Den Beginn der Historical-Reihe von Jennifer Ashley hatte ich schon seit seiner Veröffentlichung auf dem Schirm, ihn mir allerdings nie gekauft. Mittlerweile sind schon einige Bücher mehr über den MacKenzie-Clan veröffentlicht wurden und ich gab mir einen Ruck. Konnte ich den ersten Teil immerhin günstig gebraucht erstehen. Und was soll ich sagen? Ich ärgere mich, dass ich nicht schon vor 4 Jahren eingestiegen bin. Doch so kann ich die Reihe wenigstens in einem Rutsch durchlesen. Doch worum geht es?
Lord Ian MacKenzie hat einen Faible für antike Ming-Schalen, Formen, Farben und vielfältigste Details. Dabei hinterlässt er bei seinen Mitmenschen einen sonderlichen Eindruck. Er gilt als verrückt und verbrachte einen Teil seiner Kindheit sogar in einer Anstalt.
Ähnlich verrückt ist auch das erste Aufeinandertreffen mit Beth Ackerley. Erst überzeugt er sie ihren betrügerischen Verlobten fallen zu lassen und dann macht er ihr kurzerhand selbst einen Antrag. Beth ist schockiert, aber irgendwie auch nicht abgeneigt...
Ich lese historische Liebesromane sehr gerne, wenn sie gut gemacht sind und nicht dem Einheitsbrei entsprechen. Beide Eigenschaften treffen für "Kein Lord wie jeder andere" zu 100% zu.
Schon im ersten Kapitel hatte mich die Geschichte und vorallem ihr Protagonist Ian komplett gefangen.
Er ist so eine Art attraktiver schottischer Sheldon Cooper mit Faible für Kunstgegenstände und nicht für Physik. Dabei lässt er mit seinen Eigenarten das Herz höher schlagen, andererseits berührt er auch dieses, wenn man von seiner Vergangenheit erfährt oder wenn man beobachtet, wie unsicher er sich Beth gegenüber verhält. Diese ist auch eine ungewöhnliche Romanheldin. Sie ist mit ihren 29 Jahren relativ alt für dieses Genre und sogar älter als Ian. Außerdem hat die verwitwete Pfarrersfrau schon einiges durchgemacht in ihrem Leben.
Die Liebesgeschichte geht schnell voran, doch das fand ich nicht tragisch, umso länger konnte ich die gemeinsamen Szenen der beiden genießen. Zwischen ihnen herrschte eine ganz eigene Chemie, welche das Buch für mich ausmachte. Außerdem war es toll Ians Wandel mitzuerleben und zu lesen, wie er langsam seine Ausbrüche in den Griff bekommt.
Die Rahmenhandlung gestalten zwei Mordfälle, in deren Ermittlung Beth total aufgeht. Die Krimihandlung war nicht so mitreißend, doch war der Roman trotzdem ein Pageturner.
Das einzige, was mich wirklich störte, war das Wort "Speer", welches ich in einem körperlichen Zusammenhang nicht lesen will. Das klingt so altbacken und irgendwie...ähm...geschwollen.
Für mich lebt das Buch vorallem dank seines Protagonisten Ian. Dieser ist allerdings nicht der einzige im MacKenzie Clan und so werden die nächsten Bücher seinen Brüdern gewidmet sein. Ich freue mich schon auf deren Geschichten, auch wenn ich befürchte, dass sie Ian und Beth wohl nicht toppen können.
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