Das Phantom des Frusts...
Die junge Tänzerin Christine Daeé ist am Pariser Opernhaus
des endenden 19. Jahrhunderts engagiert, doch sie hat auch das Potenzial eine
begnadete Sängerin zu sein. Als eines Tages die Hauptdarstellerin eines Stückes
ausfällt, springt Christine ein und verzaubert die Menge mit ihrer Stimme, doch
zieht sie damit auch die Aufmerksamkeit dreier Herren auf sich. Die
zwielichtigen Direktorenbrüdern de Chagny und das Phantom der Oper - kurz Erik
- wollen Christine für sich. Ein
gefährlicher, frivoler und kopflos-perverser Wettlauf beginnt...
Ich hatte mir dieses Buch allein deswegen gekauft, weil es
aus der Feder von Colleen Gleason stammt, die sich hinter dem Pseudonym Colette
Gale verbirgt. Da sie eine meiner Lieblingsautorinnen ist, griff ich blindlings
zu und hoffte, dass diese Erzählung genauso gut sein würde wie ihre Romane im
Bereich der historischen Fantasy. Weit gefehlt...
Ich hätte wirklich nicht ahnen können, dass Colleen Gleason
dieses niveaulose, absurde und unansprechende Gerammle als Erotik verkauft. Die
Figuren, welche auf der Erzählung "Das Phantom der Oper" basieren,
verkommen mit ihren Handlungen zu notgeilen Karikaturen, die des Lesens nicht
wert sind. Wenn Spannung aufkommt wird diese im wahrsten Sinne des Wortes
wieder zerstoßen. Das ist weder glaubwürdig noch ansprechend.
Ich bin kein Fan des "Phantoms der Oper", gut, ich
mag die Musik des Musicals und habe die aktuelle Verfilmung mit Gerald Butler
als Phantom gesehen, doch kenne ich mich mit den ganzen Figuren nicht aus und
so fiel es mir schwer zu Beginn in die Handlung zu finden. Die Autorin wirft
mit Namen um sich, ohne diese groß zu erläutern, das sorgte für einige
Verwirrung bei mir.
Die Mitte der Handlung mit der Entführung Christines war
zwischenzeitlich einmal ansatzweise spannend, doch das Finale unterläuft dann
wieder die Grenzen des guten Geschmacks.
Gelungen fand ich das Vor- und das Nachwort, in dem die
Autorin ihren eigentlichen Humor verbreitet und die ganze Geschichte mit einem
Augenzwinkern als wahre Geschichte des Phantoms verkaufen möchte. Ich wünschte,
sie hätte die ganzen Bett- und Kulissen- und Keller- und Flurszenen auch mit
einem Augenzwinkern geschrieben.
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