Dieses Hörbuch trieb sich schon lange auf meinem Handy herum. Ich hatte einfach nicht die Muse mich ihm zu widmen. Nach der schwereren Kost des letzten Hörbuchs, schien mir nun der perfekte Zeitpunkt für diese Geschichte gekommen zu sein.
Abby steckt nach einem Autounfall in der Reha. Die Fortschritte mit ihren Beinen gehen nur sehr schleppend voran. Als ihre Physiotherapeutin vor Abbys Schmerzangst kapituliert, wird ihr David zugeteilt. Er hat Geduld und schafft es Abby während der Therapie von den Schmerzen abzulenken. Abby macht endlich Fortschritte. Doch eigentlich will David nur eines: seine Patientin unbedingt wieder abgeben, denn er hasst ihren Vater bis aufs Blut.
Ich hatte noch kein Buch der Autorin gelesen, daher war ich gespannt, wie es mir gefallen würde. Ich hatte keine Probleme in die Story hineinzufinden. Nikola Hotels Schreibstil hatte mich direkt abgeholt. Die Geschichte wird aus Abbys und Davids Perspektive erzählt. Da blieb kein Raum für Geheimnisse offen. Wir wissen also von Anfang an, was Davids „Problem“ mit Abbys Vater hat. Dieser kandidiert gerade für den Gouverneursposten des Bundesstaates. Abby kommt also aus einer sehr wohlhabenden, versnoppten Familie, für die eine positive Außenwirkung alles ist. Nach Abbys Unfall scheint sie da nicht mehr hineinzupassen. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist sehr eng, nur der Erwartungsdruck ihrer Mutter macht ihr zu schaffen.
Abby ist eine sehr sanftmütige Protagonistin. Sie ist liebenswürdig und weiß was sie will. Was mich an ihr störte, war ihre unglaublich passive Art. Sie traut sich nicht für sich oder andere ihr nahestehende Menschen einzustehen. Da war diese eine Szene mit einem Arzt, in der sie mich total aufregte.
David ist aufopferungsvoll, komplett selbstlos und geht darin auf, anderen Menschen zu helfen. Er musste schon früh lernen Verantwortung zu übernehmen. Seine Schwester Jane ist ihm als einzige in der Familie geblieben und nach ihrer Krebserkrankung hat er immer ein Auge auf sie. Jane war zwischen den beiden recht ernsten Hauptfiguren eine freche und lockere Abwechslung. Ihr ist der nächste Band der Reihe gewidmet. Die Nebenfiguren sind übrigens ProtagonistInnen aus den anderen Reihen der Autorin. Es wurden immer wieder interessante Andeutungen gemacht, die schon meine Neugier auf die anderen Geschichten lenkte.
Das Hörbuch wurde von Oliver Kube und Dagmar Bittner eingelesen. Meine absolute Lieblingshörbuchsprecherin, wenn sie dabei ist, wird es immer gut. Da kann auch die Geschichte ihre Schwächen haben, mit Dagmar Bittner wird es erträglich.
Dies war hier aber nicht der Fall! „Ever, wann immer du mich berührst“ war eine sehr unterhaltsame Lovestory mit einer gewichtigen Rahmenhandlung und wichtigen Thematiken.
4/5
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen