Cover by Heyne fliegt |
Mal ehrlich, bei diesem wunderschönen, abstrakten und knalligen Cover ist es eine Schande, dass mir die Buchreihe nicht bereits zuvor ins Auge gesprungen ist. Doch was hat es mit Hollyhill eigentlich auf sich?
Emily hat gerade in München ihr Abi in der Tasche als sie von ihrer Oma einen Brief und ein Armband überreicht bekommt. Beides stammt von ihrer verstorbenen Mutter. Emily soll in ihren Heimatort Hollyhill im englischen Dartmoor reisen und ihre Wurzeln erkunden. Emily ist neugierig und macht sich auf die Reise, schließlich sucht sie eine Verbindung zu ihren Eltern, die bereits 13Jahre verstorben sind. Vor ihrer Reise träumt Emily von einem Jungen, der ihr tatsächlich im Dartmoor begegnet und den Weg nach Hollyhill weist. Doch das Dorf ist irgendwie eigenartig...
Ich habe einen Faible für mysteriöse Geschichten, die in England spielen. Ein wenig Zeitreise und Romantik ist nie verkehrt, also war ich begeistert am lesen und hoffte, die Autorin konnte einhalten, was die Geschichte versprach. Nachdem ich den ersten Teil heute morgen beendet habe, kann ich behaupten, dass mich die Autorin nicht enttäuscht hat, allerdings hat sie sich auch noch Luft nach oben gelassen.
Die Geschichte ist toll und einzigartig. Hollyhill ist ein Dörfchen mit ganz viel Charme und kuriosen Einwohnern. Es reist in der Zeit umher und landet immer wieder auf dem gleichen Fleck, nur in anderen Jahrzehnten. Es wird von Menschen gefunden, die Hilfe benötigen und so landet auch Emily in Hollyhill und trifft unverhofft alte Freunde und Verwandte ihrer Mutter wieder. Die Einwohner von Hollyhill sind ein Völkchen mit Charakter, allesamt Zeitreisende, die eine bestimmte Gabe haben. Autorin Alexandra Pilz hat sich da etwas spannendes und einzigartiges ausgedacht. Ihre Figuren und das Seeting rund um Hollyhill haben mich total überzeugt und abgeholt. Auch konnte ich mich total mit Emily identifizieren. Sie ist eine sympathische und bodenständige Figur gewesen, welche einigermaßen vernünftig handelt und deren Beweggründe nachvollziehbar sind - Fakten, die im Jugendbuchgenre nicht immer gegeben sind.
Die Lovestory mit Matt ist recht zart und beginnt erst spät im Buch. Für mich war sie nicht komplett überzeugend, doch ich hoffe, dass die ganz großen Gefühle im Laufe der Trilogie noch überschwappen werden.
Was mir negativ auffiel waren ein bis zwei Logikschnitzer, die mit der Zeitreise einhergehen. Entweder habe ich es falsch gelesen und mir folglich falsche Schlussfolgerungen gezogen oder die Autorin war hier und da nicht ganz konsequent. Was mir auch auffiel war, dass Prinzessin Diana, deren Hochzeitstag wir in den 80gern am Rande miterleben, als zukünfige Königin bezeichnet wird, was nicht korrekt ist. Diana hätte ebenso wenig Königin werden können, wie Camilla oder Kate. Der Titel König oder Königin bekommt in England tatsächlich nur der jeweilige Trohnfolger/in zugesprochen. Die Ehepartner sind "nur" Prinz oder Prinzessin (Siehe den 95-jährigen Prinz Phillipp). Dies als kleine Klugscheißerei am Rande.
Der Schreibstil der Autorin ist relativ flüssig mit hier und da einer Prise Humor. Allerdings gab es auch ein paar Längen im Buch, bei denen meine Gedanken etwas abdrifteten. Daher kommt auch mein Punktabzug zustande. Doch der Epilog ist wirklich gemein, da er einen neuen Handlungsstrang einführt, welcher wahnsinnig viel Spannung für die folgenden zwei Bände verspricht.
Dies stellt mir übrigens vor ein Dilemma. Ich habe mir den ersten Teil als Taschenbuch zugelegt und würde am liebsten sofort weiterlesen, allerdings sind die beiden anderen Bände nur als Hardcover bisher erhältlich. Wie soll das denn bitte in meinem Buchregal aussehen?...
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