovestoryelemente weben sich perfekt in die Handlung ein und machen "Jane Austens Geheimnis" zu einem ganz besonderen Roman.

Besonders gefiel mir, die Literaturleidenschaft, welche aus den Seiten hervorsticht und mir viel vor Augen führte. Das war sehr interessant. Ich werde jetzt bei meinen Leseexemplaren besonders auf den ersten Satz achten und schauen, ob dieser perfekt gewählt ist.
Charlie Lovett vermittelt seine Liebe für Bücher und große Schreiberlinge perfekt. Ein paar Parallelen zwischen seinen Charakteren und Jane Austens Figurenkonstellationen ließ sich auch hier erkennen. Somit ist "Jane Austens Geheimnis" eine wirklich gelungene und intelligente Unterhaltung, die mich sehr überraschte und eine perfekte Hommage an eine ganz große Frau der englischen Literatur ist.

Vielen Dank an den Goldmann-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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