Mittwoch, 27. September 2017

Buchtipp | Um die Ecke geküsst von Meg Cabot

Auf Lovelybooks durfte ich mal wieder an einer Leserunde teilnehmen und freute mich, endlich mal wieder ein Buch einer meiner (ehemaligen) Lieblingsautorinnen lesen zu dürfen.


Eines Morgens wird New Yorkerin Mel von lautem Hundegebell geweckt. Ihre alte Nachbarin hält sich eine deutsche Dogge, die einfach keine Ruhe geben will. Beunruhigt schaut Mel nach und findet die niedergeschlagene Mrs Friedlander. Mel kontaktiert ihren einzigen Verwandten Max, doch dieser hat keine Lust, sich um die Haustiere seiner Tante zu kümmern und heuert kurzerhand seinen Kumpel Jack an, in seine Rolle zu schlüpfen.

Mir war der Titel "Um die Ecke geküsst" zuvor schon gut bekannt. Tatsächlich erschien das Buch vor 7 Jahren bereits bei Blanvalet. Warum mtb die Reihe nun erneut herausbringt, weiß ich nicht. Was mir schon sehr früh im Buch auffiel, war, dass die Version des Buches für die Neuauflage bearbeitet sein musste. Mel ist Klatschreporterin beim NY Journal, somit werden immer wieder Prominamen erwähnt. Die Trennung von Brangelina wird thematisiert, Jennifer Lawrence wird erwähnt und brandaktuell über die Liebe von Jamie Foxx und Katie Holmes spekuliert. Meg Cabot konnte 2002, als das Buch im Original erschien, nicht hellsehen, hier war eindeutig ein einschneidendes Lektorat am Werk, damit die Handlung zeitgemäßer wirkt.

Eine weitere Besonderheit des Romans ist, dass er komplett in Emailform verfasst wurde. Aus der Prinzessin-Reihe von Meg Cabot kannte ich einen ähnlichen Stil bereits, denn die Romane waren als Tagebucheinträge verfasst. Die Emailform war noch mal etwas anderes. Die Adressaten und Empfänger der Nachrichten wechseln sich munter ab, sodass ein kurzweiliges Leseerlebnis entstehen konnte. Ich fand es eindrucksvoll, wie gut die Autorin es schaffte die unterschiedlichsten Charaktere perfekt dank ihres Schriftverkehrs herauszuarbeiten. Das war abwechslungsreich und sehr amüsant.

So erfahren wir die Handlung nicht unmittelbar, sondern als Erzählungen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln heraus. Die Grundthematik bildet der kleine Kriminalfall der überfallenen Mrs Friedländer. Ihr unausstehlicher Neffe Max macht lieber Urlaub mit einem Model und schickt seinen Freund John, um nach den Tieren zu sehen. Dieser muss sich allerdings als Max ausgeben um die Erbansprüche bei der komatösen alten Dame sichern zu können. So ahnt Mel sehr lange nichts von der Verwechslungskomödie. Beide verlieben sich ineinander und sind glücklich bis die Wahrheit ans Licht kommt.

Der einzigen Kritikpunkt, den ich während des Lesens finden konnte, war, dass mich die Liebesbeziehung nicht mitreißen konnte. Dadurch, dass wir die Zwischenmenschlichkeiten nur indirekt per Email erfahren, bleiben viele Emotionen der Augenblicke zwischen beiden auf der Strecke. Das konnte mich leider nicht so überzeugen.
Auch die Auflösung um den Übeltäter war mir zu einfach.

Das Buch konnte eher mit seinem Humor, der Kurzweiligkeit und tollen Charakteren punkten. Meg Cabot hat mal wieder bewiesen, dass sie die Meisterin der Komödie ist. So ist auch "Um die Ecke geküsst" eine nette Unterhaltung für zwischendurch.

4/5

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