Helga betreibt zusammen mit Monika eine kleine Hebammenpraxis. Sie lebt für ihren Job, doch die meisten Schwangeren sind schon verdammt schwierig und kommen mit Helgas eigenwilliger Art nicht so gut klar. Es hagelt schlechte Googlebewertungen. Um das Image des Storchennests aufzuwerten wird Madita eingestellt. Sie ist jung, dynamisch, ein Sonnenschein und hat immer ein verständnisvolles Ohr für die Schwangeren offen. Zwischen ihr und Helga liegen Welten und mit diesen muss sich die 20 Jahre ältere Hebamme erst einmal arrangieren.
Mich sprach das Cover des Buches sofort an, es ist farbenfroh, passend zum Inhalt und strahlt ein sonniges, positives Gefühl aus. Ich wollte es unbedingt hören, weil ich bereits zwei kleine Jungen habe und dieses ganze Schwangerschafts-Babyerlebnis nicht so lange her ist. Außerdem haben wir unsere Hebamme wirklich geliebt.
Ich war unglaublich schnell von der Geschichte gefesselt, wie schon sehr lange nicht mehr. Ich klebte wirklich an den gesprochenen Worten und liebte es, immer tiefer in die Geschichte einzutauchen. Diese wird aus Helgas und aus Maditas Sicht erzählt. Helga hat eine ruppige Art und lässt kaum andere Meinungen zu. Viele Schwangere fühlen sich von ihr nicht gut behandelt und schreiben daher schlechte Bewertungen für die Praxis. Helga durchlebt gerade eine waschechte Ehekrise mit ihrem Hans, den sie bereits seit Schultagen kennt. Man merkt, dass Helga eigentlich eine Gute ist und so taut sie im Laufe der Geschichte immer mehr auf, wird zugänglicher und überdenkt ihren Umgang mit den Schwangeren. Ich mochte sie tatsächlich von Anfang an und konnte ihre Art sehr gut verstehen.
Madita wurde Hebamme, weil sie als Teenagerin einer ihrer Cousinen (unfreiwillig) auf die Welt geholfen hat. Nach dem Schlüsselerlebnis geht sie voller Leidenschaft in ihrem Beruf auf und könnte nicht engagierter sein. Die Schwangeren lieben sie. Allerdings bleibt da ihr Privatleben ganz schön auf der Strecke. Dating? Fehlanzeige. Und auch ihr WG-Leben steht komplett auf der Kippe, da sie sich einfach nicht an die strikten Regeln ihrer MitbewohnerInnen halten kann. Ihr sonniges Gemüt trägt sich durch die komplette Geschichte und das war einfach schön.
Ich liebt es, zu verfolgen wie beide Frauen, die ja so unterschiedlich sind, immer weiter zusammen wuchsen. Das war so authentisch und toll zu verfolgen.
Sehr emotional wurde es auch bei all den zwischenmenschlichen Begegnungen und den Geschichten, um die Geburten und Babys. Da ich selbst noch so sehr drin stecke in dieser Thematik war das einfach ein ganz besonderes Leseerlebnis. Auch was bis Madita und Helga im Laufe des Buches selbst alles passiert, war so unterhaltsam zu verfolgen. Ich habe wirklich alles an diesem Buch geliebt und freue mich umso mehr, dass es bei den Hebammen im Februar tatsächlich weitergehen wird.
Das Hörbuch wurde von Sandra Voss und Anne Sofie Schietzold eingelesen, die einen wirklich guten Job machen und den Charakteren Leben einhauchen.
Ich kann Storchenherzen vom Autorinnen-Duo Fritzi Teichert nur empfehlen und freue mich auf den zweiten Teil der Reihe. Dieses Buch war definitiv ein Highlight in 2023!
5/5
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