Ich habe meine mühsam angesparten vorablese-Punkte für den Trilogie-Auftakt der bisherigen New Adult Autorin Cora Carmack eingelöst und mich auf spannende Lesestunden in einer fantastischen und stürmischen Welt gefreut. Was ich schließlich bekam, waren frustrierende und langatmige Lesestage...
Aurora ist die Erbin eines Königreichs. Als zukünftige Herscherin sollte
sie eine wichtige Fähigkeit besitzen, doch diese bleibt aus. So wird
sie gezwungen den Sturmling Cassius zu heiraten. Doch der hinterlässt
keinen guten Eindruck auf Aurora und so flieht sie und schließt sich den
Sturmjägern an.
Ich muss zugeben, ein Coverkauf wäre dieses Buch
nie geworden! Mir gefällt zwar die Farbigkeit und die Tatsache, dass
man sich hier wirklich an der Protagonistin angelehnt hat, aber für mich
sieht das Mädchen auf dem Cover einfach nur eigenartig mit Photoshop
verbastelt aus. Die Kristalle scheinen ihr aus Stirn und Schläfen zu
wachsen und nicht wie eine Krone auf dem Kopf zu tronen. Und wenn man
genauer hinschaut weht ihr Haupthaar total unnatürlich davon, sodass es
fast schon albern wirkt. Die Cover der Folgebände scheinen das noch zu
toppen.
Aber nun zum wichtigstem, nämlich dem Inhalt bzw. meinem Eindruck davon.
Ich
kenne Cora Carmack bereits von ihrem New Adult Roman "Losing it" und war von
dem Buch nur wenig begeistert, da ihr erstes Fantasy-Jugendbuch für mich
sehr spannend klang, wollte ich ihr noch eine Chance geben.
Mir
gefiel die Idee der Königreiche, welche sich gegen die mächtigen Stürme
und Wetterkapriolen erwehren müssen. Die ganze Welt erscheint ein wenig
mittelalterlich, gleichzeitig werden aber auch Krawatten und Lederjacken erwähnt, es ist also ein wilde Mischung.
Die Autorin gibt sich Mühe dies detailreich nahe zu
bringen. Ich muss nicht immer wissen, in welcher Reihenfolge die Protagonistin ihre Kleider ablegtoder wie die einzelnen Fläschchen auf dem Markt geformt sind. Durch diesen Überfluss hatte ich das große Problem, dass mich ihr Stil
einfach nicht fesseln konnte. Ganz im Gegenteil, denn ich ertappte mich
mehrfach dabei, wie meine Gedanken einfach abschweiften und ich mich
nicht auf die Geschichte konzentrieren konnte.
Die Handlung hat
außerdem ihre Längen, was ich sehr schade fand. Stellenweise passiert nichts, außer das Reisen und bekämpfen von Stürmen, was immer wieder gleich abgearbeitet wurde. Es erschien mir, als
wäre nicht genug zum Erzählen für drei Bände da. In diesem Zusammenhang
ist das offene Ende sehr frustrierend. An diesem Punkt geht es eigentlich erst so richtig los und es zwingt zum weiterlesen, obwohl
ich das gar nicht möchte, da mich die Autorin mit ihrer Geschichte
einfach nicht fesseln konnte. So erscheint der erste Band als eine einzige Einleitung auf das was möglicherweise kommen könnte. In diesem Zusammenhang sind mir auch die 3 Szenen aus der Sicht des Sturmlords, dem potenzielen übermächtigen Gegenspieler, viel zu wenig. In 3 Szenen konnte die Autorin einfach keine Verbindung und mitreißende Spannung aufbauen, die mich über die Trilogie hinweg beeindrucken soll.
Leider konnte ich auch keine
Sympathien mit unserer Protagonistin aufbauen. Aurora hat so einen
wunderschönen Namen und wird dann nur "Rora" genannt. Mein Kopf begann
Assoziationen mit Rohrreinigern herzustellen. Als sie sich dann selbst
unter den Sturmjägern als "Roar" ausgab, hatte ich während des Lesens
einen ständigen Katy Perry Ohrwurm. Einfach nur nervig. Ähnlich wie ihr
Verhalten, was stetig schwankte und meine Nerven strapazierte. Ich kann auch nicht verstehen, warum sie auch ihrer Identität ein riesiges Geheimnis macht.
Den
Sturmjäger Lock, der Loveinterest, mochte ich zunächst sehr. Als die Liebesgeschichte ihren Lauf nimmt, ist er blaßer geworden. Zuvor nahm ich ihn als starken Charakter wahr, doch in Kombination mit Aurora war es eine schwache Liebesgeschichte, wie viele andere.
Mit Cassius ist der Autorin ein interessanter Gegenspieler gelungen, leider verliert sie ihn zum Ende des Buches sehr aus den Augen.
"Stormheart.
Die Rebellin" hätte ein interessanter und spannender Auftakt einer Trilogie sein können, doch konnte mich dessen
Protagonistin und Erzählweise leider nicht abholen. Da habe
ich in diesem Jahr schon bessere junge Fantasy gelesen!
2/5
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