Nachdem der fiese Cliffhanger des zweiten Teils mich ganz kirre machte, musste ich sofort zum Finale der Trilogie zum zeitreisenden Dorf Hollyhill greifen. Zum Glück hatte ich das Rezensionsexemplar vom Heyne fliegt Verlag schon parat und konnte nahtlos weiterlesen, wenn mich meine Katze denn ließ...
Eigentlich war das Kapitel Hollyhill für Emily beendet. Zurück in München bei ihrer Großmutter fällt Emily allerdings die Decke auf dem Kopf. Ihre Gedanken hängen im englischen Dorf für Zeitreisende fest. Außerdem versucht sie verzweifelt ihre beste Freundin Fee zu erreichen, doch Fee macht gerade Ferien und zwar im Hollyhill der 20er Jahre. Emily macht sich auf um ihre Freundin zur Vernunft zu bringen und den seltsamen Ereignissen in Hollyhill auf die Spur zu kommen.
Nach den 80ern, dem Empirezeitalter, sind also im großen Finale die roaring Twenties an der Reihe. Leider schaffen es die 20er Jahre nicht die Atmosphäre des vorheringen Bandes aufzugreifen. Alexandra Pilz geht dafür viel zu wenig auf die Eigenarten der Zeit ein. Wir hätten auch genauso gut in der Nachkriegszeit sein können oder in den 60ern. Das war wirklich schade, denn die Zeit des Swings und der Flapper ist doch so eigen und lädt zum Schwärmen ein.
Vielmehr konzentriert sich die Autorin auf das Chaos, welches in Hollyhill herrscht. Matt ist verschwunden und die "Zeitreisegadgets" spinnen rum. Sämtliche Einwohner stehen vor einem großen Rätsel. Außerdem sehen die Bewohner Gespenster und leben gefährlich. Dies war recht spannend zu lesen, doch im nachhinein betrachtet, war die Auflösung dazu sehr unbefriedigend und allgemein gehalten. Das fand ich schade und der tollen Reihe eher unwürdig.
Die Rahmenhandlung konnte mich leider nicht so fesseln wie bisher und ist für mich die schwächste der Trilogie.
Wir erfahren zwar mehr zur Geschichte des Dorfes, doch das bleibt alles sehr oberflächlich und wirft fast mehr Fragen auf, als dass es sie klären könnte.
Was mir dafür wirklich gut gefiel, war die neue Protagonistin des Buches. Neben Emily rückt ihre beste Freundin Fee stark in den Vordergrund. Einige Passagen werden komplett aus ihrer Sicht erzählt. Fee ist witzig, mutig und nicht auf den Kopf gefallen. Sie ist ein guter Gegenpol zur nüchternen Emly und wirbelt Hollyhill ganz schön dureinander. Dabei erweicht sie tatsächlich Cullums steinernes Herz. Was für eine Paarung! Im Laufe des Buches geht sie ihren ganz eigenen Weg und irgendwie würde ich wirklich gerne erfahren, wie es mit ihr weitergeht.
Doch die Geschichte um Hollyhill Matt und Emily hat hier ersteinmal ihren glücklichen Abschluss gefunden. Dabei könnte ich mir wirklich gut vorstellen, dass es einmal weitere Abenteuer aus Hollyhill geben könnte.
Die Hollyhill-Trilogie ist eine tolle Geschichte aus deutscher Feder, die Luft nach oben besitzt, doch viele unterhaltsame Stunden lieferte.
Vielen Dank an "Heyne fliegt" für dieses Rezensionsexemplar!
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