Clara ist neu in New Orleans als sie von der Wunschmauer der Windisles Plantage erfährt. Jeder dort geäußerte Wunsch kann in Erfüllung gehen, wenn der Geist von Angelina einem wohl gesonnen ist. Also besucht Clara diese Mauer und wünscht sich etwas für ihren schwerkranken Vater. Was sie an der Mauer findet ist allerdings keine Erlösung, sondern ein Fremder mit einer faszinierenden Stimme, den sie von da an besuchen kommt.
Das Buch subbte schon unglaublich lange bei mir und ehrlicherweise hatte es auch keine sonderlich hohe Priorität, bis ich mich bei Instagram dazu beeinflussen ließ, endlich dazu zu greifen. Zu Beginn lernen wir Clara sehr gut kennen. Sie ist eine Ballerina und neu im Ensemble von New Orleans. Sie muss sich in der Stadt erst einmal zurecht finden und sucht Anschluss. Gleichzeitig hängt sie auch an ihrer alten Heimat, denn dort ist ihr alzheimerkranker Vater, der immer mehr verschwindet. Clara ist also in einer melancholischen Verfassung als sie zum ersten Mal an die Wunschmauer kommt. Sie ist fasziniert von dem alten Anwesen und würde gerne einen Blick ins Innere wagen. Da nimmt sie einen Menschen hinter der Mauer war.
Jonah versteckt sich seit Jahren in seinem Anwesen. Ein Anschlag, an dem er sich selbst die Schuld gibt, hat ihn entstellt. Kein Fremder soll ihn mehr zu Gesicht bekommen. Doch da spricht auf einmal eine junge Frau mit ihm und er lässt sich auf diesen Dialog ein.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Clara und Jonah erzählt, daher wissen wir von Anfang an, was dem erfolgreichen Anwalt passierte. An dieser Stelle gibt es keine Geheimnisse und wir können mitverfolgen, wie Jonah so langsam auftaut und beginnt sich mehr ins Leben außerhalb seiner Mauern zu wagen. Manchmal hatte das leicht unheimliche Stalkervibes, doch Jonah ist geläutert. Als Anwalt war er nicht immer auf der „Guten Seite“. Doch mittlerweile ist er ein guter Kerl, der aufgrund seiner Optik viele Unsicherheiten in sich trägt.
Die Liebesgeschichte der beiden klang erst einmal sehr schön, doch hatte mich die Umsetzung nicht emotional mitreißen können. Mir erschien es zu oberflächlich herausgearbeitet, warum zwischen ihnen nun so eine Anziehung besteht, die Jonah all seine Bedenken vergessen lässt. Mir ging das an der Stelle zu abrupt, sodass ich zuerst den Eindruck hatte, dass sich bei Jonah eine ungesunde Obsession entwickelt hätte.
Dann gibt es da noch den zweiten Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielte und die Geschichte des Sklavenmädchens Angelina erzählt, die die uneheliche Tochter des Herren von Windisle vor 150 Jahren war und sich in den angehenden Schwiegersohn des Hauses verliebt, deren Beziehung ein sehr tragisches Ende nahm. Ich fand dies etwas packender, allerdings konnte mich dieser Part auch nicht so ganz begeistern, weil die Autorin nicht genug in die Tiefe ging, um mich den Schmerz der Figuren spüren zu lassen.
Das war für mich das größte Manko der Geschichte und auch ein paar Kleinigkeiten waren für mich nicht stimmig. So spricht Clara mit einer Bibliothekarin, die um die 100 Jahre alt sein muss, aber immer noch arbeitet. Außerdem bekam Claras Arbeitskollege so viel Raum und man erwartet ihn als Bösewicht der Geschichte, doch sein Part blieb am Ende komplett aus. Das fand ich schon irritierend.
Ich hatte mir von Mia Sheridans „The Love that lies within” mehr erwartet, als ich am Ende bekam und das war wirklich schade, denn die Idee der Geschichte war wirklich besonders.
3/5
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