Auf Vorablesen entdeckte ich diesen Titel und fand die Thematik sehr ansprechend, daher freute ich mich, dass die Neuerscheinung aus dem Ravensburger Verlag bei mir einziehen durfte.
Caras Start am College ist nicht gerade gut gelaufen. Sie hat keine feste Bleibe und um sich ein Motel leisten zu können, muss sie in einem Dinner arbeiten. Doch dann fehlt ihr die Zeit zum Lernen. Von einem Freund erfährt sie von der elitären Studentenverbindung der Ravens, doch um dort aufgenommen zu werden, muss sie sich auf deren Spiele einlassen.
Ich hatte bisher noch kein Buch von der Autorin gelesen und war daher gespannt, wie es mir gefallen würde. Stefanie Hasse hat einen sehr aufgeräumten, schnörkellosen und fast schon nüchternen Schreibstil. Ich kam gut durch ihre Geschichte, ohne allerdings so richtig emotional gefesselt wurden zu sein.
Wo mir dies besonders auffiel, war bei den Charakteren. Sie sind stellenweise recht blass geblieben und konnten nicht wirklich zu 100% meine Sympathien gewinnen. Ich fand auch, dass Cara das gewisse Etwas fehlte. Ein Stück weit Humor und Leichtigkeit. Für mich ist sie auch zu naiv an die Sache mit der Studentenverbindung herangegangen. Sie hinterfragt nicht, warum die Matching Nights stattfinden (eine Art Verkupplungschallenge) und warum diese Aufgaben erfüllt werden müssen. Erst am Ende ist auf einmal alles total schlecht, aber da hat sie es sich auch verdammt einfach gemacht.
Bei den Matching Nights werden Ravens mit den Anwärtern der Lions (einer rein männlichen Verbindung) gematcht und sie müssen gemeinsam Aufgaben bestehen, um in die elitären Verbindungen aufgenommen zu werden. Dabei lernt Cara Josh kennen, der - warum auch immer - der Sohn der ersten Präsidentin der USA ist. Ein ganz normaler Junge hätte es für mich auch getan, da hätte sich die Autorin nicht unbedingt eine andere Realität ausdenken müssen.
Doch das ist nicht der einzige Junge in Caras Leben, denn mit Tyler hat sie einen guten Freund gefunden und zwischen beiden beginnt es auch noch zu knistern. Das Ganze wird dann auch noch mit einer Vermisstengeschichte gepaart, die etwas mit den Studentenverbindungen zu tun hat, aber leider nur sehr gedeckt im Hintergrund verläuft.
Im zweiten Band dieser Dilogie wird der Fall um die ehemalige Studentin sicher mehr zu tragen kommen. Ich möchte diesen auf jeden Fall noch lesen, denn trotz der Kritikpunkte, die ich hatte, gefiel mir die Geschichte doch recht gut. Ich muss dazu sagen, dass ich Trash-TV ziemlich gerne mag und auch Datingshows rauf und runterschauen könnte. Daher ist so etwas in Buchform absolut wie für mich gemacht und Stefanie Hasse hat mich damit stellenweise ziemlich gut unterhalten können.
"Matching Night" ist wahrlich kein Muss im Bücherregal, doch es hat mich als Datingshow-Liebhaberin gut unterhalten. Stefanie Hasse hat einen sehr nüchternen Erzählstil von dem ich mir mehr Emotionalität gewünscht hätte. Vielleicht erreicht sie dies im zweiten Band der Dilogie, welcher übrigens bereits erschienen ist.
4/5