Samstag, 25. Januar 2020

Rezension | Das Mädchen, dass den Sturm ruft von Lindsay Lackey

Ich hatte das Glück und gewann diesen Titel bei Lovelybooks und durfte ihn dann im Rahmen einer Leserunde lesen.


Reds Mom sitzt hinter Gittern und da das Mädchen keine weitere Familie hat, wird sie von Pflegeeltern zu Pflegeeltern gereicht. Eines Tages kommt sie zu Celine und Jackson, die einen Streichelzoo betreiben. Dort lernt die 12-Jährige zum ersten Mal, wie liebende Eltern tatsächlich sein könnten, doch dann taucht ihre Mutter wieder auf der Bildfläche auf.

Ich bin vor allem dank des wunderschönen Covers auf das Buch aufmerksam geworden. Ich liebe die Farben und die Art wie es illustriert ist.
Von der Geschichte erwartete ich mir ein trauriges Mädchen dabei zu begleiten, wie sie in einer Familie aufblüht und sich mit den Tieren des Streichelzoos anfreundet, doch irgendwie war das Buch etwas ganz anderes.

Red war als Protagonistin nicht ganz einfach. Sie wurde hauptsächlich von ihrer Oma großgezogen, doch diese verstarb und ihre Mutter war einfach nicht in der Lage sich um Red zu kümmern. Sie kam in Pflegefamilien, in denen das Mädchen nicht immer einen guten Stand hatte. Red hängt total an ihrer Mutter und will unbedingt zu ihr zurück, was für mich während des Lesens nur schwer nachvollziehbar war. Reds Mutter ist einfach nur fürchterlich und es tat weh mitzuverfolgen, wie sehr Red immer wieder von ihr enttäuscht wird.
Gleichzeitig fällt es Red schwer, die Liebe und Güte von Celine und Jackson anzunehmen. Beide waren herzensgute Menschen und unsere Protagonistin braucht ihre Zeit um das schätzen zu lernen.

Red hat die besondere Gabe den Wind zu beeinflussen. Wenn die Gefühle mit ihr durchgehen, ruft sie sogar einen ganzen Sturm herauf. Die Idee fand ich sehr interessant. Was ich nicht gut fand, war die Tatsache, dass die Autorin nichts dazu erklärt hat. So dachte ich lange, dass das mit dem Wind nur ein Zufall war, den Red auf ihre Gefühle gemünzt hat, doch dem ist nicht so. Warum Red den Sturm rufen kann, blieb auch am Ende unklar und das fand ich doof.

Das Setting auf dem Hof der Pflegeeltern fand ich richtig toll. Sie haben unglaubliche viele Tiere, die sie von überall her gerettet und aufgenommen haben. So spielt auch eine Riesenschildkröte eine große Rolle. Als Kind wäre wohl jeder gerne in so einer Umgebung aufgewachsen.

Aufgrund des jungen Alters der Protagonistin hätte ich die Geschichte auch für jüngere LeserInnen angesiedelt. Der Schreibstil der Autorin war auch dementsprechend einfach. Überrascht hat mich allerdings, wie viele ernste und düstere Themen das Buch behandelt. Ob Tod, Krebs, Tierquälerei oder Drogensucht die ganze Fülle hat mich ein wenig erschlagen und beim Lesen heruntergezogen, wie muss es erst jemanden gehen, der der tatsächlichen Zielgruppe des Buches entspricht?

"Das Mädchen, dass den Sturm ruft" von Lindsay Lackey hat seine guten Momente gehabt und ließ sich flüssig lesen, dennoch hatte ich etwas anderes erwartet und war nicht mit düsteren Grundstimmung und unserer Protagonistin warm geworden. Am Ende blieben einige Punkte einfach zu offen.

3/5

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