Ich hatte schon lange keinen Titel mehr im LYX-Programm ausgemacht, den ich wirklich lesen wollte. Dann begegnete mir das neue Buch von Kim Nina Ocker, dessen Klappentext mich sofort packte und den ich schließlich auch vorbestellte.
Luca kann ihr Glück kaum fassen als sie zum Eignungstest für den Job als Social Media Managerin in einem Luxus Skiressort eingeladen wird. Als eine von Sechs BewerberInnen darf sie ein paar Tage lang in dem Hotel ihr Können unter Beweis stellen. Die anderen Teilnehmenden sind eine hart Konkurrenz und als Luca Devan sieht, wird ihr ganz schnell klar, wer er ist. Bald schon häufen sich unerklärliche Ereignisse und Luca wird klar, irgendjemand hat es auf die Gruppe abgesehen.
Luca ist Studentin und möchte den Job aus finanziellen Gründen unbedingt ergattern. Sie macht einen bodenständigen und kompetenten Eindruck. Ansonsten kam sie ohne viele Ecken und Kanten aus, was man an meiner Beschreibung vielleicht auch merkt. Sie ist recht schwierig zu beschreiben, weil sie einfach nicht so viele Eigenschaften aufwies.
Devan hat sich durch Streamings auf Social Media schon einen Namen gemacht. Er möchte den Job, um Erfahrung in seinem Lebenslauf nachweisen zu können. Er tritt sehr selbstsicher auf und ist sich des Jobs eigentlich schon recht sicher. Tatsächlich hat er keine Ahnung, dass er und Luca sich schon einmal begegnet sind.
Trotzdem herrscht zwischen beiden direkt eine gewisse Anziehung, die ich während des Lesens nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Beide sind Konkurrenten für den selben Job, wer würde da miteinander in die Kiste springen und riskieren, diesen nicht zu bekommen? Vor allem weil beide diesen auch unbedingt haben wollen und es keine magische Liebe auf den ersten Blick zwischen ihnen war.
Die Perspektiven wechseln ab und an zwischen den Beiden , was ich zugegebenermaßen nicht immer mitbekam und während des Lesens dann verwirrt war. Das müsste mein mittlerweile 4. Buch von der Autorin gewesen sein. Vom Stil her war es für mich nicht ihr stärkstes!
Das Setting empfand ich als sehr gelungen. Aufgrund von Umbauarbeiten ist das Skiressort für normale Besucher geschlossen, sodass die Sechs in luxuriöse Chalets einziehen. Allerdings hält die Freude nicht so lang an, denn ein Schneesturm zieht auf und legt alles lahm, was die Gruppe vor einige Herausforderungen stellt.
Das Buch hat fast 480 Seiten, die es einfach nicht gebraucht hätte. Es gibt viele Längen und die Handlung kann diese Seitenanzahl einfach nicht füllen. Ich hätte die Geschichte vielleicht für spannender empfunden, wenn sie locker 100 Seiten kürzer gewesen wäre.
Eine Sache ist mir noch negativ aufgefallen. Nun folgt ein Minispoiler: Die Gruppe findet einen Toten. Doch die Reaktionen darauf waren alles andere als glaubwürdig: gefühlskalt, wenig später wird gescherzt und gelacht. Die ganze Sache ist einfach abgehakt. Das empfand ich überhaupt nicht authentisch. Als ich einmal einen fremden Mann tot auffand, lag tagelang ein Gefühl der Bedrückung auf mir. Das kann man nicht nach 10 Minuten einfach so abschütteln.
Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut und musste leider feststellen, dass meine Erwartungen weit untertroffen wurden, was doppelt schade ist, denn bei meiner begrenzten Lesezeit sind mir Titel einfach lieber, die mich komplett abholen können. Die Geschichte passte vom Setting her perfekt in die Jahreszeit und ich wollte wirklich wissen, wer dahintersteckt und wie alles ausgeht, doch das wird erst im zweiten und finalen Band geklärt werden. Ob ich diesen noch lesen werde? Keine Ahnung, dafür war mir „One of six. Verrat“ einfach zu wenig.
3/5
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