Time to say goodbye! Adieu Orden, Du kämpfst nun ohne mich weiter.
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Herangezüchtet um als Killer in einer dunklen Ära der
Stammesvampire zu kämpfen, wuchs Nathan in einer lebensfeindlichen Zeit auf.
Die Folterungen in seiner Kindheit hängen ihm noch heute nach, doch sie machten
ihn auch zu dem emotionsarmen, knallharten und wichtigen Kämpfer für
den Orden der Vampire. Als er auf Jordana trifft, eine Stammesgefährtin,
beginnt seine Fassade zu bröckeln. Die kühle Blondine ist in der feinen, gehobenen
Vampirgesellschaft gerne gesehen. Sie wusste auch nicht, dass sie mit ihrem
Leben unzufrieden wäre, bis ihr Nathan begegnet.
Ich denke, dies wird das letzte Buch gewesen sein, dass ich
von Lara Adrian, beziehungsweise ihrer Midnight Breed Reihe gelesen habe. Mir
reicht es mittlerweile, denn es ist ja doch immer wieder das gleiche.
Sie versuchte zwar mit dem vorangegangenen Band die Handlung
auf eine neue Ebene zu heben, sie erschuf Atlantis neu und sie holte mit den
Atlantiden eine neue Art in die Buchreihe hinein, diese stellen mit dem Orden
"Opus Nostrum" eine neue Bedrohung dar.
Doch irgendwie war dieser kurzfristig verhindert. Außer dass
die Bruderschaft ein, zweimal erwähnt wurde, gab es zu ihnen nichts neues.
Dabei wäre es für die Spannung und den weiteren Handlungsverlauf ausgesprochen
wichtig gewesen. Ich kann nur vermuten, dass die Autorin diesen Handlungsstrang
lang genug hinziehen möchte, um noch Stoff für weitere 8+ Bücher zu haben, oder
sie weiß selbst noch nicht, wie sich Opus Nostrum weiterhin gestalten wird.
So konzentriert sich die Handlung ganz allein auf Nathan und
Jordana, was für mich unglaublich langatmig, langweilig und wenig innovativ
war. Denn eben diese Geschichten und Charaktere konnte ich schon 11-mal zuvor
lesen und auch 11-mal besser.
Meine Beschreibung von Nathan ist zwar auf seinen Background
zurückzuführen, doch wird sie ihm ganz und gar nicht gerecht. Er ist einfach
nicht überzeugend. Klar, er musste leiden, doch kam dies bei mir nicht an. Die
Autorin hat es nicht geschafft auch nur ein Fünkchen Emotion zu projizieren.
Seine Entwicklung als er Jordana wiedertrifft, erstmals mit ihr schläft, geht mal
wieder viel zu schnell und einfach daher. Er möchte niemanden an sich
heranlassen? Ach Schnee von gestern!
Absurd war ebenso die Situation, als er,
nachdem er von Jordana, nun ja, ein wenig "angefixt" wurde, eine Prostituierte
aufsuchte und diese für nichts bezahlte. Er hätte Sex haben können, er hätte
Blut haben können, aber nein der gute Nathan gab ihr lieber Geld. Sicher um
sich wärmere Klamotten zu kaufen...
Die ziemlich naive Jordana nahm ihm diese Geschichte
natürlich auch ab, nachdem sie ihn zusammen mit der Professionellen sah.
Ich
empfand sie mit ihrer perfekten, gutgläubigen und meinungslosen Art als sehr
unangenehmen Charakter. Meine Sympathien hatte sie mit ihrem schwachen und
leicht beeinflussbaren Wesen nicht erobert. Die Chiquie-Mickie Gesellschaft in
der die Autorin sie hineinsetzte, war viel zu aufgesetzt und oberflächlich
gestaltet. Diese Leute waren schön und gut weil sie Geld hatten, dieses Bild
wurde hier vermittelt.
Die seitenlangen Sexszenen konnten mich auch nicht
mitreißen, es war einfach alles ein Stückchen zuviel. Diese ganze Perfektion
war wenig glaubwürdig, denn wir beachten, Jordana war eine 25-jährige,
wunderschöne Jungfrau und Nathan eigentlich ein Missbrauchsopfer, ganz
selbstverständlich, das der erste Geschlechtsverkehr wie geschmiert läuft...
LANGWEILIG!
An der Moral der Autorin ließ mich zweifeln, dass
sie die Käfigkämpfe im La Notte, in denen bis zum Tod gekämpft wird, harmloser
ansieht als die SM-Dungeons, die dort ebenso zu finden sein sollen. Sie hat sie
nie beschrieben, nur von ihnen berichtet und sie verteufelt. Auffällig: der
Besitzer des Clubs, Cassian Gray, klingt englisch ausgesprochen sehr nach
Christian Grey (50 Shades of Grey).
Das einzig positive ist, dass nach 300 Seiten der Langeweile
endlich ein wenig Wandlung in die Geschichte kommt und die Autorin ein paar
Hintergrundinfos zu Jordana und den Atlantiden enthüllt. Doch das reicht für
mich nicht, um am Ball zu bleiben, denn wer garantiert mir, dass die Autorin
diesen Strang weiterknüpft, vielleicht verläuft er so im Sand wie Opus
Nostrum. Das sind mir die Geschichte und die Charaktere nicht wert. Lara Adrian
hat mit ihrer Buchreihe den perfekten Abschluss lange verpasst.
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