Dienstag, 24. Mai 2016

4 von 5 für "Obsidian - Schattendunkel" von Jennifer L. Armentrout

Nach der letzten verstörenden Leseerfahrung mit "Maestra" sehnte ich mich nach einer unschuldigen, jugendlichen Geschichte. Daher strahlte mich förmlich "Obsidian" aus meinem Regal heraus an. Ich hatte schon länger keine romantische Teenielovestory mit Fantasyelementen mehr gelesen und war mir auch nicht sicher, ob ich dem nicht schon entwachsen sei. Doch auf Booktube ist mir die Reihe immer wieder über den Weg gelaufen und wurde  dort lobend erwähnt. Als ich sah, dass der erste Band als Taschenbuch erscheint, habe ich dann doch zugegriffen und es zum Glück nicht bereut. Doch worum geht es eigentlich?
Bildquelle

Katy ist mit ihrer Mutter neu in ein kleines Örtchen in West Virginia gezogen. Dort ist absolut nichts los, doch das ist für Katy nicht weiter tragisch, denn sie fühlt sich mit ihrem Buchblog eh in der virtuellen Welt daheim. Eines Tages stellen sich die Nachbarn vor. Es sind Dee und Daemon, Zwillinge, die allein im Nachbarhaus wohnen. Während Katy sich sofort mit Dee anfreundet ist Daemon der reinste Kotzbrocken und irgendwie eigenartig schnell...

Irgendwie kommt einem das doch schon sehr bekannt vor, wenn man ein paar Titel aus dem fantastisch-romantischen Jugendbuchgenre gelesen hat. Was mich bei dieser Geschcihte allerdings angesprochen hat, ist das Unwissen während des Lesens. Es ist klar, Dee und Daemon sind höchstwahrscheinlich nicht menschlich, obwohl sie so aussehen, doch was sind sie dann? Dieser Punkt wird erst im Laufe des ersten Teil langsam gelüftet. Es ist dabei nichts, was man von Anfang an erahnen kann. Das hat mir sehr gut gefallen, dass man hier mit der Andersartigkeit der Protagonisten noch überrascht wird und keinen glitzernden Vampir auf dem Tablett serviert bekommt. Das es in die thematisierte Richtung geht, konnte ich mir etwas denken. Die Autorin hat sich hier allerdings etwas neues einfallen lassen und dies in die altbewehrte Formel gepresst - nettes, hübsches Mädchen + mysteriöser, gutaussehender Junge = allumfassende Liebe.

Auf die ganz große Liebe wartet man im Laufe des Buches allerdings noch. Auch zum Ende des ersten Teils ist vieles zwischen beiden noch gar nicht klargestellt, was ich gut finde. Es ist keine übereilte große Lovestory, sondern eher eine Hassliebe zwischen beiden. Daemon benimmt sich recht oft, wie ein ziemlicher Idiot, um Katy (aus guten Gründen) abzustoßen. Doch Katy scheint sich daraus nicht allzu viel zu machen. Sie hat ständig eine heftige und schlagfertige Erwiederung parat, was mir wirklich gut gefiel. Die ganz große Gefühlswelt wird sich dann sicher im Laufe der vier folgenden Bände, die bereits alle als Hardcover erschienen sind, ausbreiten.

Das Buch offenbahrt zwei mögliche Gegenspieler, die für viel Potenzial und Spannung in der Geschichte und den folgenden Teilen sorgen. Ich möchte allerdings nicht zu viel verraten ohne zu spoilern. In "Obsidian" kommt dies noch recht einfach daher, doch ich denke, es werden sich noch einige Geheimnisse auftun. Was ein wenig gemein ist, denn die Folgebände werden damit unentbehrlich, wenn man wissen möchte, wie es zwischen Katy und Daemon weitergeht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüßig und einfach, was mir ganz gut gefallen hat. Jennifer L. Armentrout, die auch unter ihrem Pseudonym J.Lynn schon einige Bücher veröffentlicht hat, versteht sich vorallem darauf ihre Charaktere zusammen zu basteln. Wie gesagt, fande ich Daemon und Katy wirklich unterhaltsam (und zum Glück nicht schmalzig-schmachtend). Doch auch Dee und Katys Schulfreundinnen sind sympatisch und vielschichtig gezeichnet.

Der erste Teil "Obsidian" hat mir also wirklich gut gefallen. Ein paar Längen zu Beginn gab es zwar, doch das Ende war dafür wirklich packend.
Ich möchte allerdings noch ein paar Worte zur Taschenbuch/Softcover-Ausgabe verlieren. Das Taschenbuch ist mit 12,99Euro nicht wirklich billig. Der zweite Teil erscheint im September als Softcover und ist sogar 2 Euro teurer. Für mich eine kleine Frechheit, wenn man sich die Qualität der Softcover anschaut. Ich gehe sehr pfleglich mit meinen Büchern um, meist sehen sie nach dem Lesen ganz ungebraucht aus. Leserillen sucht man vergeblich. Der Buchrücken meines Obsidian-Exemplares ist allerdings voll davon! Außerdem ist das Buch schief geworden während des Lesens und all das dank der schlechten Qualität des Softcovers. Für mich keine 13 bzw. 15 Euro wert!
Wer plant die Reihe komplett am Stück lesen zu wollen, dem empfehle ich zu den Hardcoverausgaben zu greifen. Für 5Euro mehr hält man dafür wenigstens etwas Wertiges in den Händen.

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